Doppelkopf-Strategien: Wann zeige ich als Re-Partner meine Doppel-Blaue sinnvoll an?

Ex-Füchse #15119, 12. Januar 2013, um 15:38

Die 90 sind ja sowas von daneben...

EvilNephew, 12. Januar 2013, um 16:36
zuletzt bearbeitet am 12. Januar 2013, um 16:36

Wenn die Mädchen ein Trumpfnachspiel haben, reicht das ewig...

Bei den Scheisshaus-Re-Vertretern gebe ich dir recht, Talentfrei.

Ex-Füchse #16890, 12. Januar 2013, um 16:42

"Scheisshaus-Re-Vertretern"

Glashaus?

Goldmurks, 12. Januar 2013, um 17:22
zuletzt bearbeitet am 12. Januar 2013, um 17:58

In diese Bretagne käme ich erst gar nicht!

Ich spiele Herz-Bube und schaue mir die Reaktionen hierauf an - ggf. wird abgefragt oder was weiß ich ...
Das Re finde ich immer, aber möglichst spät.
Vllt. kommt sogar Pik-Ass mit Kontra, und ich kann später prima gegenschießen.

PS: Auf TFs Beispielblatt bezogen.

Ex-Füchse #52635, 12. Januar 2013, um 17:56

Ich lege (erstes Beispiel) kreuzdame und sage natürlich die 90 mit herzass, wenn ich dazu komme.

Im zweiten beispiel lege ich kreuzdame und spiele in windeseile weiter, wenn ich dranbleibe. Ansonsten überlebt vermutlich mein fux.

akaSilberfux, 12. Januar 2013, um 19:12

Von mir auch Kreuz-Dame und - falls ich am Stich bleibe - Herz-Ass mit k90. Anschließend ggf. Herz-Neun (falls Partner Herz frei war und einen Pik abgesetzt hat) und andernfalls Trumpf.
Ohne das Herz-Ass würde ich die Pik-Dame nacheinander spielen.
Je eher mein Partner meine Doppel-Blaue erkennt, je mehr er von dieser Information profitiert, desto eher wähle ich die Variante über Kreuz-DamePik-Dame.

Tront, 12. Januar 2013, um 19:23

Das sind ja schon einmal größenteils interessante Aussagen, also legt niemand die Blaue (wie ich) anstelle der Kreuz-Dame und eine keine 90-Absage wird auch noch manchmal erwogen.

Ich habe den Eindruck, beim Legen der natürlich spiel- und legbaren Kreuzdame meiner Partner mehr zu verunsichern als wirklich zu helfen.

Die häufigsten Spielverläufe, die sich nach Legen der Blauen oder der Alten ergeben sind mMn, dass die schwarze Dame von einem dahintersitzenden Kontramann mit einer Dulle herausgenommen wird, um sich selbst oder dem Partner an der richtigen Postion zu den noch zu spielenden Assen zu verhelfen.

Und mein Partner (der Re-Ansager) steht nun oft im Wald und weiss nicht, ob und welche Zusatzwerte in meinem Blatt vorhanden sind.

Dulle, eher unwahrscheinlich, aber ohne ein Aufspiel-As im Blatt wäre es ja möglich, würde man dann kaum die Dulle legen. Doppelblaue wäre möglich, aber eben nicht zwingend. Oder hat der Re-Mann wirklich gar nichts mehr auf der Hand und schreit mit Legen der Kreuz-Dame schon quasi um Hilfe?

Wie will mein Partner diese 3 sehr stark voneinander abweichenden Fälle denn unterscheiden können?

Mit dem Legen der Blaue mache ich es ihm viel einfacher, finde ich zumindest.

Ich habe zwar in einigen Bereichen schon den Eindruck, meine Meinung wird bereits als die "Ausnahmehaltung" betrachtet, aber nennt mir der Einfachheit halber doch ein gutes Argument für das Legen der Alten anstatt der Blauen.

Denn die überwiegende Anzahl der Spieler, die die keine 90 jetzt nicht absagen, helfen dem Partner mit einer von 2 gelegten Blauen doch viel mehr. Hat er die andere Dulle kann er sofort und ohne zu raten gefahrlos seinen möglichen Fuchs vorspielen. Die zweite Blaue lege in dann im diesem Trumpflauf, es sei denn, der Stich lohnt sich nicht, weil eben keine Augen drin sind. Oder geht das etwa nicht?

akaSilberfux, 12. Januar 2013, um 19:58

Der Unterschied wird augenfällig, wenn die Kreuz-Dame am Stich bleibt und Spieler 3 auf k90 erhöht. Dann hat Spieler 3 zwei weitere Karten kommuniziert. Auch wenn Kreuz-Dame herausgenommen wird, erhält man manchmal ein Kontra, welches auf die Entmachtung von Spieler 3 baut. Spieler 1 hat durch eine Frage nach hinten im 3. Stich zusätzlich die Möglichkeit, weitere Stärken zu erfragen (allerdings nicht ohne Risiko). Die Kreuz-Dame wird übrigens viel lieber herausgenommen, als eine Pik-Dame.
Pik-Dame ist dagegen eine neutrale Karte; sie kann aus einer guten oder schlechten Hand gelegt sein. Für den Partner dürfte leichter zu erkennen sein, ob man eine extrem schlechte oder ziemlich gute Hand hält, als weitere Informationen über die Hand zu erhalten, die Pik-Dame an 3. legt.

Tront, 12. Januar 2013, um 20:10

Das hört sich soweit als Begründung gut an. Aber triffst du die keine 90-Absage wirklich mit der Hand selbst, wenn du am Anspiel bleiben solltest, Terry?
Das würde ich gern noch wissen.

EvilNephew, 12. Januar 2013, um 20:36

Er hat bei mir abgeschrieben. :))

Tront, 12. Januar 2013, um 20:45

Restlos überzeugt habt ihr mich aber beide noch nicht mit Kreuz- statt Pik-Dame und die keine 90 halte ich persönlich immer noch für viel zu riskant.

Die Zusatzwerte beschränken sich auf eine einzige Blaue gegenüber einem Durchschnittsblatt mit dem der Re-Partner bei mir rechnet. Trumpflänge von 7, ein schwarzer Zweitlauf, ein blankes, aber rotes As, alles nichts furchtbar Ungewöhnliches, meine ich.

Evil, du triffst doch auch einige knappe Ansagen, wenn ich mit dein Ansageprofil anschaue. Und daher halte ich die Absage, wenn der Ausspieler ein Re im 2. Stich gibt, einfach für zu übertrieben im Sinne der 90%-Marke. Ich weiss auch noch nicht, ob Terry die keine 90-Absage wirklich trifft, und so viele Anhänger hat sie auch noch nicht gefunden.

Ex-Füchse #4596, 12. Januar 2013, um 20:48

Die Absage is strategisch, also gilt die 90% Regel nicht.

EvilNephew, 12. Januar 2013, um 20:52

Bei meinen knappen Ansagen spiele ich in den seltensten Fällen Trumpf im 2. nach.

Tront, 12. Januar 2013, um 20:57

Was ist denn daran so strategisch, wenn ich mich bereits im 2. Stich mit der Kreuz-Dame gerade gezeigt habe? Mein Partner wirft im günstigsten Falle auf mein Herz-As ohnehin ab. Und den genauen Vorteil der getroffenen keine 90-Absage kann er bestensfalls erahnen.

Tront, 12. Januar 2013, um 21:08

Das mit dem Trumpfnachspiel ist sicher noch ein Argument, Evil. Nur bei einem trumpflangen Partner ohne Dulle (8 - 9 Trumpf) wirst du die Gewinnmarge mit Doppelblauer oft nicht abdecken. Auch wird ein blankes Herz-As oft genug herausgestochen. Bei 2 weiteren Dullenstichen, dürfte man dann überhaupt keinen weiteren Abgeber mehr haben, um das Spiel noch zu gewinnen. Das wäre mir alles zu riskant.

Und nicht zuletzt gibt es ja noch die Trumpfvorspieler, die kein vollkommen berechtigtes Trumpfnachspiel lt. Blattstärke haben. Aber die willst zu ja (zurecht) mit einer keine 90-Absage bestrafen.

Trotzdem bleiben mir noch zu viele unsichere, nicht abgedeckte Fälle übrig. Mit einer zusätzlichen Dulle plus Herz-Buben beispielweise anstelle der beiden Blauen würde man ja auch nicht freiwillig erhöhen wollen. Das wäre für mich eine ähnliche Zusatzstärke, fast sogar eine bessere, weil man sich die zu gedenkenden Stiche besser aussuchen kann.

akaSilberfux, 12. Januar 2013, um 23:09

Welche Qualitäten soll denn unser Partner haben, wenn er zwar Trumpf spielen kann, aber weder Dulle, noch Pik-Dame hält? Normalerweise hat er ein ordentliches Re, ist also eine der Restfarben frei und hat noch ein paar Mädels. Auf das Trumpfanspiel wird nicht gefragt, unsere Kreuz-Dame nicht herausgenommen - ob da wirklich die 90% in Gefahr sind..

Tront, 12. Januar 2013, um 23:24

Mit Kreuz-DameKaro-DameKreuz-BubePik-BubeHerz-BubeKaro-BubeKaro-ZehnKaro-KönigKaro-NeunKreuz-AssPik-ZehnHerz-Neun würde ich jedenfalls nach gelaufenem Kreuz-As noch eher zu Trumpf bei einer Neunerlänge greifen, obwohl ich eine Kreuz 9 an Postion 2 erhalten habe.

Mit Herz-ZehnKreuz-DameHerz-DameKreuz-BubeKaro-BubeKaro-ZehnKaro-KönigPik-ZehnPik-KönigHerz-NeunHerz-NeunKreuz-Ass dürfe man hoffentlich ebenfalls noch Trumpf anspielen nach einem gelaufenem Kreuz-As.

Bei beiden "Ausrüstungen", die für ein Re im 2. Stich schon mehr als geeignet sind, habe ich meine Bedenken, ob die Doppel-Blaue als einzige wirkliche Ergänzung für die keine 90-Absage ausreicht.

Im ersten Fall gibt man mindestens 2 Dullenstiche und ein teuren Pik-Lauf ab, meist noch einen weiteren kleinen Stich, im zweiten Fall zwei fette Pik-Läufe und einen Dullenstich unbekannter Höhe.

Dann darf man selten einen weiteren Stich oder Überstich mehr abgeben, falls die Gegenpartei nicht schon einmal mit den 3 Stichen gewonnen haben sollte.

Diese Spiele kippen ja schon oft selbst dann, wenn das blanke Herz-As des Partners noch laufen wird.
Also von ca. 90%-Sicherheit der Absage bin ich da meilenweit entfernt.

Ex-Füchse #4596, 12. Januar 2013, um 23:28

Terry hatte bereits eingeplant, nach erfolgreichem Herzlauf, den 2ten Herz für einen Pikabwurf nachzuschieben.

akaSilberfux, 12. Januar 2013, um 23:46

Mit beiden Händen würde ich keinen Trumpf nachspielen, vielleicht liegt es daran. Mit beiden Grenz-Res habe ich kein Interesse, positive Signale für Mehransagen zu senden.

Tront, 12. Januar 2013, um 23:47

Ach ja, man hat Herz-As ja nicht einmal blank.
Ich komme schon mit den vielen Threads etwas durcheinander. Aber kein Problem.

Das macht allerdings die Laufwahrscheinlichkeit des Erstlaufes in Herz ja noch anfälliger. Gut den Herz kann man jetzt also nachschieben, aber ein bedingt gutes Nachspiel wird meist nur daraus, wenn der Erstansager einen Single-Pik entsorgen könnte. Und solange der Gegner über das andere Herz-As noch verfügt, ist dieser Abwurf bei korrektem Gegenspiel auf den 2. Blick auch nicht so günstig.

wie z. B. Herz-NeunKreuz-KönigPik-ZehnHerz-Ass. So würde euer Stich ja u. U. aussehen. Sind auch immerhin 25 Augen für den Gegner. Ohne Trumpfeinsatz. Dies war übrigens der gute Sitz für den 2. Herzlauf. Sitzt das andere Herz-As an Postion 2, stellt sich noch die Frage, wer hier den "guten" Abwurf bekommt.

Tront, 13. Januar 2013, um 00:00

Nicht Trumpf nachzuspielen, mag eine Lösung sein.
Wobei im ersten Fall die Neunerlänge schon andere Spieler ebenfalls zum Trumpfnachspiel "verleitet".
Im 2. Fall kann man sicherlich auch Herz 9 mit Re gut anspielen. Keine Frage.

Aber muss ich jetzt oder einige andere Spieler das Spiel völlig umstellen, weil jemand in meinen Augen eine "überzogene" Absage treffen möchte? Nur weil ich lieber Trumpf nachspiele? Bei mir ist das kein Stärkesignal in besonderem Maße, sonst würde ich ja vielleicht abfragen können oder hätte ein Re im ersten Stich gehabt.

Trumpfnachspiel gilt ja wohl mit beiden Karten noch hoffentlich nicht als Fehler. Eher eine grundsätzliche Spielphilosophie. Ich helfe demnach öfter Spieler 4 für eine Absage, andere eher Spieler 2 und jetzt sitzt der Partner mal an Postion 3.

Natürlich mag ein Trumpfnachspiel im 2. Stich einladender wirken als ein Fehlanschub. Aber besondere Stärken dadurch herauszulesen, halte ich persönlich für übertrieben.

Ex-Füchse #4596, 13. Januar 2013, um 00:10

Trumpf is in dem Fall ein Signal für "egal wie es weitergeht", Fehlnachspiel möchte eine gute Sitzposition für den 3tten Stich erreichen.

Tront, 13. Januar 2013, um 00:17

Gut, aber in meinen beiden Beispielblättern wäre mir die Sitzpostion im 3. Stich nicht so vorrangig wichtig.
Ich werde ohnehin kaum eine Absage noch vornehmen können. Mein Partner mit entsprechendem Blatt vielleicht schon.

Wobei die Bezeichnung "entsprechend" ja noch unterschiedlich von uns definiert wird.

akaSilberfux, 13. Januar 2013, um 20:13

Wenn Grenz-Re auf Grenz-90 treffen, wirds halt eng. Die nicht übernommene Kreuz-Dame ist schon ein Zeichen für einen günstigen Verlauf; vorsichtigere Naturen zögern statt die 90 selbst zu sagen.

Tront, 13. Januar 2013, um 21:04

Das gefällt mir auch am besten, einladend ohne selbst die Absage zu treffen, reicht als Stärkesignal.

Damit hat man schon die Klippe Herz-As zu zweit umschifft, wenn der Gegner allein die Farbe kontrollieren sollte.

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