Doppelkopf-Strategien: Übermut

Seltsam, 04. Februar 2011, um 12:56
zuletzt bearbeitet am 04. Februar 2011, um 13:01

http://www.fuchstreff.de/spiele/1283814-norma...
Vorab-re, Kontra sage ich auf die Pikdame.

Nicht nur Stoni wird wieder stöhnen, wie ich hier auf ein Vorabre Kontra sagen kann. ;-)
Aber beide Gegner zeigten schon zuvor leichte Schwächen bei An/Absagen und im Partnerspiel und Hooper ist doch meist ein Garant für Übersicht und Geduld. Und es war kein Tisch für Schisserdoko, da waren schon ein paar heftig riskante Spiele bei - ganz nach meinem Geschmack. So kam es zu dem waghalsigen Kontra. Ausserdem hoffte ich noch auf den Pik im zweiten Umlauf. Gewonnen haben wir letztlich nur mit viel Glück und dem etwas passiven Spiel von Re im 7. Stich. Kein Glanzstück von mir, aber Spass hats gemacht ^^

Trotz der Länge, die Schumi hat, sehe ich das Vorabre ähnlich kritisch wie mein Kontra, weil genau der Gau passierte und beide schwarzen Farben mit 61 Augen zu uns wandern.

Stoni, 04. Februar 2011, um 13:45

Irrtum, lieber Christian, ich stöhne bei sowas nicht, im Ggt.
1. das kontra zieht den Partner 100%ig auf deine Seite (ansonsten ist es ja oft mit Partnererkennung nicht so toll)
2. du riskierst 2 Punkte +/- also was solls?
3. die Vorab-Re's beim FT haben selten die Qualität, die sie eigentlich haben sollten. Ein gutes Blatt ist kein Vorab-Re!

Stöhnen tue ich (beim DoKo) nur, wenn durch Absagen ganze Spiele wg 1 Zusatzpunkt riskiert werden, also 8,9 Verlust für einen Plus.
das ist hier ja gar nicht gegeben.

Seltsam, 04. Februar 2011, um 15:04

3. die Vorab-Re's beim FT haben selten die Qualität, die sie eigentlich haben sollten.
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Jo, hier wieder ein abschreckendes Beispiel.
http://www.fuchstreff.de/spiele/1285793-norma...

Oft kommt das Re nur deshalb vorab, um dem P schonmal zum schmieren zu bringen. Und dann gehts abwärts.

Ex-Füchse #5718, 04. Februar 2011, um 15:17

Hier verliert: Dulle zum Vollmachen nutzen.

Spartakus, 04. Februar 2011, um 17:52

Die Reansage im 1. Stich haben hier in der Tat selten eine konventionelle Bedeutung.

Eine Reansage im 1.Stich soll sich vom Re zum spätest möglichen Zeitpunkt (2.Stich) durch besondere Blattstärke abheben. Die "normalen" Reansagen im 2.Stich beginnen bei einem Erwartungswert ab ca. 70-75 Augen und enden am Ende der Zweistelligkeit der zu erwartenden Punkte.

Bei einem Re im 1. Stich geht man von alleinigen 100 oder mehr Punkten aus. Oft geschieht die Ansage mit Ausspiel eines schwarzen As (Erwartungswert 25 Punkte). Das vorzeitige Re soll dem Partner sagen, dass die Ansage auch vertretbar ist, wenn das As gestochen wird (100 Punkte - 25 Punkte = 75 Punkte = immer noch ein Re).

Ganz wichtig ist die Unterscheidung zwischen Re im 1. Stich und Re im 2. Stich bei der Planung von Mehransagen des Partners. Bei einem Re im 2. Stich benötigt er 80+ Augen, um eine k90-Ansage aus freien Stücken zu rechtfertigen. Nach einem Re im 1.Stich sinkt der Wert auf 50+. Die Rechnung trifft natürlich nur auf selbst geplante Mehransagen zu, nicht auf Abfragen.

Auch wichtig ist, dass der Partner in ein Re im 1. Stich nicht zu viel hinein interpretiert. Wir hatten schon einige Themenstränge, bei dem der Partner bei Trumpfanspiel mit sofortigem Re Doppeldulle vermutet hat. Das ist ein Irrglaube. Ein starker Mann zeigt seine Doppeldulle ohnehin durch Vorspiel der Kreuz Dame (wenn vorhanden Pik Dame!) an oder eben durch Vorspielen eines Trumpfvollen mit Reansage. Ich habe vielleicht sogar gar keine Dulle bei einem Re im ersten Stich. Wenn ich zum Beispiel 11 Trumpf mit 5 Damen und ein schwarzes As habe, spiele ich das As auch mit sofortigem Re, weil der Erwartungswert der Karte bei über 100 Augen liegt, wie leicht nachzurechnen ist.

Das Ausreizen der Blätter bzw. Treffen der richtigen Absagen ist ohnehin eines der schwierigsten Kapitel in Sachen Doppelkopfstrategien. Hierbei tue ich mich selber manchmal ein bisschen schwer. Gelingen kann so etwas nur dann, wenn die Zeitpunkte der Erstansagen in Abhängigheit von Blattstärken erfolgen. Das wiederum erfordert Vertrauen, welches man nur dann haben kann wenn man weiß mit wem man es zu tun hat und wie die Spielweise desjenigen ist.

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