Doppelkopf-Strategien: Peek-Funktion im Vereinsheim

Fanthomas, 10. Juni 2011, um 01:52
zuletzt bearbeitet am 10. Juni 2011, um 01:53

Spieler A und Kiebitz B arbeiten zusammen.
B geht an einen Tisch, wo A spielt. Er versucht, bei einem der anderen Spieler, nennen wir ihn C (also nicht bei A) zu kiebitzen. Er informiert z. B. über Telefon Spieler A, welche Karten C hat. So einfach ist das. Und so wurde es auch mehrfach gemacht.

EvilNephew, 10. Juni 2011, um 02:00

Wenn A und B in einem Team arbeiten, sind es aber nicht anonyme Trolle, wie du vorhin angeführt hast.

Seltsam, 10. Juni 2011, um 02:02

Wenn jemand im Netz mit Gewalt betrügen will, wird es immer einen Weg geben. Die Peekoption öffnet dem nicht das Tor, wie manche es versuchen darzustellen.
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Richtig, es öffnet nicht DAS Tor, aber eben eines von vielen möglichen Toren.
Ich verstehe auch nicht, dass Du mir wiederholt unterstellst, ich würde nicht auf deine Argumente eingehen.
Ich habe deutlich geschrieben, auch die Proargumente zu verstehen. Ich will aus genau diesen Gründen das Kiebitzen auch nicht vollständig verhindern, sondern bevorzuge aus bereits erläuterten persönlichen Erfahrungen einen Kompromiss.

EvilNephew, 10. Juni 2011, um 02:10

Du sagst:
Besonders beliebt ist das auf OD, wenn es gilt, dem Kollegen gegen den Abstieg zu helfen, oder den Aufstieg zu ermöglichen. Das sind dann Ergebnisse, die zum Teil nicht von den eigentlichen Spielern erspielt, sondern erheblich von einem Kiebitz erzielt wurden.
Wettbewerbsverzerrung war ein wichtiges Thema. Soll das nun nicht mehr gelten?

ich sage:
Bevor ich jemanden peeken lasse, der mir in Liga jeden Move vorsagt, gebe ich ihm mein Login und lass ihn für mich spielen. Sicherheitshalber installieren wir beide ein Programm, das unsere IPs vor einem Abgleich schützt.

Wenn du darauf nicht mehr eingehst, heißt das dann, dass du einsiehst, dass dein Beispiel nicht wirksam ist?

Seltsam, 10. Juni 2011, um 03:07
zuletzt bearbeitet am 10. Juni 2011, um 03:19

Nein, das Beispiel ist nicht unwirksam.
Es gibt viele Wege, sich ein besseres Ergebnis zu "erschleichen". Das kann Nickverleih sein, das kann auch Kiebitzen sein.
Theoretisch hast Du Recht. So, wie von dir beschrieben, wäre es viel einfacher, trifft aber in der Praxis nicht für alle Fälle zu.
Das ist keine These, sondern eine erlebte Tatsache.
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Nicht jeder Spieler möchte seinen Nick verleihen, hätte aber trotzdem gern Hilfe. Manch einen plagt das Gewissen, wenn er nicht selbst spielt. Manch einer würde vielleicht verleihen, will aber einfach selbst die Karten legen.
Andere wiederum können den Nick gar nicht verleihen, weil sie ein bekanntes Verhaltensmuster haben (ja, das gibt es auch online), was ein anderer Spieler nicht so leicht immitieren kann. Schnell könnten die Mitspieler das bemerken.
Andere wiederum müssten unter umständen Dritte informieren, was sie auch lieber vermeiden wollen. Dann gibt es noch Spieler, die empfinden den Nickverleih als unsportlich, die Hilfe durch einen beratenden Kiebitz aber nicht, sprechen sogar offen im Chat darüber.
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Alles nur hypothetisch, denkst Du jetzt? Nein, keinesfalls. Oft genug habe ich selbst mitbekommen, dass ein Anderer spielt; oft genug erlebt, dass einer berechtigt fragt, wer spielt denn da heute?
Wer das erst gar nicht riskieren will, der fragt halt den Freund, ob er ihm beratend als Kiebitz zur Seite steht. Damit wird das Risiko verkleinert und die eigene Authentizität bleibt auch gewahrt. Auch fürs Gewissen ist das besser, denn er hat ja selbst gespielt.
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Ich bin in der Sache kein Dogmaktiker und Kiebitzen würde im Gesamtbild keine dramatischen Auswirkungen haben. In der Mehrheit aller Fälle würde Kiebitzen fair für den Tisch gehandhabt werden. Doch diese kleine, wirklich verschwindende Minderheit, die es nötig hat, auf diese Weise Ergebisse zu erzielen, bereitet mehr Ärger, als es wünschenswert ist.
Der Betreiber muss ja nicht nur das Gesamtbild im Auge haben, sondern auch die Details. Das sind eben die wenigen Einzelfälle, wo der Eine absteigt, oder nicht aufsteigt, weil ein Anderer mit solchen Funktionen Missbrauch treibt. Verhindern lässt sich das nie, aber gezielt und sinnvoll für alle Beteilgten einschränken.
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Wäre ich aber Betreiber, würde ich weder mir, noch meinen Schiedsrichtern diese zu erwartende Mehrarbeit von Analysen gemeldeter Kiebitzfälle aufbürden, wenn sie doch vermeidbar ist.

Ex-Füchse #197, 10. Juni 2011, um 07:08

Gerade in der KL wurde mit Hilfe von Kiebitzen betrogen.In unteren Klassen kam das überhaupt nicht vor.Denn da geht es primär nicht um Punkte,sondern um Spass.
Es ist deshalb geradezu grotesk ausgerechnet in der höchsten Spielklasse das Kiebitzen zuerlauben.

Ex-Füchse #918, 10. Juni 2011, um 08:27

Ich wäre auch fürs kiebitzen.Ich finde wie stoni,das man eine sinnvolle Sache nicht ablehnen darf, nur weil vielleicht einer von 100 damit etwas leichter schummeln kann.
Derjenige schummelt auch so,aber ich will mir nicht indirekt wegen solch einem Dödel etwas sinnvolles ausreden lassen!

Stoni, 10. Juni 2011, um 08:41

Woher weißt Du, daß das nicht vorkam?
Warst Du an jedem Tisch oder schließt Du das nicht eher nur daraus, daß es keine Verurteilungen gab?
Gab es aber überhaupt je Verurteilungen?

Die letzte, die ich erinnere war der, der gleichzeitig 2 Nicks am selben Tisch, also gleichzeitig 2 Blätter spielte!!

Mißbrauchs-Gefahr ist für mich gegeben, aber kein ausreichender Grund, die überwältigende Mehrzahl ehrlicher Spieler von einem derartigen Benefit auszuschließen. Ich denke, es läßt sich leicht protokollieren, wenn Nick-Paarungen häufiger am selben Tisch bei anderen kiebitzen.

Das auf die höchste Klasse zu beschränken, macht schon Sinn, schließlich kann man hier unlogische Züge viel leichter aufdecken und zuordnen, während bei schwachen Spielern häufig diese Unlogik auftaucht, ohne daß da böse Absicht im Spiel ist. Täglich erlebe ich Spielzüge, die in der höchsten Klasse zu Meldungen führen würden.

Ich bitte, nochmal darüber nachzudenken, ob es Recht ist, 100 Leuten das Kiebitzen zu verbieten, nur weil einer betrügen könnte. Ich finde, wir müssten uns anders wehren als anderen das Leben schwer zu machen.

Ex-Füchse #8086, 10. Juni 2011, um 08:42
zuletzt bearbeitet am 10. Juni 2011, um 08:48

"Wenn also jemand unbekanntes mir reinschauen will, und mir das seltsam vorkommt, lehne ich das einfach ab."
Dein Glaube an den User ehrt dich wirklich, Evil.
Ich habe inzwischen viele "Freunde" hier, aber kenne ich die wirklich? 90% meiner "Freunde" kenne ich nur über den FT. Und da soll ich für jeden einzelnen meine Hand ins Feuer legen, daß er nicht evtl. doch schummelt? Hm.
Wenn das Kiebitzen Sinn machen soll, dann doch eher im Fuchstreff und nicht im Vereinsheim, in welchem es um Ehre und Ruhm, ganz wichtige Punkte und den guten Ruft geht, den es zu erobern, verteidigen gilt.
Im Vereinsheim liegen bei vielen Spielern die Nerven blank. Im Fuchstreff ist das doch echt lockerer, warum also nicht dort?
Gespielte Spiele abspulen hat NULL Lerneffekt. Solange ich nicht weiß warum ein Spieler welche Karte ausgespielt hat, bringt das Angucken allein nix.

Stoni, 10. Juni 2011, um 08:47

Stevie, wenn sich die Liga erwartungsgemäß entwickelt, dann werden viele kommen, und die Topspieler, bei denen sich das Kiebitzen lohnt, werden nur Liga spielen und nicht Fuchsbau - von HDF mal abgesehen. Bei OD war es jedenfalls so, daß Du keinen Topspieler an offenen Tischen sehen konntest, weil sie kein Interesse haben, sich mit ungeübten Spielern zu quälen, aber gerne bereit sind, interessierten Spielern ihr Können im Privatchat zu erläutern.

Ex-Füchse #8086, 10. Juni 2011, um 08:52
zuletzt bearbeitet am 10. Juni 2011, um 09:19

Wer es nicht nötig hat in den Fuchstreff zu gehen, weil er sich mit mir quälen müsste, dem möchte ich sicherlich nicht in die Karten gucken :-)

Ex-Füchse #197, 10. Juni 2011, um 08:57

Das durch das Kiebitzen die Karten ausspioniert wurden,lag bei unter 0.00001 %.
Die meisten Mogeleien entstanden durch Mannschaftsponsoring,Nickverleih und Beratung während dem Spielen.
In unteren OD Klassen-Quali,2.Liga-ist mir nicht ein einziger Fall bekannt,das durch Kiebitzen betrogen wurde.In der OD 1.Liga und KL ist mir das desöfteren aufgefallen.Beliebt waren das Kiebitzen bei einem Spieler,der durch den Kiebitz beraten wurde.Solche Spiele habe ich garnicht mehr gemeldet,weil die Beratung unbeweisbar ist.
Im übrigen sollten nur Fördermitglieder kiebitzen können!

Doc_Jule, 10. Juni 2011, um 09:56

@all
ich bin echt erschüttert....ich bin auf eine Spielplattform gegangen, um ein Spiel zu spielen, das ich sehr liebe und in dem ich meine Fähigkeiten erweitern möchte. NIE!!!! wäre es mir auch nur im Entferntesten in den Sinn gekommen, dass es Menschen gibt, die auf so einer Plattform versuchen, zu betrügen. Es ergibt für mich einfach keinen Sinn, weil es definitiv um NICHTS!!!! geht, als vielleicht um das Ego einiger Egomanen....
Sorry, aber das musste jetzt mal raus....

Doc_Jule, 10. Juni 2011, um 09:58

Nachtrag:
ich würde als blauäugiger Nicht-Cheater natürlich eine Peekfunktion sehr begrüßen....

Spartakus, 10. Juni 2011, um 10:06
zuletzt bearbeitet am 10. Juni 2011, um 10:07

@Evil@all

Zur Wette: Einer besonderen Anleitung bedarf es nicht. Die Spieler sind nicht dumm und wissen was sie zu tun haben, wenn sie bestimmte Dinge "veranstalten" wollen.

Zur Kiebitzfunktion
Ich schlage Anhängern und Ablehnern einer Kiebitzfunktion (Argumente beider Seiten sind nachvollziehbar) einen Kompromiss vor, der freilich bei User-Zustimmung noch mit den Admins abzustimmen wäre:

1.
Wir führen für die Spieler die meinen, das Verfolgen von online-Spielen live bringe Vorteile ein, eine Art Patensystem ein.

2.
Ein interessierter Kiebitz benennt eine begrenzte Anzahl von Spielern (vielleicht 3 oder so), bei denen er zu kiebitzen beabsichtigt.

3.
Diese Pärchen werden den Admins ordnungsgemäß gemeldet.

4.
Ein Kiebitzpärchen wird an den Tischen sowie bereits in der Lounge angezeigt.

5.
Als teilnehmender Spieler habe ich die Möglichkeit, Kiebitzpärchen abzulehnen, wenn diese neu an Tische kommen wollen.

6.
Sitzen Kiebitzpärchen bereits am Tisch, können diese freilich weiter spielen. Ich kann mich schließlich an andere Tische begeben, falls ich so etwas ablehne.

Ich denke bei dieser Möglichkeit kommen beide Seiten zum Zuge und die Sache bleibt kontrollierbar. Die Schiedsrichter könnten stichprobenartig schauen, dass alles ordnungsgemäß abläuft. Obwohl ich aus genannten Gründen ein Ablehner der Kiebitzfunktion bin, würde ich mich als Koordinator des Schiedsrichterwesens gegenüber Admins und Schiedsrichtern dafür stark machen, dass ein überschaubarer Mehraufwand im Interesse lernwilliger Spieler vertretbar sei. Wichtig wäre aber ein Statement von der Programmierung her, ob das alles so ohne erheblichen Aufwand umsetzbar wäre.

Doc_Jule, 10. Juni 2011, um 10:12

@Spartakus
das klingt doch sehr vernünftig......wie bei dir auch nicht anders zu erwarten :-)

Fanthomas, 10. Juni 2011, um 10:18

Doc_Jule, leider ist dies aber die Realität. Unter anderem auch deshalb brauchen wir ja Schiedsrichter. Natürlich betrügt nur eine sehr kleine Minderheit, wahrscheinlich weniger als 1% der Teilnehmer. Aber die illegalen Aktivitäten dieser Minderheit kann große Auswirkungen auf die Ergebnisse einzelner Spieler und auf das Vertrauen der überwiegenden ehrlichen Masse der User in die Korrektheit der Ergebnisse haben. Ich finde es sehr wichtig, dass hier von Anfang an darauf geachtet wird und für die Liga ein kompetentes Schiedsrichterteam zur Verfügung steht, damit gewisse Machenschaften hier erst gar keinen Einzug finden können.
Ich will jetzt nicht dogmatisch das Kiebitzen total verdammen, auch wenn ich nicht gerade ein Anhänger davon bin. Wie wäre es aber denn, wenn ein relativ überschaubar ausgewählter Kreis von sehr guten Spielern den Status von Trainern bekommen würde? Diese Trainer könnten von den Spielern vorgeschlagen werden und dann von Schiedsrichter und Fuchstreff-Team nach Prüfung eine "Lizenz" erhalten. Diese Lizenz würde sie dann berechtigen, Schüler zu haben, die bei ihnen in der Liga kiebitzen dürfen. Die Anzahl der Schüler sollte für jeden Trainer allerdings begrenzt sein. Ebenso sollte man nur bei einer begrenzten Anzahl von Trainern gleichzeitig Schüler sein dürfen.
So wird der Überblick behalten, wer wo kiebitzt. Die Leute, die durch Kiebitzen lernen wollen, können das tun. Und Spitzenspieler mit pädagogischem Interesse können ihr Wissen so auch weitergeben. Was haltet ihr von dieser Idee, die natürlich noch nicht ausgereift ist?

Fanthomas, 10. Juni 2011, um 10:19

Sparta, da haben wir ja fast gleichzeitig das gleiche gedacht. Warst nur ein bisschen schneller, ggggg.

Cliff, 10. Juni 2011, um 10:24
zuletzt bearbeitet am 10. Juni 2011, um 10:24

gute Idee, dann müssen wir nur noch ein 10-köpfiges Entwickler-Team finden das das alles umsetzt ;-)

Stoni, 10. Juni 2011, um 10:30

Ist ja schon gut, Cliff ;-)
Wir rühren noch ein bisschen die Werbetrommel, und bei 1.000 Fördermitglieder reden wir nochmal, ok?

Synthese - Kompromisse als dialektische Weiterentwicklung finde ich gut. Von mir auch aus anmelden, obwohl ich das Gefühl habe, Erfassen, Protokollieren reicht schon...

Fanthomas, 10. Juni 2011, um 10:31
zuletzt bearbeitet am 10. Juni 2011, um 10:32

Wir projektieren hier eben schon mal weit voraus, damit ihr auch in den nächsten Jahren mit Arbeit gut ausgelastet seid. :-))

Doc_Jule, 10. Juni 2011, um 10:38

@Thomas
bezieh doch bitte mein letzes Posting auch auf dich ;-)

Fanthomas, 10. Juni 2011, um 10:52

Mach ich gerne. ;-)

EvilNephew, 10. Juni 2011, um 11:48

@Stevie

Mit "komisch vorkommen" meine ich z.b. folgende Situation: Stevie8488 spielt bei mir am Tisch, dann kommt Steven8488 und möchte bei mir peeken. Ich vermute, das würde ich ablehnen. ;)

@all

Ohne ein Statement der Programmierung wirds in der Planung wohl eh nicht weitergehen können.

Spartakus, 10. Juni 2011, um 12:52

Nachfrage @Cliff
Wieviel Aufwand würde es tatsächlich bedeuten, ein Kiebitzsystem umzusetzen in der Form wie Fanthomas oder ich das beschrieben haben?

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