Unterhaltung: Mikrozucken

Ex-Füchse #5718, 17. Februar 2013, um 12:09

In den anderen Threads wird es ja schon deutlich: Mikrozucken macht das Spiel nicht deutlicher und einfacher sondern undurchschaubarer. Es ist Online kaum spielbar und Live nur mit bekannten Leuten bei denen man genau weiß, was sie meinen (ich nenne das immer "peer group" - das sind beim DDV die Bundesligaspieler die 5 Mal im Jahr und an diversen RL, Master etc. zusammenspielen und ihr eigenes Regelwerk haben).

Beispiel von Freitag im Verein.

Meine Frau sitzt an 1. spielt zunächst Kreuz Ass, dann sagt sie Re und es kommt Herz Ass und danach Pik Ass mit ca. 1 Sekunde Verzögerung. Das Pik Ass geht auch rum. Nach dem Spiel wird 4. (Partner) gefragt: Warum gibst Du nicht die 90? Antwort. Dein Zögern war mir zu kurz und für mich nur eine Einladung, wenn es eine Sekunde länger gewesen wäre wäre es für mich forcierend gewesen.

Zweite Runde. Sie spielt Kreuz Ass. Dann Re Pik Ass und Herz Ass mit ca. 300ms Verzögerung. An 4 kommt nach Durchlauf die 90. Nach dem Spiel (151): Na ja, das war eine Einladung, ganz schön mutig die 90 mit nix. Antwort: Für mich ist es forcierend, wenn der Stich rumgeht.

An 4. saßen jeweils die beiden besten Doko-Spieler aus unserem Verein, also keine Anfänger.

Der eine zeigt den Single bei Zugabe einer 9 an, der andere zeigt sie ab. Obwohl ich ein Freund des Mikrozuckens bin, bin ich langsam dabei es mir abzugewöhnen. Die Unterscheidung zwischen 300ms, 500ms, 700ms und 1000ms bekomme ich zwar hin, aber nun hat man genau die gleiche Zeit nachzudenken: Wer sitzt da, was mag wer wohl meinen. Für Spieler die Schwierigkeiten haben sich zu merken ob der Partner nun Kreuz oder Pik gestochen hat ist das sowieso nicht mitzuhalten.

Wie sehen das die Mikrozucker der Welt (Tront) und die anderen?

Seb1904, 17. Februar 2013, um 12:14

Ich werde sowas von verkacken bei der Regio.

PapaSpagetti, 17. Februar 2013, um 12:16

Sie werden dir sagen, das dein alterbedingtes Kopfwackeln als bösartiges Täuschungsmanüver gewertet wurde.

Seb1904, 17. Februar 2013, um 12:18

Danke für diesen Erfahrungsbericht.

Ex-Füchse #5718, 17. Februar 2013, um 12:21

Du wirst nicht verkacken Seb. Du konzentrierst Dich auf Deine Karten. Wenn Du abfragen willst, dann machst Du das. Wenn nicht, dann lässt Du es. Wenn jemand lange (!) wartet dann antwortest Du. So einfach ist das. Lass Dich nicht ins Boxhorn jagen.

Ex-Füchse #5718, 17. Februar 2013, um 12:22

Ach ja. Und die besten 64 Spielerinnen und Spieler spielen eh nicht Regio. Die haben sich bereits durch die letzte DEM und die Rangliste für die Deutsche Einzelmeisterschaft 2013 qualifiziert. Du triffst auf die 2. Garde ;-).

Southern, 17. Februar 2013, um 12:41

Ich halte von dem Mikrozucken nüx und lasse mich da auch gar nicht drauf ein... Tront zB zögert im Normalfall ziemlich deutlich... Was mir sehr recht ist... Habe auch dieses Milllisekundenzögern erlebt und komme damit überhaupt nicht klar...

Fanthomas, 17. Februar 2013, um 12:49

Ich halte das Mikrozucken für eine sehr schädliche Entwicklung. Und erst recht, dass es dann jeder Spieler auch noch anders auslegt.

Was das Beispiel von Manne mit der zugegebenen Neun betrifft: Ein Zögern sollte doch eigentlich immer eine Abweichung vom Normalfall bedeuten. Wenn der nachweisliche Partner eine Neun zugibt, so ist das in den meisten Fällen ein Single und erlaubt dem Ausspieler das Nachspiel der Farbe. Dies wäre also der Normalfall. Logischerweise sollte somit eine angezögerte Neun bedeuten, dass sie kein Single ist (entweder 9-9 oder As-9).

Stoni, 17. Februar 2013, um 12:59

Seb, auf meiner ersten Regio war ich eher geschockt, dass das Niveau der "unteren" Hälfte eher schlechter ist als online gewohnt ...
- HZ spielt kein Trumpf nach trotz Abwurf von 3 ..
- "Asse schmiert man nicht" auf ausgespieltes PartnerAs beim Assesolo
- Micro-Zögern gibt es nicht, man ist froh, wenn 5sec erkannt werden
- usw ...

Mikrozucken hat nur im erlauchten Kreis Vorteile ..
Online kaum darstellbar .. 2,3 sec Warten ohne Wolke ..

Ex-Füchse #5718, 17. Februar 2013, um 13:07

Fanthomas ich bin bei Dir. Tront sagte aber unlängst, dass es in der Bundesliga genau anders herum gespielt wird.

Ex-Füchse #4596, 17. Februar 2013, um 13:25

Tront sagt auch, daß das erste zögern Kontra vorbehalten is :-)

Dafür hält er sich dann auch nicht an Schmierregeln, spielt obskure Dullenaufspiele und fragt mit jedem Dreck vor Aufspiel ab.

Fanthomas, 17. Februar 2013, um 13:28
zuletzt bearbeitet am 17. Februar 2013, um 13:29

Auch wenn es die Bundesliga ist. Anders herum ist das Neuner-Zögern einfach unlogisch und macht keinen Sinn. Natürlich kann man innerhalb eines fast geschlossenen Kreises prinzipiell beliebige künstliche Konventionen verabreden. Wenn aber das die Richtung sein soll, in die sich Doko weiter entwickelt....

Ex-Füchse #4596, 17. Februar 2013, um 13:33

Es gibt da keine Entwicklung, da werden seit Jahrzehnten die Karten in immer derselben Weise zusammengeworfen, wie es sich anfangs mal als erfolgreich dargestellt hat.

Leif wird z. B. von Bodo dafür gerügt, daß er seine Spielweise mit den hier im Forum diskutierten Anregungen überprüft.

makri, 17. Februar 2013, um 14:23

Lach, hier sind alle doof, bei OD sind alle doof, in der BL sind alle doof. Noddy for president, yes we can!

Lottospieler, 17. Februar 2013, um 14:52

Naja Noddy:
Wenn das mit den 'zusammengeworfenen Karten' seit Jahrzehnten so passiert könnte man auch versuchen zu verstehen das dann auch eine gewisse Berechtigung dahinter steht oder sogar stehen muß.
Du solltest erst anhand von sehr vielen Spielen dir und auch anderen beweisen das deine Spielweise mehr Erfolg verspricht als das bisherige Zusammenwerfen, ebenso begründen wie im Detail deine Kriterien für eine Abfrage oder allgemeinen Spielweise zu besseren Ergebnissen führt als die der 'Schwachspieler' auch aus dem DDV-Bereich.
Womit man abfragt muß jeder für sich selbst entscheiden, du entscheidest für andere was sie richtig machen und was falsch, wann sie abzufragen haben und wann nicht, deswegen wirst du auch mit anderen Spielern immer Probleme haben was das Thema betrifft.
Solange es nicht eindeutige Richtlinien gibt wann eine Abfrage sinnvoll ist und wann nicht sollte man den Ball flach halten und nicht nur seine eigene Meinung als richtig ansehen, ich mach das jedenfalls im Bezug auf Abfragen.
Das Mikrozögern was hier das Thema ist finde ich auch nicht gut, es ist online nur sehr schwer anwendbar und führt öfter nicht zu den gewünschten Ergebnissen weil Mißverständnisse vorprogrammiert sind.

Ex-Füchse #4596, 17. Februar 2013, um 15:11

Hotte, es geht nicht um meine Spielweise. Es geht um den Stillstand, um das nicht hinterfragen der eingefahrenen Gleise.

Ich sehe hier nur einen Spitzenspieler, der nach seiner aktiven Karriere Gedanken in eine Weiterentwicklung investiert. Ich sehe wie man Manne, in seinen Bemühungen das Spiel zu analysieren, am langen Arm verhungern lässt. Und ich sehe wie spezielle Fragen zu Spielsituationen von den Spitzenspielern mit betonharten Allgemeinplätzen abgebügelt werden.

Das ich in meinen persönlichen Interessen nie Leute gefunden habe, die mich unterstützen is noch ne ganz andere Sache. Hier rede ich von einem toten Spiel, bei dem das Interesse fehlt es zum Leben zu erwecken.

Tront, 18. Februar 2013, um 02:09

Was ich hier alles lesen muss. Kaum ist man mal 2 Tage außer Haus abwesend, um Bundesliga zu spielen, sammelt sich hier Threads mit z. T. ungeheuerlichen Aussagen an.

Zum ersten Thema:
Katja scheint mich ein einzige Spielerin von den bisher sich hier zu Wort gemeldeten Spielern wirklich zu kennen. Unser Live-Spiel kommt uns dabei auch zugute.
Danke, Katja, dass zumindest du meine Zögertechnik kennst.

Zu Manne:
Niemals habe ich ein Mikrozögern in auch nur einer einzigen Spielsituation bisher begrüßt. Im Gegenteil: Jeder Spieler am Tisch soll eine gestellte Abfrage erkennen. Ein gewisses Stufenzögern, um sein Blatt genauer zu beschreiben, gefällt mir dagegen im Online-Spiel schon. Das ist ein wesentlicher Unterschied.

Zu Fantomas:
Die Logik von Fatomas ist zwar nachvollziehbar, meiner entspricht sie jedoch nicht. Wenn ich stets blanke Karten anzögere, wird mein Partner immer Fälle von vorliegenden Doppelneunen und As, 9 -Stellungenin einer Farbe gut auschließen können.
Im seinem Fall soll also immer die Farbe bei einer gelegten 9 am besten sofort nachkommen. Hilfe, dann hätte ich ja immer Angst bei As, 9 in einer Farbe mein As jetzt für den Zweitlauf zu behalten. Zögere ich die Farbe nicht an, sollte mein Partner dieses Nachspiel besser nicht sofort ausprobieren, da ich kaum Interesse an dieser Fortsetzung habe, möchte ich die Farbe gleich zurück haben, kann ich zögern, muss es aber nicht. Das ist doch viel übersichtlicher. Wird allerdings in der Bundesliga leider wirklich unterschiedlich gehandhabt.

Zu Noddy:
Nur weil ich die Schmierregeln wie viele andere Spieler mit mir modifiziert habe, verstoße ich doch nicht gegen die Spielregeln. Dass ich ein knapperes Dullenvorspiel im Sinne der Flexibilität gelegentlich befürworte, kann ebenfalls kaum verkehrt sein. Und die Schwelle der Blätter einer stillen Kontraabfrage sollte auch jeder Spieler für sich selbst beantworten können. Du musst sie ohne eigene Dulle ja nicht selbst stellen, aber mir wirst du sie auch ohne Dulle nicht verbieten können.

Kein Spieler muss meine Spielweise übernehmen, wenn ihm die einzelnen "Neuerungen" von Teilbereichen meiner Strategien weniger zusagen. Für mich persönlich sind es auch keinen solchen Neuerungen, ich dachte eigentlich das gehöre bereits zum Standstardspiel. Bis ich hier bei Fuchstreff auf unterschiedliche Meinungen traf, die ich auch weiterhin gern sachlich mit jedem Spieler, wenn er möchte, diskutieren werde.

Daher habe ich hier langsam den Eindruck, man wird hier von einigen Spielern in ein Spielschema hineingezwängt und jede minimalistische Abweichung davon wird als "Verrat" interpretiert.

Und die Blaue nutze ich auch anders, ich frage mich nur zurecht, ob nicht in manchen Punkten meiner abweichende Meinung sich nicht schon als mögliche Bereicherung für manche Spieler entpuppt hat. Als eine Verbesserung würde ich ja nicht wagen zu behaupten!

makri, 18. Februar 2013, um 12:50

Ist doch ganz einfach, Tront. Wenn man die etablierten best-practices spielt, manifestiert man den todesgleichen Stillstand des Doko und wenn man hiervon abweicht, ist man unzuverlässig. Wenn man sich das vorher klar macht, wird die Scham erträglich.

Ex-Füchse #42585, 18. Februar 2013, um 22:08
zuletzt bearbeitet am 18. Februar 2013, um 22:09

Es ist nur komisch, dass die seit jahrzehnten eingefahren guten Bundesligaspieler immer regelmäßig in den Top 20 der einzelwertung auftauchen...... ist wahrscheinlich auf die einbahnstraße zurückzuführen. als ich vor ca. 15 jahren in der buli anfing hatte ich einen schnitt von ca. -150 - -300 pro jahr. mitlerweile bin ich bei ca. + 200 pro jahr. glaubst du ich habe meinen stil nicht hinterfragt und verbessert. ich frage mich manchmal noddy, woher du deine erkenntnisse nimmst. ich habe dich nie bei ddv-veranstalltungen gesehen. ich habe aber schon life mit dir gespielt.Glaubst du eigentlich wirklich, dass nur weil du dich als Terrys jünger ausgibst, du dokotechnisch in der lage bist diesen "eingefahreren stil" zu hinterfragen und zu kritisieren. nein, meiner meinung nach beim besten willen nicht!!!!!!
lies dir doch mal die forenbeiträge durch. Spartakus teilt seine Meinung mit und erklärt sie, Tront enbenfalls, genau so wie auch silberfux und andere. sobald ein anderer seine meinung wiedergibt kommen von dir nur flapsige bemerkungen. Wo bleibt deine begründete meinung? selbst als ich ein paar mal nachgefragt habe, habe ich keine begründete antwort erhalten.
bist du wirklich selber so leer, dass du dich nur auf kritisieren anderer beschränkst. ich hätte eigentlich mehr von dir erwartet.

Ex-Füchse #4596, 18. Februar 2013, um 22:40

Bodo, Du spielst in einer geschlossenen Gruppe. Da gibt es ungeschriebene Übereinkünfte, einen engen Rahmen in dem man sich wenig bewegen kann, wenn man nicht anecken will. Deine persönlichen Ergebnisse haben da wenig Aussagekraft, allenfalls, daß Du gut angepasst in dem Kreis bist.

Das alles sagt aber nicht das geringste darüber aus, was in dem Spiel möglich ist. Ich bin davon überzeugt, daß es möglich ist abseits von diesem Kreis ein Spiel zu entwickeln, das eurer Spielweise überlegen ist.

Das Du keine Begründungen für meine Aussagen findest ist mir nicht bewusst, vielleicht hab ich mir da den Mund schon fusselig geredet und hab die Schnauze voll von den platten Abbügelungen oder Du willst sie nur nicht sehen.

Probiers mal über Google, ich bin sicher, da gibt es reichlich Aussagen zu Spielsituationen, deren übliche Spielweise ich kritisiere. Ich habe lang und breit erklärt, warum ein Dullenaufspiel nur aus der Stärke richtig sein kann, daß es ohne eigene Ansage immer schlecht is. Ich habe Dir im Thread nebenan dargelegt, warum es Sinn macht die 3tte Farbe anzuschieben, mitsamt der Differenzierung wer oder ob jemand ansagt.

An anderer Stelle habe ich meine Gedanken zum anschieben der langen Farbe als Re dargelegt, habe erklärt warum mein stiller Abwurf ein Re- Bekenntnis is und warum ich Spiele die ich gewinnen will nicht in Herz eröffne.

Tront erklärt wirklich haarklein seine Gedanken zu den Spielsituationen, da lässt es sich auch gut mit auseinandersetzen, Spartakus hält es wenig mit Begründungen, da is alles richtig weil er es eben so spielt. Ich mach da immer mit mir intern ne Wette, kommt eine Frage sehe ich schonmal Spartas Antwort vorher, er hat immer die tumbeste Lösung :-)

Axo ja, Du erklärst auch, muss das aber auch immer die richtige Auffassung sein?

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