Doppelkopf-Strategien: Ausspiel Herz als Hochzeiter

Ex-Füchse #5718, 06. Juni 2011, um 22:59
zuletzt bearbeitet am 06. Juni 2011, um 23:01

OK, dann nehme ich alles zurück und behaupte von nun an das Gegenteil.

Ich dachte mal sowas gelesen zu haben, dass absichtliches Schlechtspiel geahndet wird, auch wenn man "genial" ein As als Solist blank stehen lässt weil man dann ggf. nur gewinnen kann. Da habe ich wohl was falsch verstanden.

HDF, 06. Juni 2011, um 23:12

manne erhol dich erst mal wieder, nicht das du uns umkippst wäre schade
frag bitte mal marcus (regelkommission) was er machen würde, wenn jemand absichtlich 3 oder 4 mal einen fuchs zum gegner gibt und er an den tisch gerufen würde

Seltsam, 06. Juni 2011, um 23:37

@Manne
ich glaube, du hast das nicht falsch verstanden, nur ist dir vielleicht der Kontext abhanden gekommen?
Es gab ein paar Fälle auf OD, wo das Hochzeitsverhalten als absichtliches Schlechtspielen im Zusammenhang mit Spielbetrug gewertet wurde. Das waren Fälle, in denen der Hochzeiter genau wusste, mit welcher Karte er, so unlogisch sie auch war, seinen Mannschaftskollegen erreichte und heiraten konnte, in auffällig vielen Spielen. Über lange Indizienketten aus Spielanalysen, individuelles Spielverhalten mit und ohne Mannschaftskollegen, wurde der Nachweis geführt. In den Begründungen zu jedem einzelnen Spiel wurde mit "absichtlichem Schlechtspiel" getitelt, im Gesamtkontext eines Falles der Begriff "Spiellenkung / -Manipulation" benutzt.

Ex-Füchse #5718, 07. Juni 2011, um 06:27

Ich habe ja schon zurückgerudert ;-). So schnell kippe ich nicht um! Ich werde es einfach mal beim nächstes RL ausprobieren ;-). Ich hätte da schon Kandidaten, wo es mich jucken würde ....

Stoni, 07. Juni 2011, um 08:34

Frustfuchs, Dulle auf Dulle usw. mit entsprechender Chat-Begleitung sind durch das Outing auch als Einzelfall verurteilbar.

Online ist die Verurteilung eines solchen Spielzuges als absichtliches Schlechtspiel bzw. Sponsoring möglich. Ohne Chathinweis allerdings nur als ein Fall einer Langzeitbetrachtung : der Spieler xy sucht eigentlich immer Dulle, nur wenn er mit Spieler yx am Tisch sitzt, der keine Dulle hat, schiebt er Fehl.

Live wird ja nicht protokolliert, ein derartiger Langzeitvergleich ist deswegen auch nicht durchführbar.

Erlaubt muß der Fehlanschub immer bleiben. Es ist ja auch mein Recht, nach 3 verlorenen Dullenfindungen an einen schlechten Dullenlauf zu glauben und mal Fehl zu schieben.

Fanthomas, 07. Juni 2011, um 08:40

Natürlich darfst Du daran glauben, Micha. Wir haben ja in Deutschland schließlich Religionsfreiheit. :-))

Lottospieler, 07. Juni 2011, um 08:58
zuletzt bearbeitet am 07. Juni 2011, um 09:24

hi Marek,
Zitat:
boah, wo kommen wir denn dahin, dass es nur "ein" logisches Spiel gibt...dann koennen wir doch gleich Computer gegeneinander spielen lassen.
(Computer spielen also logisch, hier beim Fuchstreff
sicher nicht hahaha)
DAS IST UNSINN !!!!

Ob du es glaubst oder nicht: es gibt in den meisten Situationen nur 'ein' logisches Spiel, manchmal aber nicht immer Alternativen dazu, aber auch nur wenige
fast immer nur eine.
Ich behaupte das es in weit mehr wie der Hälfte aller Spiele nur eine logische Spielweise gibt.
Beispiele:

Mit schwacher Hz Fehl anschieben - auf angespieltes As bei Hz abwerfen - beides unlogisch (man sieht es trotzdem hier)
Bei schwacher Hz Tr anspielen - angespieltes As stechen und eigenes As anspielen oder Trumpf (eine Alternative) - nur das ist logisch.

Bei re und DD nicht erst ein As anspielen (womöglich noch lang) oder Doppelas - unlogisch
Erst Trumpf anspielen: Kreuz Dame um DD anzuzeigen und Partner Ansage zu ermöglichen und er vlt ein besseres As hat wie meines ohne re Ansage
Alternative ist einen Tr vollen anzuspielen mit re Ansage.

Auf As oder Stehkarte meines Partners abwerfen
Ein kleines Fehl abwerfen für Farbkontrolle
Stechfarbe des Gegners abwerfen
Stechfarbe des Partners halten
keine faulen Farben spielen mit Partner in der Mitte
kleinen Stich durchlassen für Positionsspiel

alles logisch und das Gegenteil unlogisch

es gibt viele weitere Beispiele

Doppelkopf ist ein Spiel was sehr viel mit Logik und logischer Spielweise zu tun hat. Mit 'aus dem Bauch raus'
fällt man sehr oft auf die Nase.


Lottospieler, 07. Juni 2011, um 09:11

p.s.
'verschiedene Spielphilosophien' gibts beim Sport aber
beim Doko gibts so was nicht, ähnlich wie beim Schach: Logik- und Denkspiel.
Du kannst Sport und Doko nicht miteinander vergleichen Marek - zwei Paar Schuh

foxxy, 07. Juni 2011, um 09:20

Ansonsten könnte man auch alle von Mannes Fehlern monieren. Immerhin weiß er, dass und anscheinend welche Fehler er macht, verbessert sein Spiel aber nicht. Das könnte ja auch absichtliches Nicht-Lernen-Wollen sein ... gg

Nicht ganz ernst gemeint.

Lottospieler, 07. Juni 2011, um 09:32

es ging mir hier auch darum klarzumachen das man mit 'logischem Spiel' und einhalten der Regeln am weitesten kommt, sie sind eine Leitfaden nach dem man sich richten sollte. Wenn man sie mißachtet, ignoriert oder gar nicht kennt wird man es hier nicht weit bringen und immer ein Ärgernis seiner Mitspieler sein, vor allem in einer Liga.

Lottospieler, 07. Juni 2011, um 09:41
zuletzt bearbeitet am 07. Juni 2011, um 09:53

noch mal zu deinem einstellten Spiel Marek,

re gewann mit 145 als letzen Satz zeigt mir:
du glaubst hier alles richtig gemacht zu haben.
Du wähltest den 'unkonventionellen Weg' (für mich und für viele bessere Spieler ist es aber der falsche) hattest
(leider) Erfolg damit und wirst es das nächste mal oder sehr oft wieder so machen.
Ein großes Problem was ich immer wieder sehe:
Ein Erfolg sollte nicht über Spielfehler hinwegtäuschen und vor allem Anfänger sehen dann keine Notwendigkeit an ihrer Spielweise etwas zu andern.
Von mir kommt dann aber ein Spruch wie 'nur Glück' oder 'unverdient' weil er durch Glück und unlogisches Spiel zustandekam.
Der 'Falschspieler' wird für seine Spielweise noch belohnt.

Ex-Füchse #5718, 07. Juni 2011, um 12:03

@foxxy: Du kannst mir alles vorwerfen, aber nicht, dass ich lernunwillig wäre - war ja auch nicht ernst gemeint.

Tatsächlich gibt es ja mehrere Stufen bei der Erlernung von allem: Zunächst macht man Fehler, sieht sie aber nicht als solche. Partnerabstich ist einer davon, zweiten Farblauf zu hoch stechen etc. Da braucht es entweder Hilfe von außen oder die Einstellung: Ich mache das seit 30 Jahren und ändere das nicht.

Je besser man spielt, merkt man seine Fehler selber, leider erst zu spät. Ich kenne meine Schwächen, die sind sehr stark in der Konzentration zu finden und versuche sie auszumerzen. Live in der 1-2 Runde gelingt mir das besser als in der 3. 4. Runde. Das sind dann Kleinigkeiten, die meist unerheblich sind aber manchmal auch Böcke, die das Spiel kosten.

Wer ein absichtliches Nicht-Lernen-Wollen Syndrom hat, soll es sagen, dann sperre ich tatsächlich, weil ich keinen Bock habe meine Freizeit zu "verdaddeln". Ansonsten habe ich im Moment 3 Leute auf der Feindesliste, die bleiben darauf. Lumber ist nicht dabei, ich glaube er war ca. 1 Stunde drauf.

Lottospieler, 07. Juni 2011, um 14:48
zuletzt bearbeitet am 07. Juni 2011, um 15:25

mannewolf,
kann ich nur bedingt zustimmen:
viele machen den Fehler und 'probieren' zu lange.
An einen Tisch setzen und drauflos bringts nicht. Solche Fehler wie die von dir erwähnten sollte man schon nach
wenigen hundert Spielen nicht mehr machen !!!
Wenn man sich etwas mehr für das Spiel interessiert
muß man wissen das es Grundregeln gibt und man sich
an die zu halten hat. Die 'Hilfe von außen' hast du auch
hier. Die 20 goldenen Regeln von Stoni sind so was wie ein 'Gebetbuch für Dokospieler', strikt danach spielen
und man liegt so gut wie immer richtig.
Sie sind allgemein verständlich und eindeutig.
Ich sehe keinen Sinn gegen Regeln zu spielen oder diese zu ignorieren die sich als richtig bewährt haben.
Zu dumm zum lesen ist sicher auch niemand, vlt zu bequem oder faul das kann sein.

foxxy, 07. Juni 2011, um 14:48

Wollte Dir nicht zu nahe treten.

Die Lektion Fehlanschub bei Hochzeit hast du ja offensichtlich schon gelernt, andere noch nicht. Wie stoni schon sagte, kann man daraus niemandem einen Strick drehen.

Erst wenn der Spieler in einigen Fällen Fehl anschiebt und in anderen Trumpf, müsste man untersuchen, ob bestimmte Spielerkonstellationen am Tisch saßen und die Abweichung im Spiel signifikant genug ist.

hotte: Da irrst du dich. Fehlanschub ist nicht per se falsch, wie das Beispiel sehr gut zeigt. Es ist nur in der Mehrzahl der Fälle "falsch". Es gibt Verteilungen, bei denen Fehlanschub mehr Vorteile als Nachteile bringt. In dem Beispiel wäre sogar eine k90 Ansage möglich gewesen, wenn ich gescheit gespielt hätte. Hab ich aber selbst verbockt.

CaptainHook, 07. Juni 2011, um 15:08

hotte55 vor ungefähr 5 Stunden

zuletzt bearbeitet am 07. Juni 2011, um 09:53
noch mal zu deinem einstellten Spiel Marek,
re gewann mit 145 als letzen Satz zeigt mir:
du glaubst hier alles richtig gemacht zu haben.
Du wähltest den 'unkonventionellen Weg' (für mich und für viele bessere Spieler ist es aber der falsche) hattest
(leider) Erfolg damit und wirst es das nächste mal oder sehr oft wieder so machen.
Ein großes Problem was ich immer wieder sehe:
Ein Erfolg sollte nicht über Spielfehler hinwegtäuschen und vor allem Anfänger sehen dann keine Notwendigkeit an ihrer Spielweise etwas zu andern.

Hallo Hotte, Du redest von fehlender Logik und dann unterstellst Du mir eine gewisse Sichtweise meines Spiels. Lies doch bitte nochmal meine Beitraege und sag mir dann, ob Du immer noch zu dieser Aussage stehst. Wenn ja, zweifele ich ernsthaft mehr an Deiner Logik...ggg

Ich stehe uebrigens weiter dazu, dass man unterschiedlich Spielen kann. Das ist beim Fussball, Tischtennis, Poker, und auch beim Tanzen so. Menschen sind verschieden und sind in der Geschichte oft durch ganz verschiedene Taktiken und Spielweisen erfolgreich geworden.

So jetzt darfst Du weiter auf mich einschlagen....ggg

Gruss

Marek

Lottospieler, 07. Juni 2011, um 15:20
zuletzt bearbeitet am 07. Juni 2011, um 15:23

einschlagen auf dich werde ich sicher nicht,
ich sehe nur das du deine Spielweise des 'unkonventionellen' mit aller Macht verteidigen willst, kannst du gerne machen kein Problem, allerdings wirst du damit eher weniger Erfolg haben und mit deinem Partner eher Probleme kriegen. Eine 'unkonventionelle' Spielweise und 'Gewinnmaximierung' (danach fragtest du ja) paßt auf Dauer nicht zusammen.

Ex-Füchse #5718, 07. Juni 2011, um 15:23

@Marek, ja ich stimme Dir zu. Aber man muss einfach auch mal akzeptieren, dass es beim Schach, beim Tischtennis .... beim Doko bestimmte Taktiken gibt die erfolgreicher sind, als andere. Wenn ich beim Schach immer mit den Außenbauern eins vorlaufe, dann kann ich nie gewinnen. Wenn ich beim Tischtennis immer ohne Schnitt auf die starke Hand des Kontrahenten spiele, dann werde ich verlieren. Und solche "Binsenweisheiten" gibt es halt auch beim Doko.

@Foxxy: Ich habe das schon richtig verstanden.

Stoni, 07. Juni 2011, um 15:26

Das Ausspiel von einem der 4 Herz finde ich logisch und folgt dem Prinzip, daß man durchaus auch mit einer 3er oder 4er Fehl-Länge auf Hochzeitssuche gehen kann. Nur ist es bei Herz so, daß ich nicht unbedingt den Herz-Stecher brauche, weil mein Partner ja max. 2 herz haben kann und die Gegner es dann aber auch nicht mehr anspielen können. Habe ich aber 3-4 Pik/Kreuz, bevorzuge ich oft die Heirat hier, um der Farbe den Schrecken zu nehmen, damit ich nicht dem Abräumen und Abwürfen in dieser Farbe hilflos gegenüberstehen muss. Da nützt mir dann auch eine zus. Partner-Dulle nichts mehr, wenn 70-80 Augen evtl. sogar noch mit Abwürfen geplündert werden.

CaptainHook, 07. Juni 2011, um 15:28
zuletzt bearbeitet am 07. Juni 2011, um 15:28

ja, nee iss klar...hast ja offensichtlich nicht die ersten Beitraege von mir zum Spiel gelesen. Da eruebrigt sich dann die weitere Diskussion...faengst mit meiner Verteidigung des Spiels an und haengst Dich nun an der Verteidigung der strategischen Spielweisen fest. Dabei muesstest Du doch als sehr guter Spieler wissen, dass es sehr unterschiedlich Spielweisen gibt. Brauchst doch nur die An- und Absage Schnitte zB vergleichen, da gibt es recht unterschiedliche auch unter 5 Sternii.

EvilNephew, 07. Juni 2011, um 22:23

Lieber hotte,

zwei Punkte sehe ich anders.

1. Mit schwacher Hz Fehl anschieben
--> Finde ich nicht so falsch. Gibt durchaus Situationen, in denen das korrekt ist.

2.Bei re und DD nicht erst ein As anspielen (womöglich noch lang) oder Doppelas - unlogisch
Erst Trumpf anspielen: Kreuz Dame um DD anzuzeigen und Partner Ansage zu ermöglichen und er vlt ein besseres As hat wie meines ohne re Ansage
Alternative ist einen Tr vollen anzuspielen mit re Ansage.

--> Kann man so generell nicht sagen. Ohne blaue fehlt mir bei DD die Möglichkeit, die Gegner vor den Fehl-Assen trumpfleer zu machen. Wenn ich 2x Trumpf hin und her spiele, muss ich dann (oder spätestens in Stich 5) auf Fehl umsteigen und gleichzeitig überlegen, ob ich 90 sage. Wird dann das erste As gehackt, gehen öfters mal die Lichter aus. Dass jemand mit Farbstecher nur 4 Trumpf hat, ist ja dann doch sehr selten.

Lottospieler, 08. Juni 2011, um 14:13

hi Evil,
zu 1. stimme ich dir zu, aber es sind Ausnahmen
zu 2. nein, weil:
ich hab nichts geschrieben von 'erst Trumf leerspielen'
(ist kaum möglich) sondern kritische Asse zurückhalten, (lang besetzte oder Doppelasse). Erst DD signalisieren mit Kreuz Dame Anspiel oder Tr vollen mit re Ansage.
Hat mein re Partner dann ein gutes (!!!) As wird er es spielen andernfalls Trumpf zurück. Es geht darum das lauffähigste As zu finden.
Mit einem langen As zuerst ist die Wahrscheinlichkeit eben höher das Gegner es sticht. Bei meiner Variante ist die Wahrscheinlichkeit geringer.
Der kritischste Zeitpunkt ist das erste Fehlas, warum sollte man sich hier nicht das 'beste' aussuchen?

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