Doppelkopf-Strategien: Who is who?

akaSilberfux, 27. Mai 2014, um 21:42

Ich komme mir vor wie im falschen Film: die Vielaugen-Nachspiele sind ein Thema bei Spielen mit ungeklärter Partnerschaft. So erhöht man (unterstellt die meisten schmieren ehrlich) die Wahrscheinlichkeit durch das Nachspiel der Farbe seinen Partner zu erreichen.
Hier braucht es keine Wahrscheinlichkeiten mehr, weil ein Spieler identifiziert ist (nämlich derjenige, der Kontra gesagt hat). Nun spielt sein Partner eine freundliche Karte und ein Re-Mann eine feindliche Karte. Ein Re-Mann sollte also jetzt auf jeden Fall Herz spielen, es sei denn, er wäre frei. Falls er frei wäre, hätte er 31 auf Pik, ein gangbares Kreuz-As und wäre herzfrei, also ein klares Re. Spieler 1 spielt aber eine für Kontra freundliche Karte und ist damit Kontra. An welcher Stelle steigen die Re-Befürworter aus?

Ex-Füchse #16890, 27. Mai 2014, um 22:32

Einverstanden ...

Tront, 28. Mai 2014, um 05:30
zuletzt bearbeitet am 28. Mai 2014, um 05:33

Ich werde wahrscheinlich nie ganz einverstanden sein.^^

Das Blatt des Kontraspielers könnte doch ungefähr so aussehen:Pik-DameKaro-DameKaro-DameKreuz-BubePik-BubePik-BubeKaro-BubeKaro-KönigPik-AssPik-ZehnPik-Neun

Oder auch mit noch etwas besseren Trümpfen, ihr fragt ja alle so ungern mit Bedienen ab!

Dann hätte er sogar noch einen Pik, der ja lt. Heavy-D angeblich hundertprozentig nicht mehr beim kontraansagenden Spieler sein kann.^^

Sollte er auf Herz-ZehnPik-DamePik-DameKaro-DameKreuz-BubePik-BubeKaro-KönigHerz-AssHerz-NeunPik-AssPik-ZehnPik-Neun als nur einem weiterem Beispielblatt sitzen, wird er sich für ein Piknachspiel sicherlich auch bei seinem Partner später bedanken.^^ Oder was unternehmt ihr mit diesen Kontrakarten? So selten sind sie nämlich gar nicht.

Ich könnte noch 10 weitere Beispiele bringen, aber ich denke, ihr erkennt auch so, worauf ich hinaus will.

Solange bleibt für mich ein Pik-König-Nachspiel wie eingangs formuliert "eindeutig uneindeutig"!

Oder möchte mich jemand überzeugen, weshalb diese beide Beispielkarten deutlich seltener vorliegen könnten?

Ich würde mit meinen ersten Beispielblatt entweder auf ein vorgespieltes Pik-As abfragen, um bei Nichtbeantwortung die Pik 9 legen zu können oder ohne abzufragen eine Pik 10 entbehren.

Mit dem 2. Blatt bediene ich mit Pik 10 und müsste mich auf ein jetzt vorgespieltes Kreuz-As entscheiden, welches ich wahrscheinlich lieber mit Kontra absteche, weil mir ein Blindabwurf hier viel weniger zusagen würde.

Ein Re-Mann, der mit folgender Karte zunächst kein Re gab, könnte über ein solches Blatt verfügen:
Kreuz-DameKaro-DameKaro-AssKaro-NeunPik-AssPik-KönigKreuz-AssKreuz-ZehnKreuz-NeunHerz-AssHerz-AssHerz-Neun
Weil er zurecht nicht mehr an ein Durchlauf seines Herz-Asses nach einem Pik-As Abwurf glaubt, spielt er hier (vielleicht ohne vorher gegenzufragen) besser im 3. Stich seinen Pik-König an.

Also aus meiner Sicht passt das alles noch zusammen. Aber ich höre mir dennoch eure Vorträge gern an. Glauben oder übernehmen muss ich es ja nicht alles zwingend.^^

Capitano_em, 28. Mai 2014, um 07:45
zuletzt bearbeitet am 28. Mai 2014, um 08:05

Mit den ersten beiden Blättern braucht man doch nun wirklich nicht blind abwerfen, mit zwei Chicanen und einer Dreierlänge frage ich auch sicher auf Bedienen ab (bei Nichtantwort kann ich ja immer noch mit dem Pik-Ass, oder auch der Pik-Zehn, das Nachspiel zum 50/50 Partner lenken).
As played werf ich auch nicht blind ab, sondern steche mit Kontra. Selbst wenn werf ich die 9 ab, um Re eben keinen günstigen Abwurf zu ermöglichen.

Eine logische Fehlkombination von Pos 4 wäre für mich:
Pik-AssPik-ZehnHerz-AssHerz-Ass, bei acht mäßigen Trumpf.
Heißt mir bringt der Abwurf wirklich was und da ich den Aufspieler zu über 50% als Partner sehe, gebe ich ein Kontra mit +EV.
Logisches Spiel vorausgesetzt, muss die Hand von Pos.4 genau in der Range liegen, der ein Ass beim Partner nicht für ein Kontra reicht (keine Abfrage im ersten), die Wahrscheinlichkeit des Zusammenspiels, in Kombination mit dem Abwurf aber für die Ansage ausreicht.

Blatt 3 ist halt einfach ein Re.

(Paar Angluzismen extra für Murksi geadded...)

Goldmurks, 28. Mai 2014, um 08:45

Good boy :)

Ex-Füchse #16890, 28. Mai 2014, um 12:54

An Position 3 macht legt Tront mit Ass, 10, 9 die 10 um einen 31er-Restich zu erzeugen?
Ich glaube für BS NON ist gegen FTON2 Schluß.

Tront, 28. Mai 2014, um 13:37

@ Bildchenwerfer

Die Pik 10 ist doch die mittlere bzw. Schmierkarte Karte, die sogar Terry aus dieser Dreier-Stellung als ein Kontramann bevorzugt legen wird. Andernfalls würde das doch einen Kontrastich mit 21 Augen erzeugen, und an einem Pik-Nachspiel meines Partners wäre ich dann auch bei 2 weiteren freien Farben kaum interessiert. Oder legst du die Schmierregeln noch anders aus, Christian?

@ Heavy-D

Einverstanden, Max, deine Beispielblätter ergeben natürlich mehr Sinn für einen möglichen Blindabwurf.
Aber das Re mit meiner 3. Beispielhand geben einige der besseren Spieler schon öfter nicht. Und sie müssten dennoch etwas nachspielen im 3. Stich.^^

Wir können ja noch bei Spartakus oder HDF einmal nachfragen, ob sie das Re geben würden. Wenn ich länger suche, fallen mir bestimmt weitere spielstarke Personen ein, die das Re hier nicht verantworten möchten. Oder die das Re mal geben und auch mal weglassen je nach Gefühlslage und Kartenlauf.

Ex-Füchse #16890, 28. Mai 2014, um 14:12

Der Aufspieler ist zu 2/3 Re-Mann. Warum sollte ich ihm ein Nachspiel aufzeigen? Da kommt Pik9 rein.

Ex-Füchse #16890, 28. Mai 2014, um 14:16

Oder wegen mir auch Pikass, dann ist es nicht so eindeutig.
Vielleicht sollte ich mir nen Zweitnick anlegen ..."Nebelwerfer" :-)

Goldmurks, 28. Mai 2014, um 14:32

Nimm "Thrower_of_Fog", BW!
Das klingt martialischer :)

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