Doppelkopf-Strategien: Zähltechniken

Ex-Füchse #365, 15. Juli 2012, um 11:34

Ich weiß, wie wichtig es ist, beim Doko Karten nachzuhalten, Punkte mitzuzählen, die gefallenen Trümpfe im Kopf zu behalten usw.
Sowas fällt mir aber, zugegebenermaßen, nach wie vor ziemlich schwer und immer wieder unterlaufen mir deshalb dicke Fehler, die dann vom Partner verständlicherweise mit solchen oder ähnlichen Hinweisen kommentiert werden:
- "Mensch, warum trumpfst Du meine Zehn, das war doch ne Stehkarte."
- "Da musste der Fuchs rein, meine Herz-Dame war hoch"
- "Nimm den zehnten Stich mit, das wären 121 gewesen."
Oder man ärgert sich, weil man wieder einmal nicht weiß, ob noch ne Dame draußen ist und man darum den Charly verschenkt und vieles mehr...
Aber ich kann mich anstrengen, so viel ich will...entweder ich habe vergessen, welche Damen schon gefallen sind, oder welche Punkte schon gemacht wurden oder wer in welcher Farbe frei ist.
Ganz besonders schwierig finde ich es, bei (noch) unbekannten Partnerschaften die Punkte im Kopf zu behalten...das kann ich nämlich gar nicht.
Nun möchte ich von Euch mal wissen, ob es dafür gewisse Techniken gibt.
Wie macht Ihr das? Wie schafft Ihr es, den Überblick über all die wichtigen bereits gegebenen Informationen zu behalten?

boomer01, 15. Juli 2012, um 11:43

du musst dir zu den punkten immer so kleine geschichten ausdenken..
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Ex-Füchse #16890, 15. Juli 2012, um 11:53
zuletzt bearbeitet am 15. Juli 2012, um 12:05

<span>Im Idealfall kann man ein Spiel einfach "rückwärts" ablaufen lassen und sich dann alle Informationen, die man in diesem Moment braucht, generieren.
Bei einem anderen Kartenspiel habe ich das nach ein paar Jahren Spielpraxis hinbekommen.
Beim Doko schaffe ich das bisweilen nur selten, auch wenn es bei konzentriertem Spiel immer besser wird.
Ich glaube, dass das Hirn lernfähig ist und man irgendwann in der Welt des Kartenspiels lebt. Viele Dinge speichern sich dann ganz ohne Mühe unterbewusst ab. Das ist wohl wie beim Klavierspiel.

Im Gegensatz zum stumpfen Mitzählen von Trümpfen und Stichen hat diese Variante den großen Vorteil, dass man auch noch Informationen über die Verteilung behält.
Nimmt mein Hintermann meinen PikBauer mit einer PikDame mit, dann habe ich im Allgemeinen eine wichtige Informationen über die Verteilung der roten Damen.
Diese Art der Spielübersicht halte ich für sehr wichtig.

Durch den Spiele-Review kann man das ja auch prima üben im Fuchstreff. Einfach so lange ein Spiel anschauen, bis man jede Karte auswendig weiß (Scherz*gg*).
Zumindestens sollte man meiner Meinung nach aber in der Lage sein, den Spielverlauf zu rekapitulieren, etwa in der Art:

z.B.:
1)PikAss von 1 und Spieler 3 sticht.
2)HerzAss von 3 und Spieler 2 Sticht.
3)Spieler 2 schiebt Pik10 zu Spieler 4.
usw.

Am besten man stellt sich ein Spiel als kleine Kurzgeschichte in 12 Akten vor.

</span>

PapaSpagetti, 15. Juli 2012, um 12:00

Anditheke sagt: Wenn du ein Kilo Mettbrötchen in dich reinstopfst und dein Magen dir dann sagt, die Dulle ist gefallen, dann hör auf deinen Magen.
Die Pasta sagt: Wenn dich einer anmault, dass du nicht soviel mitzählst, wie er, dann sage dir, der Kleingeist soll erst mal lernen, dass zum Spiel auch das Fühlen gehört und tritt ihm gegens Schienbein, dass er's fühlt.

Seb1904, 15. Juli 2012, um 12:07

Ich entscheide eher intuitiv, ob ich im beginnenden Spiel die Damen oder die Punkte oder was auch immer nachhalten muss, finde die Vielzahl der zu beachtenden Punkte auch schwierig. Dazu kommt ja noch, daß man am besten noch festhalten sollte, wer auf das Fehl As die 10 und wer die 9 geworfen hat, nicht nur die 25 Augen.

Ich habe mittlerweile immerhin so Bilderkombinationen im Schnellzugriff, D B K sind immer 9 Augen z.B..

Wenn die Partnerfindung sehr früh geklärt ist, zähle ich nur die Augen der Gegenseite mit. Gleiches gilt im Solo, wo ich oft auch nur die Karten der kritischen Farben beachte.

Auf die Damen achte ich vornehmlich, wenn ich Tr-Länge und Charly habe.

Wenn also jemand bessere Methoden weiss, schliesse ich mich der Frage gerne an.

Im übrigen fürchte ich, daß all das hier im Netz noch leichter zu merken ist als im richtigen Leben.

Tront, 15. Juli 2012, um 20:18

Was das mitzählen der Augen angeht, halte ich es für wichtig und zähle in der Regel die generischen Augen mit. Dies halte ich für besonders wichtig in den Spielen, wo mein Partner und ich bereits Absagen getroffen haben.

Ein weiterer Vorteil liegt auch darin, dass ich hoffentlich dann nicht so viel zu zählen habe.

Aber Spaß beiseite: Nach meiner Erfahrung gewinnen Spieler, die Augen regelmäßig und sicher mitzählen ca. 5 - 8% der Spiele zusätzlich. Auch das Erreichen von weiteren Spielstufen wird häufiger vorkommen.

Nur den wenigsten Spielern (ich denke Terry gehört dazu), gelingt es nahezu regelmäßig, die Augen beider Parteien konsequent mitzuzählen.

Das ist insofern beachtlich, da man sich ja auch während des Spiels auf andere Dinge (wie gefallene Damen, vorhandene Fehl auf welchen Händen, usw.) ebenfalls konzentrieren muss.

Das Mitzählen der eigenen Augen ist häufig in Spielen wichtig, wo man wenige, jedoch höhere Trümpfe besitzt, um ggf. mal einen Fehlstich überhöht einzustechen, um dieses Spiel sicher zu gewinnen (z. B. 2. Kreuzlauf As, 10 vor mir und meine Partei hat bereits 90 Augen erzielt, dann würde ich wohl mit einer kurzen Dulle jetzt den Stich sichern, um das Spiel zu gewinnen, wenn ich meine Augenzahl wüsste).
Dass dann sein Partner etvl. seinen Fuchs durch diese Aktion verliert, ist bei einem Spiel mit Ansage dann eher nebensächlich.

Ex-Füchse #54863, 15. Juli 2012, um 20:58

Ich finde Zählen und Aufmerksamkeit ist sehr wichtig.

Ich zähle immer die Punkte der Gegner mit. In Ausnahmefällen auch mal nur die eigenen oder beide.

Wenn keine Ansage gemacht wurde, zähle ich erstmal alle mit. Wenn sich früh erahnen lässt, wer zusammen spielt muss man dann nur noch addieren.

Ich finde zählen neben des Erreichens des Spielgewinns auch wichtig, um die Gegner unter weitere Stufen zu bekommen. Haben die Gegner an die 50 Punkte, weiß ich öfter, dass ich einfach von oben ziehe, damit sie keinen Stich mehr machen. Haben sie ungefähr 40 und es sind noch 3 Stiche zu spielen, kann ich auch einmal von unten spielen und die letzten beiden mitnehmen.

Ganz wichtig sind für mich die Füchse. Sehe ich z.B. links von mir jemanden eine Farbe mit Karo10 stechen und ich halte selber keinen Fuchs, kann man sehr oft Füchse fangen, wenn man gut aufpasst.

akaSilberfux, 15. Juli 2012, um 21:28

Meine Empfehlung:
1. <span>Am
wichtigsten ist zunächst, welche Farben bereits ein oder mehrfach
gespielt wurden, wer welche Farbe sticht und welche der sechs höchsten
Trümpfe noch da sind.
2. </span><span>Die nächste Merkrunde
beschäftigt sich mit den verbliebenen Fehlkarten (wo sie sein können und
wie viele es noch sind), den nächsten sechs Trumpf (bis einschließlich
den beiden ♣ Buben) und den Füchsen.
3. Die dritte Merkrunde beschäftigt sich erneut mit den Fehlkarten (welche es sind und wer sie hat) und den beiden ♦ 10.

(s.a. http://www.ra-angermann.de/doppelkopf/doppelkopf-ist-ein-merkspiel/)

Die Augen zu zählen ist wie Tront es sagt häufig nicht so wichtig. Ich habe über sechs Monate einem der besten Doppelkopfspieler überhaupt fast täglich zuschauen dürfen und habe - neben der Betrachtung seiner Spielbehandlung - irgendwann angefangen, jedes Spiel mitzuzählen und zwar jeden einzelnen Mitspieler. Bei hinreichendem Trainingsstand mußte ich nicht mehr aktiv zählen, sondern wußte einfach alle Augen. Da aber unsere Kapazitäten und Trainingsmöglichkeiten nicht endlos sind, muß man sich entscheiden. Wer sich verbessern möchte, sollte mit einer Disziplin anfangen und erst zur nächsten Stufe fortschreiten, wenn er die gewünschte Merkleistung auch noch nach vier/sechs/acht Stunden Doppelkopf problemlos abrufen kann. Dann entstehen mit der Zeit die oben schon vorgestellten Automatisierungen.

Das Spiel rückwärts zu spielen ist eine sehr anstrengende Technik. Außer Olaf Reintjes kenne ich niemanden, der das regelmäßig macht. Wenn ich ein Spiel rekapitulieren muß, versuche ich es meist von vorn, beginne also mit dem ersten Stich. Den einfachsten Merktrick zum Schluß: betrachtet man seine eigenen Karten vor dem Spiel sorgfältig, errechnet den Erwartungswert und plant die eigenen Stiche, weiß man diese 12 Karten schon einmal und kann sie sich leicht merken. Fehlen in der Hand dann zwei Pik und ein Kreuz, werden wohl die entsprechenden Farben bereits gespielt worden sein.

</span>

Basti1909, 16. Juli 2012, um 15:04
zuletzt bearbeitet am 16. Juli 2012, um 15:05

Geht euch das auch so, dass ihr bei Spielen ohne all zu hohe Erwartung (keine Ansagen) eurem Hirn mal Entspannung gönnt?
Ich kann mich sonst gar nicht lange genug konzentrieren. Erwische mich dann regelmäßig dabei, mit einem miesen Blatt einfach abzuschalten und dem vermuteten Kontra-Kollegen zu schmieren und Sonderpunkte zu vermeiden. Alles andere geht dann so ziemlich an mir vorbei.
Bei einem Solo schnellt das Adrenalin dann in den Blutkreislauf und man zählt mit und merkt sich so viel es geht. Das gilt auch für eigene An- und Absagen (auch vom Partner).

AndiTheke, 16. Juli 2012, um 17:17

Merkste gleich, dass der boomer mal gepoehlt hat. Natürlich merkt man sich Stiche mit kleinen Geschichten am besten.

Dabei BIMMELT die höchste Karte immer die 2.höchste und die beiden anderen Karten schauen zu bzw bezahlen.

Mit jeder Karte assoziiert man ja etwas, wichtig für die Namensgebung!

Beispiel:

Herz-Dame: Hat in jedem Kartenspiel das krasseste Dekollete, daher ist dies ganz klar DIE USCHI.

Kreuz-Bube: Srotzt nur so vor Männlichkeit, kann duch den Extrapunkt sehr wichtig sein, ein richtiger Macho, also DER GOCKEL

Kreuz-König: Sieht in jedem Blatt blöd aus, kann wirklich zu gar nichts etwas sinnvolles beitragen und nervt wie Sau, was bietet sich an? Natürlich der HASE.

Kreuz-Ass: In guten Dokorunden als Wackel-Dackel bekannt. Geht nie durch, warum auch immer, für mich ist die Karte einfach nur PERVERS.

Ein normaler Stich Kreuz-AssKreuz-KönigKreuz-BubeHerz-Dame lässt sich nun auf einfachste Weise merken:

Die pralle Uschi bimmelt den Gockel, der perverse Hase bezahlt und schaut zu.

Leichter gehts es nicht.

Schelmut, 16. Juli 2012, um 17:27

Dass die 'pralle Uschi' in Wirklichkeit ein Kerl ist, weißt Du aber schon, gell?

AndiTheke, 16. Juli 2012, um 17:31

Ich schon, aber der Gockel nicht :-)

PapaSpagetti, 16. Juli 2012, um 20:47

Mist jetz muss ich in die Notaufnahme, hab mir mehrfach auf die Zunge gebissen.

Ex-Füchse #29, 16. Juli 2012, um 20:55

Du willst jetzt aber keinem hier erzählen das Du noch Zähne hast?

PapaSpagetti, 17. Juli 2012, um 00:37

Ich bin grundsätzlich ein bissiger Typ, das hat nix mit meiner Kauleiste zu tun, Jungchen.

Ex-Füchse #29, 17. Juli 2012, um 01:14

Ok Papa :-)

Zum Thema, ich versuche mir da derzeit ein System anzueignen....
Man automatisiert das ja nach und nach, ich merk mir also grobe zahlen zunächst....30er, 25er und 20er Stiche....nur Bilder 10....so grob....denke wenn man das einigermassen drin hat kann man einen schritt weitergehen und genauer zählen....

Trümpfe zähle ich die oberen 8 so gut wie immer mit....

PapaSpagetti, 17. Juli 2012, um 07:12

Ich merk mir nu erstma dein Gesicht, Jungchen :)

Zum Thema: Natürlich gibt's hier auch so ein paar Gestalten, die sind mit eidetischem Gedächtnis geschlagen und lassen das im schlimmsten Fall noch raushängen.
Für mich ist weniger das strukturierte Zählen angesagt, wie sehr ich meine grauen Restzellen einschalte, hängt ganz wesentlich davon ab, ob ich die Gelegenheit zur Spielkontrolle habe.
Das Vorgehen von Kallemann bietet sich dabei auch für mich an (na sowatt^^).
Bei einem Grützblatt versuche ich vor allem, den Partner zu entdecken und nicht so sehr reinzureiten. Dabei sind dann doch eher Grundbeobachtungen der Spielweise interessant.

Ex-Füchse #5718, 18. Juli 2012, um 12:45

Ich habe mal angefangen Augen zu zählen und nach 1,5 Jahren hat es sich so "eingebrannt", dass ich inzwischen fast automatisch mitzählen kann. Das ist auch das einzige, was relativ nebenläufig bei mir klappt.

Bei den ersten Fehlkarte spreche ich mir die Karten innerlich mit: Kreuz As 10 10 Kö. Das kann ich zumindest wenn ich fit bin dann auch drei/vier Stiche hinterher nachhalten. Leide schaffe ich es nicht die Damen nachzuhalten, auch nicht mit Stonis 2-2-2 ... 1-2-2 Matra (Merken der Damen Pik, Herz, Kreuz, die noch draußen sind).

Fakt ist: Als 50 jähriger mit Merkleistungen anzufangen geht nicht so gut wie als 20 jähriger. Da müssen wir uns nichts vormachen.

Also Prioritäten setzen. Mitzählen tue ich immer. Wenn die Partnerschaft nicht geklärt ist habe ich zumindest die ungefähren Augenzahlen auf 5er Länge gemerkt (10,15,20,25).

Die Farben, die gelaufen sind, wer gestochen hat und - wenn ich gut drauf bin - wer in den schwarzen Farben was gelegt hat. Da sind dann oft meine Grenzen erreicht.

Dullen und Kreuz Damenmerken sich "von allein" alles andere ist Tagesform. Und Online merke ich mir deutlich weniger. Ich weiß nicht warum, wahrscheinlich nehme ich es nicht so ernst. Da vergesse ich manchmal im dritten Stich, ob mein P. das Kreuz oder das Pik gestochen hat.

Wenn ich viel arbeite und müde bin, dann merke ich mir auch manchmal gar nichts - eigentlich sollte ich dann auch kein Doko spielen. So habe ich in den letzten Monaten (wo ich vermehrt Probleme mit Schlaf und Merken hatte) die Doko-Abende einfach ausfallen lassen. Ich will da niemanden quälen. Online spiele ich leider manchmal auch nur so - Kartenwerfen - das gehört aber in den Entschuldigung-Thread.

Seb1904, 18. Juli 2012, um 13:02

Die Frage nach den unterschiedlichen Anforderungen von Online- und Live-Spiel finde ich schon spannend.

Ich finde jedenfalls Onlinedoko deutlich leichter zu beherrschen als die Live-Variante, so ich die letztere ernsthaft betreiben würde. Am Tisch Spiele reine Geselligkeitsrunden, habe auch noch nicht live mit Konventionsspielern gezockt. Die sonstigen Ablenkungen (Unterhaltungen, Betrieb im Raum, Nebentische, Zeitdruck etc. pp.) sind doch Dinge, die wir am Rechner gar nicht haben.

PapaSpagetti, 18. Juli 2012, um 13:39

Herrje Seb, die Ablenkungen am Rechner sind doch mehr, als man sich vorstellen kann.
Allein die Mißverständnisse beim Zögern (z.B. wenn Kra... sorry, irgendwer mal wieder Bier in seinen Aschenbecher geschüttet hat) sind doch schon heftig, ich persönlich kann auch mein berühmtes Pokerface nur unvollkommen durch dieses mickrige Abziehbild hier ersetzen.

Die Beschreibung von Mannewolff finde ich klasse, ist mir aus dem Herzen gesprochen. Außer der eine Punkt da, ich mache mir im Unterschied zu ihm noch was vor (Hab allerdings grad vergessen, was).

Ex-Füchse #29, 18. Juli 2012, um 13:41

Kann da Manne nur zustimmen, Live ist eine völlig andere Geschichte....auch lernt man da wesentlich mehr und auch schneller als online....gesprochen ist eben auch schneller als geschrieben....
Hätte ich die Möglichkeit, ich hätte hier wahrscheinlich schwierigkeiten überhaupt 200 Spiele im Monat zusammen zu kriegen...

boomer01, 18. Juli 2012, um 14:09

....ich zaehle nicht die augen, sondern die karten, die vor mir auf dem tisch liegen - komme damit gut klar...wenn es mal ungerade ist, dann hab ich mich verzaehlt...

Ex-Füchse #13152, 18. Juli 2012, um 19:10
zuletzt bearbeitet am 18. Juli 2012, um 19:14

Ich empfinde das Mitzählen der reinen Augenzahl bissel als "Augenwischerei", sobald ich darüber die wichtigen Dinge vergesse.

Angefangen habe ich damit mir selbst ein "Obacht" zuzubrüllen. Zum Beispiel jemand wirft ein Ass dazu. Nach dem Obacht flüstere ich mir ins Ohr: "der da, der sticht Kreuz". Oder: "der da, der hat Trumpf gespielt und der da hat seine Alte an Zwei verschleudert und mein Held hat ihn mit Dulle rausgenommen."

Die Fehlstiche merke ich mir als immer wiederkehrende Bilder: du verinnerlichst dir wenigstens einmal zB eine 25 mit Ass-10-K-9. Danach schaust du dir alle abweichenden genauer an, bald bemerkst du welche Abweichungen relevant sind und merkst dir dieses auch als Bild, zB 3 volle im Stich.

Das Mitzählen der Augen halte ich zwar für besonders wichtig, allerdings bemerke ich häufig lustige "Schlecht-Immer-Zähler".

Typ 1 - ich bin der beste, weil ich zähle immer richtig (hab aber den Rest vergessen)

Typ 2 - zeig mir den Stich bitte nomma, dauert zwei Stunden . . . weil er hat ja die letzten zwei nich im Kopf

Typ 3 - ich zähl immer richtig und werfe vorzeitig die Karten zusammen.

Für mich ist es beim Mitzählen wichtig meine Ressourcen zu schonen. Ich zähle die ersten Stiche immer gründlich mit, sobald ich mich chancenlos fühle konzentriere ich mich ausschließlich auf meine möglichen Stiche und vor allem auf die des Partners. Vor lauter Zählerei ist auch sehr wichtig, gerade in verlorenen Spielen, zu sehen wo die Damen sitzen. Ein geopferter Fuchs bringt mir nämlich gar nichts, wenn ich meine Pik-Dame über die Herz-Dame des Partners lege.

Ich glaube schon, da kann jeder nur zu seiner eigenen Höchstform auflaufen. Ich fange zb auch von vorne an . . . das ist ja auch der Weg den ich ging. Hab ich allerdings vorne nicht aufgepaßt, bleibt nur rückwärts übrig.

PS: und damit nicht auffällt, wie häufig ich mich verzähle WIEGE ich einfach

Ex-Füchse #365, 18. Juli 2012, um 19:50

Ich danke Euch schon mal für die geposteten Tipps.
Ein paar ganz interessante sind dabei.
Sone alte Dame wie ich wird es sicher nicht mehr zur Meisterschaft im Mitzählen und Nachhalten bringen, aber vielleicht gelingt es mir jetzt wenigstens etwas häufiger, mir zu merken, was wichtig war.

Ex-Füchse #13152, 18. Juli 2012, um 19:56

Ups, noch was vergessen . . . ich entscheide mich ja in den ersten Stichen für einen Partner . . . vorher zähle ich einzeln . . . nach der Entscheidung nur noch eine Partei, je nach dem welche - aber meist die gegnerische. Da ich ja meine Restiche hoffentlich im Überblick habe.

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