Doppelkopf-Strategien: Kontra - ja, oder nein?

DokoTim, 06. März 2020, um 10:01
zuletzt bearbeitet am 06. März 2020, um 10:09

Man sitzt an 2 an einem durchaus stark besetzten Tisch mit folgendem Blatt:

Herz-ZehnPik-DameHerz-DameKaro-DameKaro-DameKaro-ZehnKaro-KönigKreuz-ZehnPik-AssHerz-AssHerz-KönigHerz-Neun

1. Stich: Pik-AssPik-AssPik-KönigPik-Zehn

Nun folgt spruch- und animationslos Kreuz-Ass

Was tun?

a) still bedienen
b) Pflicht Ko
c) Kann Ko

Zusatzfrage:
Ist eure Entscheidung abhängig von der Tischbesetzung?

Truemmerfrau, 06. März 2020, um 10:12

Überwiegend a) Zusatzfrage: ja

FlotteGrotte, 06. März 2020, um 10:50
zuletzt bearbeitet am 06. März 2020, um 11:02

Die gelegte Pik-Zehnan 4 könnte mir noch Unbehagen bereiten.
Dennoch von mir der Abwurf mit Ansage
Wenn der Spieler nun gegenfragt oder plötzlich ein Re auspackt weiß ich eben fürs nächste mal bescheid und fress mich selbst fett
Der stille Abwurf ist bei defensiv Spezialisten oftmals ein guter Kompromiss um eben nicht in die Gegenfrage zu laufen.
Im Erfolgsfall hat man ja mindestens eine Stufe erspielt

Tront, 07. März 2020, um 02:12

d) Man fragt selbst im 2. Stich still ab, um ein Interesse an einer Erstansage zu bekunden.

Zwar bekommt man recht selten eine sofortige oder spätere Kontra-Antwort, weil der Ausspieler der Kontrapartei zu größeren Anteilen der Partner ist und nicht mher antworten kann.

Dennoch wird ein Kreuzstecher als Partner sowie ein Partner mit einer Dulle (jeweils an den Pos. 3 oder 4 sitzend) sich noch gelegentlich zu einer Ansage zum letzmöglichen Zeitpunkt durchringen. Einer dieser Vorteile wertet meine Karte deutlich auf.

Und der Ausspieler kommt im 3 Stich (wenn er der wahre Kontrapartner ist), nicht auf die Idee im 3. Stich Kreuz als Wenigaugenfarbe nachzuspielen, sondern schiebt nch einer vorherigen Abfrage einen auf Herz an.

Letztendlich bewahrt man einen möglichen Kontrapartner an den Pos. 3 und 4 noch davor, weiterhin mit dem Ausspieler zu agieren, auf ihn gar abzuwerfen oder ein deutlich schlechteres Verdachtskontra auszusprechen.

Es wird viel zu wenig die stille Abfrage eingesetzt. Ich glaube, das erwähnte ich schon einmal.^^

Nichtsdestotrotz kann man ein eigenes Kontra mit der Karte bei bestimmten Tischbesetzungen aussprechen, muss aber damit leben können, dass sich eine Gegenfrage (eine Spielwertverteuerung zu Ungunsten) oder schlechtere Spielverläufe für einen ergeben.

worstcase, 07. März 2020, um 02:28

Ich gebe es nicht.

Lappen, 07. März 2020, um 08:38
Dieser Eintrag wurde entfernt.

DokoTim, 07. März 2020, um 09:43

Das eingestellte Blatt habe ich zwar tatsächlich so bekommen, es steht für mich aber sinnbildlich für eine generelle Frage.
Bisher habe ich es so gehandhabt, dass ich dieses Kontra immer gegeben habe, weil es in meinen Augen kein RE-Blatt mit Aufspiel gibt, mit dem ich einen 36er Stcih einsacke und dann das zweite schwarze As spruchlos nachspiele. (ohne Ausnahme!)

Mit dieser Ansicht und konsequent weitergedacht wird die KO-Ansage von Spieler 2 zur Pflichtansage.

Die Erfahrung hat mir allerdings oft Anderes gezeigt und selbst an besseren BuLi Tischen wird man nach so einem Spiel schief angeguckt und gefragt, wo man das KO hergeholt hätte, die Stichfolge des Aufspielers hingegen wird nicht hinterfragt.
Ich werde mich wohl mal ne Zeit lang zum Schweigen zwingen und gegen meine eigene Spielauffassung spielen und beobachten, bzw. grob überschlagen, wie sich das punktetechnisch auswirkt.
Auch muss ich dann keine innere Wut mehr verspüren, einen Spieler für eine weggelassene Erstansage noch mit +6 statt +1 Punkten zu belohnen.

@Tront:
Eine Frage im 2.Stich gefällt mir gar nicht, weil es an dem Spielwert erstmal nichts ändert und der Informationsgehalt nahezu immer höher und wertvoller für die Re Partei ist.

VeniVidiViolini, 07. März 2020, um 10:55

Ich denke, Verdachtskontra funktionieren nur dann, wenn man den Ausspielenden gut genug kenn und weiss, dass er gewöhnlich ein Assere geben würde

niveauflexibel, 07. März 2020, um 14:03
zuletzt bearbeitet am 07. März 2020, um 14:07

a) ich finds nicht mal ansatzweise knapp...
wie muss denn die Karte des Aufspielers (wenn er Kontra ist) aussehen, damit dieser erste Stich zustande kommt?

PS: und ich das Spiel gewinne...
(einzige Möglichkeit ist ja fast Kr-Doppelass und AK99 in Pik oder so am besten garniert mit herzfrei)

Truemmerfrau, 07. März 2020, um 14:09

Das 1. Ass kann aus Pik-AssPik-NeunPik-Neun kommen.

niveauflexibel, 07. März 2020, um 14:27

Ich würds jedenfalls lieber auf n 25er im ersten geben...(und das auch nur bei einigen wenigen mir bekannten und in der Hinsicht sehr verlässlichen Spielern)...
denn selbst wenn die beiden Asse laufen muss man ja erst noch einmal die restlichen 60 Punkte irgendwo ergattern....2 Tr Stiche...zum 2. Kr muss man erst nochmal kommen...im 2. Pik wird man fast sicher überhackt...in Kr ja tendenziell auch, wenn es kein Doppelass ist...
und wenn Kr gehackt wird, kämpft man fast um die 90...und an guten Tischen immer mit Doppelschuss...

Lappen, 07. März 2020, um 14:53
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Lappen, 07. März 2020, um 15:05
Dieser Eintrag wurde entfernt.

Tront, 07. März 2020, um 19:02

Am Spielwert wird sich dann etwas positiv verändern, wenn ein Partner gerade durch diese Abfrage seinen Partner kennt und entsprechende Vorteile in seinem Blatt sieht.

Nachteile sehe ich nahezu gar keine in meiner Blattbehandlung. Spieler 1 kann ohne Erstansage kein Re mehr ansagen, was er auf ein ausgesprochenes Kontra durchaus noch könnte. Zunächst würde eine einfache Gegenfrage schon ausreichen. Dann erst hätte man eine Verschlechterung herbeigeführt.

Ich treffe ein solchen Kontra nur auf Mitspieler, von denen ich zu 95% aufwärts mein Partner sein werden, weil sie ein typische Asse-Re sonst gegeben hätte.

Aber nicht jeder sehr erfahrene Spieler gibt mit 2 schwarzen Assen automatisch ein Re.

Ein 3 - 5 Re-Trümpfer mit einen 2. schwarzen As zu viert oder zu fünft lässt es aus meiner Sicht selbst nach einem 36-Augen-Erststich noch zu oft weg.

Aber ich merke schon, ich bin mal wieder der Außerseiter. Denn wirklich still abfragen im 2. Stich tut ja anscheinend außer mir sonst niemand.

Vielleicht prüft auch nur kaum jemand diese mögliche Option.^^

Wenn der Ausspieler mein Kontra-Partner ist, sehe ich ein recht geringeres Gewinnproblem. Selbst wenn er keinen einzigen Stich mehr erwirtschaftet, und sein Folge-As durchläuft, werde ich deutlich mehrheitlich meine fehlenden 60 Augen erwirtschaften.

Ich kenne selbst in meinen "Defensiv-Künstler-Doppelkopf-Verein" Spieler, die mit deutlich weniger Karten-Material ein Verdachtskontra auf ihre Mitspieler aussprechen.

Okay, mit unterschiedlichem Erfolg halt.^^

Octopussy, 09. März 2020, um 10:08

Bei mir isses wie bei Lappen. ich farge mich hinterher auch, warum ich die Ansagen für andere tätigen soll und mir dann auch noch selbst den schwarzen Peter (m/w/d; schwarz ist er selbstverständlich, weil er/sie Kohlen geschleppt hat und hat nichts mit der Hautfarbe zu tun, da es zu der Zeit, als der Begriff geprägt wurde, vermutlich noch keine dunkelhäutigen Bürger mit dem Namen "Peter" gab) zuschuster.

Denn ein "Danke" für ein gelungenes Kontra ist deutlich seltener als ein ungläubiges Kopfschütteln, Tisch verlassen, beschimpfen etc. bei negativen Spielausgang.

Und gerade an schwachen Tischen profitiert man als versierter Spieler ja von unklaren Verhältnissen.

Außerdem möchte ich die Defensivkünstler nicht auch noch belohnen, die nach gelaufenem 2. Ass jetzt plötzlich doch ne Gegenfrage habe.

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