Doppelkopf-Strategien: Verständnisfrage: schlechtes Blatt und Hochzeit

hewwy, 02. Mai 2011, um 11:05
zuletzt bearbeitet am 02. Mai 2011, um 11:10

Mich würde mal folgendes interessieren: Was mache ich mit einem schlechten Blatt in Vorhand, wenn jemand "Hochzeit" ansagt ....?
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Werfe ich was kleines und gebe die Teilnahme an der Hochzeit ab, um jemandem ein gutes Spiel nicht zu gefährden mit der vermutlichen Konsequenz, ordentlich auf die Gurke zu kriegen und viele Miese ...
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...ooooooder....
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gehe ich mit in der Hoffnung, die Miesen zu vermeiden / zu reduzieren, gefährde aber die gute Laune des Hochzeiters?
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Ob sich ein Blatt mit dem Hochzeit ergänzt, kann man schlecht vorhersehen außer, wenn man fett Fehl hat. Bei diesem Beispiel meine ich aber ein tatsächlich schlechtes Blatt ... z. B. nur ein As, ansonsten Krimskrams.
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Was macht ihr?

jensbonath, 02. Mai 2011, um 11:39
zuletzt bearbeitet am 02. Mai 2011, um 11:44

man sollte mit einem schlechten Blatt immer versuchen einzuheiraten. Es kann zu denn kuriosesten Partnerfindungen so kommen. Hast Du selbst sogar ein lauffähiges Ass, wunderbar. Selbst ein Ass, wo zumindest ein Mitspieler in der Farbe frei sein muss, wird interessant, kann es sich doch hier um die Braut handeln, welche tatsächlich abwirft. Hast Du selbst kein entsprechendes Ass, kann es Sinn machen, eine Singlekarte einer Farbe auszuspielen in der Hoffnung, hier ein Ass bei der Braut zu treffen. Und sollte die Braut nun gar auch über Doppeldulle verfügen und dies nicht anzeigen, bzw. eine erfolgte Anzeige (eine Alte vorspielen) wird von den anderen Mitspielern nicht erkannt, so kann es passieren, das Du an Position vier dann mit einem Buben, oder einer roten Dame einheiratest. Ist mir selbst schon so ergangen und mit Doppeldulle bei der Braut läuft man jetzt lediglich Gefahr, das vom Partner nicht haltbare Absagen getroffen werden.
Hatte auch schon wirklich nur Müll auf der Hand, spiele mein Herzass zu dritt, gehe mit und wir gewinnen unter 30, weil die Braut schlichtweg ein Trumfsoloblatt nicht als solches spielte.
Und selbst wenn man dadurch verliert, was ja auch die Regel sein dürfte: Es wird wohl ganz selten mal schwarz gegen die Hochzeit gewonnen werden, aber wenn Du z.B. über Trumpf die Möglichkeit an einen stärkeren Mitspieler abgibst, dann kann es schnell mal zu einem richtig teuren Spiel für Dich werden. Und das nur, um für einen kurzen Moment als Gönner dazustehen? Von guten Spielern behaupte ich mal, wird Dir da schnell auch eine zu schwache Spielweise angekreidet, heißt in folgenden Spielen wissen deine Tischnachbarn nicht richtig mit deiner Spielweise umzugehen.
Man sollte immer versuchen, das Beste aus seinen Karten für sich selbst herauszuholen! Hast Du an Sitzposition vier z.B. ein trumpfschwaches Blatt, aber ein evtl. gewonnenes Buben- oder Asssolo, so solltest Du, bei einem Vorbehalt vor Dir (evtl. ja Hz ohne jede Chance mitzugehen) über die Möglichkeit nachdenken ein entsprechendes Solo zu spielen. Ohne jede Ansage und mit erreichten 90 Punkten, führt das lediglich zu drei Minuspunkten. Gegen eine pralle Hz verlieren kann da schnell das Vierfache kosten!
Eins noch: hast Du wirklich gar keine Chance einzuheiraten, würdest Du dem Hochzeitspaar in der Regel nur Gutes tun, wenn Du mit Herz (egal wie lang) rauskommst. Hilfst Du doch so, die unsicherste Farbe gleich im Ersten abzuklären. Davon rate ich ganz klar ab.

Seltsam, 02. Mai 2011, um 13:01

Hochzeiten werden überwiegend gewonnen. Heiratet man ein, hat man nicht nur den ersten Stich kassiert, sondern auch noch zum zweiten Aufspiel. Das ist oft schon die halbe Miete.
Bist Du in der Heilsarmee? Nein? Dann ran, egal wie dein Blatt aussieht! Immer versuchen zu heiraten.

hewwy, 02. Mai 2011, um 13:37

Nee, Heilsarmee nich'. Zudem ist das tendenziell schon auch meine Ansicht. Frage fand ich deshalb nur mal interessant, da einzelne Fälle in den letzten Wochen schon ein eindeutiges Gefälle zwischen den Hochzeitern und mir als Statist darstellten.
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Es gab keinen Ärger oder so, nur hatte ich mir dann mal gedacht, ich wäre auch nicht sonderlich fröhlich, wenn eine Supernase sich mit seinen 8 Königen an mein Fast-Solo klemmt und mich mit 4 Miesen beglückten täte. Man sollte sich schon so gut wie möglich retten, mir klar, aber ich dachte, ich stelle die Frage mal, falls es nette Nuancen gäbe. Danke jedenfalls.

Lottospieler, 02. Mai 2011, um 15:56

wurde schon einiges geschrieben hier,
hast du ein as und keine dulle immer versuchen zu heiraten mit as. bei keinem as kürzeste farbe, niemals trumpf (!!!) aber wie immer gibts auch hier eine ausnahme: ab ca 8 trumpf und ein paar damen und farbe frei (!!!) kann man durchaus trumpf spielen, vor allem wenn hz an pos3 oder 4. bei hz an pos2 würde ich auch hier fehl anspielen. normalerweise aber ohne as immer kürzeste schwarze farbe spielen. hier hab ich schon erlebt: pik dame anspiel, seinen höchsten tr abgeben und es damit der hz noch leichter machen, so was sollte man nicht tun.

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