Doppelkopf-Strategien: Was passiert theoretisch

Ex-Füchse #13152, 19. Februar 2015, um 14:19

Solange bis der nun Karo auspackt, ja.

Ex-Füchse #104034, 19. Februar 2015, um 19:12

Also. Der "Fehlermann" sagt: Oh sorry .... Ich halte meine Ohren zu und sage: Das habe ich nicht gehört, mach' bitte weiter. Wenn er das nächste Mal Karo auspackt sage ich ... nichts. Und nun?

HDF, 19. Februar 2015, um 20:44
zuletzt bearbeitet am 19. Februar 2015, um 20:44

dann kannst du an dieser stelle reklamieren oder lässt es bleiben, eine vorherige reklamation geht doch nicht, du weißt doch zu dem früheren zeitpunkt überhaupt nicht, ob er wirklich karo hat, was ist denn, wenn er dich angelogen hat und gar kein karo hat? darum kann eine reklamation erst dann erfolgen, wenn für alle ersichtlich ist, das er vorher nicht bedient hat

DynamitHarry, 19. Februar 2015, um 22:23

Um mit Irrungen aufzuräumen, versuch ich das mal zu erklären:
SRH 3.1.10. Nur Hinweis auf ein Nichtbedienen, jedoch ohne Reklamation
...im aktuellen Stich...Karte muss ausgetauscht werden...keine Strafpunkte...die nachfolgend gelegten Karten dürfen ausgetauscht werden.
...in vorangegangenen Stichen: gültiger Spielzug, falsch gespielte Karte darf nicht mehr ausgetauscht werden...keine Strafpunkte.

Die Sache mit dem beendeten Stich ist wie so vieles undeutlich ausgedrückt, steht allerdings in der TSR, nicht in der TSO. Erstere regelt das Spiel an sich, die TSO dagegen das Turniergeschehen.

Und was das Erkennen von erlogenen Karten angeht, da kann man ja den Schiedsrichter holen, der in die Blätter schauen kann. Die Konsequenz aus dem Abwarten müssen und Ignorieren des zugegebenen Fehlers wäre ja, dass das Nichtbedienen nun ein gültiger Spielzug sein würde. Der zugegebene Fehler ist ja für alle offensichtlich, wenn er durch den Schiri bestätigt wird.

Ex-Füchse #16890, 20. Februar 2015, um 09:32

Da bleiben aber noch einige Unklarheiten bei mir.

1) Bezug nehmend auf (TSR5.3.1). Bis wann muss nun eine Reklamation erfolgen, dass ein Stich als beendet gilt? Das ist ja auch ein "Reaktionsproblem". Bis zur nächsten eigenen Aktion? Und dann müssen mehrere Karten zurückgenommen werden?
2) Beispiel: Ich habe 7 Buben von oben. Ich eröffne mit Kreuzbuben. Keiner bedient. Theoretisch darf ich jetzt mit meiner Reklamation abwarten bis ein Mitspieler einen Buben legt. Ist das korrekt?
3) Im Beispiel von BaZ bleibt für mich die Frage, wer den Schiedsrichter holen darf um den Regelverstoß zu bestätigen? Sowohl Spieler der Gegenpartei als auch der Solist?
4) Muss der Solist sogar den Schiedsrichter holen um sein Reklamationsrecht nicht zu verwirken?

Ex-Füchse #101290, 20. Februar 2015, um 09:59
Dieser Eintrag wurde entfernt.

Ex-Füchse #101290, 20. Februar 2015, um 13:52

Lol lol lol

DynamitHarry, 20. Februar 2015, um 22:43

zu 1) den fall mit dem austauschen hatte ich bisher noch nicht, aber prinzipiell hat man ja nach sichtbarwerden des fehlers bis zur nächsten eigenen aktion das recht zu reklamieren. hiesse hier, wenn der reklamierende an 4 sitzt, ist der fragwürdige stich erst mit der 4. karte NACH diesem wasserdicht und nicht mehr änderbar. und es "müssen" nicht mehrere karten zurückgenommen werden, es dürfen. könnten dann bis zu 5 nach der falsch gelegten karte sein. aber ich denke, das ist trotzdem korrekt.
zu 2) reklamieren DARF man ja erst, wenn der fehler für alle sichtbar ist. aber man kann den schiri holen und direkt sagen, hier ist was schief gelaufen. der kann dann insgeheim den nichtbediener aufklären, dass der doch direkt zugeben kann, er habe nicht bedient - somit könnte man ihn austauschen lassen. stell dir vor, du hast ein schwarzsolo und kannst nix absagen, weil ja die absagen nach eintritt des regelverstoßes (tsr 9.4.4) nicht zählen. oder deine asse von dem buben gestochen werden könnten. ist der falschspieler hier nach aufklärung durch den schiri uneinsichtig, kriegst leider trotzdem nur 12 punkte, es sollten aber durch das schiedsgericht noch unsportlichkeitspunkte an den böswilligen vergeben werden.
zu 3) den schiri zur info darf ja jeder rufen...bestätigen darf der jedoch den regelverstoß nicht für alle, damit würde er ins spiel eingreifen. er darf den nichtbediener nur insgeheim darauf aufmerksam machen, dass dieser laut seinen fehler zugeben kann, um das spiel nicht kaputt zu machen
zu 4) muss er nicht, er DARF erst reklamieren, wenn der fehlende bube auf den tisch kommt ("Reklamationszeitpunkt" in srh). aber er kann ja in die runde fragen, ob sich jemand verguckt hat...und wenn sich niemand meldet, mit hilfe des schiris demjenigen ins gewissen reden. auch mittels der verbindlichen aussage, dass man bei sofortigem zugeben des nichtbedienens NICHT reklamieren wird.

Ex-Füchse #16890, 21. Februar 2015, um 08:53

Danke erstmal!

Um auf die Ursprungsfrage zurückzukommen:

Wenn Spieler 2 in der dargestellten Situation behauptet, dass er nicht bedient hat, dann muss ich als Solist also nicht den Schiedsrichter rufen und kann weiterspielen um dann ggf. doch noch zu reklamieren.

Ist das korrekt?

zur Übersichtzum Anfang der Seite