Das vorliegende Blatt hielt ein Mitspieler von mir.
Es war ein Fünfer-Tisch und ich verteilte das Spiel:

Im Normalspiel an Position 2 sitzend, mit Pflichtsolo also Ausspiel.
Das Pflichtsolo wäre dann logischerweise ein Pik-Solo.
Wir befinden uns im vorletzten Spiel der laufenden Runde bei noch nicht erfülltem Pflichtsolo des Spielers.

Nach Hochzeit sortiert:
Trumpf: Herz 10, Herz 10, Kreuz-Dame, Kreuz-Dame, Karo-Dame,
Pik-Bube, Herz-Bube, Karo-König
Fehl: Pik As, 10, König, Kreuz König

Wie schätzt ihr die Gewinnwahrscheinlichkeiten ein?
Erwartungswerte für die vorliegende Hochzeit bzw. das Farbsolo in Pik würden mich sehr interessieren!

ich spiel das pikfarbsolo. was kann im letzten besseres kommen?

Es war nicht Karo König, sondern Karo 10.

Schwer zu sagen. Wieviel punkte die hz bringt. Du weisst nix über das blatt des p. bekommst du ne graupe an 1 mit der kr as hat und pik schiebt und der weggestochen wird hinter dir kannste dich freuen, wenn du knapp gewinnst mit re.

Das pik solo sollte mit re gewonnen werden. Ich vermute es kommt herz angriff, du wirst karo los, solltest pik as und 10 verstechen können und gewinnen. 9 grüne im vorletzten statt 12 einzuplanenden roten beim vorgeführten reichen mir um zu solieren.

Herzfrei ist ja beim Farbsolo nicht wirklich der Hit und das zwei Spieler sich die 6 Herz teilen auch nicht gerade selten. Wohin also mit den Trumpfvollen? Das Solo kann verdammt quer sitzen, also lieber die Punkte aus der Hz einsacken.

nee, aber im farbsolo wird in der regel herz angegriffen, jedenfalls an guten tischen, was in diesem fall den karoabwurf ermöglicht.

an position 1 spiel ich hier die hz, weil da kann ich das spiel steuern und ggfs mit ner 60 absage minimum 7 punkte holen. 2 füxxe und karl sind ja auch noch draussen, vlt gehts in richtung zweistellig, aber an 2? nee.

Unter den gegebenen Umständen kurz vor der Vorführung würde ich immer das Pik-Solo spielen. Auch wenn ich an Position 1 sitzen würde. Ich glaube zwar, dass der Erwartungswert der Hochzeit wesentlich höher als der des Pik-Solos ist, aber man muss ja dann auch noch den sehr großen negativen Erwartungswert der in Kürze drohenden Vorführung mit einberechnen und deshalb sollte wohl klar sein, dass das Pik-Solo mit Abstand die bessere Wahl ist. Ich denke außerdem, dass das Pik-Solo etwas häufiger gewonnen als verloren wird. Passiert im ersten Stich nichts außergewöhnliches (ein Gegenspieler frei in der angespielten Farbe), sage ich da auch Re.

Der Erwartungswert des Vorführers liegt doch bei rund -7 ... Ich sehe ebenfalls nicht, wie die HZ da so viel höher liegen kann als das PikSolo.

Im PikSolo habe ich zu 40% nur 2 Tr-Abgeber plus 2 Fehl (70), zu weiteren 40% nur 3 Tr Abgeber.
Spiele ich von oben, dürften die beiden Tr-Vollen bei kontra nicht zu halten sein. Anderseits dürfte ich den mit drei 20er Tr-Abgebern knapp verlieren.
Also spiele ich einmal Bube ... Herz halte ich nicht für einen so wahrscheinlichen Angriff, zumindest nicht bei einem Quasi-Vorführer, aber egal, bei Herz oder einem Zweitlauf werfe ich ab und lasse mich bei einem Drittlauf der Farbe überstechen. (ca. 70-80 Augen)
Dann komme ich i.d.R. wieder günstig rein und ziehe die Tr ab.
EW sehe ich mit rund 75% Gewinnwahrscheinlichkeit bei etwa 4,5.
Die HZ sollte deutlich besser sein, aber keineswegs die Verlusterwartung des Vorführers ausgleichen.

Ging in dieser Runde das Pflichtsolo zurück oder wurde weitergegeben? Falls weitergegeben wird, erhält man als zusätzlichen Bonus im letzten Normalspiel noch das Ausspiel dazu, was den Erwartungswert des evtl. Normalspiels von 0 + eigener Schnitt auf 0 + eigener Schnitt + x verbesserte.
Ich hätte auch das Piksolo gespielt und zwar umso eher, je stärker der Tisch besetzt war. Als weiteren Vorteil setzte Tront gerade aus, sodaß sich der Erwartungswert des Solos nochmals verbessert hatte.
Da ich ohnehin einen günstigen Sitz brauche, hätte ich es von oben gespielt. Wenn die Gegenpartei auch nur zu einem Trumpfsplit komt, werde ich es nicht mehr gewinnen, also Augen zu und durch. Dabei kann man überlegen, ob man mit einer Kr D anfängt und testet, ob ein oder gar beide Trumpfvolle geschmiert werden. Dann könnte man auch ein- bis zweimal von unten spielen.

Spielt man direkt von unten, gewinnt man nur noch gegen Verteilungen, gegen die man auch von oben gewonnen hätte. Der Verlust der zwei Trumpfvollen nebst den zwei Abgebern in den Farben mit 50 Augen drückt einen an die Wand.

"Als weiteren Vorteil setzte Tront gerade aus, sodaß sich der Erwartungswert des Solos nochmals verbessert hatte. "

;););)

"Der Erwartungswert des Vorführers liegt doch bei rund -7"

Wurde das statistisch erfasst, oder wie kommst auf auf -7?

Wahrscheinlich hast Du Recht Terry, einen günstigen Zweitlaufstecher ohne Trumpfsplit werde ich so einfach nicht bekommen ... aber wer weiß ... also KrDame anfangen, mit Schmierung dann von unten einmal ...

-7 war eine Schätzung ...
7% +3
8% +9
10% -15
10% -12
70% -9

also gefühlt so -7 bis -8 ....

Ich schätze den Erwartungswert eines direkten Vorführers schlechter als -7 bis -8 ein. Ich denke, er liegt eher so um die -11 bis -12:

5% +9
5% +3
15% -9
30% -12
30% -15
15% -18

Leider gibt es keine statistischen Untersuchungen hierzu. Die Auswertung von DDV-Listen würde ja dabei nicht weiterhelfen, da dort nicht vermerkt wird, ob die gespielten Pflichtsoli Vorführungen waren oder nicht.

Im obigen Beispiel ist allerdings noch ein Spiel Zeit bis zur Vorführung. Die Wahrscheinlichkeit, in diesem Spiel noch ein passables Solo zu bekommen erhöht natürlich den Gesamterwartungswert für die Entscheidung zur Hochzeit plus das noch zu spielende Pflichtsolo.

Haben 4 Leute Lust 1000 (oder hinreichend viele) Spiele zu absolvieren?
Bedingung: Vorhand muss immer solieren.
Am besten mit neuen Nicks.
Damit sollten man dann erste Statistiken für den Erwartungswert von Vorgeführten erhalten.

Ich habe mit Lars Hoops ( Bundesligaspieler und ehemaliger DDV-Vorsitzender), der sich mit den Erwartungswerten beschäftigt hat, mal gesprochen.
Er kam auf einen durchschnittlichen Erwartungswert von 10,8 bei Vorführungen.

Ich meine natürlich - 10,8 logisch

Das hängt wohl auch sehr von der Spielstärke ab. Weniger versierte Spieler lassen ja sogar beim Vorführer das kontra weg und haben grosse Schwierigkeiten eine Absage zu finden.
In jedem 10. Spiel eine An- und Absage mehr bzw. weniger als der Schnitt macht schon zwei Punkte in der Erwartung.

Das stimmt natürlich auch. Bei schwächeren Tischen liegt der Wert wohl um die - 8 und in der Bundesliga, wo auch schon mal gegen den Vorführer keine 90 oder mehr abgesagt werden eher bei - 12.

Also die wenigen direkt unter "vorgeführt" von mir gespielten Soli tendierten alle so gegen die -12. Mittlerweile versuche ich deswegen stets mein Pflichtsolo früh wegzuspielen und fahre so besser. So ein Blatt: Ligaspiel#13.598.289, vom 20. Juni 2012, um 21:04 spiele ich immer wieder als Solo weg.
Kleine Anmerkung hierzu: und von diesem Gegenspieler musste ich mir, bei einem anderen Fleischlosen wenig später anhören mein Gegenspiel wäre S..... .

Immerhin 5er Länge, aber auch nicht viel besser.
Warum fliegt da nicht Karo in den 1. - nachdenken, zögern oder Karo-Buben.

Bei Jens rechne ich immer mit nem Verrecker, da is es oft ein Nachteil sauber zu spielen.

Kreuz war nunmal die lange Farbe zum aufmachen, die hätte ich sonst halt unter dem As gebracht.

Nett war allerdings wirklich der angezögerte Herz und das hinten angezeigte 2te As.

das war ein Megaverrecker^^

Und dank der Eröffnung auch mit dem sicheren Weg zum Karo, was ich sicher nicht eröffne.

Und das ärgert mich so, Du weißt bei Deinen Scheisshaussoli welche Eröffnung Dir hilft und welche Dich gleich in Verlegenheit bringt und da schaffst Du es immerwieder als Gegenspieler dem Solisten wirkich jeden Vorteil in die Hand zu geben.

Ich wäre dabei Bildchenwerfer... Aber nur, wenn man mir dann auch meine Fehler beim Solieren und dem Gegenspiel aufzeigt... Lerneffekt groß für mich... gg

also ich hätte auch Lust - Pflichtsoli sind immer witzig...gibt bestimmt auch genügend Stoff für interessante Diskussionen...(Gegenspiel, Auswahl des Soli, Tricks bei einem Vorgeführten, z.B. die Gegenpartei zu überzogenen An-/Absagen zu bewegen, etc. pp)