Unterhaltung: Kinder nicht krank füttern!

Doc_Jule, 21. November 2012, um 18:52

Das geht uns alle an:
Untersuchungen haben gezeigt, dass Frühstücksflocken für Kinder teilweise bis zu 40% Zucker enthalten. Gleichzeitig gibt es Untersuchungen, die die Vermutung nahelegen, dass Alzheimer in direktem Zusammenhang mit Diabetes und Übergewicht steht.
Da Zucker als Hauptursache für Übergewicht gilt, ist es unverantwortlich, Kinder mit einem Übermaß an Zucker zu versorgen, noch sträflicher ist es allerdings, wenn Eltern von der Nahrungsmittelindustrie in dem Glauben gelassen werden, ihren Kindern ein "gesundes" Frühstück (Flocken, Nutella), ein "gesundes" Bonbon oder eine gesunde Zwischenmahlzeit (Milchschnitte, Kinderschokolade) zu geben.
Foodwatch ruft zu einer Unterschriftenaktion auf, in der Nestlé aufgefordert wird, den Zuckergehalt seiner Frühstücksflocken zu senken. Hier geht´s zur Unterschrift...
https://foodwatch.de/e10/e50159/e52697/

Ex-Füchse #40496, 21. November 2012, um 19:08

Die haben doch bestimmt einen vertrag mit der zuckermafia...wohin sollen sie mit dem ganzen zucker?
wir haben in unserer kita rigoros den eltern auf einen zettel geschrieben, was die kinder mitbringen dürfen es gab so einige beschwerden am anfang aber jetzt läuft es recht gut. die meisten haben kapiert, das brot und rohkost und obst besser für die kinder ist..
so einige kinder haben fast nur noch metall im mund und es gibt 2 jährige, die schon zahnfleischoperationen brauchen...zum schreien und heulen...

Stoni, 21. November 2012, um 19:10

Hintergrund ist, dass diese Frühstücksflocken mit fast 20% die höchste Profitrate im Supermarkt erzielen, Obst zB nur 5% ...
Zucker ist ein billiger Rohstoff, den man immer noch durch Ausbeutung brasilianischer oder kubanischer Bauern günstig bekommt.
Zudem ist Zucker derart geschmacksdominant, dass er minderwertige Zutaten überlagern kann.
Die Nahrungs-Konzerne sind also sehr daran interessiert, das süsse Zeug an den Mann zu bringen. Kontinuierlich wird in den Nahrungsmitteln Jahr für Jahr der Zuckeranteil hochgefahren, so spart man an hochwertigen Zutaten und erhöht die Billigbestandteile.
Die Folgen sind Diabetes bei immer jüngeren und mehr Menschen. In Saudi-Arabien haben es schon fast 50%. Bei uns werden 30% in den nächsten Jahrzehnten hochgerechnet.
Doch wirksame Maßnahmen wie Werbeverbote für Kinder, Huckepack-Marketing mit Comic-Figuren oder Fußball-Aufklebern scheitern an der Lobby ..

Doc_Jule, 21. November 2012, um 19:13

genau deswegen sind wir als Verbraucher ja gefragt.....

Ex-Füchse #365, 21. November 2012, um 19:24

Ich werd mich mal an der Unterschriftenaktion beteiligen.
Obwohl ich eigentlich denke, dass man sich auch an die Regierungen und Parlamente wenden müsste, damit die endlich vernünftige Verbraucherschutzgesetze schaffen.
z.B. totales Verbot von Werbung, die sich gezielt an Kinder richtet und eine deutlichere und unübersehbare Kennzeichung der Lebensmittel. Will heißen, der Zucker- und Fettgehalt müssen sofort auch für den größten Dödel erkennbar sein.
Und das fängt schon bei den Säuglingen an.
Wenn ich sehe, dass Werbung für Flaschennahrung gemacht wird und Beba oder Alete als GESUND beworben werden, bekomm ich sooooo nen Hals.
Die scheinheilige Beteuerung:"Muttermilch ist das beste für Ihr Baby- aaaaaber..." hilft da auch nix.

Seb1904, 21. November 2012, um 19:53

ich tu meinen immer ne Geleebanane auf den morgendlichen Nutella- Toast.. Das muss reichen an Vitaminen.

Und in unserem KiGa gibt es die Stullenpolizei auch, die die Brotbox auf verbotene Inhaltsstoffe filzt.

Leider aber nicht in der Schule.

Seb1904, 21. November 2012, um 19:54
Dieser Eintrag wurde entfernt.

Ex-Füchse #16094, 21. November 2012, um 19:56
zuletzt bearbeitet am 21. November 2012, um 20:03

auch in der schule können vereinbarungen getroffen werden...man muss sich trauen das anzuregen.....
des weiteren gibt es auch hier diverse projekte bezüglich "gesunde schule"

boomer01, 21. November 2012, um 20:23

bin ja nur froh, dass kippen selber drehen ja out ist und die alle mit filter rauchen...

Doc_Jule, 21. November 2012, um 21:04
zuletzt bearbeitet am 21. November 2012, um 21:04

in der Schule kann man schon einiges bewegen. ich war jahrelang im Elternrat, da haben wir maßgeblichen Einfluss darauf genommen, dass die Pausenverpflegung, die die Kinder erwerben konnten, gesund war. Sogar Cola und zuckerhaltige Getränke im Automaten konnten wir verhindern. Was wir natürlich nicht verhindern konnten, war der Abmarsch einiger Mittel- und Oberstufenschüler zum "E-Trakt", dem eine Straße weiter liegenden Edeka-Markt. Aber die Pausenbrötchen, Säfte, Wasser, Milch, Kaffe und Tee sowie die Obstteller wurden von den Schülern gut angenommen....

Ex-Füchse #365, 22. November 2012, um 11:38
zuletzt bearbeitet am 22. November 2012, um 11:39

Das Problem, zumindest als meine Kinder noch zur Schule gingen, war aber, dass die Verteilung von gesunden Lebensmitteln von den Eltern selber organisiert werden musste, während der klebrige Süßkram selbstverständlich von den Ladenbesitzern verhökert wurde.
Versuch mal in einer Weddinger Grundschule mit 80% Migrantenkindern einen Schulmilchverkauf zu organisieren.
Mit 3 oder 4 anderen Müttern hab ich das damals ein Jahr lang gemacht, aber am Ende entnervt aufgegeben, weil es ein solcher Aufwand war. Das blieb nämlich an den paar engagierten Leuten hängen und die hatten auch keine Lust, jeden zweiten Vormittag mindestens 2 Stunden zu opfern und das natürlich völlig untentgeltlich.
Sowas müsste von Seiten der Schulbehörden angepackt werden.
Da dies im gesamtgesellschaftlichen Interesse liegt und sich letztlich auszahlen würde, wären Steuergelder, die man dafür locker macht, sicher gut investiert.
Statt dessen könnte man z.B. das Betreuungsgeld wieder einstampfen...wäre für alle ein Gewinn.

Doc_Jule, 22. November 2012, um 11:45

das stimmt, hier im gutbürgerlichen Poptown haben sich genug "Pausenmütter" gefunden, sowohl in der Grundschule als auch im Gymnasium. Erstaunlicherweise waren es überwiegend zumindest halbtags berufstätige Mütter, die "grünen Witwen" mussten shoppen, golfen oder Tennis spielen und die Mütter aus dem sozialen Bernnpunkt fernsehen :-(
Ich kann mir also gut vorstellen, wie schwierig sich die Organisation in manchen Stadtteilen gestaltet....

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