Fehlerberichte: Abwurf bei Solos

SWB9822, 15. November 2010, um 16:47
zuletzt bearbeitet am 15. November 2010, um 16:58

Hallo!
Ich hatte bei einem Fleischlosen Kontra gesagt, weil ich 7 Karten in einer Farbe hatte. Weil ich in Karo nur eine Karte hatte, und ein Partner den zweiten Stich (1. und 2. waren Karo) machte habe ich einen kleinen Pik abgeworfen, weil ich (soviel ich weiß) immer als erstes eine Karte abwerfe (wenn es nicht gerade Ass oder 10 zum Pfunden ist) in der Farbe, die ich sehen möchte. Wenn ich kein Ass habe, werfe ich zum Pfunden eine 10 hinein. Ich war der erste und einzige, der etwas abwerfen konnte und meine Karte war Pik. Mein Partner aber spielte einen Kreuz Buben aus, obwohl er Pik Dame und 10 hatte. Diese Aktion hat uns den Sieg gekostet.
Es handelt sich um Spiel#600-62* (ich weiß nicht ob ich hier die Spiel-Nummer vollständig verraten darf).
Ich würde mich über eure Meinung freuen,
SWB9822

foxxy, 15. November 2010, um 17:23

Hi,
was genau ist denn Deine Frage - das Pik hätte kommen müssen, ist Dir ja schon klar.

SWB9822, 15. November 2010, um 17:49

Ich wollte es nur mal hier ansprechen, um sicher zu stellen dass meine Kenntnisse in dem Bereich stimmen, weil ich mich hierrüber heute in 2 Spielen geärgert habe. Es handelt sich um folgende Spiele:
#60.062x
#60.088x
In beiden habe ich Kontra gesagt unter der Hoffnung, mit meinen langen Farben dran zu kommen. In beiden Spielen hat mein Partner trotz mehrfachem oder einzigem Abwurf in der Farbe die Farbe nicht angespielt, obwohl er sie noch hatte und dann keine anderen sicheren Stiche mehr machen konnte.
Wenn dich die genaue Spielnummer interressiert, kann ich sie dir per Nachricht mitteilen. So viel ich weiß, darf ich sie hier im Forum nicht hinstellen, weil ich damit "Leute persönlich angreifen" würde und das hier "strengstens verboten" sei.
Das traurige ist, dass hier nur so wenige die Regel kennen bzw. beachten. Vielleicht könnte man sie ja auch noch in die Todsünden-Liste
http://www.fuchstreff.de/forum/diskussionen/2...
http://www.fuchstreff.de/forum/diskussionen/2...
aufnehmen.
Viele Grüße,
SWB9822

Cliff, 15. November 2010, um 18:10

Spiele, die Du selbst zensierst brauchst Du nicht reinstellen :-)

Ich denke auch nicht, dass ein Spieler angeprangert wird, wenn Du Deine Kenntnisse überprüfen möchtest.

Statt Dich hier über einen Spieler hier dem Forum zu ärgern, kannst Du ja den Spieler über persönliche Nachricht auf einige Spieltips hinweisen oder den Link zu den “Todsünden” schicken.

Wenn Du Dir mal nicht sicher bist, ob Du ein Spiel reinstellen kannst, kannst Du uns ja über Kontaktformular fragen.

Generell: Diskutieren: ja, Beschweren/Anprangern/Blosßstellen/etc: nein

Hornisse_k90, 15. November 2010, um 18:13
Dieser Eintrag wurde entfernt.

SWB9822, 15. November 2010, um 18:21

Hallo!
Es handelt sich ja nicht nur um einen Spieler sondern um ein paar mehr die solch eine wichtige Regel nicht kennen. Ich werden am Ende von ihnen nur gefragt, warum ich Kontra gesagt habe. Die Spielnummern kann ich ja per Kontaktformular schicken. Die Spielregel stelle ich zu den Todsünden.
Viele Grüße,
SWB9822

solembum, 15. November 2010, um 18:34

Ganz so einfach ist das nicht.
Die genaue Spielnummer wäre in dem Zusammenhang schon wichtig.
Klar ist, wenn du mit dem Legen deiner Karte (bzw knapp vorher) Kontra sagst, so gibt es keine Alternative zum Nachspiel der Farbe (das vorherige Abspielen eigener Asse ausgenommen).

Gruß Jürgen

Cliff, 15. November 2010, um 18:39

wie schon gesagt, ich sehe hier kein Problem die Spielnummern zu posten.

Spartakus, 15. November 2010, um 18:51

Nun SWB9822, von "Regeln" zu sprechen ist an dieser Stelle verkehrt. Nach den Spielregeln gibt es keine Abwurftechniken. Diese sind als sogenannte Konventionen zum Beispiel im Essener System verankert.

Ja, eine Farbe gegen ein Assesolo wird durch Abwurf der betreffenden Farbe signalisiert, jedoch nur dann, wenn der nächste Abwurf aus einer anderen Farbe erfolgt. Werfe ich 2 mal in Folge aufsteigend (z.B. 9, Bube) ab, signalisiere ich, dass ich kein As habe. Werfe ich 2 Karten in absteigender Reihenfolge (z.B. Bube, 9, sogenannte Hochtief-Anzeige) ab, zeige ich, dass ich ein As aus einer Farbe habe, welches ich nicht direkt anzeigen kann (z.B. wegen As, 10, x).

Das und vieles andere mehr sind Abwurftechniken, die unter erfahrenen Spielern als gängige Konventionen bekannt sind.

Den Bekanntheitsgrad dieser Konventionen schätze ich hier so bei höchstens 5% ein. Deswegen versuche ich mich bei unbekannten Spielern gar nicht erst daran.

Gruß
Spartakus

solembum, 15. November 2010, um 19:28

Hallo Dirk, ich glaube du hast überlesen, dass das Ass auf das abgewurfen wurde vom Partner kam.

Gruß Jürgen

foxxy, 15. November 2010, um 19:38

Hi,

schade um das verlorene Spiel#600.624 Deinem Partner kannst Du aber keinen Vorwurf machen, dass er sich eventuell nicht an die Konvention gehalten hat (die er wohl nicht kannte), die Du gerade im Kopf hattest.

lg foxxy

solembum, 15. November 2010, um 20:18

Ich sehe hier sehr viele Fehler:

1. Das Kontra kommt zu früh.
2. Der Aufspieler spielt ein zu kleines Karo.
3. Der Solist sollte Karo Ass nehmen, denn wenn Herz hält gewinnt er das Spiel auf jeden Fall andernfalls verliert er es vermutlich eh und so kann pik noch gefunden werden.
4. Das Kreuz Nachspiel ist falsch, wenn der Kontrasager ein kleines Pik abwirft.
5.) Kein Re.

Spartakus, 15. November 2010, um 20:42

@Solembum
"Hallo Dirk, ich glaube du hast überlesen, dass das Ass auf das abgewurfen wurde vom Partner kam."

Ja sorry. Ich hatte mich wegen Anprangerungsgefahr nicht bemüht, ins Spiel einzusteigen, sondern habe eine allgemeine Ausführung angefertigt, die hier wohl nicht passt.

Stoni, 15. November 2010, um 20:54

1. Ja genau, Jürgen, wenn das kontra erst zusammen mit dem Pik-Abwurf kommt, ist das Zeichen deutlich und das Solo verloren. Hier kommt es unbegründet, weil der Solist ans Spiel kommen kann, und damit zu früh.

3. Fast immer gilt die Fausregel: man gewinnt das Solo mit 7 Vollen in 8 Stichen oder mit 8 Vollen in 7 Stichen! Das ist hier gegeben! Wenn niemand 4 Herz mit der 10 hält (Wahrscheinlichkeit ist nur 28,8%), ist das Solo immer gewonnen, wenn doch immer verloren. Bei Karo drunter zu bleiben, ist ein unnötiges und falsches Risiko.

5+3 bedeutet der Solist räumt mit 5 Stichen die lange Farbe ab und bekommt 3 Asse in den übrigen Farben (Doppel-As oder Asse in verschiedenen Farben ist unerheblich).
Damit hat er die 4 Vollen der langen Farbe sowie die 3 Asse sicher: das macht mindestens 7 Volle in 8 Stichen und die Faustregel greift.

Bei ungünstigster Verteilung der Karten und maximal schlechtem Lauf können die Gegenspieler beim 5+3 theoretisch, maximal 121 Augen zusammen bekommen:
Der Solist gibt 4 Stiche mit 16 Karten ab. Außer der langen Farbe und den drei zusätzlichen Assen des Solisten sind als Volle noch 3 Asse und 6 Zehner draussen, die bei ungünstigster Verteilung die Gegenspieler bekommen: 9 Karten mit 93 Augen
Die fehlenden 7 Karten können schlimmstenfalls 7 Könige sein, also noch mal 28 Punkte: die Gegner hätten dann das Solo mit 121 Punkten (93+28) gewonnen.
Das ist aber nur die theoretisch ungünstigste Verteilung: alle Vollen/Könige sind verteilt und der Solist steuert in seinen 4 Abgebern ebenfalls nur 10er/Könige bei.
Hat der Solist wie hier einen Buben als Abgeber und 2 9er dann ist dieses Solo nicht einmal mehr theoretisch zu verlieren. Die Gegner erreichen maximal 111.

SWB9822, 16. November 2010, um 07:21
zuletzt bearbeitet am 16. November 2010, um 07:22

Hallo!
Das Spiel#600.886 ist das zweite, in dem das Kontra erst kam, als ich das partnerische Karo Ass und die Karo 10 gesehen habe (wird leider weil es im 1. Stich kam doch am Anfang dargestelle :-( )und meine anderen Karokarten hoch waren. Ich sehe jetzt ein dass viele Leute die Konvention nicht kennen. Ist nur schade wenn man dann umsomehr Spiele verliert.
Viele Grüße,
SWB 9822

solembum, 16. November 2010, um 07:59

Na ja SWB, wenn du im 6. karo Ass schmierst habt ihr 121 Punkte.

@Fuchstreff Team
Die Ansagezeitpunkte sind zur Spielanalyse extrem wichtig.
Kriegt ihr das hin, dass diese korrekt dargestellt werden?

Gruß Jürgen

foxxy, 16. November 2010, um 10:16

Hi SWB,

eine weitere Konvention, an die man sich halten kann ist die, das zweite As zum Partneras dazuzulegen, wenn vorhanden, gerade weil du in Karo lang bist und die übrigen Vollen besitzt. Damit hättet Ihr übrigens sogar 122 Augen.

lg foxxy

Stoni, 16. November 2010, um 10:58

Sicher hast Du Recht, foxxy, aber es ist bei FT leider nicht möglich, solche weiterführenden Konventionen zu spielen, ohne die Spieler zu kennen. Du kannst nichts als bekannt voraussetzen, weder Markierungen, nicht einmal das Dullenvorspiel.

Man kann halt nicht mit jemand über Literatur diskutieren wollen, der nicht einmal lesen kann und Homo Faber für Schwulen-Lotto hält.

foxxy, 16. November 2010, um 11:33

Doch Berlino, natürlich kann man solche Konventionen auch im Fuchstreff spielen und diskutieren.

Gerde wenn sich eine Spielerin über mangelnde Kenntnis ihrer Mitspieler aufregt, sollten auch die eigenen "Fehler" berücksichtigt werden.

Schließlich können auch wenig belesene Menschen lesen und sich an Buchempfehlungen halten.

lg foxxy

Fanthomas, 16. November 2010, um 12:09
zuletzt bearbeitet am 16. November 2010, um 12:10

Es hat keinen Sinn und führt sogar zu großen Problemen, wenn ich Konventionen anwende an einem Tisch mit Spielern, die diese nicht kennen, geschweige denn anwenden können. Das ist genauso, als würde ich unbedingt mit jemandem in einer Sprache kommunizieren wollen, die dieser nicht versteht. So etwas funktioniert einfach nicht. Abgesehen von einer sehr kleinen Minderheit kennen die Spieler im Fuchstreff nicht einmal die gängigsten Konventionen. Das soll kein Vorwurf sein, sondern ist einfach eine Tatsache.
Die Anwendung von Konventionen basiert auf dem Vertrauen, dass meine Spielweise auch verstanden und richtig interpretiert wird. Was nützt mir mein Dullenvorspiel, wenn erstens niemand am Tisch weiss, was es bedeutet und zweitens selbst jemand anderes, der es weiss und mich aber nicht kennt, kein Vertrauen hat, dass ich es weiss! Doppelkopf hat sehr viel mit Vertrauen zu tun, was leider meistens unterschätzt wird. Mit Spielern am Tisch, bei denen ich nicht relativ sicher die Kenntnis der Konventionen voraussetzen kann, mache ich zum Beispiel ein Dullenvorspiel generell nur mit gleichzeitiger Re-Ansage, da es ansonsten nichts bringt.

Grüße,
Fanthomas

solembum, 16. November 2010, um 12:20

Hi Foxxy,

bei der Karolänge gebe ich das Ass nicht zu, sondern gebe im ersten Stich Kontra um das Karo-Nachspiel zu fordern.
Ich denke, das hat SWB ganz korrekt gespielt.

Nun hat aber der Aufspieler ein ungedecktes Ass aus einer kurzen Länge gespielt (Das weiß man ja). Daraus kann man schließen, dass der Aufspieler keine Ahnung von Konventionen hat und auch keinen vernünftigen Plan wie er das Spiel gestalten will.
Man muss also auf alles gefasst sein. Kommt dann kein Karo nach, so muss man eben in die Tischkante beißen und irgendwie durch. Wahrscheinlich muss man sich dann noch die Frage "warum Kontra?" gefallen lassen :-) .

Hier spielen halt Leute aus unterschiedlichsten Motiven und mit unterschiedlichsten Wissensständen auch viele die Doppelkopf einfach mal ausprobieren.

Gruß Jürgen

Seltsam, 16. November 2010, um 12:22

Ich muss dir widersprechen, Fanthomas. Konventionen spielen und erklären, denn anders wirst Du sie nie "an den Tisch bringen". Da kann man gerne mal mit einfachsten Dingen anfangen, wie bei einheiraten bei DD den Fux oder karo10 aufspielen, sie verlieren und das ganze dann erklären. ;-)
Oder Hochzeiter hat eine Dulle mit guten weiteren Trumpf. Dulle aufspielen und, wenn von der zweiten Dulle nicht geschmiert wird und Fuchs oder Karo 10 sehr spät kommen, ebenfalls erklären.

Über das Forum allein, in dem die Rubriken nicht vernünftig unterteilt sind und ohne übersichtliche Materialsammlung geht das nur auf diesem Weg. Schmerzlich, aber es geht.

Hier kann man das doch gut machen, denn es gibt keine Liga und auch sonst nix, was man verlieren könnte.

Fanthomas, 16. November 2010, um 12:55
zuletzt bearbeitet am 16. November 2010, um 12:56

Zitat Seltsam:

"Ich muss dir widersprechen, Fanthomas. Konventionen spielen und erklären, denn anders wirst Du sie nie "an den Tisch bringen". Da kann man gerne mal mit einfachsten Dingen anfangen, wie bei einheiraten bei DD den Fux oder karo10 aufspielen, sie verlieren und das ganze dann erklären."

Seltsam, natürlich hast Du auch recht. Aber ich habe oft keine Lust, Unterricht zu geben, sondern will einfach nur spielen. Und außerdem kann ich wohl kaum voraussetzen, dass die anderen Spieler unbedingt lernbegierig sind. Viele sind auch totale Anfänger, da wäre ich froh, wenn sie ihre Asse schon in der richtigen Reihenfolge aufspielen können.

foxxy, 16. November 2010, um 13:02
zuletzt bearbeitet am 16. November 2010, um 13:13

Hi Jürgen,

da sieht man mal wie wenig es Sinn macht, sich über "Spieler" aufzuregen, da es stets ein weiteres nicht beachtetes Detail gibt.

Aber um das Karoas aufzusparen, ist er eigentlich ZU lang. Er sieht Karoas und 10 der Partner, hat selbst 7 Karo, darunter As, 10 König. Es sind also nur noch 2 Karo im Spiel (9 und König). Die sitzen im schlimmsten Fall bei Re, aber selbst dann kann er sie notfalls noch mit 10 und König dominieren. Oder sie sitzen nicht beide bei Re und er kommt über Karo wieder ans Spiel. Er hat aber selbst soviel Karo, dass er bei As und 10 im Stich damit rechnen sollte, dass das As eventuell blank ist, da offensichtlich ungedeckt.

Ich finde es prima, dass Fanthomas den Mitspielern ihre Unkenntnis nicht zum Vorwurf macht, sondern sich ihrem Spiel anpasst. Für die Neugierigen ist es aber wesentlich, Konventionen etc. kennenzulernen, wo auch immer.

lg foxxy

Fanthomas, 16. November 2010, um 13:18

Zitat foxxy:

"Ich finde es prima, dass Fanthomas den Mitspielern ihre Unkenntnis nicht zum Vorwurf macht, sondern sich ihrem Spiel anpasst. Für die Neugierigen ist es aber wesentlich, Konventionen etc. kennenzulernen, wo auch immer."

Im laufenden Spiel ist außerdem auch nicht genug Zeit für ausführlichere Erklärungen. Und wenn man dann sich die Zeit nimmt, sind wohl meistens nicht alle Spieler am Tisch bereit, daran teilzunehmen oder wenigstens abzuwarten. Um wirklich sinnvoll zu unterrichten, bräuchte es Trainingstische. Nur da ist gewährleistet, dass die guten Spieler auch Lust haben, zu unterrichten und dass die Anfänger auch Lust und Geduld haben, zu lernen.

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