Doppelkopf-Strategien: Wie verhaltet ihr euch mit dieser Kontra Karte?

Belzedar, 17. Mai 2013, um 19:30

3 Stiche auf Fehl sind für euch also kontra ? 90 Punkte für ein eigenes Kontra ? ZTögern kann man sich überlegen, wenn dann aber keine Antwort kommt finden sich
aber die Re Leute schnell mit gegenzögern auf Pik.

Tront, 17. Mai 2013, um 21:21

Ich wundere mich hier auch ein bißchen.

Viele Spieler, die als Re-Mann oder bei Hochzeiten unbekannte Vorteile auf der Hand haben, schweigen und bei einem "halbseidenen Kontrablatt ohne Kontrolle", sprich: ohne eigene 10" werden sie ansagefreudig. Das passt für mich persönlich nicht so ganz zusammen.

Das liegt wohl auch daran, dass ich die eigene Kontra-Ansage i m m e r als stärker berwerte als eine "Nur-Abfrage". Mit dem vorliegenden Blatt gebe ich in der Regel gerade so kein eigenes Kontra, frage jedoch garantiert damit ab. Ich überlege nur gerade wann. Niveaus Idee vor Ausspiel abzufragen, gefällt mir ebenso, spätestens jedoch nach dem gelaufenen Kreuz-As.

Im Gegensatz zu Manne habe ich bei einer Abfrage eine eigene Dulle schon öfter einmal nicht, bei einer eigenen Ansage dagegen meistens schon.

Ich sehe nach dem EW die mindestens 85 Augen auch schon als recht grenzwertig an. Nach Kreuz-Durchlauf hat man etwa 25 Augen, eher weniger, weil man selbst eine Kreuz 10 hält. Pik-As nach Partnerbekanntschaft sind ca. 80% Lauffähigkeit von 25 Augen, eher mehr, weil man keine 10 hält.
Macht erst ca. 45 Augen insgesamt. Sticht man den Herzlauf allein, kommen noch einmal 75% von etwa 30 Augen hinzu. Und die eine oder andere Dame wird man schon noch mit wenigen Augen durchbekommen.

Also ein eigenes Kontra ginge noch gerade so, aber mein Partner wird es wohl auf eine normale Abfrage hin wohl meist ebenso geben. Ob ich nun eine Dulle habe oder in Herz frei bin, kann ihm nämlich egal sein. Eine Dulle wäre ihm wahrscheinlich noch lieber.

Und auf ein eigenständiges Kontra fordere ich ihn mit manchen Blättern fast zu einer Absage heraus, die ich sicher mit diesem Blatt gar nicht so gern hören möchte.

Und der für mich mit entscheidende letzte Punkt ist noch, mein Partner kann das Kontra nach Bekanntwerden eines "Negativ-Spielverlaufs" wie Pik-As wird vor seinen Augen gerade abgestochen oder einer erkennbaren Gegenfrage der Re-Partei mit grenzwertigen Blättern noch beruhigend an günstigerer Sitzpostion weglassen.

Nicht umsonst gewinnt Re (auch nach flächendeckender Einführung der stillen Kontraabfrage) etwa 65% aller ausgetragenen Spiele, also bei Re-Erst-Ansagen bin ich selbst viel ansagefreudiger als mit einer Kontraansage mit nur 7 Trümpfen ohne eigene Dulle.

Für mich gilt damit zusammengefasst:
Niveauflexibels Liste ist bereits richtig nach Prioritäten geordnet, a vor b vor c, wobei ich c) nicht als Fehler bewerte, sondern nur als die leicht minderwertigere, aber vertretbare Option.

Option d) geht dagegen gar nicht. Dann sage ich schon selbst eher ein Kontra als dass ich gar nichts mit der Karte unternehme... Das ist ja wohl klar. Und an einigen Tischen mit unansagefreudigen Mitspielern gebe ich das Kontra auch schon noch selbst. So muss ich es ja nicht zwingend.

Ex-Füchse #4596, 17. Mai 2013, um 21:58

Die Abfrage is hier ne unvertretbare Lüge und nur der Versuch Verantwortung abzuschieben. Für den Spielverlauf sind nur Nachteile zu erwarten.

Lottospieler, 17. Mai 2013, um 22:27

ich wuerde es umgekehrt ausdruecken:
durch die Abfrage bekommt man keinen Vorteil der sich spielentscheidend auswirken koennte, deswegen macht sie eher weniger Sinn.

Tront, 17. Mai 2013, um 22:55

Dann setzt ihr die stille Kontra-Abfrage meiner Meinung nach nicht immer zweckmäßig ein.

Die Information einer Partnerdulle, um ggf. einen Karovollen später besser anspielen zu können, hilft mir in diesem Spiel ebenfalls sehr, wenn ich nicht den 2. Herzlauf mit einer Karo 10 gleich freiwillig verstechen will. So kann man unnötigen Risiken aus dem Weg gehen.

Warum zeigt denn anlalog ein Re-Partner seine Dulle anstelle seiner Kreuz-Dame, doch auch um zu verhindern, dass der Partner mit einen Karovollen einen gefährlichen Zweitlauf sticht. Das wäre hier ähnlich anwendbar, wenn man denn wollte.

Ich sehe auch kaum Nachteile für eine "Nur-Abfrage", die würde ich von Noddy einmal gern genauer wissen. Beide Re-Spieler wissen in einigen Spielen von der Postion von mindestens einer Kontradulle, na und? Wie wollen sie das jetzt großartig zur Verbesserung ausnutzen?

Falls ihr für meine anderen Argumente nicht so empfänglich seid, ist das für mich auch okay. Ich spreche ja auch nicht von der Lüge einer Ansage, um mit Noddys Worten zu sprechen, weil ich toleranter bin als er, ich halte lediglich die klare deuliche Kontraabfrge mit gleichen Vorteilen für etwas genauer, und dass auch nur an Tischen mit Mitspielern, die auf die Kontraabfrage eingehen, welches ja zum Glück die meisten Spieler sind.

Gäbe es die stille Kontra-Abfrage als ideale Zwischenlösung nicht, würde ich auch wie bereits beschrieben das Kontra ebenfalls selbst geben.

Und mit Verantwortung abwälzen hat es schon einmal gar nichts zu tun. Wenn wir das Spiel aus irgendeinem Grunde verlieren (soll ja verkommen lt. Niveauflexibel^^), war ich es doch, der abgefragt hat, wer ist denn da wohl in der Verantwortung?

Belzedar, 17. Mai 2013, um 23:30
zuletzt bearbeitet am 17. Mai 2013, um 23:31

Meiner Meinung nach wird hier völlig die stille Re Gegenfrage von euch unterschätzt.

Egal ob auf das eigene Kontra oder die stille kontra Frage.

Ex-Füchse #4596, 18. Mai 2013, um 00:08

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, daß Re gegenfragt bei 2 schwarzen Erstläufen, Herzfrei und dem Damenmittelbau?

Man muss nicht jede Ansage gewinnen und das Blatt hat reichlich Ergänzungsmöglichkeiten durch den Partner.

Spielaufgabe wenn man gerade mal keine Stanze hält is doch öde.

Spartakus, 18. Mai 2013, um 08:06
zuletzt bearbeitet am 18. Mai 2013, um 08:06

"Viele Spieler, die als Re-Mann oder bei Hochzeiten unbekannte Vorteile auf der Hand haben, schweigen und bei einem "halbseidenen Kontrablatt ohne Kontrolle", sprich: ohne eigene 10" werden sie ansagefreudig. Das passt für mich persönlich nicht so ganz zusammen."

Das liegt einfach daran, dass die Augen in Fehl gemacht werden und nicht in Trumpf. Was nützt mir bei einer Hochzeit das Wissen um 4 Trumpf von oben, wenn über die Kontrolle der schwarzen Farben nichts bekannt ist. In den schwarzen Farben werden ca. 100 Augen verteilt. Dieses Blatt hier verspricht in Fehl ca. 75 Augen. In Trumpf kommen zumindest ein paar Augen hinzu. Kein Traumkontra, aber die erforderlichen 85 Augen kommen vom EW her zusammen. Zum Vergleich: Bei der diskutierten Hochzeit mit Schweigen trotz Dulle landet man mit der eigenen Karte bei ca. 45 Augen, also ca. 40 Augen weniger.

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