Doppelkopf-Strategien: Durchschnittliches Re-Blatt - Wie ist am besten fortzusetzen?

Stoni, 19. September 2012, um 06:49

Es hält sich hartnäckig, ein Re gegen 50-60 Augen verlangt die 90. Haben wir an anderer Stelle auch schon nachgewiesen, wie falsch das ist. gerade an Pos. 4 fragt der Re-Sager gross ab, wenn er die 90 hören will. Zur Not spiele ich lieber Alte als die 90 zu geben.
Das Re setzt nämlich vielleicht auf die 2. Dulle beim Partner, der Aufspieler hat sie ja wohl nicht, so daß die 90 in der Verantwortung des Ansagers bleiben müssen.

niveauflexibel, 19. September 2012, um 12:01

Finde die Karo Zehn ist auch ein eindeutiges Re-Bekenntnis und somit kann der Partner, wenn bspw. die Dulle blank fällt immer noch die 9 nachholen - Hz Ass wäre wohl ein Kontrabekenntis, es sei denn, man spielt es mit K9 Ansage, was ich auch vertretbar fände, auch wenn riskant

akaSilberfux, 19. September 2012, um 12:08

BW´s Re´s gebe ich jeweils nicht und setze in Leifs Beispiel tatsächlich mit dem Karo-Ass fort.

Bei den Re´s fehlt mir jeweils noch ein Wert für eine Ansage. In der Sache ist das erste eine knapp überdurchschnittliche Re-Karte, die zweite ist durchschnittlich. Mit 35 Augen im 1. Stich hätte ich das 1. Re gegeben. Allerdings basieren meine Aussagen schließlich auf den Erwartungswerten und dies verbinde ich mit der Aussage, daß ich eine merklich überdurchschnittliche Hand halte. Womit ich gerne den Bogen zurück zur Frage schlagen würde, was ein Re versprechen sollte.

Ex-Füchse #16890, 19. September 2012, um 13:05
zuletzt bearbeitet am 19. September 2012, um 13:06

Die "Erwartungswerte" sind ein kontinuierliches Modell, Doppelkopf aber ein diskretes Spiel.
Bei nur 12 zu vergebenen Stichen hat dieses Modell seine Defizite.
Konkret heißt das zum Beispiel, dass man eine Ansage häufig tätigen sollte, weil ein unsicherer Stich hinreichend wahrscheinlich ist, obwohl man den Erwartungswert nicht ganz erreicht.
Außerdem spielen für mich bei der Entscheidung zu einer Ansage spieltechnische Überlegungen eine Rolle.

Ich sehe hier also ein Katalogisierungsproblem, weswegen ich auf konkrete Beispiele zurückgreifen wollte.
Eine Bewertung von Blättern allein in Form von Erwartungswerten halte ich auf fortgeschrittenem Niveau für nicht sinnvoll.

Gefühlt würde ich sagen, dass ich für eine Re-Ansage mindestens einen Erwartungswert von 50-55 verlange, was aber nicht heißen soll, dass ich jedes Blatt mit einem höheren Erwartungswert ansage.
Wie sehen das die anderen? Orientiert ihr euch an Erwartungswerten und welchen setzt ihr für eine Ansage mindestens voraus?

zur Übersichtzum Anfang der Seite