Doppelkopf-Strategien: 6 von oben zu 9. im Herzsolo - Und doch nur ein Re gefunden!

Tront, 26. Oktober 2013, um 04:02
zuletzt bearbeitet am 26. Oktober 2013, um 04:05

Aktuelles vom Braunschweiger Löwen-Vereinsabend:

Natürlich wieder nicht mein Blatt. So etwas bekomme ich ich ja nicht einmal diesen Monat in der Liga, obwohl es da gerade ausgezeichnet für mich läuft. Zur Strafe bekomme ich in den Vereinen derzeit keine ansprechenden Karten mehr. Beides gleichzeitig steht wohl keinem Spieler zu.^^

Kommen wir zum tatsächlichen Spiel - dem Herz-Solo des Solisten.
Herz-ZehnHerz-ZehnKreuz-DameKreuz-DamePik-DamePik-DameKreuz-BubeHerz-KönigHerz-NeunPik-AssPik-KönigKaro-Ass

Die weniger gehaltvolle "Alternative" Damensolo spielt wohl niemand wirklich. Das Pik-Solo sollte wohl auch unter dem Herz-Solo rangieren. Soweit war man sich auch einig.

Nur was sagt man mit der Trumpf-Granate jetzt ab?
Als noch offenes Pflichtsolo in Spiel 14 dieses Blatt zu bekommen, ist ja schon wahrlich ein Segen. Ich denke, man zieht hier erst die Trümpfe von oben ab, oder testet jemand die Asse zwecks (leichter zu findenden) Absagen? Wohl kaum.

Also nach 2 unauffälligen Trumpfrunden fielen 8 Trümpfe heraus. Nichts ungewöhnliches. Und nun

a) belässt man es doch nur beim Re, im Sinne der höheren Gewinnwahrscheinlichkeit
b) sagt man noch die keine 90 ab
c) sagt man auch die keine 60 ab, wenn nach dem 3. Stich 12 Trümpfe incl. der eigenen gefallen sind.

6 mal Zug im Herz-Solo und es bleibt dennoch ein Risiko?!?

Wie ist euer Absageverhalten, bevor ich die tatsächlich vorliegende Trumpfverteilung später auflöse?

Stoni kann sicherlich die Summe der Wahrscheinlichkeiten der verschiedenen Trumpfverteilungen mit am besten errechnen und uns so mit größter Sicherheit mitteilen, welche Absagen im Gewinnsinne als noch spielbar gelten? Das möchte ich zumindest auch gern mathematisch wissen, bevor ich mich auf eine weitere vereinsinterne Diskussion einlasse.

Viel Spaß bei euren möglichen Absagen!

Stoni, 26. Oktober 2013, um 07:38

Zu 60% habe ich keinen Tr-Abgeber.
Zu weiteren 30% spiele ich gegen 7 und gebe neben PikKönig also noch einen weiteren ab, bleibe aber sicher mit den k90.
Durch den zweimaligen Zug mit Bedienen eliminiere ich ja zudem Extremverteilungen wie 8-6-1 oder 9-5-1, so dass W für 8 gegen bei deutlich unter 10% ... etwa bei 6-7% liegt.
Und selbst wenn ich 2 Tr-Stiche Abgebe, so kann das nur wirklich gefährlich werden, wenn das blanke KaroAs abgestochen wird, ansonsten kommt man auch mit 3 Stichen kaum über 90.
Die k90 sehe ich bei dem Verlauf als Pflicht.

Die k60 können sich wohl keinen Tr-Abgeber mehr leisten, da man ja mit 35-36 in Fehl rechnen muss.
Dh, neben der sicher tödlichen 8-4-3 mit rund 7% kommen nun auch noch die gefährlichen 7-5-3 und 7-4-4 mit fast 30% dazu.
Für mich gehen die k60 nicht.

Ex-Füchse #16890, 26. Oktober 2013, um 11:59
zuletzt bearbeitet am 26. Oktober 2013, um 12:00

Ich gebe die 60 auch nicht, selbst bei den Braunschweiger Löwen wo man dieses Blatt wohl schwarz gewinnt.

Mal als Zusatzbemerkung:
Dadurch dass in den ersten beiden Stichen von allen bedient wurde, fallen nicht nur die jetzt unmöglichen Extremverteilungen weg, es ändern sich auch die Wahrscheinlichkeiten für alle möglichen Restverteilungen, und zwar nicht entsprechend anteilig, sondern grundsätzlich!!

Um vernünftige Zahlen zu bekommen, darf man also nicht die ES-Tabelle nehmen, sondern müsste eine neue auf die Situation angepasste Tabelle erstellen (10 Karten pro Spieler/ 9 Trumpf noch zu vergeben).

Stoni, 26. Oktober 2013, um 12:08

Ja, ich habe mir das auch so angesehen, für 9 bei n=12, 11 und die 10 dann so in etwa hergeleitet ...
0 Abgeber steigen tatsächlich über 60%, die 7er nicht ganz 30% ....

EvilNephew, 27. Oktober 2013, um 23:24

Ich möchte an dieser Stelle mal eine prinzipielle Idee einwerfen. Ob sie für dieses Beispielblatt passend ist, mag strittig sein.

1. Pik-Ass
2. RE Karo-Ass

Wenn die Asse laufen, habe ich maximal 4 Abgeber. Wenn ich davon ausgehe, dass ich Kreuz 1mal stechen kann, sogar nur 3 Abgeber. Die 90 sehe ich nicht gefährdet. Durch die vertauschten Asse sichere ich mich gerade in starken Runden gegen das mir unangenehme Piknachspiel ab.

Tront, 28. Oktober 2013, um 01:41

Evil, deine Spielidee ist ja bekannt und auch gut nachvollziehbar. Aber ich bin persönlich kein Freund diesen risikobehafteten Spielvariante.

Außerdem erfahre ich dann noch weniger über mögliche "Extremtrumpfverteilungen". Siehe den Thread mit dem Nulltrümpfer, auch wenn mich diese besondere Ausnahme jetzt nicht grundsätzlich einschüchtern würde.

Aber ich gefährde meine Asse unnötig, nur um die Schwarzspiel-Option ein wenig zu vergrößern. Und da ich mit diesem Traumblatt ohnehin selten bis gar nicht vom Stich gehe, stellt die Nachspieloption der Gegner hier kein wirkliches Risiko dar.

Bei Vorführungen in Runden mit Pflichtsolo habe ich deine Idee schon selbst mit Erfolg angewendet, um bessere Sieg- oder 90 Augen-Chancen durch ein "naheliegenderes" Nachspiel der Gegner zu bekommen und auch da war mir nicht richtig wohl dabei.

EvilNephew, 28. Oktober 2013, um 02:12
zuletzt bearbeitet am 28. Oktober 2013, um 02:14

Nein Tront, du hast mein Hauptanliegen nicht verstanden. Schade. Du nennst meine Variante risikobehaftet, dabei suche ich genau das Gegenteil.

Man muss die Absagen ohnehin ziemlich ins Blinde treffen, weil man schon vor der 3. Karte, die man selbst ausspielt die 90 sagen muss. Wenn man sich dazu entschließt, die 90 ohnehin geben zu wollen, suche ich einen Weg, die 90 möglichst sicher zu erfüllen.

Tront, 29. Oktober 2013, um 14:23

Die Trümpfe saßen in diesem Spiel 9 - 5 - 5 - 5 verteilt und es wurde wie bereits von mir erwähnt nur ein Re des Solisten angesagt.

Da der Solist auf ein mögliches Schwarzspiel hinauswollte, gab er seinen einzigen Fehlverlierer, den Pik-König, erst im letzten Stich mit 36 Augen an die Gegenpartei. Beizeiten vorgespielt wäre sogar ein Sieg zu unter 30 Augen möglich gewesen.

Die Kartenverteilung ist manchmal eben alles!

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