Unterhaltung: Wie würdet Ihr entscheiden

Ex-Füchse #5718, 13. Juli 2011, um 18:09
zuletzt bearbeitet am 13. Juli 2011, um 18:09

Kreuz geht durch: A sagt Re. Pik geht durch: A sagt Re (etwas durcheinander der Mann) und legt Dulle. Alle gucken ihn an. Hääää. Oh sorry, 90 natürlich sagt er.

Der Schiedsrichter wird geholt. Was wird entschieden?

Anmerkung: Das zweite Re kommt mit 10 Karten auf der Hand.

Ex-Füchse #6673, 13. Juli 2011, um 18:20

Mit 10 Karten auf der Hand, darf er ja noch 90 sagen, sollte gültig sein.

Fanthomas, 13. Juli 2011, um 18:21
zuletzt bearbeitet am 13. Juli 2011, um 18:22

Ich vermute mal, dass die 90-Absage gilt. Mir war es so, dass eine zweite Re-Ansage automatisch immer als 90-Absage zählt. Und mit 10 Karten auf der Hand ist ja eine reguläre 90-Absage noch möglich, da zuvor korrekt "Re" (das erste Mal) gesagt wurde. Vielleicht meldet sich auch ein Experte auf diesem Gebiet mal zu Wort.

EvilNephew, 13. Juli 2011, um 18:23

Meine Antwort ist nicht qualitativ ernst zu nehmen, da ich keinerlei Schiedsrichterausbildung beim Doko genossen habe.
Vom gesunden Menschenverstand her würde ich auf weiterspielen entscheiden und den Spieler, der den Schiedsrichter geholt hat, mündlich ermahnen, falls er Strafpunkte gefordert hat. Sieht für mich nach fadenscheinigem Recht aus.

Stoni, 13. Juli 2011, um 18:28

Experte bin ich nicht,
das zweite Re war verspätet aber Wdh.
sonst schwerwiegender Regelverstoß.

Wiederholung einer rechtzeitig getätigten Ansage wg. Zweifel ob sie gehört wurde, ist erlaubt...
sonst gilt wohl k90

max. geringfügiger Regelverstoß oder eher nichts?
k90 gilt als gesagt

Ex-Füchse #5718, 13. Juli 2011, um 18:41

Der gesunde Menschenverstand sagt: Nix passiert. Die Ansage gilt als 90-Ansage.

Die Schiedsrichterhilfen sagen: Wenn die Partnerschaft zuvor nicht geklärt war: Geringfügiger Regelverstoß.
Die An- bzw. Absage bleibt gültig. Die nächste Stufe gilt als abgesagt, wenn diese nächste Stufe existiert. Eine Wiederholung einer „Schwarz“-Absage wird also nur als geringfügiger Regelverstoß geahndet. Also 3 Nasse.

Nun kommts: Der Schiedsrichter fragt dann: Was genau willst Du eigentlich jetzt genau reklamieren (common sense). Daruf gab der zweite Kontra Spieler dem reklamierenden den Tip: Na ja, er hat zwar mit 10 Karten das zweite Re gegeben, aber als die Dulle schon gelegen hat haben wir "hää" gesagt und er: Ich meinte natürlich 90. Daraufhin wurde konstruiert: Es gab eine zweite Re-Ansage mit 10 Karten und eine falsche 90er Ansage mit nur 9 Karten. Schwerwiegender Regelverstoß: 12 Miese.

Ich hätte sofort auf Unsportlichkeit entschieden aber ....

Ex-Füchse #5718, 13. Juli 2011, um 18:43
zuletzt bearbeitet am 13. Juli 2011, um 18:54

Ich wollte damit nur sagen: Das kommt davon, wenn die Buchstaben des Gesetzes genau genommen werden und das Hirn ausgeschaltet bleibt. Mit diesem Spiel hat die Bundesliga einen (wie ich finde) passablen Spieler verloren, der noch jung genug und willens ist zu lernen und besser zu werden.

EvilNephew, 13. Juli 2011, um 18:44
zuletzt bearbeitet am 13. Juli 2011, um 18:48

Letztendlich fragen die Gegner ja nach, was ihn zu den "falschen 90" auf 9 Karten bringt.

Ich hätte als Spieler wohl behauptet, ich hätte "Re 90" mit Dullenausspiel gesagt, aber so undeutlich, dass ich es wiederholen wollte. Dann sollen mir die Reklamierer mal das Gegenteil beweisen.

Ich persönlich finde solche genaue Regelauslegung widerlich. Am Turniertisch setze ich mich für Kulanz und den gesunden Menschenverstand ein.

Stoni, 13. Juli 2011, um 18:46

Unsportlichkeit? Bei den Reklamierenden? Wenn der Spätabsager kein bekannt unfairer Pedant ist, würde ich laufen lassen. Wenn der Spätabsager ok ist, würde ich die Reklamierenden in Turniergesprächen als Pedanten outen ...

Ex-Füchse #5718, 13. Juli 2011, um 18:48
zuletzt bearbeitet am 13. Juli 2011, um 18:56

Ein Beispiel aus dem Snooker:

http://www.youtube.com/watch?v=y1sDiLapr0g

Graham Dott begeht ein Foul, keine Frage. Danach schnippt der den Ball zum Kreis, weil der Ball "normalerweise" gefallen wäre. Alle denken Selby hat Ball in Hand. Aber die Buchstaben des Gesetzes sagen: Ball in Hand gibt es nur, wenn der Ball den Tisch verlassen hat. Hat er aber nicht. Nun nimmt Selby den Ball vom Tisch und legt ihn in den Kreis. Foul von Selby, er hätte von da aus weiterspielen müssen.

Dott begeht ein Foul und als Ergebnis wird er nicht bestraft (beide kriegen 4 Foulpunkte) und Dott hat sogar noch Ball in Hand.

Gerecht, Nein. Richtige Entscheidung: Viele Top Schiedsrichter sagen nach den Buchstaben der Regeln ja, aber nach dem gesunden Menschenverstand hätte nur Dott die Punkte kriegen dürfen und sogar noch eine Verwarnung wg. Unsportlichkeit.

Ex-Füchse #5718, 13. Juli 2011, um 18:51

Der Spätansager war einfach kaputt und unkonzentriert. Er war so "doof" zu sagen: 90 meinte ich natürlich. Das war sein Verhängnis. Der Reklamierende war ein ...... mehr sage ich dazu nicht.

HDF, 13. Juli 2011, um 18:59
zuletzt bearbeitet am 13. Juli 2011, um 19:01

hat denn stephan das schiedsgericht kommen lassen? die aussage "ich meine natürlich 90" ist doch keine neue ansagen, nur eine richtigstellung der zweiten re-ansage, also bleibt es beim geringfügigen regelverstoß, gut wenn dann einer eben die stimmung am tisch verseuchen will, reklamiert auf 3 strafpunkte (mehr aber auch nicht), ich selber würde da nie reklamieren, sowas von unerheblich

Ex-Füchse #5718, 13. Juli 2011, um 19:03
zuletzt bearbeitet am 13. Juli 2011, um 19:09

War nicht Stephan ;-) -- Keine Namen !! Nein. Der Mann war fertig damit und hat danach keine Runde mehr mitgemacht. Es geht um den Fall, dass es geschriebene Regeln gibt und es immer dann ein Problem wird, wenn das scheinbar geschriebene Wort - was ja niemand so wollte - Buchstabengetreu herangezogen wird.

Das ist ja nur die Spitze.

Aber ohne Regeln geht es auch nicht. Wenn zuviel Entscheidungen auf den Schiedsrichter abgewälzt werden, dann kommt er zu sehr unter Beschuss. Ich habe ein Jahr Bundesliga beim Snooker geschiedst und es war manchmal unglaublich, was man sich da anhören muss.

Das Snookerbeispiel ist da vielleicht noch krasser. Alle - auch der Sprecher - sagten: Son Quatsch. Aber nach den Buchstaben hat der Ball den Tisch nicht verlassen, also kein Ball in Hand.

Stoni, 13. Juli 2011, um 19:28

Man kann nicht verlangen, daß Regeln alles regeln.
Beim Snooker sollte sich Graham Dott was schämen, daß er den Spielball nach den "beiden Fouls" nicht tatsächlich in die Tasche gespielt hat.
Beim DoKo hätte ich als Schiedsrichter gesagt, daß die 90 nicht verspätet kamen, sondern nur als Hinweis daß das Doppel-Re die 90 bedeuten... bei nicht geklärter Partnerschaft...

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