Doppelkopf-Strategien: Wie interpretiert ihr dieses Kontra jetzt?

IngoKnito, 27. November 2019, um 23:12

Ich habe nur ein halbes Gegenargument:

Wenn man vier Absätze braucht, um mir mögliche Vorteile dieses Ansagezeitpunktes zu erklären, raffe ich das im Spiel sowieso nicht. Und ich rechne nicht damit, der Einzige zu sein.

Frollein_Schmutz, 27. November 2019, um 23:16

Herr Knito nimmt Mia das Wort von der Zunge.
Mit anderen Worten: KISS geht anders ...

Frollein_Schmutz, 27. November 2019, um 23:18

Das checkt ingame doch keine Sau, dass man just darauf hinauswill ...

Dokosucker, 27. November 2019, um 23:24

Die Argumentation soll doch nur verschiedenste Spielverlaufssituationen beschreiben... Ich denke die aller meisten Dinge davon kann man wohl als Basics von "guten" Spielern voraussetzen lesen zu können im Spiel oder nicht?

Frollein_Schmutz, 27. November 2019, um 23:29

DoKo is'n Partnerspiel.
Als Abgefragter muss man damit rechnen, dass der Kaffee des Abfragenden anders dosiert war als der eigene.
Oder dass das Gebräu einer ganz anderen Bohne entwuchs ...

Isso.

Dokosucker, 27. November 2019, um 23:35

@Tront,
traust du niemandem beim Doppelkopf? Wo es doch ein Partnerspiel ist... Selbst wenn ein absoluter Topspieler dieses Kontra an der Stelle gibt würdest du skeptisch bleiben und nicht drauf absagen?

@Mia ja im Endeffekt hast du ja Recht...
komplizierte Dinge gehen eben am besten mit Spielern, dessen Spielstil einem bestens bekannt und vertraut ist....

Dokosucker, 28. November 2019, um 00:07
zuletzt bearbeitet am 28. November 2019, um 00:08

um die ganzen Absätze noch einmal kurz und knackig zusammenzufassen:

Mithilfe des Kontras im 1. helfe ich meinem Partner die "möglichen" weiteren Abwürfe folgerichtig zu tätigen, sowie leichter zur K9 zu kommen. Diesen Vorteil erachte ich größer als eventuelle 10 Augen mehr in Kreuz.

Ende

Tront, 28. November 2019, um 01:36

Ich vertraue grundsätzlich sehr meinen Partnern, daher überlasse ich bei stillen Abfragen oftmals dem Partner unsere gemeinsame Erstansage, was nicht immer den Optimalfall, aber eine Art Versicherung darstellt.
Aber zurück zum eigentlichen Thema:

Ich habe meine Stellungnahme geschrieben, und deine - wenn auch vielleicht nachvollziehbare - Theorie einer Stärkeanzeige scheint selbst für bessere Dokostragen viel Spielraum für Interpretationen zu lassen.

Zu guter Letzt wäre ich der falsche Ansprechpartner, was (risikobehaftete) Absagen angeht.

Jeden zusätzlichen Vorteil in der ergänzenden Karte sollte man meiner Meinung nach besser mit einem erkennbaren Zögern nach Erhalt des Stiches dem abfragenden Partner übermitteln.

Ob es sich um eine Bonusdulle, Trumpflänge oder ein blankes Kreuz-As dabei handelt, wäre mir relativ egal.

Ein Zögern beschreibet eine unbekannte Zusatzstärke, die mich "Absage-Verweigerer" zumindest gelegentlich dazu animiert, eine Mehrabsage zu tätigen.

Eine vorzeitige Erstansage in besagter Spielsituation beschreibt das für mich weniger.

Mit Dir am Tisch wüsste ich zumindest jetzt in dieser speziellen Spielsituation mehr anzufangen.

Ob sich diese "Ansagestrategie" weiträumig durchsetzt, bleibt dagegen abzuwarten.

Dokosucker, 28. November 2019, um 03:27

Blankes Kreuzass ist eine Zusatzstärke die Dir auf einen Kreuz Anschub reicht womit du nun zögerst?

Ich finde, wenn man richtig einmal nachdenkt, desto präziser scheint mir diese Blattbeschreibung und je besser gefällt sie mir im nachhinein.

Wesentlich weniger Interpreatitonsspielraum lässt sie im direkten Vergleich mit dem Zögern.

a)
Zögern:
Unbekannte Zusatzstärke evtl.
-Trumpfhöhe
-Trumpflänge
-doppel Kreuz Ass
-single Ass
-schwarze Farbe frei/2. lauf...
-Dulle (und ich wurde ins Doppelass geschoben)

ES kann alles hier sein... jetzt muss der abfragende erstmal herausfinden im Spiel was es ist.

b)
Beim Kontra im 1. vorm legen des Asses:
-single Kreuz Ass beim Partner(und somit evtl. exackter Kreuzsitz lesbar (und das sogar nur für mich. Re weiß ja nicht aus welcher Länge ich geschoben habe)
-Keine Dulle
-Zusatzstärke in Trumpf (ich würde mal grob sagen ich setze ihn nun auf 7≥)
-ich weiß wie ich meine Abwürfe zu tätigen habe
um die volle Fehlkontrolle anzustreben

Präziser geht es doch nicht. Bei Variante a) weiß ich keine Einzige Sache dieser aufgeführten Vorteile. Und gerade bei guten Karten sollte es doch Priorität haben, dass dem Partner durch die Spielweise so viel und präzise wie möglich an Informationen vermittelt wird, damit der Spielverlauf absolut optimiert wird zum maximalem Endergebnis und dieses ist halt nun mal durch Absagen zu erreichen.

By the way:
Höre ich das Kontra von einem mir nicht bekannten Spieler zu dem Zeitpunkt werde ich auch nichts drauf geben und jegliche Absagen die ich aus meiner Hand nicht rechtfertigen kann nicht tätigen.
Aber bei "guten" Spielern darf man sich wohl sicher sein, dass Sie die Differenzierung zwischen Kontra im 1. und Kontra zum letzt möglichen Zeitpunkt kennen und dies auch korrekt anwenden und den Partner nicht auf Glatteis führen.

Dokosucker, 28. November 2019, um 03:46

Ich würde es nicht als wie von Dir genannt "Ansagestrategie" bezeichnen, dafür kommt es einfach zu selten vor, dass man in eine solch spezielle Situation gerät. Der kurze Anschub des Partners ist auch bei mir single und ich komme an 3. auch noch damit ans Spiel und dann bringt der Partner noch Stärken in Trumpf dazu mit...

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