Doppelkopf-Strategien: Abfragen

Seltsam, 23. März 2011, um 16:38
zuletzt bearbeitet am 23. März 2011, um 16:52

"b. Das bedeutet salopp, die stille Abfrage wird zwar im Originaltext eindeutig verboten, ..."
__________________________________________
Das steht nirgends! Das ist reine Interpretation von Dir, mit der Du aber ziemlich alleine stehst.
Da steht: "Daher ist es unzulässig, durch irgendeine nicht in den Spielregeln vorgesehene AKTION anzuzeigen, ob man "mit" oder "ohne" Kreuz Dame spielt."

Das Problem ist, das per Definition "Überlegen" gar keine Aktion ist. Aktionen als Abfrage wären Handlungen, wie Nasebohren, Schildhochhalten, dreimal Hüpfen vor dem Legen, oder verbale Aktionen, wie die direkte Frage "bist Du Kontra?".

ÜBERLEGEN ist keine Aktion (Handlung, Tätigkeit), die man irgendwie in einem Regelwerk definieren könnte. Es ist also als Zeichen praktisch nicht nachweisbar. Im Prinzip kann das "sichtbare Nichtstun" echtes Überlegen sein, Tagträumen, Muskelstarre, es könnte im Schlimmsten Fall der Blitztod eingetreten sein. Also Leute, nach 2 Minuten ÜBERLEGEN bitte den Kollegen mal vorsichtig anstubsen. Nichtstun (Überlegen) ist also keine Aktion und kann weder erlaubt, noch verboten werden.

Die einzige Möglichkeit, die für Gegner der Stillen Abfrage besteht, wäre eine Änderung im Regelwerk bzgl Ansagezeitpunkt.

Ex-Füchse #5718, 23. März 2011, um 16:52
zuletzt bearbeitet am 23. März 2011, um 16:54

Zwei Bemerkungen:

1. Es gibt nicht nur den vielzitierten 2.4.5, sondern auch den 2.4.6, der die Büchse der Pandora dann doch ganz schön öffnet:

2.4.6 Die von der Regelkommission des DDV bzw. von der Mitgliederversammlung zugelassenen Spieltaktiken (auch Konventionen genannt) widersprechen nicht
2.4.5. Eine Spieltaktik ist ein Spielzug, mit dem indirekt, d.h. ohne An- oder Absage, die vermeintliche Parteizugehörigkeit oder eine andere Information mit hoher Wahrscheinlichkeit preisgegeben wird.

Wer weiß schon, was die von der Regelkommision bzw. von der Mitgliederversammlung zugelassene Spieltaktiken sind. Ich nicht.

2. Es gibt pro Turnier genau einen Schiedsrichter. Wenn wie in Celle über 20 Tische da sind, dann kann er nur geholt werden. Und dann ist eben genau nicht mehr feststellbar, ob ein Überlegen eine Abfrage ist, oder nicht.

Man müsste also pro Tisch einen Schiedsrichter bereit stellen, der konsequent jede Abfrage unterbindet. Das würde bedeuten, dass im Ansagezeitraum nicht mehr überlegt werden dürfte. Leider gibt es auch Situationen wo jemand überlegt, und es wie eine Abfrage aussieht.

Und hier beim Fuchstreff müsste dann immer, wenn nach 500 ms keine Karte gespielt wurde im Ansagezeitraum der Computer eine Karte spielen.

Foxxy: Was Du machst hat mit der Realität nix zu tun und ist deshalb aus meiner Sicht - irrelevant.

Seltsam, 23. März 2011, um 17:23
zuletzt bearbeitet am 23. März 2011, um 17:24

"Wer weiß schon, was die von der Regelkommision bzw. von der Mitgliederversammlung zugelassene Spieltaktiken sind. Ich nicht."
______________________________________

Das war der nächste Punkt, den ich schon in Arbeit hatte.

Spieltaktiken (Spielzüge) und ihre daraus entwickelten Konventionen:
Wie Spieltaktiken entwickelt werden, bestimmt das Regelwerk vorab durch die Definition der Karten (Was ist Trumpf, was ist Fehl, Bedienpflicht, Kartenwerte, Kartenhierarchie) Das sind die Rahmenbedingungen, aus denen die Spieler/innen ihre Taktiken und Konventionen entwickeln. Jeder weitere Hinweis ist im Prinzip überflüssig.
Teile aus Punkte 2.4.5 und 2.4.6 sind einfach umgangssprachlicher Nonsens, der nichts in einem Regelwerk zu suchen hat.

Stoni, 23. März 2011, um 17:33

Wenn man diese Exegesen so wahrnimmt, könnte man meinen, wir haben es hier mit der heiligen Schrift zu tun...

Aus der Jura: Quod non est in actis, non est in mundo, was nicht in den Akten steht, das existiert nicht.
Wenn etwas nicht beweisbar ist, dann hat der Anwalt Recht und Pflicht, dies zu bestreiten.
Im Prozess zählt letztlich nur das Beweisbare.

Seltsam, 23. März 2011, um 17:41
zuletzt bearbeitet am 23. März 2011, um 17:42

So schlimm ist es nicht, Stoni, aber das Regelwerk beinhaltet ein bisschen Unsinn. Wahrscheinlich wurde es in den letzten 20 Jahren nie wirklich auf Plausibilität überprüft. Dieses Regelwerk müsste mal fachmännisch entstaubt werden. Ein Update, ohne Regeln zu ändern, aber mit mehr Klarheit in der Begriffsdefinition. Das wäre nötig.
Die Ursache solcher Diskussionen liegt in einer irreführenden Verwendung der Begriffe und ihrer Definition.

Spartakus, 23. März 2011, um 18:05

@Foxxy
"Auch von Euch werden ja nicht beliebige Konventionen geduldet (zB Schild hochhalten oder vielleicht "mehr als 5 Abfragen pro Spiel"). Zumindest letzteres habe ich aus den Beiträgen so herausgelesen. Da würde mich mal interessieren, wie ihr das genau handhaben wollt bzw. wo die Grenze liegt."

Diese Grenze legt jeder für sich individuell fest. Und diese Grenze bei den Mitspielern herauszufinden, macht für mich unter anderem einen Reiz des Spiels aus.

Wie diverse User aus verschiedenen Dokumenten zitiert haben, lässt das Regelwerk einiges an Interpretationen zu Spieltaktiken bzw. Konventionen zu. Sich hinzustellen und zu behaupten, eine Konvention oder Spielweise wie eben z.B. eine stille Abfrage, die es ja eigentlich gar nicht gibt, sei verboten, scheitert im Ansatz kläglich. Warum? Weil das Regelwerk und die Rechtsprechung der Regelkommission das nicht eindeutig hergeben.

Die Spieler sowohl online als auch im DDV gehen sehr unterschiedlich mit dem Thema um.

1.
Spieler, die keine Konventionen kennen
2.
Spieler, die keine Konventionen spielen wollen.
3.
Spieler, die meinen, Konventionen zu spielen, die aber gar keine sind, sondern allenfalls persönlich zurecht gelegte Spielweisen / Spieltaktiken (Gruß an NoddyH :-))
4.
Spieler, die bestimmte Konventionen wie Dullenvorspiel spielen, andere wie stille Kontraabfrage nicht.
5.
Spieler, die alle gängigen Konventionen anwenden
6.
Spieler, die die angewandten Konventionen überstrapazieren.

Niemand wird es mit schaffen, durch Worte die Spieler in eine andere Gruppe zu befördern (ich zum Beispiel bin Gruppe 5, HDF ist Gruppe 4 usw). Vielmehr besteht unsere Aufgabe darin, unsere unterschiedlichen Standpunkte und Spielweisen zu respektieren und an den Tischen vernünftig miteinander umzugehen. Die oftmals zitierten verbalen Entgleisungen kommen in allen Gruppen vor. Das hat nichts mit den Spielweisen zu tun, sondern mit dem Charakter der Spieler. Ich persönlich jedenfalls spiele schmerzfrei mit allen Gruppen.

Ich kenne auch Spieler aus Gruppe 6. Das sind die mit den 5 Abfragen im Spiel (das Schild ist per Regelwerk verboten: Jeder Jurist wird das aus 2.4.5 ableiten). Zu denen sage ich, dass ich das Spiel nicht mitspiele und gut ist. Da gibt es keine Probleme. Es gibt in jeder Gruppe vernünftige Leute, die sich die Standpunkte ohne Stress austauschen können, und es gibt in jeder Gruppe Leute, die das nicht schaffen. Das ist das eigentliche Problem und nicht die diversen möglichen Spielweisen, Standpunkte und Bildungsstände als solches.

Den schönsten Dialog zu diesem Thema habe im Jahr 2005 in Celle miterleben dürfen:
Spieler A: "Spielst Du mit stiller Abfrage?"
Spieler B: "Nein, ich spiele Doppelkopf"
Dieser Wortwechsel war allein schon die Anreise wert wie ich finde. Jedem sein Standpunkt. Finde ich ok.

Gruß
Spartakus

CaptainHook, 23. März 2011, um 18:25

auf Verbandsebene scheinen zumindest 2 Herzen zu schlagen und keine scheint dominant zu sein....also, schwaechelt das Regelwerk und laesst zuviel Spielraum fuer Interpretationen zu. Aber mal andersherum an die Pragmatiker (die mit verschiedenen Interpretationsweisen gut und gerne leben): wieviel Interesse gibt es da an Spiel um Bares? Das laesst sich evtl. privat mit guten Freunden und Bekannten regeln, aber kommerziell (in der Form des Regelwerks), das geht doch gar nicht. Wie sieht es da mit Taeuschungsmanoevern aus? Die Wahrscheinlichkeit dazu beim Echtgeldspiel geht doch gegen Null (also real nicht vorhanden), ob privat oder im kommerziellen Spiel. Wenn man mit Fremden online oder Live um Geld spielen will geht das Konventionsspiel doch nur mit einer Unzahl an Schildern oder Knoepfen (online). Bis das Regelwerk eindeutig ist und keine Interpretationen in so wichtigen Punkten wie dem Konventionsspiel zulaesst, kann sich ein Onlinebetreiber wie Fuchstreff das Spiel um Echtgeld abschminken und dann stellt sich die Frage wie man so einen Aufwand finanziert von Foerdermitgliedschaftsgebuehren.

Spartakus, 23. März 2011, um 18:58

Im DDV ist das kein Thema. Dort ist es gemäß 3.1. der Turnierspielordnung sogar ausgeschlossen
"Es wird nach den Turnierspielregeln des DDV gespielt. Das Spielen um Geld am Tisch ist untersagt."

Online kann ich vom Spiel um Echtgeld auch nur dringendst abraten. Die Spieler kommen - wenn es um etwas geht (hier reichen Ligapunkte bereits aus, bei Echtgeld wird der Effekt ins Unermessliche gehen) - auf die interessantesten Ideen.

Natürlich wird niemand mehr absichtlich schlecht spielen, um seine Spielpartner zu erziehen. Das ist klar. Doch plötzlich wird jemand durch Ausspiel seines Herz As zu dritt Partner zur Hochzeit. Das blanke schwarze As wäre "zufällig" gestochen worden. Diese Erfahrungen von anderen Plattformen sollten genutzt werden.

foxxy, 23. März 2011, um 19:19

Erstmal finde ich es prima, dass Ihr Euch weiterhin ernsthaft mit meiner Nörgelei auseinandersetzt, danke.

Für mich sind die Fragen der Nachweisbarkeit und des prinzipiellen Sachverhalts zwei getrennte Themen. Das Unterlassen eines Spielzuges als Trigger einer Ansage ist natürlich nicht so einfach nachzuweisen wie falsches Bedienen, aber auch nicht unmöglich. Mal abgesehen von Missverständnissen triggert das Zögern ja de facto die Kontraansage des Partners, deshalb könnte sie prinzipiell auch Strafpunkte gleich mittriggern. Aber mein Ziel ist hier nicht, die Abfrage abzuschaffen, sondern erstmal die Regeln zu verstehen.

Tatsächlich machen die Textbausteine in 2.4.x einen umgangssprachlichen Eindruck, aber sie stehen nunmal drin. Konsequenterweise müsste man doch das Regelwerk ändern, oder nicht? Das ist ja nicht unmöglich. Vielleicht fehlt mir auch nur der Kontext, wie die ganzen Dinge zustande gekommen sind, um das gescheit einzuordnen. Einiges hat Spartakus ja erzählt.

Das Unterlassen einer Handlung ist aber doch von der Logik her auch eine Handlung, auch wenn man da "nichts tut". Sonst wären unterlassene Hilfeleistung, evt. Meineide oder sonstige Weigerungen keine fassbaren Delikte. Das Verzögern des Spielflusses ist ergo auch eine Aktion, und zwar eine in den Spielregeln nicht vorgesehene nach 2.4.5, die die Parteizugehörigkeit preisgibt.
Das Regelwerk nennt eindeutig die von [...] zugelassenen Spieltaktiken (Spielzüge) als erlaubt. Deshalb sind doch per Umkehrschluss alle anderen nicht erlaubt (zB Schild hochhalten, evt. Pausenknopf drücken).

Ihr merkt, ich hadere noch immer damit, in diesem Punkt meine Meinung zu ändern, und werde erstmal darüber schlafen.

Liebe Grüße
foxxy

CaptainHook, 23. März 2011, um 19:58

soviele Interpretationsweisen in so wichtigen Punkten stehen einer Verbreiterung des Doko-Spiels aber auch eindeutig im Weg....die Spielweisen koennen so unterschiedlich sein, dass man schon fast von 2 oder mehr Spielen reden kann wie zB beim Football oder Fussball oder auch Cricket und Baseball....ok vielleicht ein bisschen extrem. Aber im Prinzip muessten dann Regeln angepasst oder zur Not eine Neufassung her...

Stoni, 23. März 2011, um 20:14

Naja Fußball-Bundesligisten sind den Kollegen in der Kreisklasse ja auch taktisch haushoch überlegen.

Spartakus, 23. März 2011, um 20:23
zuletzt bearbeitet am 23. März 2011, um 20:26

Natürlich, foxxy, wäre eine Regeländerung bzw. -präzisierung durchaus zielführend. Deswegen schreibe ich ja, es möge einen Verein oder eine Gruppierung geben, die sich eine ordentliche Formulierung ausdenkt und am Besten im Vorfeld Mehrheiten abklopft, denn darum geht es schließlich bei DDV-Anträgen.

Solange das nicht der Fall ist, ist es so wie Hartwig H. es seinerzeit als Mitglied der Regelkommission, die sich selbstverständlich mit dem Thema befasst hatte, formuliert hat. Man kann in der Praxis ein tatsächliches Überlegen und ein simuliertes Überlegen nicht auseinander halten, weil jeder überlegt anders, sowohl tatsächlich als auch simuliert. Die eingesetzten Schiedsrichter wären überfordert bei der Bewertung der Sachverhalte.

Natürlich gibt es Verhaltensmuster, die ich auch studiere. Mein Dauerfreund und -rivale Leif zum Beispiel schaut immer an die Decke wenn er nicht weiß was er machen soll. Dort findet er indes auch nicht die Lösung :-). Wenn er simuliert überlegt, schaut er starr in seine Karten. Bei anderen Spielern wiederum gibt es überhaupt keine Unterschiede im Verhaltensmuster bei tatsächlichem und simuliertem Überlegen. So könnte man sich für jeden Spieler im Verband eine Karteikarte anlegen. Dann gibt es doch zahlreiche Spieler, die kein klares Verhaltensmuster aufzeigen, weil sie noch nicht routiniert genug sind. Usw. usw. Wer zieht die Grenze und wo setzt die an? Wie sollen die Schiedsrichter das umsetzen? An der Beantwortung solcher Fragen scheitert der Versuch, das simulierte Überlegen herauszufiltern und zu ahnden. Und wenn man sich einzelne offensichtliche Fälle herauspickt, entsteht zweierlei Maß, was auch nicht richtig sein kann. Denn der nächste kommt bei analoger Vorgehensweise ungeahndet davon.

Aus diesen Überlegungen heraus duldet der DDV lieber das simulierte Überlegen, obwohl es nicht ausdrücklich als Aktion definiert ist.

CaptainHook, 23. März 2011, um 20:27

Spieler sind durch Trikots erkennbar einer Mannschaft zuzuordnen laut FIFA Regelwerk. Beim Freizeitfussball kommt es zwar oft vor, dass man nicht weiss wer mit wem spielt, aber das ist ja auch nicht beabsichtigt wie beim Doko, oder...:)? iHier ist die Partnerfindung ein integraler Bestandteil des Spiels. Diese Unsicherheit zu minimieren ist Ziel des Spiels..fuer viele ist es halt akzeptabel, dass man dieses durch "abfragen" abkuerzen kann. Vielleicht sollte man, wenn man die Regeln nicht aendern kann, ueberlegen, ob fuer bestimmte Taktiken nicht ein Preis eingefuehrt wird (zB mehr Puntke erreichen zum Gewinn). Damit waeren sie legitim, aber sie zoegen im Spiel auch eine negative Konsequenz fuer den Ausfuehrenden.

Seltsam, 23. März 2011, um 20:29

"Das Unterlassen einer Handlung ist aber doch von der Logik her auch eine Handlung, auch wenn man da "nichts tut"."
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Nein, "Nicht Handeln" ist und bleibt "nicht Handeln". Wenn Du zu einer Null eine weitere hinzuaddierst, ist das Ergebnis immer noch Null.
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"...triggert das Zögern ja de facto die Kontraansage des Partners, deshalb könnte sie prinzipiell auch Strafpunkte gleich mittriggern."
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Nein! Das "Überlegen" allein ist nicht der Auslöser einer Ansage. "Überlegen", also durch Nichtstun das Spiel verzögern, kann jeder, auch ohne damit eine Ansage auszulösen. Erst das Verständnis dieses Nichtstun als Sendung einer Information ist der Auslöser. Als Auslöser braucht es also zwei Bedingungen: SENDER und EMPFÄNGER. Diesen Auslöser erkennt aber nicht jeder und nicht jeder wendet das Nichtstun (Überlegen) als Informationssendung an. Damit sind aber Mehrdeutigkeiten in diesem Spielverhalten einwandfrei erwiesen. Wäre aber GRUNDSÄTZLICH und immer gewährleistet, das es JEDER anwenden und verstehen kann, Mehrdeutigkeiten in diesem "Überlegen" total ausgeschlossen, dann erst könnte man davon sprechen, aus einem spezifischen Spielverhalten heraus seine Partei preiszugeben, eine Ansage zu erzielen, ohne dass es sich um eine SPIELTAKTIK handelt.
Da das aber nicht gewährleistet ist, kann man auch nichts dagegen tun.

Nur ein Spielverhalten, welches eindeutig ist, kann zu Regeln führen, die es erlauben, oder verbieten. Das geht bei der stillen Kontraabfrage schlicht nicht.

Ex-Füchse #365, 23. März 2011, um 21:35

Deine Vorschläge haben manchmal ja fast was Humoristisches, Marek.
Ich stelle mir gerade die Sache mit den von Dir vorgeschlagenen Regeländerungen vor ("Preise" fürs Zögern). Dann müsste in Zukunft hinter jedem Tisch ein Schiri stehen, der feststellt, ob denn nun gezögert wurde oder nicht und im Nu würde sich das Doko-Vereinslokal in eine Kampfarena verwandeln.

CaptainHook, 23. März 2011, um 21:51

das Zoegern ist Auslegungssache, aber die Reaktion darauf nicht... wenn still KO abgefragt wird und es dann auch kommt....triggert das z.B eine Absage...was ist so schwierig daran es zu verstehen....kein Spass....war ernst gemeint. Aber jedem seine Meinung, Dir auch DieJunge...:)

CaptainHook, 23. März 2011, um 22:12

Nachtrag fuer DieJunge: das Zoegern und die darauffolgende KO Ansage ist im Zusammenschluss eindeutig genug fuer alle Spieler, dass es keines Schiedsrichters bedarf...das Penalty muesste dann nur durch das Regelwerk festgelegt werden, also z.B 125 Punkte zum Erreichen des Gewinns...da kann man sich dann wieder drum kloppen, wie hoch es ausfallen muesste. Nur ein Vorschlag eines DK-Anfaengers....:) Die Idee ist doch einfach, dass man 2 gespaltene Lager auf andere Weise naeher zusammenbringen kann, damit man sich nicht immer absprechen muss. Aber vielleicht kennt DieJunge keinen Kuhhandel...

HDF, 23. März 2011, um 22:59

seltsam, du legst doch so viel wert auf genauigkeit, wie kannst du dann von grundsätzlich reden, denn was heißt "grundsätzlich"?
dem grunde nach ja, aber mit ausnahmen; also sehr eindeutig zweideutig ggg

CaptainHook, 24. März 2011, um 00:17

in einem anderen Thread wurde auch die die Frage nach dem Nachwuchs gestellt (Cahei)...jedes Spiel (Sport), das wettbewerbsmaessig betrieben wird, muss uniform akzeptierte Regeln haben. Wenn die Regelauslegung die Entwicklung zu vieler verschiedener Spielformen zulaesst, die den Charakter des Spiels wesentlich aendern, dann hat das auch ein bisschen Konsequenzen bezgl des Interesses am wettkampfmaessigen Spiel. Ein anderes Beispiel, im Fussball wird beim Thekenkick, beim Hallenfussball oder beim Beachfussball auch nach anderen Regeln gespielt, die gegenueber den FIFA Regularien deutlich anders sein koennen. Aber wenn ich ein beim DFB eingetragener Verein bin, dann ist es egal ob ich Kreis, Regional, Bundes oder CL oder in Dubai oder in Zimbabwe antrete...ueberall stehen 3 Scheidsrichter, die nach FIFA Regeln pfeifen UND ich muss mich nicht mit 11 Gegenspielern VOR dem Spiel darueber unterhalten, welche Spezialregeln wir mit bereucksichtigen moechten. Alles laesst sich definieren und in das Regelwerk einbinden, vorrausgesetzt man entwickelt einen Konsens zwischen verschiedenen Lagern. Aber vielleicht wollen es ja auch nicht genuegend oder es ist nicht soooo dringend und der Status Quo ja auch ganz nett...anders laesst sich dieser Schwebezustand jedenfalls fuer mich nicht erklaeren. Man muss auch mal mit ein bisschen mehr Fantasie an solche Probleme herangehen und sich mal anschauen, wie andere Spiele/Sportarten solche Regelkonflikte loesen und dann daraus seine Schluesse ziehen. Dafuer sollte die Regelkommission zustaendig sein, die sich kreativ/offensiv mit solchen Dingen beschaeftigt.

Seltsam, 24. März 2011, um 00:42

HDF, wenn Du möchtest, erkläre ich dir die Welt viereckig. Doch lieber halte ich mich an die Fakten, statt mit dir amüsant rumzualbern.

Herrmann, 24. März 2011, um 04:31
zuletzt bearbeitet am 24. März 2011, um 04:32

Jeder Anbieter der sich gegen simuliertes Überlegen sträubt wird auf Dauer nicht erfolgreich sein.
Zumindest nicht wenn es um Wettbewerb geht. Ich verstehe die ganze Diskussion sowieso nicht. Man kann überhaupt nicht über "nachdenken" diskutieren.Aber das ist typisch deutsch und somit kleinkariert.
Einige sollten mal an Ihrer Spielkunst arbeiten anstatt sich mit Sachen zu befassen die man nicht ändern kann.

Gruß Herrmann

Stoni, 24. März 2011, um 09:47
zuletzt bearbeitet am 24. März 2011, um 09:48

@ Marek: alle spielen nach denselben Regeln. Konventionen sind Spieltaktiken wie Abseitsfalle oder 4-4-2, die auch nicht jede Fußballmannschaft gleichsam kennen oder beherrschen. Jeder kann, keiner muss.... Es kann doch nicht sein, daß sich gute Spieler beschneiden, nur damit weniger Engagierte noch mitkommen...

CaptainHook, 24. März 2011, um 14:25

@Herrmann: Die Arbeit an meinem DK-Spiel haelt mich nicht davon ab, mal ein paar Vorschlaege zu machen. Bis jetzt bin ich aber relativ zufrieden. Ich werde den sicher gut gemeinten Rat spaeter aber sicher nochmal ueberdenken, wenn ich immer noch auf der Stelle trete....:)
@Stoni: ich habe keine besondere Neigung in die eine oder andere Richtung, verstehe eh nur wenig davon, da ich die meisten Konventionen noch nicht oder nur ungenuegend kenne. Allerdings ist mir das Problem (Parteienaufloesung durch Zoeger-Abfrage) relativ klar und durch diese Diskussionen auch, dass es nicht wirklich im Regelwerk erfasst ist. Die Abseitsregel, Torwart nimmt den Ball auf, Rueckpass zum Torwart, Tor-Kamera sind alles Beispiele, wo es auch schwierig war (ist) viele Praktiken in Regeln zu erfassen, aber man muss dran arbeiten. Im Fussball gibt es auch keinen Verein "ohne Graetschen" oder ohne Abseits? So wie ich es verstehe gibt es aber einige Vereine, die bestimmte Praktiken ausschliessen beim Doko. Ist ja nicht wirklich konsequent, oder? Macht doch deutlich, dass es deutlich gespaltene Meinungen gibt und da keine Annaeherung stattfindet. Ergo, ist es besser die Realitaet, wie sie gelebt (gespielt) wird zu akzeptieren und dafuer eine Konzession der Gegenpartei zur Legitimation einzufordern. Die meisten werden nun meinen...das Zoegern kann man fuer Schiedsrichterzwecke nicht definieren. Dem sage ich, lasst mal einen Programmierer online gucken was Erwartungswerte fuer Kartenausspiel der Allgemeinheit und eines Individuums und dann macht mal einen Rechenvergleich mit realen ZoegerAbfragen verschiedener Individuen. Da wuerde man eine statistisch signifikante Abweichung finden. Im Umkehrschluss ist dann die Frage: ist jedes Zoegern eine Abfrage? Natuerlich nicht. Aber 1. kommt ja nicht immer das Kontra und die Frage ob es eine reale Abfrage war muss nur beantwortet werden, wenn das Kontra dann auch kommt. Also, ist ein Kontra mit vorangehendem "Zoegern" (signifkant abweichend von dem Normal-Spieler-Wert fuer das Ausspielen) dann eine "still abgefragtes" Kontra und man kann dann ueberlegen, ob das andere Konsequenzen fuer das Spiel hat (neu durch Regelwerk definiert). Also, alles nur als Denkanstoss gemeint....in diesem Sinne Gut Blatt. Marek

Ex-Füchse #13152, 24. März 2011, um 15:04
zuletzt bearbeitet am 24. März 2011, um 15:06

Wie willst du denn das "Re-Erschrecken" nach einem 36er im ersten Stich messen? Mit dem deutlichen Zusammenzucken wenn an 4 ein "Ignorant" das Contra brüllt?

Finde die Diskussion langsam fad. Es gleicht sich der Vorteil, bzw. Nachteil immer wieder aus. Doppelkopf ist eben ein relativierendes Spiel.

Ich stelle mir gerade amüsiert die Endlosdebatten in den Kneipen und Spieltischen vor mit den ersten Abfragen.

Und es bleibt nach wie vor ein nicht "regelbares - abgrenzbares" Verhalten. Selbst wenn es in das Reglement aufgenommen würde: Dann käme demnächst . . . Der hat gezögert und ist Re - das ist doch VERBOTEN.

Es ist in den Schiedsrichterhilfen geklärt und ich denke das sollte reichen.

In diesem Sinne

Chrissel

HDF, 24. März 2011, um 15:44
zuletzt bearbeitet am 24. März 2011, um 16:31

übrigens seltsam, das war nicht albern und amüsant gemeint, es ist eine tatsache, aber wenn dir mal einer etwas schreibt wo du einen fehler gemacht hast, dann kannst du das nicht wechseln und weichst einfach aus gggg, eh der letzte eintrag den ich mache werde, wenn es um deine ergüsse geht, bist wie eine mauer, deine meinung ist doch sowieso "ich bin der mittelpunkt der erde und es gilt nur das was ich schreibe", da verwende ich mein gehirnschmalz lieber anders

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