Doppelkopf-Strategien: An/Absagen wenn Computer mitspielt

BenWeber, 03. April 2012, um 17:24

Hallo Zusammen,

ich bin ca. eine Woche hier und habe im Forum bei kurzer Suche dazu nichts gefunden.
Ich habe beides erlebt, einige sagen "normal" an- und ab, andere verzichten aus Fairness für den Mitleidenden des Computers auf Ansagen.
Wie wird es üblicherweise hier mit o.g. Thema gehalten?

Danke für die Meinung(en)

Southern, 03. April 2012, um 17:30

Ein Re oder Kontra gebe ich immer, wenn ich es eh gesagt hätte... Trage dann ja auch das Risiko selber mit dem Computer als Partner spielen zu müssen... Auf weitere Absagen verzichte ich dann aber schon...

Fanthomas, 03. April 2012, um 18:25
zuletzt bearbeitet am 03. April 2012, um 18:26

Ich verhalte mich im Wesentlich so wie in Spielen ohne Computer, wobei ich allerdings berücksichtige, ob die Partei des Computers mir schon bekannt ist oder nicht.
Ist mir bekannt, dass ich gegen den Computer spiele, tätige ich Ansagen und Absagen ganz normal. Spiele ich mit dem Computer oder weiß nichts über dessen Partei, tätige ich Ansagen zwar normal, bin aber mit Absagen extrem vorsichtig.
Ein Verzicht auf Ansage- und Absagepunkte nur aus Rücksichtnahme gegenüber des Spielers, für den der Computer einspringt und seines Partners halte ich aus zweierlei Gründen für falsch. Erstens soll ein Computereinsatz nicht durch Ansageverzicht belohnt werden, da es leider oft auch Spieler gibt, die absichtlich das Spiel verlassen und solches Abhauen darf nicht belohnt werden. Zweitens ist nicht einzusehen, dass andere Spieler mit guten Blättern sozusagen bestraft werden, indem sie aufgrund des Computereinsatzes auf sichere zusätzliche Punkte verzichten.
Jeder Spieler ist für sich selbst verantwortlich, was die Stabilität der Internetverbindung betrifft oder andere Gründe für eine nicht vom Fuchstreff verantwortete Spielunterbrechung. Der Partner hat natürlich Pech gehabt, wenn er dann mit dem Computer zusammenspielen muss. Aber so ist das in allen Dingen beim Doppelkopf mit der Partnerschaft.

Klonschaf, 03. April 2012, um 18:31

Ferner kann der Computer durch geschicktes An- und Absagen seiner fleischlichen Mitspieler auch noch dazulernen und ggf. etwas an der eigenen Taktik feilen.

IngoKnito, 03. April 2012, um 18:35

Sogar raspeln oder hobeln. ;-)

BenWeber, 03. April 2012, um 18:42

Danke für die bisherigen Meinungen.
@ Klonschaf und alle die schon länger hier spielen:

Lernt der Computer wirklich durch die Spiele mit? Den Eindruck hatte ich bisher nicht.

Klonschaf, 03. April 2012, um 18:49

Ich glaube fest daran!
Allerdings kann ich schlecht einschätzen, bei wem er sich seine spielerischen Unarten abguckt und der Meinung ist, etwas dazugelernt zu haben.

Ex-Füchse #365, 03. April 2012, um 19:19

Nein Ben...lass Dich nicht aufn Arm nehmen.
Die Computer lernen nichts dazu. Die sind blöde und bleiben es auch.
Ich persönlich halte es meist so:
Ein RE oder Kontra gebe ich immer, sofern meine Karten danach sind. Das ist ja zur Partnerkennung und für ein halbwegs ordentlich geführtes Spiel m.E. unabdingbar. Auch die k9 gebe ich, wenn es zur Partnerfindung nötig sein sollte. Mit weiteren Absagen halte ich mich aber aus Rücksichtnahme auf den Partner des Computerspielers zurück.

jensbonath, 03. April 2012, um 19:21

Der feste Glaube kann ja angeblich Berge versetzen!
Denkt mal nur dran, was so die ersten Schachcomputer für sinnfreie Züge fanden - und jetzt, wer wagt sich ernsthaft noch gegen so ein Überding anzutreten? Alles eine Frage der Zeit - allerdings glaube ich nicht, das der Computerersatzspieler hier durch Selbstanalyse oder gar innerer Eingebung sein Spiel selbstständig verbessern kann.

Klonschaf, 03. April 2012, um 19:24
zuletzt bearbeitet am 03. April 2012, um 19:26

Der Lernalgorithmus heißt 'random choice', oder so ...

Kairos, 04. April 2012, um 16:17

Ich spiel mit Computer so wie ich ohne gespielt hätte, um die Abhauer nicht noch zu ermuntern.

BenWeber, 04. April 2012, um 17:17

Danke für die Meinungen, ich werde es zukünftig genauso ansagen, da leider einige wirklich im Spiel vom Tisch springen

Spartakus, 04. April 2012, um 19:40

Es gibt Spieler, die es gar zu ihrem "Beruf" machen abzuhauen in der Hoffnung, wegen einspringendem Compi von Tiefabsagen verschont zu bleiben.

Bei FT ist mir das noch nicht so aufgefallen, bei OD war (ist) das stets ein Renner gewesen.

Problem beim Schiedsen ist immer, dass man nicht erkennen kann, ob die Verbindung vorsätzlich oder unabsichtlich getrennt wird.

Ich tendiere zu Kairos Auffassung.

BenWeber, 04. April 2012, um 19:49

Da geb ich ebenfalls Fanthomas recht, instabiles Netz ist Spielerssache. Wenn es hakt, merkt er es im Normalfall als erstes und kann das entsprechend mitteilen. Eventuell ist dann sogar noch ein geordneter Abgang möglich.

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