Unterhaltung: Die GRUNDREGELN! Für alle Anfänger

Seb1904, 21. März 2013, um 14:51

Ihr Lieben,

zunächst freuen wir uns ganz arg, dass Ihr den Weg auf diese schöne Plattform und zum spannenden und facettenreichen Kartenspiel "DOPPELKOPF" gefunden habt.
Wir wünschen Euch viele frohe und gemütliche Stunden bei einem der schönsten Kartenspiele unserer Breitengrade.

Wie geht man nun an das Spiel heran, wenn man unbedarft ist, Anfänger also, Neuling oder Nonne (also unbeleckt)?

Der Fuchstreff bietet zwei Spielräume. Zum einen den Fuchsbau: hier treffen sich Spieler aller Alters- und Leistungsklassen (welche von 0 - 5 Sterne gekennzeichnet werden), zum anderen die Fuchsliga: hier spielen die ambitionierteren Spieler eine monatliche Wettkampfwertung aus. Diese Wettkämpfer spielen nach festgeschriebenen Regeln, an denen ich mich in diesem Text auch orientieren will. Es gibt darüber hinaus zahlreiche Sonderregeln, die sich oft regional geprägt entwickelt haben. Davon soll hier nicht die Rede sein. Für den, der das Basisspiel kennt, ist es später leicht, davon abzuweichen. Andersherum ist es weitaus schwerer.

Euch Frischlingen empfiehlt sich also der Fuchsbau, um erste Schritte im Doppelkopf zu unternehmen. Man klickt einen Tisch ohne Sonderregeln an, an dem weniger als vier Leute sitzen, und wenn die Runde voll ist, gehts auch schon los.

1. Grundregel also: Doppelkopf wird zu viert gespielt.

Ihr werdet feststellen, daß ihr sehr schnell in eine Reihe von Spielkarten blickt. Wer genau nachzählt (im Zweifel bei Fanthomas nachfragen), wird zu Spielbeginn auf 12 Karten kommen.

2. Grundregel: Bei Spielbeginn hat jeder 12 Karten in der Hand.

Insgesamt sind also 48 Karten im Spiel. Hier, im Online-Spiel, ist schon geregelt, dass man die Karten der anderen Spieler nicht einsehen kann. Im Live-Spiel muss man darauf achten.

3. Grundregel: Halte die Karten so, dass Deine Mitspieler sie nicht sehen können.

Auf den Karten sind kleine, lustige Symbole zu sehen. Auf manchen stehen auch Zahlen. Die Symbole folgen einer bestimmten Systematik, der man sich von verschiedenen Seiten nähern kann.

Das hier Kreuz-BubePik-BubeHerz-BubeKaro-Bube sind die Buben.
Die Karten mit dem "D" in den Ecken, also Kreuz-DamePik-DameHerz-DameKaro-Dame, nennt man Damen.
Das "K" steht für die Könige: Kreuz-KönigPik-KönigHerz-KönigKaro-König
Das "A" schließlich kennzeichnet die Asse: Kreuz-AssPik-AssHerz-AssKaro-Ass
Und dann gibt es noch die Zehnen: Kreuz-ZehnPik-ZehnHerz-ZehnKaro-Zehn sowie die Neuner:Kreuz-NeunPik-NeunHerz-NeunKaro-Neun .

Jetzt habt Ihr schon alle Karten gesehen. Das sind aber doch nur 24 und nicht 48, sagst Du? Richtig - gut aufgepasst! Das liegt an der

4. Grundregel: jede Karte ist zweimal in einem Doppelkopfspiel vertreten.

Oben habe ich die Karten nach ihrem "Familien-Namen" sortiert (Bube, Dame, usw...). Wir Kartenspieler nennen diese Familiennamen "Werte". Man könnte die Karten auch nach den anderen Symbolen sortieren, den Farben. Achtung: Hier lassen sich Anfänger gerne verwirren. Es gibt in einem Kartenspiel vier Farben, zwei schwarze und zwei rote:

Da gibt es die Kreuz-Karten: Kreuz-NeunKreuz-ZehnKreuz-BubeKreuz-DameKreuz-KönigKreuz-Ass
die Karten der Farbe Pik: Pik-NeunPik-ZehnPik-BubePik-DamePik-KönigPik-Ass

Kreuz und Pik sind also die schwarzen Farben.

Die Karten der Farbe Herz: Herz-NeunHerz-ZehnHerz-BubeHerz-DameHerz-KönigHerz-Ass
Und schließlich die Karo-Karten: Karo-NeunKaro-ZehnKaro-BubeKaro-DameKaro-KönigKaro-Ass

Herz und Karo nennt man die roten Farben eines Kartenspiels.

Das mag auf den ersten Blick verwirrend sein, aber keine Sorge, damit kommt man schnell zurecht. Wenn man mal schlappe 100.000 Spiele gemacht hat, hat man das locker drauf. Und nicht vergessen: jede Karte ist zweimal im Spiel.

Durch das geschickte Kombinieren von Namen der Karten und ihren Farben kann man nun also jeder Karte ihren ganz eigenen individuellen Namen zuordnen.

Das hier zum Beispiel ist der Herz-König: Herz-König
Und das hier der Kreuz-Bube: Kreuz-Bube
Hier ein Pik-Ass: Pik-Ass
Und wie mag demzufolge wohl diese Karte heissen: Karo-Neun?

5. Grundregel: jede Karte hat einen bestimmten Namen, der durch die aufgedruckten Symbole festgelegt ist.

Übung A: Breite Dein Doppelkopfspiel vor Dir aus und benenne jede Karte einzeln mit ihrem Namen.
Übung B: Bilde sechs Häufchen, in denen Du die Karten nach ihren Werten sortierst.
Übung C: Sortiere die Karten nach ihren Farben. Wieviele Häuflein erhältst Du?

Jetzt weisst Du schon die ersten grundlegenden Dinge über das Spiel. Das ist aber noch nicht ganz genug: drei Dinge müssen wir noch klären.

1. Wie wird man die Karten wieder los?
2. Wann darf man welche Karte legen?
und
3: Wer spielt eigentlich gegen wen?

6. Grundregel: Ein Doppelkopfspiel hat einen festen Ablauf!

Ein Spieler (bzw. hier der Computer) mischt und verteilt die Karten. Der im Uhrzeigersinn danebensitzende Spieler darf nun als Erster eine beliebige von seinen 12 Karten offen auf den Tisch legen. Die anderen dürfen nun nacheinander (weiter im Uhrzeigersinn) ebenfalls eine Karte offen ablegen (wobei sie allerdings ein paar Dinge beachten müssen, aber dazu kommen wir später). Wenn vier Karten auf dem Tisch liegen, ist ein sogenannter "Stich" gespielt.
Nun wird geprüft, welche der vier Karten in diesem Stich die höchste ist. Das ist schon ein wenig kompliziert, deshalb macht das hier im FT der Computer für Euch. Ich widme mich diesem Thema in einem eigenen Kapitel.
Derjenige Spieler, der die beste Karte des Stichs gespielt hat, bekommt diese vier Karten zugeschoben und legt sie verdeckt vor sich.
Er hat nun das Aufspielrecht für den nächsten Stich und darf eine beliebige seiner verbleibenden elf Karten auf den Tisch legen. Nach 12 solchen Stichen sind alle 48 Karten gespielt und ein Doppelkopfspiel ist zu Ende.

7. Grundregel: Ein einzelnes Doppelkopfspiel besteht aus 12 Stichen mit jeweils vier Karten.

(NB: Es gilt als sehr unhöflich, das Spiel vor dem Ablegen der letzten dieser 48 Karten zu verlassen.)

Im Anschluß an die 12 Stiche werden die Augen gezählt. Jeder Spieler zählt die Augen der Karten der Stiche, die nun vor ihm liegen, der Stiche, in denen er also die jeweils besten Karten hatte, zusammen. Augen? Ach ja, beinahe hätte ich es vergessen: jede Karte hat einen bestimmten Augenwert. (Fragt mich nicht, warum das so heisst. Es heisst halt so.) Hier macht das der Computer für Euch. Der kann das besser als die meisten.

Der Vollständigkeit halber seien hier aber die Augenwerte der einzelnen Karte aufgeführt.

Jedes Ass zählt 11 Augen.
Jede Zehn zählt 10 Augen.
Jeder König 4 Augen.
Jede Dame ist 3 Augen wert.
Jeder Bube hat einen Wert von 2 Augen.
Die Neuner sind augenwertlos - sie zählen 0.

Wer richtig zusammenzählt, kommt zur

8. Grundkenntnis: Ein Doppelkopfkartenblatt hat 240 Augen.

Wir kommen zu einer zentralen Regel des Doppelkopfspiels, zur

9. Grundregel: Es herrscht Bedienpflicht.

Hierzu müssen wir vorher noch eine kleine Aufteilung vornehmen. In einem normalen Spiel ohne Vorbehalt (ruhig bleiben, wird später erklärt...) gibt es zwei Gruppen von Karten: Trumpfkarten und Fehlkarten.

Zu den 26 Trumpfkarten gehören:

die beiden Herz-ZehnHerz-Zehn (die man übrigens auch "Dullen" nennt..)
die acht Damen Kreuz-DameKreuz-DamePik-DamePik-DameHerz-DameHerz-DameKaro-DameKaro-Dame
die acht Buben Kreuz-BubeKreuz-BubePik-BubePik-BubeHerz-BubeHerz-BubeKaro-BubeKaro-Bube
und sämtliche acht verbleibenden Karo - Karten Karo-AssKaro-AssKaro-ZehnKaro-ZehnKaro-KönigKaro-KönigKaro-NeunKaro-Neun.

Die 22 Fehlkarten werden in drei Untergruppen eingeordnet:

1. die 8 verbleibenden Kreuz-Karten Kreuz-AssKreuz-AssKreuz-ZehnKreuz-ZehnKreuz-KönigKreuz-KönigKreuz-NeunKreuz-Neun
2. die 8 verbleibenden Pik-Karten Pik-AssPik-AssPik-ZehnPik-ZehnPik-KönigPik-KönigPik-NeunPik-Neun
sowie die 6 verbleibenden Herz - Karten: Herz-AssHerz-AssHerz-KönigHerz-KönigHerz-NeunHerz-Neun.

Wir haben schon gelernt, dass der Spieler, der einen Stich durch Legen seiner Karte eröffnet, die freie Auswahl aus den Karten seiner Hand hat. "Bedienpflicht" bedeutet nun, dass die anderen drei Spieler eben nicht mehr die freie Auswahl haben. Sie müssen bedienen: wenn die erste Karte aus der Gruppe der Trumpfkarten kommt, müssen auch die anderen Spieler eine ihrer Karten aus der Trumpfgruppe dazulegen.

Auch bei den Fehlkarten gilt: wenn eine bestimmte Farbe angespielt wird, muss man diese auch bedienen. Wenn also eine Kreuz-Fehlkarte als erstes auf dem Tisch liegt, müssen die anderen ebenfalls eine Kreuz-Fehlkarte beisteuern.

Nur, wenn man absolut nicht bedienen kann, hat man wieder die freie Auswahl unter den auf seiner Hand verbleibenden Karten. Der Computer macht es uns hier recht einfach: man kann auf dieser Plattform nur die Karten anklicken und ablegen, die nach der 9. Grundregel auch zulässig spielbar sind. Im Livespiel kommt es hier oftmals gerade bei Anfängern zu vermeidbaren Fehlern.

10. Grundregel: die Kreuz-Damen spielen zusammen.

Ich hatte oben ja schon gefragt: Wer spielt eigentlich gegen wen?

Das ist nicht so einfach zu beantworten, weil es eben nicht von vorneherein klar ist, sondern sich in jedem Spiel aufs neue verändern kann. Es spielen die beiden Spieler zusammen, die jeder eine der beiden Kreuz-DameKreuz-Dame auf der Hand halten. Man nennt sie zusammen die "Re"-Partei. Die anderen heißen "contra".

Zur Spielbewertung werden die Augen der beiden Spieler einer Partei zusammengezählt, und die Partei, die mehr Punkte hat, gewinnt das Spiel. Also gilt die

11. Grundregel: Das Ziel des Spiels ist es zu gewinnen. Wer mehr als 120 Augen hat, gewinnt. Für den seltenen Sonderfall, dass beide Parteien 120 Augen haben, hat man festgelegt, dass dann die "Contra"-Partei den Sieg davonträgt.

Und was ist, wenn einer durch Zufall beide Kreuz-DameKreuz-Dame auf der Hand hat? Sehr gute Frage! Wir haben dann den ersten und wichtigsten der sogenannten Vorbehalte. In diesem Falle muss der Spieler mit den beiden Kreuz-DameKreuz-Dame (man nennt diese Karten übrigens auch die "Alten") nämlich vor dem Spiel auf diesen Umstand hinweisen. Sodann wird gespielt wie oben beschrieben, und derjenige der anderen drei, der als erster einen eigenen Stich macht, spielt mit den Kreuz-Damen zusammen. Man nennt diesen Vorbehalt eine Hochzeit!

12. Grundregel: Zwei Kreuz-Damen auf einer Hand sind eine Hochzeit!

So, Ihr Lieben, das wars! Mehr müsst ihr nicht wissen, um mit dem Doppelkopfspielen anfangen zu können.
Viel hängt jetzt von Eurem Kartenverständnis und Merkvermögen ab.

Alles weitere sind Spieltaktiken, Sonderfälle, Ausnahmen.

Es gibt ein System von An- und Absagen, um die Spielwertung zu erhöhen.
Es gibt die Möglichkeit, bei besonders guten Karten alleine gegen die anderen drei zu spielen, sogenannte Soli also.
Es gibt unter fortgeschrittenen Spielern aus der Praxis geborene allgemeingültige Absprachen.
Es gibt ein von Wahrscheinlichkeitsfetischisten aufgestelltes "Essener System" zur Spieloptimierung.
Und es gibt dieses Forum, um Fragen zu stellen und bestimmte recht spannende Spielabläufe nachzulesen und von Bundesligaspielern (ja, auch das gibt es im Doppelkopf) auswerten zu lassen.

Wer diese Grundregeln verinnerlicht hat, kann sich irgendwann mal an Stonis "Goldene Regeln" heranwagen. Die sind der nächste Schritt ins DoKo-Paradies. Wer diese aber schon für Anfänger voraussetzt, hat das Spiel immer noch nicht verstanden.

Glück auf! Und allzeit Gut Blatt!

Der Seb

sashimi, 21. März 2013, um 14:53

danke schön!

Doc_Jule, 21. März 2013, um 14:54

fein :-)

Southern, 21. März 2013, um 14:55

Danke :o)

Ex-Füchse #2525, 21. März 2013, um 14:57

hmm - ich habe hallus.... zuviel kaff. habe ich gerade irgendwo schonma gelesen ;-)

GeneralGrievouse, 21. März 2013, um 15:14

Nee rupf Ihn lieber jede Feder einzeln...da haste mehr davon ;)

Ex-Füchse #5718, 21. März 2013, um 15:15

Jetzt endlich ist bei mir der Groschen auch gefallen. So geht das also mit dem Doko. DANKE Seb!!!!!

Seb1904, 21. März 2013, um 15:16

Immer gern. Ich freu mich wenn ich helfen kann.

Ex-Füchse #11407, 21. März 2013, um 15:27

Ihr seid/t sooooooo pöse

CharlieFuxx, 21. März 2013, um 15:29

Danke, endlich eine verständliche Starthilfe!
Eines ist mir noch unklar: Warum heißt die Blaue Blaue, obwohl sie in Deinem Beispiel eindeutig schwarz ist und im deutschen Deck grün ist?

Seb1904, 21. März 2013, um 15:32

d, sunny. d!

Und nicht vorgreifen, Füxxlein. Gedulde Dich noch ein wenig mit Deiner allerdings guten Frage.

sashimi, 21. März 2013, um 15:34
zuletzt bearbeitet am 21. März 2013, um 15:36

Die Frage hatten wir schon mal im Forum. Nur warum fällt mir die Lösung nicht ein?

Ex-Füchse #11407, 21. März 2013, um 15:35

Seb das war nur für dich Glaube mir sowas passiert mir nur einmal :/))

CharlieFuxx, 21. März 2013, um 15:45

Vielleicht deshalb?
Wenn KO sie an 2 legt gibts blaue Augen?

Ex-Füchse #11750, 21. März 2013, um 16:19
Dieser Eintrag wurde entfernt.

Ex-Füchse #2525, 21. März 2013, um 16:23

ich spiele immer mit piesch zum siech. funzt auch.

Hannes, 21. März 2013, um 16:37

Auch hier habe ich die Überschrift geändert. Schade dass sich einige Verhaltensmuster wohl nie mehr ändern werde. Wozu auch, wenn man die Schuld immer schön bei Anderen suchen kann. Und das gilt für beide Seiten.

Trotzdem danke für den Thread. Er wird einigen Anfängern sicherlich helfen.

Ex-Füchse #11750, 21. März 2013, um 16:38
Dieser Eintrag wurde entfernt.

Ex-Füchse #2525, 21. März 2013, um 18:04

Der Hannes kann ja gar keine Schreibrechte entziehen wenn er imma son Mist hier schreibt und seine Zeit vrrplämpert.:-)

Seb1904, 21. März 2013, um 18:10

Hat er sie denn noch, die Schreibrechte?

Biotischer-Gott, 21. März 2013, um 19:35

Gratuliere Seb, schöner Beitrag!

Ex-Füchse #19877, 21. März 2013, um 19:40

Zwei fragen hätte ich dann doch schon:

1) Wo haste das abgeschrieben?
2) warum hälste Dich selbst nit dran?

^^

Seb1904, 21. März 2013, um 19:44

Deine erste Frage unterstellt, ich hätte abgeschrieben. Wie kommst Du dazu das anzunehmen?

Für die Beantwortung der zweiten Frage bin ich noch nicht weit genug. Zeig mir an einem Beispiel, was ich wo falsch gemacht habe. Ich bin für ernstgemeinte Hinweise sehr dankbar.

Ex-Füchse #70790, 21. März 2013, um 19:48

jetzt wird alles besser

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