Verbesserungsvorschläge: "Glücksfaktor" minimieren

Ex-Füchse #25452, 24. Juni 2013, um 23:41

So viel Spaß dieses Spiel auch machen kann, so viel Ärger kann es einem auch bereiten. Ein Beispiel:

Spieler X sagt RE an, Spieler A rechnet das Ding durch und entgegnet mit Kontra. Wenn A und B jetzt alles richtig machen, gewinnen sie das Ding. Und das machen sie. Am Ende steht es 111 zu 129 gegen RE. Kontra gewinnt +5 Punkte für ein grandioses Spiel.

Nächste Runde:

Killer-Oma bei Spieler X. Doppel-Dulle, RE, Blaue, noch zwei Damen, Karlchen und Pik+Herz blank. Ansage: RE. Am Ende steht es 214 zu 26 für RE und obwohl Spieler X im Grunde scheiße gespielt weil nicht abgesagt und wie Oma Gertrud nur die Karten nach Hause gebracht hat, gewinnt er satte +9 Punkte.

Natürlich gibt es da auch noch krassere Beispiele.

Jetzt zu meiner Frage/zur Diskussionsgrundlage:

Wie könnte man den Glücksfaktor minimieren und starkes Spiel besser belohnen, schwaches Spiel eventuell bestrafen? Der Vielspiel-Faktor in der Liga ist natürlich ein Mittel, nützt aber nichts, wenn man privat und dann nur eine Runde à 24 Runden spielt.

Eine Idee: Man könnte "punktgenaues" Absagen mit Zusatzpunkten belohnen. Beispiel: Spieler X sagt RE an und k60 ab, gewinnt mit 197 Punkten. Er hat also k60 gespielt und k60 abgesagt - und verdient somit einen (oder zwei?) Zusatzpunkt(e).

Oder andersherum: Spieler X sagt RE an, spielt k30. Jetzt könnte man - meinetwegen mit 30 Augen Kulanz - für die verpasste k60- und die verpasste k90-Absage je zwei Punkte abziehen.

Habt Ihr andere Ideen, vielleicht bessere? Oder übersehe ich etwas und mein System würde nicht hinhauen? Rechnen muss ein guter Doppelkopf-Spieler sowieso, daran sollte es also nicht scheitern.

Oder seid Ihr der Meinung, dass es nichts zu verbessern gibt?

Friedrich, 24. Juni 2013, um 23:56

Naja, für die Punktgenaue Absage bekommt man ja so gesehen bereits einen Zusatzpunkt - den der Absage halt. Allerdings ist das natürlich nicht ganz das, was du meinst und deinen Gedanken finde ich so verkehrt zunächst einmal nicht (mal abgesehen davon, dass ich keine Punkte für ausgelassene Absagen abziehen würde - das führt nur zu Heizerei).
Man könnte aber beispielsweise auf DDV-Ebene überlegen, ob die Tiefabsagen gestaffelt bepunktet werden: 1 Zusatzpunkt für die 90-Absage, 2 Punkte für k60, usw.

Talentfrei, 25. Juni 2013, um 00:01

Wie stellst du dir das vor Anomalie?
Ansageschwache Spieler wie Krachledern, ein Beispiel:
https://www.fuchstreff.de/spiele/18920057
auch noch bestrafen? Dann macht er ja in dem Spiel sogar Miese.

Fanthomas, 25. Juni 2013, um 00:05
zuletzt bearbeitet am 25. Juni 2013, um 00:09

@Anomalie
Das ist ein interessantes und gleichzeitig auch sehr komplexes Thema. Deine Vorschläge greifen in die Punktewertung eines einzelnen Spiels ein und bedeuten somit eine Regeländerung und auch eine Veränderung des Spielcharakters. Bekommt man nämlich für erfolgreiche Absagen mehr als den bisherigen einen Extra-Punkt, lohnen sich auch riskantere Absagen.

Dein Anliegen ist es, den Glücksfaktor zu minimieren, was gleichbedeutend damit ist, dass die Spielstärke einen größeren Einfluss auf Ergebnisse nehmen soll als bisher. Eine viel stärkere Belohnung korrekt getätigter Absagen wäre sicherlich eine Möglichkeit. Ich glaube allerdings, dass dadurch der Glücksfaktor für ein einzelnes Spiel nur geringfügig sinken würde. Und der Preis dafür wäre eine deutliche Veränderung im Ansage- und Absageverhalten. Und wie schon gesagt, wäre das nicht mehr unser jetziges gewohntes DDV-Spiel.

Beim DDV-Doppelkopf beträgt die Standardabweichung der Ergebnisse für ein einzelnes Spiel ca. 5 Punkte und für eine Liste ca. 25 Punkte. Die Spielstärken streuen aber je nach Umgebung nur mit einer Standardabweichung von ca. 0,2 Punkten pro Spiel oder ca. 5 Punkten pro Liste. Daraus folgt, dass der Glücksfaktor bei einzelnen Listen oder gar Spielen klar dominiert. Erst für Serien ab ca. 600 Spiele oder 25 Listen beginnt der Einfluss der Spielstärke größer zu werden als der Glücksfaktor. Um aus einem Ergebnis zuverlässige Rückschlüsse auf die Stärke eines Spielers zu gewinnen, sind meines Erachtens mehrere 1000 Spiele nötig.

Wir müssen uns leider mit der Tatsache abfinden, dass Doppelkopf auf kürzere Distanzen größten Teils ein Glücksspiel ist. Erst auf den langen Distanzen können sich die besseren Spieler auch mit ausreichender Sicherheit unabhängig des Kartenglücks durchsetzen.

CaptainHook, 25. Juni 2013, um 00:16

und es kommt noch schlimmer.... in der Liga belohnen wir in schoener Regelmaessigkeit Bildchenwerfer und talentfreie mit vielen Punkten und nageln jeden Pechvogel mit Minus am Monatsende sofort an die Wand oder er muss in den Keller....

Ex-Füchse #2525, 25. Juni 2013, um 00:18

gibts net sowat ähnliches - dodge oder so?

Fanthomas, 25. Juni 2013, um 00:20
zuletzt bearbeitet am 25. Juni 2013, um 01:22

@CaptainHook
Nein, das ist schon korrekt so. Je mehr Spiele gemacht worden, desto höher ist der wahrscheinliche Anteil des Könnens bzw. Nichtkönnens (Spielstärke) an diesem Ergebnis. Und deshalb müssen Ergebnisse aus mehr Spielen ein höheres Gewicht haben als Ergebnisse aus weniger Spielen.

Ex-Füchse #197, 25. Juni 2013, um 01:01

Schnitt 0,10
Du hast genug damit zu tun Dein eigenes Spiel zu optimieren.

Friedrich, 25. Juni 2013, um 01:32

Zum Vorschläge machen sollte das doch reichen seeadler - ist ja auch immerhin noch um einiges besser als dein in Dollar umgerechneter Ligaschnitt von 0,05... ;)

Spartakus, 25. Juni 2013, um 05:01

Für 'Anomalie' ist Dodge die richtige Wettbewerbsform. Dort werden die selben Karten bzw. Kartenverteilungen an mehreren Tischen gespielt und die jeweilige Sitzposition mit der der anderen Tische verglichen. Dort würde Spieler X z.B. Minus machen, wenn er mit der Granate nur 9 Punkte macht, während es an den anderen Tischen zweistellig ausgeht.

Dodge hat sich nicht so richtig durchgesetzt. Weder im DDV, wo es bei sporadischen Einladungsturnieren geblieben ist, noch online, wo das Angebot von OD auch nicht gerade in Scharen angenommen wurde.

Vermutlich sehen die meisten Spieler Doppelkopf als Glücksspiel und nehmen diese 'Ungerechtigkeiten' gern in Kauf. Dodge hat zudem den Nachteil, dass die Spieler mit ihrem An- und Absageverhalten in Grenzbereiche gehen und darüber hinaus. Sie befürchten halt schlechte Ergebnisse, wenn eine Absage weggelassen wird. Und wenn die Spiele knattern gehen, egal.

Ex-Füchse #197, 25. Juni 2013, um 05:03
zuletzt bearbeitet am 25. Juni 2013, um 05:09

Friedrich,ich habe nicht umsonst meine Ligaspiele und Sonderspiele nullen lassen.
Schaun mer mal ....

Liga kann leider nicht genullt werden.

Fanthomas, 25. Juni 2013, um 09:24
zuletzt bearbeitet am 25. Juni 2013, um 09:26

@Spartakus
Wobei man beim Dodge noch zwischen Prozent-Dodge wie bei OD oder dem Punkte-Dodge unterscheiden muss. Das Prozent-Dodge ist meines Erachtens vom gewöhnlichen Doppelkopf noch mehr entfernt als das Punkte-Dodge.

@alle
Beim Prozent-Dodge erhält das beste Spielerpaar immer 100% (falls es als einziges das beste Ergebnis hat, bei geteilten besten Ergebnissen etwas weniger). Das schlechteste Paar erhält -100% oder 0% je nach Wertungssystem. Bestimmendes Merkmal dieses Systems ist, das jedes Spiel gleichwertig gewichtet ist. Ganz im Gegenteil zum normalen Doppelkopf, wo es im Normalspiel Ergebnisse zwischen 0 und ca. 15 Punkten geben kann.
Beim Punkte-Dodge entfällt dieses Normierung auf den Bereich -100% bis 100% oder 0% bis 100%. Dort besteht die Wertung eines Spiels aus der Differenz der eigenen Spielpunkte zum Durchschnitt der von den anderen Paaren an gleicher Sitzposition erlangten Spielpunkte. Das führt dazu, dass es im Gegensatz zum Prozent-Dodge auch teure und billige Spiele so wie im normalen Doppelkopf geben kann, wenngleich auch die Streuung der Ergebnisse nicht ganz so hoch wie im normalen Doppelkopf ist.

IngoKnito, 25. Juni 2013, um 10:17

Fragen dazu:

Das einzelne Spiel wird also (natürlich) paarweise gewertet, aber die Gesamtwertung einzeln?

Und falls ich das so richtig verstanden habe: Gibt es auch den Versuch, den Glücksfaktor Partnerleistung zu minmieren? ;-)

makri, 25. Juni 2013, um 10:46

Der Ansatz ist schon gut. Die Konsequenzen aber nicht durchdacht. Das würde in einigen Spielen dazu führen, dass am Ende versucht wird, Stiche nicht zu bekommen. Das möchte ich nicht.

CaptainHook, 25. Juni 2013, um 14:41

Ingo: oder Spiel Poker...da musst Du Dich nicht mit nem albernen Partner herum schlagen...und kannst die Karten schmeissen, die Dir nicht gefallen.

Seb1904, 25. Juni 2013, um 15:44

Ich darf auf das neu geschaffene Duellwesen verweisen. Ein Paarspiel par excellence.

Doc_Jule, 25. Juni 2013, um 16:44

was´n das?

Ex-Füchse #72403, 25. Juni 2013, um 17:46

lange nicht mehr hier was?

Doc_Jule, 25. Juni 2013, um 20:23

stimmt....

zur Übersichtzum Anfang der Seite