Doppelkopf-Strategien: Lässt man sich zu diesem (Pflicht)-Solo zwingen oder verzichtet man besser?

Tront, 06. November 2013, um 16:06

Mein Blatt vom letzten Sonntag aus der letzten Runde des Mannschaftsfinales. Etwa zur Mitte der Runde erhielt ich diese traumhafte Hochzeitskarte an Sitzpostion 1. Ein Hamburger Spieler hatte wohl etwas dagegen (^^) und meldete selbst auch einen Vorbehalt an Sitzpostion 4 hinter mir an. Sowohl ich selbst als auch der Hamburger Spieler hatten jeweils unser Pflichtsolo noch nicht erfüllt.

Herz-ZehnKreuz-DameKreuz-DameHerz-DameKreuz-BubeHerz-BubeKaro-BubeKaro-ZehnKaro-ZehnKaro-NeunPik-AssHerz-Neun

1. Taugt diese Karte zur Umrüstung?

a) ja, ich spiele jetzt ein Farbsolo in Karo, bevor ich mir dieses Blatt wegschnappen lasse. Mein Pflichtsolo wäre damit erfüllt.

b) nein, ich verzichte auf dieses Alleinspiel und hoffe, dass mein Gegenspieler sein mögliches "Abwehrsolo" selbst verliert.

Ich finde, dass ist keine leichte Entscheidung im Hinblick auf Gewinnen des Finales. Die Hamburger Mannschaft führte noch knapp in Punkten vor uns nach Runde 3, allerdings hatte ich selbst schon dank guter Karten in Normalspielen einige Punkte auf diesen Hamburger Spieler in der laufenden Runde gutgemacht. Dies nur als zusätzliche Angabe für ein mögliches "taktisches" Vorgehen.

2. Wer dieses Solo nun spielt:
Trefft ihr nach einem gelaufenem Pik-As eine eigene Erstansage?

a) ja, dann schon
b) nein, besser nicht
c) je nachdem, wie der Pik-Stich fällt

3. Wie hoch seht in die Gewinnwahrscheinlichkeit für das Solo?

a) weniger als 30%
b) zwischen 30% und 40%
c) ab 40% bis zu 50%
d) mehr als 50%, also käme das Spiel sogar noch als Lüstling für mich theoretisch bei einem 2. Vorbehalt (einen anderen Lustsolo eines Mitspielers) in Betracht

Bevor ich wieder später das Spielergebnis auflöse, könnt ihr zunächst Gedanken zur richtigen Taktik entwickeln. Sofern euer "Bauchgefühl" nicht ausreichen sollte.^^

Viel Spaß für oder gegen eure Soloentscheidung!

jensbonath, 06. November 2013, um 16:13

1a
2a

jensbonath, 06. November 2013, um 16:13

3d

Friedrich, 06. November 2013, um 16:25

Wie Jens, um dann bei meiner nächsten Position 4 folgendes Blatt auf die Hand zu bekommen:

Kreuz-AssPik-AssPik-AssPik-ZehnPik-KönigPik-KönigPik-DamePik-BubePik-NeunKaro-AssKaro-AssKaro-Zehn

Fufa, 06. November 2013, um 16:34

1a
2b
3b

jensbonath, 06. November 2013, um 16:36

und Friedrich? - den spiel ich gleich hinterher!^^

Friedrich, 06. November 2013, um 16:39

Ich ja auch - das ist ja das Problem...^^

jensbonath, 06. November 2013, um 16:47

stümmt

Kokolores, 06. November 2013, um 19:34

1a, 2b, 3c
Mich interessiert, wie am besten fortsetzen? Herz-Neun, um im nächsten Stich die bessere Sitzposition zu haben?
Oder Trumpf, wenn ja welchen?

Spartakus, 07. November 2013, um 14:44

Bei dem Blatt sehe ich allenfalls kurz vor der Vorführung ein Solo. Aber zum Glück sagte ich Tront das am Telefon, bevor ich die Entscheidung und das Ergebnis kannte. :-)

kESs, 07. November 2013, um 14:46

1a) 2b) 3a)

wenn ich Gegenspieler bin, kommt nach dem ersten Trumpflauf so gut wie sicher Herz und ich mach in dem Spiel vllt noch 4-5 Stiche, wenns hoch kommt...
Herz 9 wäre für mich ein No Go Anspiel vom Solisten - erstmal wird aus AK9, AK wohl immer der König an 2 gelegt, zudem ist die Nachspielfarbe direkt angezeigt...
ich setze wohl mit Karo-Neun fort.

Tront, 07. November 2013, um 16:18
zuletzt bearbeitet am 07. November 2013, um 16:23

Wie ich euren Meinungen mehrheitlich entnehmen kann, lasst ihr euch dieses mögliche Farbsolo in Karo auch nicht entgehen. So war auch mein spontaner Gedankengang.

Sicherlich hat man hier aus meiner Sicht keine 50%-Gewinnwahrscheinlichkeit für das Solo, aber die Idee sein Pflichtsolo (bei "normalerem Kartensitz" und anderem Spielverlauf, als den, welchen ich gleiche vorstelle) häufig ohne Gegenansage wegzubekommen, währenddessen noch ein kleines Restrisiko sogar eines gewonnenen Buben- oder As-Solos hinter mir bestehen könnte.

Ich spielte also daher auch das Karosolo (u. a. um nicht später selbst vielleicht vorgeführt zu werden) und kaum hatte ich mein blankes Pik-As vorgespielt wurde von dem Spieler an Postion 3, der Pik bereits im Erstlauf stechen konnte, ein Kontra gegeben.

Nach erfolgtem Doppelkopf der Kontrapartei kam jetzt auch Herz-As aus einer Dreierlänge von diesem Spieler nach, schlimmer konnte es in 2 aufeinanderfolgenden Stichen kaum für mich kommen, denn der hinter mir sitzende Spieler (jetzt an Sitzpostion 4) war in Herz frei und konnte in "Etappen" seine 2 Kreuzverlierer günstig den ersten zum Partner, den zweiten zu mir entsorgen.

Das Ende vom Lied: Ich bekam 61 Augen in einem frei gewählten Trumpfsolo, die Dinger taugen wirklich nichts.^^ Nur wird es auch sicherlich andere Kartenverteilungen geben, dazu stehe ich nach wie vor noch. Eher als Warnung an die Spieler gedacht, die als Lüstling dieses Solo erwägen würden. Die Hochzeit (die ja in meinem Fall nun ausfiel) sollte vom Erwartungswert klar vor diesem "halbseidenen Solo" liegen.

Ich hatte mein Pflichtsolo zumindest jetzt erfüllt. Wenn ich auch nicht unbedingt 12 Minuspunkte bei Kartenaufnahme dieses schönen Blattes erwartet hatte.^^ Mein Gegenspieler aus Hamburg hätte andernfalls ein As-Solo versucht, in dem er in einer Farbe gar keine Deckung gehabt hätte. Voraussichtlich hätte er verloren, aber selbst 90 Augen erzielt, zumindest nach unseren kurzen und kleinen Rekonstruktion.

Das "Fiese" in der Runde war für mich nur, dass im späteren Verlauf der Hamburger Spieler noch ein sicher gewonnenes Solo mit eigener Re-Ansage erhielt und so zumindest in der reinen Solowertung als deutlicher Sieger gegenüber mir vom Tisch ging.
Die Runde insgesamt konnte ich allerdings dennoch gegen ihn gewinnen, das eine oder andere bessere Normalspiel gab dann den Ausschlag.

Und letztendlich (man weiss ja nie, wie die Runde sonst weiter gelaufen wäre), war meine Entscheidung für unseren Mannschaftssieg so gesehen richtig, wenn auch das zu betrachtende Spiel/Solo allein eher eine Fehlentscheidung an diesem Tage darstellte.

Stellt sich die Frage für die Zukunft mit ähnlich struktrurierten Blättern: Auf das Solo verzichten oder doch wieder spielen? Wie ich mich kenne, werde ich wieder spielen, irgendwann muss man diesen "Farbsolobesen" ja auch gewinnen. Aber nur wenn mich wieder jemand in ein noch offenes Pflichtsolo treibt. Sonst nicht.

Das muss ich gegenüber dem Hamburger Mitspieler anerkennen, psychologisch richtig und gut von ihm mit 2. Vorbehalt vorgetragen. Aber nicht zuletzt auch deshalb, weil sein Solo erstens gar nicht so schlecht war und sein Normalspiel wenig Gewinnaussichten bot. Vielleicht hätte er sein zweischneidiges As-Solo ohnehin gespielt, ohne dass ich oder ein anderer Spieler überhaupt einen Vorbehalt angemeldet hätte.

Wie sage ich immer so schön:
Ich/Wir werde(n) es wohl nie mehr erfahren!

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