Tront, 06. September 2018, um 21:11
Heiko-Fuchs, mir ging es um eine einfaches Gegenzögern als Re-Bekenntnis vor dem Legen deiner Karte (dem blanken Kreuz-König) im 1. Stich.
Diese Gegenfrage bietet sich gut an, weil du das Re ja auf fast alle Spielverläufe ohnehin eigenständig geben möchtest. Zumindest hast du es ja getan.
Dadurch gewinnst du die sehr wichtige Mehrinformation, wer dein 100%iger Partner ist und könntest nach deinem partnerlich erfragtem Re im 1. Stich jetzt im 2. Stich deine PIk 10 noch bedenkerloser abwerfen.
Dass die meisten Spieler (incl. mir) die Pik 10 ohnehin nach einem nicht angesagten Kontra jetzt abwerfen, hast du ja schon erfahren.
Bis auf NoddyH könnte auch alle Spieler etwas mit einer Gegenfrage im 1. Stich etwas anfangen.^^
Natürlich ist dann nur Re angesagt und keine einzige viel zu riskante Tiefabsage gegen eine vorherige stille Abfrage erfolgt.
Ich gebe allerdings zu, dass in der 3. Liga nicht jede Abfrage, Gegenabfrage oder Spielaktion verstanden wird.
Aber ein Versuch selbst so gut zu spielen als wäre die Besetzung einen Spitzentisch, sollte einem Spieler selten zum Nachteil gereichen.
Würde Dir dein Partner auf die Gegenabfrage nicht antworten wollen, obwohl er es könnte, hättest du zudem einen berechtigten Grund den ersten Herzlauf nun herauszustechen. Und Schuld am Verlust dieses Spieles wäre allein dein Partner.
So haben sich die "Vorzeichen der Schuldfrage" leider ungekehrt. Denn du stachst deinen sehr wahrscheinlichen, wenn auch aus deiner Sicht vielleicht nicht 100%igen Re-Partner ab, und hast dadurch dieses recht teure Spiel verloren.
Mit einer schlechteren eigenen Karte frage ich übringens auch nicht im ersten Stich gegen. Dieses Blatt halte ich für genug genug für diese Aktion.
Tront, 07. September 2018, um 01:07
Es spricht zwar einiges mehr eine Herz-Chikane. Aber nach seiner stillen Abfrage müsste ich eine Pikfreiheit natürlich mit einbeziehen.
Mein Partner dürfe hier auch 2. im Zweitlauf Kreuz nachbringen, da ich eine 9 im Erstlauf gelegt habe. Je nachdem, was sein eigenes Blatt so hergibt. Ein kompletter Kreuz von ihm ginge natürlich nicht.
Er sollte mich sonst ohne jedes eigenes As auf die 3. Farbe (also Pik anspielen), im Falle von Pikfreiheit sticht der zuvor abfragende Spieler jetzt ins Leere.
Und jedes stehende Einzel-As wäre von ihm auch willkommen.
Denn eine Gegenfrage richtet sich ja genauso häufig an einen Partner an Pos. 3 und ich möchte weniger raten müssen, wer mein Partner in bestimmten, vielleicht unklareren Situationen als dieser ist, sondern ihm anteilig mein Blatt samt meinem Ansag-Interesse beschreiben.
So gibt z. B. ein Re-Partner an Pos. 3 nicht gleich im 1. Stich willkürlich einen Kreuzvollen her, da er keine weiteren Informationen hat, ob er mit Pos. 2 oder Pos. 4 spielt. Nach einer Gegenfrage weiss er es!
Ich sehe daher deutlich mehr Vor- als Nachteile in dieser sofortigen Gegenfrage. Es scheint nur nicht jedermanns Sache zu sein.
Tront, 08. September 2018, um 00:54
Als Kontramann spiele ich nach einer Nichtantwort - wenn vorhanden - fast ausschließlich Herz an.
Also bei einer Fünferlänge mache ich vielleicht einmal eine Ausnahme, falls ich dennoch zuvor eine stille Abfrage, aber kein Herz-Solo hätte.
Ich dachte, dass hätte ich bereits ausgiebig hier und in allen anderen Threads verkündet.
Tront, 08. September 2018, um 01:18
Wie baust du denn dieses Spiel auf, NoddyH?
Er wird ja auch inzwischen unübersichtlich, der eine betrachtet das beste Kontra-Nachspiel, der andere untersucht Re-Nachspiele bzw. Gegenfragen oder eben nicht.
Ich habe im Prinzip eine klare Linie, man kann sicherlich auch anders vorgehen, nur gibt es für mich für fast jede Spielsituation eine Standardbehandlung. Und die verändert sich demzufolge auch nicht.
Tront, 08. September 2018, um 01:54
Karo 10 ist ja mit diesem Blatt selten dämlich, ich bekomme beide Karovollen eigenständig auf Erst- und Zweitläufe ggf. auf meine Gesamt-Trumpflänge in der Regel nach Hause.
Denn nach unbeantworter stiller Abfrage kann Trumpf ja niemals mehr richtig sein.
Wer wirklich einen n e u t a l e n Trumpf damit im 1. Stich ohne vorherige Abfrage anspielt, z. B. Spieler wie Worstcase, wie ich vermute, kann damit auch einiges erreichen.
Ich verspreche mir dagegen mehr durch eine stille Abfrage vor Ausspiel.
NoddyH versucht dagegen, Spiele durch Fehler der Gegner zu gewinnen, dafür würde ich mich ja eher schämen.
Nur manchmal bin ich auch auf Fehler der Gegenseite aufgrund meines begrenten Kartenmaterials angewiesen.
Diese Karte ist aber überdurchschnittlich. Daher muss ich damit keine Experimente machen.
Tront, 08. September 2018, um 02:22
Der abfragende Kontramann kann selbstverständlich Pik- und Kreuzwerte in seinem Blatt halten, er könnte ja in anderen Spielen ein 8 - 10 Trümpfer mit eiegener Dulle sein.
Dann müsste er doch jetzt eine schwarze Farbe anspielen.
Er muss nicht automatisch in Herz frei sein, weil nicht jeder immer Herz vom Ausschlußprinzip anspielt, Ich wäre herzfrei, wie andere Speielr das handhaben, weiss ich nur zum Teil.
Also, um deine Wahrscheinlichkeits-Frage in etwa zu beantworten, der kreuzanspielender Spieler hat aus meiner Sicht häufiger eine Dulle und noch 1 - 2 Pikverlierer.
Aber Pikfreiheit ist zu ca. 35% dennoch gegeben, in Spielen, in denen er keine eigene Dulle hat, natürich entsprechend häufiger.
Und ist der abfragende Speiler dafür bekannt nur mit Granatenkarten abzufragen, hält er womöglich eine Dulle und ist gleichzeitig ein 11-Trümpfer. Dann verliere ich meist meine angepriesene Re-Gegenfrage.
Aber das wäre doch sehr unwahrscheinlich, oder?