Doppelkopf-Liga: Schiedsrichterentscheidung - Wie würdet Ihr entscheiden

EvilNephew, 06. Januar 2012, um 21:17

War ich schon, ich meine, ganz so schlecht kenne ich mich da nicht aus.

Für mich ist eine Verwarnung eine Bewährung mit Sperrandrohung. Eine Sperre für 2 Tage ist mir dann als nächster Schritt zu wenig.

Mike, die Schwarzabsage erfolgt ja nicht aus dummem Optimismus. Wenn jemand optimistisch schwarz sagt und dann aufgrund von unglücklichem Verlauf versagt, bekommt natürlich keinen Erlass. Dieser Fall ist hier aber nicht gegeben.

Wem ist gedient mit einem höheren Punkteabzug? Den Ko-Leuten nicht, sie bekommen mehr Punkte abgezogen. Dem Re-Spieler sicher auch nicht, er wird sich weiter über seinen Fehltritt ärgern, anstatt die Sache abzuhaken. Und der Gerechtigkeit? Gerade bei einer Erststraftat aus dem Affekt heraus würde ich zumindestens bei einem Kartenspiel, bei dem ja niemand zu schaden gekommen ist, Gnade vor Recht ergehen lassen...

mike2712, 06. Januar 2012, um 21:33

Nein die Ansage ist aus Frust getätigt worden, das soll dann belohnt werden?
Wenn ich aus Frust in einem Auto trete, muss ich den Schaden auch voll bezahlen, oder?
Ich habe mich auch nur für eine Verwarnung ausgesprochen, wenn der Solist 45 Nasse bekommt ist das ja der normale Spielwert, also noch keine Strafe enthalten, Du aber möchtest das er nicht mal den normalen Spielwert der nur durch seine Frust Absage so hoch geworden ist als Nasse bekommt.
Ne das bekomme ich in meinem Kopf nicht hinein. Wenn ich Frust ablasse muss ich mit den Konsequenzen leben und darf nicht noch zusätzlich belohnt werden.

EvilNephew, 06. Januar 2012, um 21:45

Er bezahlt doch den Schaden voll, die Kontraleute bekommen 7 Punkte und der Solist -21. Was du verlangst, ist neben der Strafe an die Mitspieler noch eine Strafe an den Staat (die Differenz).

Du redest hier immer wieder von Belohnung. Das ist falsch. Hätte er ernsthaft weitergespielt, hätte er gute Chancen gehabt, ein besseres Ergebnis als -21 zu erzielen.

mike2712, 06. Januar 2012, um 21:53

Also hast Du das Spiel auch schon gefunden? Und den Spielverlauf gesehen?

Der normale Spielausgang ist doch nun mal -15.
Aus welchen Grund möchtest Du einschreiten als Schiedsrichter? Weil doch KO unverdient 15 Punkte bekommt, oder nicht?

Nur der Verursacher der den Schaden, in dem Fall 15 Punkte für KO verursacht hat wird ja auch bevorteilt.
Es hat Ihm keiner gesagt das er Schwarz ansagen soll, oder?

Aber wir werden uns hier nicht einig, drehen uns nur im Kreis.
Unsere Meinungen sind zu unterschiedlich.

EvilNephew, 06. Januar 2012, um 21:55

Makri versteht mich und erklärt, warum er anderer Meinung ist. Bei dir habe ich nicht das Gefühl, dass du meinen Ausgangspunkt verstanden hast...

Ex-Füchse #9336, 06. Januar 2012, um 22:08

Bekommen die Schiedsrichter den Chat des Spieles zu sehen? Ich nehme mal an, dass sie es können.

Hat der entsprechende Spieler etwas wie "verklickt" "sohn am pc gewesen" "sry wollte kein schwarz sagen" geschrieben?

Oder etwas wie "ich will meine punkte verschenken"?

Oder hat er komplett geschwiegen?

Oder hat er normal weiter gechattet als wäre nicht passiert?

Dies wäre doch zur Bearbeitung des Falles interessant.

Da ich nicht im Schiedsrichter-Team bin, kenne ich mich da nicht so aus. Hat der Chat Auswirkung auf die Bearbeitung und Wertung des Falles?

Wenn er z.B. Ersttäter ist, und im Chat sofort erkennbar gemacht hat, dass es keine Absicht war (wie z.B. verklickt, Kind hat PC übernommen etc.) würde ich einfach die Absagen zurückziehen mit einer freundlichen Bitte, dass er demnächst etwas mehr aufpasst.

Denn dann verstößt er nicht gegen die Regel

"*Absichtliches Schlechtspielen bzw. Verlieren zugunsten der Gegenpartei oder zum Schaden der eigenen Partei ist nicht erlaubt."

,da es sich dann nicht um Absicht handelt.

Wenn es im Chat aber deutlich erkennbar ist, dass es Absicht ist, würde ich die Absagen zurückziehen, aber ihm einmal Strafpunkte in Höhe der Ergebniskorrektur geben [in dem Fall dann 24 (-45 (aktuelle Punktzahl) - (-21) (Punktzahl ohne Absagen der Repartei) ] geben, und zusätzlich Strafpunkte für das absichtliche Schlechtspiel geben. Zeitsperre für die Liga nur, wenn es ein Wiederholungsfall ist.
Wie viele Strafpunkte sind denn so üblich für absichtliches Schlechtspiel?

makri, 06. Januar 2012, um 22:29

Dann wäre die Spielbeschreibung unzureichend:)

Ex-Füchse #365, 06. Januar 2012, um 22:42

Wenn es Absicht war und das Chatprotokoll dies belegt, würde ich folgendermaßen vorgehen.
1. Das Spiel stornieren
2. Dem Solisten Strafpunkte verpassen und zwar in der doppelten Höhe der Spielwertung
3. Den Solisten verwarnen mit Androhung von empfindlicherern Sanktionen im Wiederholungsfall (z.B. Sperre für einen begrenzten Zeitraum oder Zwangsabstieg)

Das würde den zufällig am Spiel beteiligten Kontra-leuten keinen unberechtigten Vorteil verschaffen und den Schwarzabsager doch so empflindlich bestrafen, dass er in Zukunft einen solchen Quatsch womöglich bleiben lässt.

Ex-Füchse #16890, 06. Januar 2012, um 22:58
zuletzt bearbeitet am 06. Januar 2012, um 22:59

Ich sehe keine Grundlage das Spiel zu stornieren, da die Spieler der Kontra-Partei zumindest theoretisch um erspielte Punkte betrogen werden könnten und man i.A. nicht feststellen kann wie viele Punkte diese Spieler bei "normalem" Spielverlauf erhalten hätten. Das Spiel wurde regelkomform zu Ende gespielt...

sprachlos, 06. Januar 2012, um 23:09

ich würde den solisten,
für 4 wochen in der liga sperren.
nur dort entscheiden doch die schiedsrichter.
und das spiel würde ich komplet anulieren.
um einer punkte schieberei, gleich die grundlage zu entziehen.

mfg lothar

belmont, 06. Januar 2012, um 23:26

Ich glaube, dass Spartakus den Fall hier ins Forum stellt, weil das Motiv der Entgleisung von Spieler A im Spiel zu suchen ist. Bekannt ist nur die Spielbeschreibung, unbekannt sind Chatprotokoll als Beweismittel und/oder die Einlassungen des “Beschuldigten“. Insofern halte ich EvilNephew’s Urteilsbegründung für zutreffend und vernünftig.

Ex-Füchse #16890, 06. Januar 2012, um 23:26

Eine Punkteschieberei ist nicht nachgewiesen...

sprachlos, 06. Januar 2012, um 23:33

@Bildchenwerfer84

und, anulieren, und keiner hat einen schaden,
war jawohl ein irreguläres spiel.

weder die am tisch, noch alle anderen in der liga.

Ex-Füchse #2525, 06. Januar 2012, um 23:37

bin ja voll auf evils seite. ABER: gibt es dazu eine Rechtsgrundlage? hmmm Ist es denn im Fussball verboten, bewußt ein Eigentor zu schießen? echt keine Ahnung - wo sind die Regelkundigen?

Ex-Füchse #16890, 06. Januar 2012, um 23:43
zuletzt bearbeitet am 06. Januar 2012, um 23:45

@beethoven: Du verstehst es nicht. Natürlich habe ich eine Schaden, wenn ich eine Re-Stanze (Hochzeit z.B.)habe und dann spielt einer ein ungewinnbares Solo und sagt der auch noch schwarz damit das Spiel auch ja nicht gewertet ist. Das ist auch eine Form der Punkteschieberei ( Der Spieler spielt gegen mich und damit für meine Konkurrenten)

Aber soweit denkst du nicht...

Klar, die Evil-Variante hört sich gerecht an, ist aber im Einzelfall nicht umsetzbar. Wer kann schon mit absoluter Sicherheit den Spielwert bei normalen Verlauf- wen es einen solchen überhaupt gibt- vorhersagen.

Ex-Füchse #9336, 06. Januar 2012, um 23:52

Das Solo an sich war ja nicht ungewinnbar. Je nach Spielverlauf kann der Solist in der Regel 4-8 Stiche machen, nur wenn Karo kommt, und der Solist entsprechend spät an den Zug kommt, eher nicht.
Aber bei optimalem Spielverlauf bekommt der Solist 8 Stiche und gewinnt.
Hätte die Ablenkung von Karo geklappt, und wären Pik und Kreuz As gefallen, hätte der Solist bei günstiger Herzverteilung sogar noch gewonnen. Natürlich war das Re zu diesem Zeitpunkt nicht 50% sicher.

So finde ich, dass man das Spiel nicht annulieren muss, obwohl natürlich die Absagen k90-schwarz zurückgezogen werden müssen.

Ex-Füchse #4596, 06. Januar 2012, um 23:56

Darum stellt Spartakus die Spielsituation ein, er möchte aufzeigen, daß es mehrere und vor allem auch andere Aspekte zu bewerten gilt als die offensichtlichen.

Evil hat ja immerhin nen Vorschlag der auch den entgangenen Gewinn der Kontras berücksichtigt.

sprachlos, 07. Januar 2012, um 00:01
zuletzt bearbeitet am 07. Januar 2012, um 00:10

@Bildchenwerfer84

doch soweit denke ich, deswegen auch sperre.

mfg lothar

ps es geht nicht darum, das da irgendwelche ko leute noch ein paar punkte bekommen, es geht darum, das solche spieler (solist) , aus der liga verschwinden.

Ex-Füchse #36481, 07. Januar 2012, um 00:13

Wenn nicht bewiesen werden kann, dass es tatsächlich ein absichtliches Verlieren war, dann ist es ein anzuerkennendes Spiel und muss dementsprechend ohne irgendwelche Strafen bewertet werden.
Im Zweifel für den Angeklagten.
Bei einem unbekannten Spieler kann man zumindest mutmaßen, dass er sein Blatt falsch eingeschätzt hat oder schlicht und ergreifend nicht so gut Doko kann.
Ich finde es generell schade, wie schnell Spieler kriminalisiert werden, wenn sie Spielfehler machen.

sprachlos, 07. Januar 2012, um 00:16

was heist hier kriminalisiert,
entweder es war absicht, oder unvermögen,
beides ein grund, pause von der liga zu bekommen.

mfg

Ex-Füchse #36481, 07. Januar 2012, um 00:19

Meinst du das ernst?
Du möchtest Spieler, die unabsichtlich nicht optimal spielen zwangsweise aus der Liga entfernen?

makri, 07. Januar 2012, um 00:25

Also, hab mir jetzt mal das "Gesetz" angeschaut im Hinblick auf die Wertung des Spiels. Dort heißt es unter "Ergebniskorrekturen":

Die Schiedsrichter können überhöhte Ansagen (z.B. wenn Schwarz abgesagt wird, obwohl die gegnerische Partei bereits einen Stich hat) zurücknehmen oder das Spiel gänzlich für ungültig erklären, wenn dieses gegen die Spielregeln verstößt. In diesen Fällen erhält der Spieler, der gegen die Spielregeln verstoßen hat, Strafpunkte in Höhe der Ergebniskorrektur. Die jeweils betroffene Tageswertung wird neu berechnet.

Unter "Spielregeln" heißt es u.a.:

Absichtliches Schlechtspielen bzw. Verlieren zugunsten der Gegenpartei oder zum Schaden der eigenen Partei ist nicht erlaubt.

Demnach müsste man nach meiner Meinung eigentlich zu folgendem Ergebnis kommen:

Bereits das Re war in meinen Augen absichtliches Schlechtspiel und damit ein Verstoss gegen die Spielregeln aus den oben genannten Gründen. Unstreitig jedoch ist die K90 mit dem Solistenblatt und dem Karofund und der offensichtlichen Karoverteilung als solche zu werten. Da im Zweifel für den Angeklagten zu werten ist, gehe ich mal zu dessen Gunsten davon aus, dass das Re Evils "Abschreck-RE" war. Die K90 wie gesagt auf keinen Fall.

Dementsprechend müssten die 4 Absagen des Solisten zurückgenommen werden. Ergibt dann für die 3 Mitspieler einen Spielwert von +7 und dementsprechend für den Solisten -21.

Die Ergebniskorrektur beträgt dementsprechend 24, welche dem Solisten als Strafpunkte anzurechnen sind.

In meinen Augen ein ungerechtes Ergebnis, da es die 3 Mitspieler zu sehr bevorzugt (Thema Sponsoring). Zum einen ist das Re bereits totaler Unsinn und zum anderen wird nach dem "Gesetz" absichtliches Schlechtspiel im Hinblick darauf, dass man Stiche verschenkt, nicht berücksichtigt. Denn sonst kann ich mir nicht erklären, wie der Solist nur auf 34 kommt.

Eine Stornierung hingegen würde das Gegenteil bewirken und die Mitspieler unangemessen benachteiligen. Denn zumindest 2 von ihnen hätten das Normalspiel wohl gewonnen.

Ex-Füchse #16890, 07. Januar 2012, um 00:38
zuletzt bearbeitet am 07. Januar 2012, um 00:41

Einen Schiedsrichterfall haben wir nur dann, wenn tatsächlich vorsätzlich schlecht gespielt wurde. Ein idealer Schiedsrichterspruch sähe nun so aus, dass kein fairer Spieler, ob am Spiel beteiligt oder nicht, durch diesen einen Nachteil erfährt. Das ist theoretisch aber unmöglich. Man kann nun den Versuch starten den Spielwert bei normalem Spielverlauf abzuschätzen und das Spiel dann dentsprechend zu werten. Praktisch halte ich das aber für nicht umsetzbar, da es zu viele Unwägbarkeiten gibt (Vorbehaltsfrage, Fehler, Bauchentscheidungen), die den Spielverlauf entscheidend ändern können. Deswegen halte ich jede Festsetzung eines Spielwertes durch die Schiedsrichter für willkürlich. Annulliert man das Spiel, bestraft man evl. die drei Spieler der Kontrapartei was aus meinem oben genanntem Grund nicht angehen kann. Folglich muss nach meinem Gerechtigkeitsempfinden das regulär zu Ende gespielte Spiel ganz normal gewertet werden und der unfaire Spieler verwarnt oder ausgeschlossen werden. Alternativ könnte ich mir eine allgemeine (vom speziellen Spiel unabhängige ) Regel für solche Fälle vorstellen, etwa von der Form, (4,4,4,-12) und (Spielwert-12) Strafpunkte für Spieler 4, ist. Letztere Regel wäre ein Kompromiß genenüber den am Spiel unbeteiligten Wettbewerbsspielern.

Ex-Füchse #365, 07. Januar 2012, um 00:45
zuletzt bearbeitet am 07. Januar 2012, um 00:49

Stevie...er hat eine Schwarzabsage getätigt, obwohl von vorn herein klar war, dass die nicht bestehen KANN (die Gegner hatten ja bereits 2 Stiche!).
Das ist doch was anderes, als aus Versehen, Pech oder Unerfahrenheit ein Spiel zu verlieren.
Sowas ist eindeutig absichtliches Schlechtspiel. Das muss schon geahndet werden, wenn man in der Liga halbwegs korrekte Wertungen haben will. Sowas wird auch an jedem Live-Tisch sanktioniert. Das hat auch nichts mit Kriminalisieren zu tun, sondern mit Spielregeln.
Selbst beim Mau Mau muss man mit entsprechenen Reaktionen seiner Mitspieler rechnen, wenn man einfach irgendwas macht, was mit den Regeln nicht vereinbar ist.

makri, 07. Januar 2012, um 00:50

Man könnte ja in solchen Fällen das Spiel von 4 in etwa gleichstarken Spielern nachspielen lassen und nimmt dann das Ergebnis als Maßstab:) Wär doch lustig.

Lieber Spieler XY: Leider hatte makri mal wieder nen ganz schlechten Tag und hat noch schlechter abgeschnitten als Du mit Absicht: -48

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