Doppelkopf-Strategien: RE vor Aufspiel

CharlieFuxx, 30. Dezember 2012, um 23:19

Wie sind eure Erwartungen bei RE vor Aufspiel?
Habe bereits häufiger erlebt, das RE vor Aufspiel grundsätzlich als DD aufgefasst wird und dass nach Plätzen selten unterschieden wird.
Das ES sagt DD an 3 und 4 oder einfache Dulle bei an 2.
Wenn der aufspielende RE sagt muss nicht unbedingt überhaupt ein Dulle vorhanden sein.

Da ich diese Grundhaltung (RE vor Aufspiel=DD egal von wo) immer häufiger höre und das auch von erfahrenen Spielern, interessiert mich mal in wieweit das ES hier von der Wirklichkeit überholt wird.

makri, 30. Dezember 2012, um 23:25

Ich spiels genauso wie in deinen ersten beiden Absätzen beschrieben. Wobei ich zur Vermeidung von Mißverständnissen Re vor eigenem Ausspiel ohne Dulle(n) nicht praktiziere sondern maximal Re mit der ersten Karte spiele. Und das auch nur selten, da ich die Kontraschmierung gerne mitnehme und nach Asdurchlauf zumeist noch genügend Gelegenheit habe, mein (100+-EW) Blatt zu beschreiben.

Ex-Füchse #4596, 30. Dezember 2012, um 23:36

Das Re vom Aufspieler zeigt ein starkes Blatt mit dem Versprechen über 100 Augen zu erspielen an. Es soll dem Partner schon Absagen mit durchschnittlichem Blatt ermöglichen.

Bei Trumpfaufspiel ist es auch die Aufforderung alles zu geben und möglichst nicht zu tauchen.

DD bedeutet es nur wenn sie durch Karovollen oder schwarze Dame angezeigt wird. Ich verzichte inzwischen allerdings immer öfter auf die schwarze Dame um kein Tempo für eine mögliche Absage zu verlieren.

Southern, 30. Dezember 2012, um 23:36

Also für mich heisst Re vor Ausspiel genau das, was das ES sagt und was du hier auch beschrieben hast.

Tront, 30. Dezember 2012, um 23:39

Da ein Spieler an Postion 3 und Position 4, machmal aber auch an Position 2 (reicht bekanntlich eine Dulle aus) durch das Re vor Ausspiel in der Regel neben den vorhandenen Dullen auch ein Interesse zeigt sofort ans Anspiel zu kommen, sollte man als Partner nur sehr gute Asse vorspielen oder ihn gleich ans Anspiel, wie in der Regel auch gewünscht, bringen. Ich denke, das ES sieht es hier genauso.

Als Aufspieler mache ich ein Re im ersten Stich unabhängig von der Anzahl meiner möglichen Dullen abhängig. Habe ich ein Re im ersten Stich (100-Augen-Theorie), dann gebe ich es auch. Im Normalfall werde ich später noch nach Zusatzstärken meines Partners abfragen können oder ich spiele später ggf. die Dulle oder die Kreuz-Dame vor, damit mein Partner meine genauere Trumpfhöhe bis zum Absagezeitpunkt erfährt. Das gegebene Re im ersten Stich weist bei den erfahreneren Spielern bereits auf größere Stärken hin als ein Re, welches zum letztmöglichen Ansagezeitpunkt gegeben wird.

akaSilberfux, 30. Dezember 2012, um 23:45

Verzichtet man durchgängig auf ein Re im 1., erfahren die normalen Re´s eine große Varianz in ihrer Stärke. Erhöhungen werden damit deutlich schwerer; ich gebe daher jede Ansage im 1., sei es Kontra oder Re.

EvilNephew, 31. Dezember 2012, um 00:57

Ein Re im ersten ist eine sehr schöne Möglichkeit, zu zeigen, dass das RE stärker als die üblichen Res ist und das Interesse an weiteren Absagen besteht, dass es aber für eine große Re-Abfrage aus irgendwelchen, vom Partner herauszufindenden Gründen, nicht gereicht hat.

Ex-Füchse #4596, 31. Dezember 2012, um 01:56

Die große Abfrage macht die K90 vom eintreffen bestimmter Bedingungen abhängig, das Re vorab ist wesentlich mächtiger da die K90 bereits mit einem durchschnittlichen Partnerblatt zu erfüllen sind.

EvilNephew, 31. Dezember 2012, um 02:31

Wie immer kommt von Noddy völliger Unfug.

akaSilberfux, 31. Dezember 2012, um 10:31

Das finde ich zu hart. Bereits die Verwendung des Wortes "immer" sollte zur Selbstreflektion anregen: dann spricht nämlich nicht die Ratio, sondern das Reptilienhirn ;)

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