Doppelkopf-Strategien: Solo- und Sologegenspiel - wo oft Fehler gemacht werden

Lottospieler, 28. Januar 2012, um 11:49
zuletzt bearbeitet am 28. Januar 2012, um 11:53

#8.781.798

1. falsches Anspiel - ungedecktes As statt längster Farbe
2. Ignorieren des Partners der Zögert
ein eigenes Kontra des Abfragers geht nicht mit nur 5 sicheren Stichen aber man sollte auf jeden Fall auf den Partner eingehen
3. es kommt Pik und kein Kreuz Nachspiel - unverständlich
4. Solist läßt Gegner mit Karo Nachspiel dran, 8 eigene Stiche mit 8 Vollen bedeuten aber den sicheren Sieg, so gibt er es aus der Hand.

Es war ein Ligaspiel, im Fuchsbau passiert so was öfter und ist kein Problem, in der Liga allerdings tut es richtig weh.
Bevor hier wieder der 'Anpranger'- Vorwurf kommt:
Solche Spiele sollte man keinesfalls 'unter den Teppich kehren', wie ist eure Meinung?
macht es Sinn hier solche Spiele einzustellen? auch aus Fehlern kann man lernen und das geht nur wenn man darauf hingewiesen wird und Alternativen aufgezeigt bekommt.

mike2712, 28. Januar 2012, um 11:53

Hotte, ich frage mich warum dein Kr as da nicht drauf kommt, normal ist das as ja gedeckt.

Lottospieler, 28. Januar 2012, um 11:58
zuletzt bearbeitet am 28. Januar 2012, um 11:58

ok, ich will aber mit Nachspiel drankommen und meine Kreuz ziehen und die Partner sollen mir ihre Stärken anzeigen zb Karo As.
Ist das Zögern nicht eindeutig genug das ich das Nachspiel erwarte? aber sonst hast du natürlich recht mit dem Kreuz As, das ist allerdings nur ein Aspekt des Spiels.

Motris, 28. Januar 2012, um 12:05

So hat es mir auch jemand mal erklärt. Zögern soll heißen, bitte spiele die Farbe nach, ich hab da noch was.
Ohne Zögern hätte mich jetzt auch stark verwirrt, aber mit Zögern leuchtet mir das ein.

Lottospieler, 28. Januar 2012, um 12:11

vlt war das mit dem nicht gelegten Kreuz As sogar der entscheidende Fehler von mir, das kann sein.
Dennoch bin ich mir nicht sicher ob das Kreuz Nachspiel dann gekommen wäre.
Pik blank als nächstes ist aber vollkommen unlogisch.
Dann später die 8 Vollen des Solisten nicht ausspielen ist irgendwie enttäuschend und ich freue mich nicht über solche Dinge, wo ich von den Fehlern der Gegner profitiere, ganz im Gegenteil sie machen mich traurig und ärgerlich. (manche mögen darüber vlt jetzt lachen)

Ex-Füchse #365, 28. Januar 2012, um 12:17
zuletzt bearbeitet am 28. Januar 2012, um 12:20

Also, nach dem ersten Anspiel hätte ich vom Partner nichts Besonderes mehr erwartet, schon gar nicht, dass er Anzeigezögern versteht.
Das war einfach kein gutes Sologegenspiel und von daher kann man daraus auch nichts lernen.
Hotte, mein Tipp: Du erlebst doch sicher auch hin und wieder mal Spiele, bei denen alles klappt, bei denen es nach Wunsch läuft und die Mitspieler einfach genau so agieren, wie man es sich wünscht.
Aus solchen Spielen kann man VIEL mehr lernen.
Stell doch einfach mal so welche ein.
Z. B. ein Spiel, wo der Partner ein sauber gedecktes Ass ausspielt, wo man dann sein eigenes Ass drauf wirft und das Sologegenspiel grandios gewinnt.
Wenn Du den Leuten sowas demonstrierst, wird sicher bei vielen der große Aha-Effekt einsetzen.

Nachtrag: ich hätte an Deiner Stelle hier trotz allem das Ass gelegt. Was kann Dir denn Schlimmes passieren? War das Ass Deines Partners ungedeckt, dann kommst Du im nächsten halt mit der Zehn dran. War es gedeckt, bist Du im übernächsten an der Reihe. Blöd wäre das Ganze eigentlich nur, wenn das aufgespielte Ass Deines Partnes blank war. Aber dann nutzt Dein Zögern eh nix, denn dann kann er die Farbe sowieso nicht nachspielen.

Motris, 28. Januar 2012, um 12:20

Aha^^

Gut gesprochen, junges Mädschen :)

LeonardoDa_Vinci, 28. Januar 2012, um 12:32

Solist kann maximal noch einen König halten, daher kann man das As schmieren. Ob sie dann das Nachspiel findet, ist allerdings eine andere Frage.
Wenn als Solist rankommt, muss man den von oben ziehen, weil der einen Mindestwert um die 125 hat.

Lottospieler, 28. Januar 2012, um 12:32

Eva,
es ist keineswegs sicher das der Partner Kreuz nachgespielt hätte wenn er die Grundlagen des Anspiels (nur gedecktes As) oder Konventionen wie das Zögern auch nicht kennt oder versteht, aber mit dem As das hab ich ja selbst erkannt, hätte von mir kommen sollen.
Deiner Behauptung das man aus diesem Spiel nichts oder wenig lernen kann muß ich aber widersprechen:
1. es ist immer falsch ein ungedecktes As anzuspielen
2. wenn man Konventionen kennt sollte man sich nach ihnen richten, dh Farbe nachspielen wenn jemand zögert.
3. wenn man dennoch die Farbe gegen Assesolo wechselt niemals die kürzeste nehmen wie geschehen
4. ein Solist gewinnt sein Solo indem er 8 Stiche mit 7 Vollen macht oder umgekehrt, hier waren es sogar 8 Stiche mit 8 Vollen, deswegen immer alle Vollen die man heimbringen kann durchziehen.

es waren sogar mehrere Dinge die man aus dem eingestellten Spiel lernen kann denke ich mal, wichtig ist nur die Alternativen aufzuzeigen wie es richtig geht.

Ex-Füchse #365, 28. Januar 2012, um 12:39

[zitat]
wichtig ist nur die Alternativen aufzuzeigen wie es richtig geht.
[/zitat]
Na, denn mal ran! Wird sich doch wohl irgendeiner finden, der ein richtig gelungenes Gegenspiel einstellt.

jensbonath, 28. Januar 2012, um 12:44

meinst soetwas?:
Ligaspiel#8.762.545, vom 27. Januar 2012, um 18:27
dieses Spiel lief wohl echt bitter für den Solisten!

Lottospieler, 28. Januar 2012, um 12:46

Eva,
die Spiele bei denen 'alles klappt' sind deutlich geringer wie die bei denen kleinere oder größere Fehler gemacht werden.
Deswegen ist es kein Wunder das hier sehr oft Spiele mit Fehlern eingestellt werden.
Die Meinungen was besser ist Musterlösungen einzustellen oder fehelerhafte Spiele sind sicher geteilt, ich denke beides ist richtig:
optimale Lösungen findet man oft nur wenn alle am Tisch zumindest mein Partner und ich über ähnliche/ gleiche Vorraussetzungen verfügen, das ist nur selten der Fall.
Wenn man fehlerhafte Spiele einstellt (die gibt es leider öfter und ich hoffe sehr daran wird sich mal was ändern) geht es darum die Auswirkungen dieser Fehler darzustellen, besonders wenn diese zur Niederlage führten. Deshalb sollte man zusätzlich immer die alternative Spielweise darstellen die zum Sieg geführt hätte und alles ist ok denke ich und der Lerneffekt gegeben.

Lottospieler, 28. Januar 2012, um 12:56

ja Jens so was meinte sie sicher,
wobei hier interessanterweise das Anspiel der längsten Farbe mit Herz (am besten die 10) Herz nach und dann Kreuz As/Kreuz nach zu einem ähnlichen Desaster für den Solisten geführt hätte.
Die Farbverteilung war für den Solisten höchst unglücklich allerdings halte ich das Assesolo mit 6 Assen auch nicht für schlechter als das Damensolo, zumal man da mehr Optionen hat und kein As abgestochen werden kann, bei cleverem Spiel ist der sogar zu gewinnen :-)

jensbonath, 28. Januar 2012, um 13:03

Und darum gilt es ja umsomehr: setze ich mich an einen Tisch, wo Mitspieler mit deutlich weniger Spielpraxis mitmischen muss ich mit solchen elementaren Fehlern leben! Wer dieses Spiel wirklich auf einem gewissen Level erlernen möchte wird es schon auf die eine oder andere Art schaffen. Sei es durch unendlich viele Spiele mit dem gewissen Ahaeffekt, oder halt durch Aufsaugen alles Wissenswerte aus diesen Treads und einer eventuellen Lektüre des "Essener Systems". Fakt ist doch aber nun mal, das die große Mehrheit hier lediglich zum reinen "Kartenkloppen" hier aufschlägt und da auch nur die Wenigsten ihr Spiel durch nachträgliche Analyse Selbiger zu verbessern gedenken. Die Wenigen, welche ernsthaft Interesse an qualitativ besserem Doko zeigen gilt es herauszufiltern und auf ihrem Weg zu unterstützen. Die breite Masse hier wird nun mal in ihren eingefahrenen Spielweisen verharren und dann lasst Sie dies doch bitte auch tun.

KamerunDias, 28. Januar 2012, um 13:06

Das Assesolo hat 6 Abgeber und ist doch murks...das Damensolo hat Potenzial k9 zu laufen, wenns richtig gut läuft...hätt mich auch immer dafür entschieden...

und hz Anspiel wäre bei den Vorzeichen längst nicht das beste Anspiel gewesen, da dann derjenige, der die vielen Damen dagegen hat, zum Einstich gezwungen wird...

gut, dass kann Jens nicht ahnen, aber was er weiß:
das Solo ist wohl äußerst umstritten, da Hawk seeehr lange für seinen Vorbehalt brauchte...
nun sitzt er an Pos 1, hat 1 Dame und n Single, zudem seine beiden Partner hinter sich....da spiele ich auch IMMER Kreuz an seiner Stelle...Ass von einem der Partner ist sehr wahrscheinlich und das Rückspiel dann erst recht...dann kann er immer noch hz anpacken...

Lottospieler, 28. Januar 2012, um 13:38

An Pos4 mit Damensolo kann ich mich nicht wehren gegen angespielte lange Farben oder das Gegner sticht, komme vlt erst ans Spiel wenn alles schon vorbei ist. Die Pos4 ist für das Solo die gefährlichste, beim Assesolo im Vergleich ist sie deutlich besser.
Die Position wertet das eine Solo ab und das andere auf, aber das versteht nicht jeder.

Ex-Füchse #4596, 28. Januar 2012, um 13:45
zuletzt bearbeitet am 28. Januar 2012, um 13:46

Mir gefällt dieses Spiel als Anschauungsmaterial, da gibt es schon einige interessante Aspekte. Und es ist auch nicht aus Frust gewählt, Hotte hat ja seine Punkte bekommen. :-)

Zunächst, kann man so ein Solo spielen mit der Kreuzschwäche?

Ich denke ja, die Bedingung für das sofortige Kreuz finden ist ja As und 10 in mindestens 4er Länge beim Aufspieler oder Zufallsanschub. Naja, oder eben ein Dödel der sein ungedecktes As raushaut.

Spannend finde ich ob die Regel 7 Volle in 8 Stichen oder 8 in 7 hält. Es sind ja keine Vollen von Kontra einzusammeln. 8 aus 8 sieht aber hier save aus, kommt der Solist ans Spiel, sammelt er genug Bilder ein um das Spiel zu gewinnen, wenn er einfach nur von oben abzieht, obwohl er selbst 2 Volle Nebenkarten abgibt. Beim Versuch eine Karo 10 zu entwickeln hat er sichere Standkarten abgegeben und immer noch 110 Augen erreicht.

Und nun zum zögern in Kreuz. Der Sinn das As beizulegen liegt ja im deblockieren der starken Angriffsfarbe des Aufspielers. So wie hier:

http://www.fuchstreff.de/spiele/8762229-fleis...

Durch das beilegen des Asses kann ich die Farbe komplett durchziehen anderenfalls käme Silberfux ans Spiel und hat nix zum fortsetzen.

Davon kann aber bei Hottes Reaktion auf das Kreuz As keine Rede sein, er hält selbst 5 Kreuz, die entlarvende 10 liegt schon im Stich. Da gilt es die Farbe so zu timen, das wirklich alle 5 Stiche realisiert werden können. As beilegen wäre ein Fehler, mit zögern das Nachspiel anfordern korrekt. Hier ist es ja eindeutig, kommt das Kreuznachspiel, hält Hotte 3 Standkarten in der Farbe und die Dame ist sicher hoch zu bekommen, in anderen Konstelleationen ist es manchmal tricky die Farbe durchzuspielen, ohne die Farbe an einen Partner zu verlieren, der sie nichtmehr zurück spielen kann. Da bleibt man leicht auf 2 Karten der langen Farbe sitzen und muss sie irgendwann beilegen. Da ist Aufmerksamkeit aller Gegenspieler gefragt, da kann es auch wichtig sein, das As zu halten um die Farbe abschließend wieder zum Partner zu spielen, der diese Farbe wirklich lang hat.

Es gibt allerdings noch weitere Gesichtspunkte, einen will ich noch aufzeigen. Was passiert denn eigentlich, wenn Hotte das erwünschte Nachspiel bekommt? Ihm fehlt die Möglichkeit, das Spiel nach den Kreuz fortzusetzen, üblicherweise trennt sich der Solist von seinen Abgebern und säubert sein Blatt, wenn da nicht effektiv geschmiert werden kann reichen die 5 Stiche nicht, die Farbe hat 60 Augen und es müssen über 60 Augen in die Stiche fallen, in denen die Partner nichmehr bedienen müssen. Setzt der Solist hier darauf, daß Hotte das Karo As nich hält, verliert er nur eine Standkarte und wird auch gewinnen, wird das Karo As noch angezeigt kann er sogar bedenkenlos die 10er in Karo entsorgen.

Da ist es zumindest eine Überlegung wert ob man tatsächlich ausschließlich auf die Farbe setzen sollte. In einer Farbe allein ist der Solist nicht sicher zu bezwingen und aus der Position heraus ist er im Anschluss nicht zu überwinden.

Ex-Füchse #4596, 28. Januar 2012, um 13:48

[zitat]
meinst soetwas?:
Ligaspiel#8.762.545, vom 27. Januar 2012, um 18:27
dieses Spiel lief wohl echt bitter für den Solisten!
[/zitat]

Grins

jensbonath, 28. Januar 2012, um 13:54

@noddy: sehr gute Beurteilung des Eingangsspiels. Ich kann es bestimmt nicht mehr zählen, wie oft ich hier einen Fleischlosen gewonnen habe, wo ein Gegenspieler seine lange Farbe gegen mich abspult, durch meine Sitzposition an 2 allerdings dann die Asse seiner Partner nicht mehr erreichen konnte. Ein Solo ist nun mal eine ganz eigene Sache, mitunter macht es da im Gegenspiel tatsächlich Sinn die zweite schwache Farbe (wenn vorhanden!) zu finden. Nur dies weiß man meist erst nach dem Spiel.

Ex-Füchse #4596, 28. Januar 2012, um 13:57

Upps, in der Position hab ich mich verguckt, Hotte saß ja hinter dem Solisten, da wird es natürlich nicht so einfach für den Solisten, das Karo As blank zu stellen.

Spartakus, 28. Januar 2012, um 14:57

zu Hotte
"die Spiele bei denen 'alles klappt' sind deutlich geringer wie die bei denen kleinere oder größere Fehler gemacht werden."

Meiner Meinung nach sollten aber solche zu Lehrzwecken verwendet werden ansatt umfangreiche Beiträge gespickt mit Negativbeispielen zu schreiben, die sich eh kaum einer durchliest.

Das Verfolgen oder gar Mitdenken bei derartigen Themensträngen ist objektiv gesehen einfach zu anstrengend als dass es den angedachten Erfolg nach sich ziehen könnte.

Ex-Füchse #11750, 28. Januar 2012, um 15:45
Dieser Eintrag wurde entfernt.

Ex-Füchse #365, 28. Januar 2012, um 15:55
zuletzt bearbeitet am 28. Januar 2012, um 15:59

Wenn Ihr jetzt noch erklären würdert, warum und wieso das Spiel so übel für den Solisten endete, wo die Kontra die entscheidenden genialen Spielzüge gemacht hat, dann wäre es perfekt.

Ex-Füchse #11750, 28. Januar 2012, um 15:57
Dieser Eintrag wurde entfernt.

Ex-Füchse #4596, 28. Januar 2012, um 16:29

Is alles erwähnt, Eva. Der Solist hats selbst verbockt indem er vom Stich gegangen is.

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