Doppelkopf-Strategien: Frage zum Bubensolo

Ex-Füchse #96057, 05. Juli 2020, um 16:41

Eine Frage an die guten Spieler hier: Einer am Tisch spielt ein Bauernsolo und einer der Mitspieler hat nur einen Kreuz-Bauern. Was ist richtig? Wenn er am Zug ist, den Bauern spielen und damit allen anderen die Bauern ziehen, oder sich den Kreuz- Bauern bei nächsten Ausspiel des Gegners nehmen zu lassen, ohne damit einen Stich zu machen.
Ich hab jetzt schon beides gemacht und beide Varianten produzierten einen Shitstorm. Einmal bekam ich zu hören, dass das Ausspiel des KB das Dämlichste sei, was man machen könnte und das andere Mal wurde ich angeschnauzt, dass man damit ja mindestens 8 Punkte im Sack gehabt hätte.
Also, was ist richtig?

Octopussy, 05. Juli 2020, um 16:46

Wenn 8 Augen fehlen, um das Spiel zu gewinnen ist es gut. Bzw 24, wenn man weiß, dass die Partner frei sind und schmieren können.

IdR (geschätzt 95% und mehr) ist aber Bube spielen (insbesondere im 1. Stich) so ziemlich das Beste, was dem Solisten passieren kann.

Ex-Füchse #96057, 05. Juli 2020, um 17:30

Danke, so habe ich das auch gesehen 😄

Juan-Miguel, 05. Juli 2020, um 17:41

Ja, zu Spielbeginn möchte ich dem Solisten bloß nicht dazu verhelfen, rechtzeitig zu sehen wie die Trümpfe verteilt sind:
Das hilft ihm bei seinem Ansageverhalten enorm: Spruchlos/Re/Gegenschuss/Tiefabsage.(Insbesondere wenn er an Position 4 sitzt.)
Wenn man nach einigen Kontrastichen die Augen mitgezählt hat und weiß, dass 1 Stich zum Spielsieg reicht, wird es mit Standbild aufspielen einfach.

Wenn die eigene Partei jedoch im Mittelspiel ca. 85 Augen hat, dann ist es eine Kunst, die richtige Entscheidung zu treffen.

Tront, 05. Juli 2020, um 23:56

Eure Zusammenfassug kann ich nur bestätigen.

Ergänzend füge ich noch hinzu, wenn man dem Solisten bereits einen Zweitlauf herausgestochen hat, und jetzt einen blanken Standtrumpf übrig behält, ist ebenfalls die Überlegung anzustellen, ob man diesen Trumpf unmittelbar abzieht oder nicht.

Je nach eigenen Blattstruktur mag sich ein Abzug lohnen. Hat man selbst keine (lange) Angriffsfarbe, ist dieser Trumpfabzug sinnvoller als in den Spielen, bei denen man noch Gefahr läuft, dem eigenen Partner den letzten Trumpf zu klauen und dieser kann dann seinerseits keinen Zweitlauf mehr einstechen.

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