Doppelkopf-Strategien: Konventionsbruch sicher nicht!?

Tront, 23. Juli 2012, um 00:07

Es geht man wieder um ein mögliches Nachspiel während des Ansagezeitraums. Wie allgemein bekannt, spielt Re gerne die Vielaugenfarbe nach, da sein Partner zwangsläufig eher frei ist als Kontra und umgekehrt freut sich ein Kontraspieler möglicherweise über wenig Augen im ersten Stich, da seinerseits der Partner eher frei zu sein scheint in der Farbe.

Aber wie verhält es sich mit einem Nachspiel von genau 30 Augen?
Kreuz-AssKreuz-KönigKreuz-AssKreuz-König Im Spiel in dieser Reihenfolge gelegt.

Wer spielt nun also im 2. Stich Kreuz-Zehn nach?

a) Re spielt diese Farbe nach, um sich zu zeigen (Vielaugenstich)
b) Kontra spielt diese Farbe nach, da die fehlende Kreuz 10 bei einem Re-Mann eher sitzen könnte
c) beide Parteien können diese Farbe logisch nachvollziehbar vorspielen
d) Keine Partei sollte dieses unklare Nachspiel wählen

Bitte um Meinungsbildung und würdet ihr als Re oder Kontra entsprechend auf dieser Spieler mit Ansage abwerfen?

Ex-Füchse #16890, 23. Juli 2012, um 00:11

Wie viele Kreuz hat man selbst?

Tront, 23. Juli 2012, um 00:26

Gute Frage. Man hält selbst noch neben der Kreuz-Zehn eine weitere Kreuz-Neun.

Ex-Füchse #16890, 23. Juli 2012, um 00:49

Das hängt doch von den Mitspielern und deren Sitzposition ab, oder?
Da gibt es diejenigen die sich nicht an Schmierregeln halten, diejenigen, die es tun, aber gewichten, d.h. aus 10 K 9 immer die mittlere Karte legen und die Hardliner, die aus 10 K 9 immer "echt" bedienen.

Tront, 23. Juli 2012, um 01:15

Aber derjenige, der die Kreuz-Zehn im 2. Stich nun vorspielt, könnte doch grundsätzlich ein Re- oder Kontra-Mann sein. Wenn er die Ansicht von a) oder b) z. B. uneingeschränkt vertritt.

Stiffler04, 23. Juli 2012, um 02:29

Kontra spielt diese Farbe nach, da die fehlende Kreuz 10 bei einem Re-Mann eher sitzen könnte

wenn man davon ausgeht dass kontra schmiert geht der stich doch zu re weil die andere 9 doch bei kontra ist?

ali, 23. Juli 2012, um 07:51

Den 26er spiele ich als Kontra nach, den 30er wohl nicht.

Lottospieler, 23. Juli 2012, um 09:53

das Nachspiel einer Farbe kann für die eigene Partei den Sieg bringen aber ebenso eine 'Ohrfeige' des starken Partners nach sich ziehen.
Grundsätzlich sehe ich es nur als sinnvoll an bei schwachem Blatt und mangels geeigneter Alternativen. Sehr oft ist Trumpfnachspiel oder ein single Anschub einer neuen Farbe die bessere Wahl.

akaSilberfux, 23. Juli 2012, um 10:12

Das Nachspiel ist eindeutig Re. Es fehlen beide 9er in der Farbe; welche Struktur der Aufspieler in der Farbe im übrigen hat, läßt am Nachspiel nicht erkennen.
Wäre im Beispiel der Aufspieler Kontra, müßte er davon ausgehen, daß die andere 10 bei Re, die andere 9 bei Kontra sitzt und der 2. Re-Mann frei ist. Das Nachspiel wäre also ein gezielter Versuch, den freien Re-Mann zu einem Fehler zu verleiten, indem ein Re-freundliches Nachspiel gewählt wird. Für mich ist dies - falls von Kontra nachgespielt - ein klarer Vertrauensbruch.

Tront, 23. Juli 2012, um 14:26

Das wollte ich auch wissen. Ich spiele die Farbe auch ausschließlich als Re-Mann nach, war mir aber keineswegs sicher, ob das bereits Allgemeingültigkeit hat. Scheint ja auch einige Zweifler zu geben.

makri, 23. Juli 2012, um 14:39

Seh ich auch so. Es gibt durchaus auch einige Varianten, bei denen der Re-Mann nicht die Kr 10 hat. Die von BW beschriebenen oder auch der Ko Mann an 4, der nicht 35 draus machen möchte oder der Ko-Mann an 3, der Doppel Kr 10 hat.

Hab mich bei der Situation (signifikanter Stich inkl. As) aber auch mit nem Vereinskameraden ständig in den Haaren, der die These vertritt, wenn As auch fällt, sei es kein Re-Nachspiel. Warum, hab ich leider bis heute nicht verstanden.

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