Doppelkopf-Strategien: Einklinken in die Hz.: wann stellt das Vorspielen eines schwarzes Asses eine echte Alternative zur Dulle dar?

Goldmurks, 14. Juni 2017, um 11:07

Angeregt durch das Zursprachekommen in einem Nachbarfaden, hier nun ein eigens angelegter Thread zu dieser - wie ich finde - nich unwichtigen Fragestellung.
(Die Frage möge man bitte der Überschrift entnehmen!)

Was is z. B. hiermit?

Hz. an 2: Herz-ZehnHerz-DamePik-BubeKaro-AssKaro-ZehnKaro-KönigKaro-KönigKaro-Neun Kreuz-NeunKreuz-Neun Pik-Ass Herz-König

Mit exakt dieser Karte entschied sich meine Bekannte neulich für das Pik-Ass, um nach erwünschtem Durchlauf noch ein eigenes Re aussprechen zu können.

Is das sinnvoll?
Wie relevant is in dieser Frage die Position der Hz.?

Goldmurks, 14. Juni 2017, um 11:13

(In der Überschrift hat sich ein 'n' als 's' getarnt. Die Sau!)

Ex-Füchse #4596, 14. Juni 2017, um 11:14

Ja

Lappen, 14. Juni 2017, um 11:15
Dieser Eintrag wurde entfernt.

Goldmurks, 14. Juni 2017, um 11:27

Da is sicherlich was dran, Lappen.
Mit der Argumentation auf Basis von "Wenn mein Ass umkommt, dann Wurst-Käse (und so)!" gelangt man allerdings zwangsläufich zu dem Schluss, dass die Dulle ausnahmslos vorzuziehen wäre und der Faden in diesem gungen Stadium bereits zukönnte ;)

Lappen, 14. Juni 2017, um 11:43
Dieser Eintrag wurde entfernt.

akaSilberfux, 14. Juni 2017, um 15:49

kann zu

akaSilberfux, 14. Juni 2017, um 15:50

(P.S. Immer die Dulle, außer man hat einen Fuchs oder eine Blaue oder eine Schnittdame anzuspielen..)

Tront, 15. Juni 2017, um 00:09

Mag wieder unter Spielphilosophien fallen.

Ein blankes schwarzes As hat eine so hohe Laufwahrscheinlichkeit, dass ich dieses As (generell als auch im hier speziell vorliegenden Fall) wohl bevorzugt gegenüber meiner Dulle anspielen würde.

Meine eigene Karte verliert so deutlich an Handlungsspielraum, wenn man diese Dulle zum Einklinken "verbläst". Klar, sollte ein gewisses Sicherheitsdenken im Vordergrund stehen, dieses Denken wende ich ja beim Treffen von Tief-Absagen an, aber durch ein Aufbehalten eienr Dulle wird man einige grenzwertige Spiele erst überhaupt gewinnen, andere Spiele gelegentlich eine Spielstufe höher oder einen Extrapunkt reicher gewinnen, und die knapp 10% der Spiele, die man jetzt wirklich nicht mitgeht, davon verliert man auch nicht einmal alle Spiele.

Nachdenklich macht mich lediglich, dass einige der wirklich besseren Spieler hier zur Dulle greifen. Das muss eigentlich gute Gründe haben.

Vielleicht habe ich in meiner Spielpraxis "zu viel relatives Glück", dass meine blanken schwarzen Asse recht häufig durchlaufen. Aber 9 von 10 Fälle sind ja auch recht häufig! Die Gegner eines Anspiel-Asses behalten meiner Meinung nach immer den einen Negativfall in Erinnerung.

Fufa, 15. Juni 2017, um 10:08

Ich verstehe Tront: Flexibilität bleibt höher wenn ich Dulle halte.
Ich spiele mein blankes Ass tendenziell mit starken Blättern.
Bei schwachen Blättern gehe ich i.d.R. auf Nummer sicher.
O.a. Blatt wäre ein grenzfall für mich - mal so, mal so.

Ex-Füchse #19877, 15. Juni 2017, um 15:03

Immer das As

Fred kann zu

Ex-Füchse #127622, 15. Juni 2017, um 17:04

Hm, mal überlegen. Mit dem Ass geht ich zu 89% mit der Hochzeit, mit Dulle 100%. Eine Hochzeit gewinnt in 80% der Fälle. Wer da mit dem Ass mitgeht, geht in 11 von 100 Fällen nicht mit und verliert auf diese 100 Spiele rund 66 Punkte. Irgendwie fällt mir da die Antwort leicht. Ich nehme die 66 Punkte mit und verzichte auf eine Ansagestufe in vielleicht 30% der Fälle.

sashimi, 15. Juni 2017, um 17:12

Silberfuchs warum kann Fred zu? AUch ich würde das As spielen. ich gebe dem blanken As eine hohe Laufwahrscheinlichkeit und möchte dem Gegner einen hohen Trumpf rausnehmen. Nachteil. Oftmals rechnet der Partner dann nicht mit einer Dulle und Fuchs geht weg und Absage fehlt. meinst du die negativen Punkte wiegen schwerer?

Goldmurks, 15. Juni 2017, um 17:28

Ein wichtiger Punkt!
Wie sehr sollte es in der Frage 'Ass oder Dulle?' eine Rolle spielen, ob man nach etwaigem Abstich des Asses dennoch etwas reißen kann und nich komplett baden geht?

Ex-Füchse #4596, 15. Juni 2017, um 17:44

Sashimi, zum zurückhalten der Dulle gehört praktisch immer eine Ansage ...und das passt nicht zu Deiner Spielweise.

Beim vorliegenden Blatt sehe ich eine erhebliche Stärkung des eigenen Blattes wenn man hinten die Dulle behält.

Goldmurks, 15. Juni 2017, um 17:45

Meine Bekannte schob nach Durchlauf von Pik-Ass eine Kreuz-Neun mit Re.

Ex-Füchse #4596, 15. Juni 2017, um 17:48

Dann hat sie doch alles richtig gemacht 😄

Goldmurks, 15. Juni 2017, um 17:50

Klar!
Meine Bekannte is schließlich 'ne Gute 👍

Tront, 15. Juni 2017, um 17:53

Die Sache ist doch die: Ist der Hochzeiter gut oder durchschnittlich bestückt, gewinnt man nach einem Dullenvorspiel wohl in beiden Fällen das Spiel. Man wäre dafür sicherer bei der Hochzeit dabei.

Hält der Hochzeiter jedoch einer unterdurchschnittliche bis schlechte eigene Karte, kann die aufbehaltene Dulle knappere Spiele erst zum Gewinn führen. Das müsste man in die Punkte-Berechnungen zumindest mit einem Anteil mit einfließen lassen.

Auch hätte man immer ein eigenes Re, wenn man sich mit dem blanken As versucht einzuklinken. Anders kann man sicherlich zögern, um dem Partner seine Restestärken zu vermitteln, aber die wichtigste Karte (die Dulle) fehlt einem bereits. Gegnertrumpfstiche kontrolliert man kaum noch, Füchse der Gegenpartei sind fast immer leicht zuhause. Das alles behagt mir weniger.

Ich denke auch nicht, dass man auf 100 Spiele gerechnet dadurch gleich 66 Punkte verliert, obwohl der grundsätzliche Gedankengang von Spieler Wittler im Ansatz wohl richtig ist.

Die Spiele, in denen man nun nicht mitgeht, kosten im Punkteschwing sicherlich viele Punkte. Aber man verliert nicht jedes dieser 11 Spiele automatisch.

Und man bekäme ja ungefähr 30 Punkte selbst nach der "Wittler-Theorie" zumindest zurück, wenn man in 30 Spielen dafür eine Mehrabsage tätigen könnte, man bekommt öfter einen Extrapunkt, man wird einige dieser 30 Spiele somit auch 2 Zusatzpunkte (getroffene Mehrabsage und Fuchs eines Gegners) durch ein Zurückhalten dieser Dulle einheimsen.

Also ich sehe einen Punkte-Verlust von überschlagen vielleicht 45 Spielpunkten durch mögliches Nichtmitgehen bei der Hochzeit ungefähren 45 Mehrpunkten durch Aufbehalten der Dulle gegenüberstehen. Gerechnet natürlich auf sich in ähnlichen Spielsituationen ergebenden 100 Hochzeiten. Der "Bonus", dass man nun auch einige der knapperen Spiele mit dem Hochzeiter überhaupt erst gewinnt, ist noch gar nicht mit einberechnet.

Falls das mathematisch in etwa stimmt, wäre das Spiel mit einer verbliebenen Dulle auf der Hand aber das "schönere Spiel". Selbst, wenn es keine zusätzlichen Punkte für Ästhetik gibt.^^

Tront, 15. Juni 2017, um 18:04

Nicht ganz. Die vorherige Abfrage auf die mögliche Partnerdulle würde ich immer bevorzugt stellen. Bei Nichtbeantwortung kann ich ja immer noch Kreuz 9 mit eigenem Re spielen.

Ich vergaß, man antwortet mir ja nicht in allen Kreisen auf die Dulle.^^ Jetzt hebe ich mir die Dulle extra auf und bekomme womöglich eine Antwort auf ein relativ unwichtiges Kreuz-As.

Aber immerhin die Hälfte der Menschheit antwortet mir ja jetzt nach der Dullenfrage, weil sie mich versteht bzw. weil sie auch diese Philosophie vertritt.

Also benötige ich zeitgleich noch Mitspieler, die mir auf eine Dullenfrage antworten. Habe ich diese nicht am Tisch, könnte ich meine Dulle doch gleich durch Vorspiel verpulvern, weil deren Nutzen jetzt stärker eingeschränkt wäre.

Ein sehr interessantes Thema, das muss ich schon sagen!

Goldmurks, 15. Juni 2017, um 18:06

Meine Bekannte glaubt stets an das Gute im Partner - und wurde nich enttäuscht: dieser stuch die Kreuz-Neun brav mit Luchs ein 👍

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