Doppelkopf-Strategien: Positionsspiel?

IngoKnito, 01. März 2018, um 21:41

Spiel#74.232.939 brachte mich zu der Frage ...

IngoKnito, 01. März 2018, um 21:45

... ob das eine gute Idee war.

Stich 2 sieht ja etwas seltsam aus, macht aber in der Nachbetrachtung durchaus Sinn: Ich biete meinem Partner das Aufspiel an, um im Folgestich an 4 zu sitzen (ohne, dass es dafür einen echten Grund wie z.B. Farbfreiheit gäbe), er lehnt ab, weil er z.B. auch kein Herz-As hat.

So spielbar?

Oder besser nicht, um Herz bringen zu können?

Oder nur, wenn man z.B. Kreuz im Zweitlauf frei ist?

Ex-Füchse #11750, 01. März 2018, um 21:55
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Tront, 02. März 2018, um 01:12

Beim Vorhandensein eines noch ungelaufenen Einzel-Asses (hier Herz) übernehme ich besser selbst diesen Fehlstich.

Weil dein Partner, wenn er nicht geeade As, 10 in Pik hält, jetzt vermutlich den Stich übernehmen wird und nun fast schon einen Fuchs anspielen müsste, um Dich wieder frühzeitig ans Anspiel zu bringen.

Grundsätzlich gefällt mir die Idee des Positionsspiel auch gut, aber halt nicht um jeden Preis.

Das "ausgelassene" Re von Spieler Dietmarb bzw. mindestens ein Stärke-Abfrage auf die mögliche Dulle des Hochzeiters sollte ein Erstliga-Spieler (eie Fuchstreff) schon vornehmen.

Ich frage mich beim erneuten Nachspielen immer noch, wieso die Re-Partei dieses Spiel überhaupt verlieren konnte. Unabhängig davon, dass nicht im 2. Stich zufällig Herz angeschoben wurde.

Sagt der Hochzeiter - ganz wichtig - bevor er selbst abgefragt wird, ein Re bedeutet das eine Abkehr vom Normalspiel, verbietet also die schwarze Farbe und erlaubt jetzt ein Herzanspiel der Partners.

Erfolgt ein Re auf Abfrage mit Partnerdulle, folgt nun Trumpf nach und man gewinnt Spiele mit einem Herz-As des Hochzeiters, in denen er aber kein Pik-As hält.

Meines Erachtens deckt man damit fast alle auftretenden "Verteilungsfälle von Einzel-Assen" gut ab.

Denn ohne vorherige Partneranimationen, wird selbst ein Herzanspiel, welches zwar dieses Spiel einmal deutlich eher gewinnt, eine Erstansage des Hochzeiters seltener getroffen.

Es sei denn man sagt dieses Re wirklich unaufgefordert und wird nicht vom Partner mißverstanden.

raescha, 02. März 2018, um 09:30

Tront und Afroman zeigen hier genau das Problem auf. Ohne Herz 10 gebe ich als Hochzeiter kein unaufgefordertes Re bei dieser Karte, man weiß nie, ob der Herzanschub kommt oder Trumpf gespielt wird. Da habe ich schon viel zu viele negative Erfahrungen gemacht.

Juan-Miguel, 02. März 2018, um 11:26

@ Ingo

Wenn entweder eine Dulle schon weg wäre oder du kein Herzeinzelass hälst, wäre es exzellent.

So hingegen finde ich es nicht optimal, denn sollte ein Partner ohne Herz-Ass und ohne Pik-10 jetzt den König drunterlegen, dann habt ihr Augen verschenkt ... Hält er das Ass blank muss er gar rangehen und die Gegner könnten euch durch Dulleneinsatz beim Herzass zuvorkommen.

Selbst wenn du im Zweitlauf kreuzfrei wärst, heißt das noch lange nicht, dass dein Partner ein sicheres Kreuznachspiel hat.

Tront, 02. März 2018, um 13:49

Es ist eben nicht andersrum, Afroman!

Aber es wird halt gern Vieles falsch ausgelegt. Jeder Spieler legt sich in bestimmten Situationen auf eine eigene Konvention fest.

Da das Anspiel der 2. ungelaufenen schwarzer Farbe Bestandteil eines normalen Spielverlaufes darstellt, kann das Re nur eine Abkehr vom Normalfall sein.

Also macht ein Herzanschub bei einem einfachen Re überhaupt nichts kaputt.

Ein jetzt gutgemeintes, aber fehlerhaftes Pik-Anspiel (welches ohne diese Ansage erfolgen sollte) oder Trumpf lässt dieses Spiel dagegen in Schwierigkeiten enden.

Aber ich gebe zu, dass ich das "Experiment vorzeitiges Re" auch nicht an vielen Tischen mit der hier vorliegenden Karte wagen würde. Weil ich von einigen Mitspielern jetzt gerade mit einem Anspiel eines Karovollen oder mit einem Pik-Anspiel konfrontiert würde, was ich lt. Konvention eigenlich vermeiden wollte!

Aber wie so oft, gibt es auch hier mal wieder unterschiedliche Auslegungen.

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