Doppelkopf-Liga: Ansageverhalten bei Hochzeit

liobaner, 30. März 2019, um 12:39

Ich antworte als Braut immer , wenn ich eine Dulle habe oder in einem schw. schlechten Ass (schlechter als Herz) angeschoben werden. Die Antwort sind zwingend. Er kennt meine schw. Schwäche und fragt forcierend.

Noch 2 Ergänzungen:

Eine forcierende Frage mit 7 schw. Karten und einer bekannten schw. Schwäche meines P finde ich schon sehr mutig. Ich stelle mich da zum erstenmal bewusst gegen Ossi und Tront von denen ich viel gelernt habe (danke) und die natürlich in einer Liga spielen als ich.

Wenn ich als Braut eine Dulle habe und eine gewisse Trumpflänge habe und/oder in den schw. Farben kurz bin (z.B. ein Kreuz und ein Pik) dann spiele ich kein Herz Ass sondern spiele Dulle vor und danach Trumpf. Dann kann mein P seine schw. Asse spielen und mich wieder auf Trumpf anspielen. Ich glaube also, dass die Braut eher keine Dulle hat. Warum soll ich dann fragen, oder anders ausgedrückt die Wahrscheinlichkeit, dass meine Braut die fehlende Dulle hat liegt nicht bei 33% sondern darunter z.B. bei 20%.

Juan-Miguel, 30. März 2019, um 17:28

"Er kennt meine schw. Schwäche und fragt forcierend."

Muss man denn als Braut zuerst sein gutes Ass spielen wie im Normalspiel? Ist der Stecher eines schlechten Asses wirklich unwichtiger als der Stecher eines guten Asses?
Sollte die Antwort nein lauten, kennt man die schw. Schwäche nicht.

"Warum soll ich dann fragen"

In 20% der Fälle nehme ich gerne die Ansage der Dullenantwort mit wegen der dann hohen Gewinnquote. Mit Dulle soll er bloß nicht schweigen, weil er glaubt, ich hätte nix.
Ohne Trumpfhöhe hingegen darf er dann schweigen, außer er glaubt sein Ass geht durch. (Da sind wir wieder bei der Frage: Schlechtes Ass zuerst?)

Tront, 30. März 2019, um 18:08
zuletzt bearbeitet am 30. März 2019, um 18:11

Ich meine, das Blatt des Hochzeiters kann unendliche viele verschiedene Strukturen aufweisen.

Ein 4 - 5 Trümpfer, der zunächst sein Herz-As anspielt bis hin zu einem guten 8-Trümpfer, der vor dem Anspiel seiner Dulle sein blankes Herz-As vorspielen möchte. Hälte er gleichzeitig 3 Fehlkarten einer Farbe, sollte eine Tiefabsage jetzt gut zu finden sein.

Nichts gegen die "übertriebene Vorsicht" als Kurztrümpfer zu schweigen, aber ich würde als Hochzeiter ohne jede Partner-Animation stets davon ausgehen, dass ich dieses Spiel gegen beide Dullen gewinnen muss.

Ein automatisches Re erfolgt von mir keinesfalls als Hochzeiter, nur weil ich neben dem blanken Herz-As vielleicht noch ein schwarzes As zu viert im Blatt halte.

Ich unterscheide - hoffentlich zu recht - zwischen Spielen mit bereits bekannten Partnerschaften und Spielen ohne dieses Wissen.

Deshalbe plädiere ich auch für knappe Erstansagen-Res, weil mein Partner statistisch ein durchschnittliches Ergänzungsblatt aufweisen wird.

Ist jedoch nach bekannter Partnerschaft (hier nach dem Klärungsstich bei einer Hochzeit) mein Partner weder mit einem Re noch mit einem Zögern bereit, mir seine Karte anteilmäßig zu beschreiben, gehe ich zunächst von einem (stark) unterdurchschnittlichen Blatt bei ihm aus.

Das führt gelegentlich zur Mindererstansagen. Das kann durchaus auch einmal von Vorteil sein, aber langfristig belieben wohl eine Spielpunkte häufiger liegen.

Ich gehöre ja nicht der "Absage um jedes Preis-Fraktion" an, also ich treffe nicht auf ein partnerliches Re oder ein Zögern meines Partners gleich eine Tiefabsage. Aber ich treffe sie lieber, wenn ich eine annährende Blattbeschreibung meines Partners vorfinde.

Früher (also vor der flächendeckenden Einführung der stillen Abfrage) hätte ich mit einer dem Partner noch unbekannten Dulle und 3 Damen ein eigenes Re zur einer Hochzeit verantwortet, heutzutage würde ich nur noch Zögern. Schweigen kann ich mit wirklich schlechten Karten.

Vermutlich fällt dieses Erstansageverhalten mit unter allgemeine Spielphilosophien. Die einen Spieler zögern, die anderen hoffen auf ein partnerliches Re bzw. bei einem ausgebleibenen Re auf ein mögliches Kontra der Gegenpartei, die jetzt glaubt, im wahrsten Sinne des Wortes die besseren Karten in diesem Spiel zu haben.

Mir wäre dieses Verhalten etwas zu passiv.

Hirnklaus, 30. März 2019, um 18:56

Damit nicht Zögern ist Spielboykott.

SchwillTiger, 30. März 2019, um 23:34

"bis hin zu einem guten 8-Trümpfer, der vor dem Anspiel seiner Dulle sein blankes Herz-As vorspielen möchte. Hälte er gleichzeitig 3 Fehlkarten einer Farbe, sollte eine Tiefabsage jetzt gut zu finden sein."

Du meinst sowas?

Herz-ZehnKreuz-DameKreuz-DameHerz-DameKreuz-BubePik-BubeKaro-BubeKaro-ZehnPik-ZehnPik-ZehnPik-KönigHerz-Ass?

damit würde ich immer die Dulle suchen. Herzas kann warten. Wundert mich, dass gerade du, der sonst immer den Weg über Trumpf sucht, hier plötzlich auf Fehl umschwenkt.

Tront, 31. März 2019, um 01:23

Ich würde vermutlich nicht Herz-As mit deinem Beispielblatt auf die Reise schicken, aber bestimmt 40 - 60% aller übrigen Dokospieler würden zunächst einmal Herz-As auf Durchlauf testen und manche Spieler davon sogar anschließend auf Fehlfarbe ihren Partner suchen. Zumindest halte ich 1. Herz-As nicht für einen Spielfehler, sondern mehr für Geschmackssache oder eben Spielphilosophie.

Sucht man sofort nach Anspiel der eigenen Dulle den Partner auf Trumpf und bekommt einen Partner ohne Blaue wird dieser seine schwarzen Einzel-Asse nicht zurückhalten können (manche Spieler spielen sogar ihre Doppel-Asse jetzt ungefragt vor^^) und bei sofortigem oder späterem Pik-As-Abstich verliert man manchmal das eigene Herz-As. Die Spiel-Aktion 1. Herz-As oder Dulle bliebe also abzuwägen.

In Spielen ohne eigene Dulle müsste man das blanke Herz-As sicherlich auch zwingend anspielen. Aber da käme man auch zu keiner gesicherten Tiefabsage mehr, zumindest nicht als ein 8-Trümpfer.

SchwillTiger, 31. März 2019, um 11:28

IdR kommt ja Kreuz vor Herz bei einem gegnerischen Abstich. Einmal weil Kreuz per se besser läuft zum anderen sind davon auch 2 unterwegs während das andere Herzass beim p sein kann.

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