Doppelkopf-Strategien: Wie zählt und merkt ihr euch Karten?

maximilius, 13. Oktober 2013, um 14:14

Hallo liebe Doppelkopf-Profis,

ich habe gemerkt, dass meine Strategie, mir die Anzahl der ausgespielten Fehlkarten und Trümpfe zu merken für mich nicht so gut funktioniert.
Ich versuche 4 Counter runter zu zählen: Trumpf, Eichel, Grün, Herz und sage mir ständig wiederholend die Zahlen auf, z.B. "19, 6, 7, 5 ... 19, 6, 7, 5 ... 19, 6, 7, 5 ..." Und wenn ein Stich gemacht wird, passe ich meine Counter an.
Dann passiert irgendetwas spannendes im Spiel und plötzlich kann ich die Counter innerlich nicht mehr aufsagen und der Klang der Zahlen ist weg.

Wie macht ihr das?
Stellt ihr euch bildhaft die Zahl vor?
Stellt ihr euch die Karten vor dem geistigen Auge vor?
Habt ihr das im Gefühl?
Merkt ihr euch das ganz anders?

Bin für jede Idee, die ich mal für mich ausprobieren könnte, dankbar!

Viele Grüße
Stephan

TanzbaerES, 13. Oktober 2013, um 14:38

Du solltest dir eventuell die wichtigsten Punkte für ein erfolgreiches Spielen in Cluster aufteilen, Stephan.

Je nach Grad der Versiertheit, also Anfänger oder schon eher fortgeschrittener Dokospieler, solltest du versuchen, dir drei verschiedene wichtigsten Inhalte für ein gutes Dokospiel nach und nach anzueignen.

Anfangen könnte man mit dem Mitzählen der noch ausstehenden Fehlwerte, denn diese sind für ein erfolgreiches Partnerspiel eminent wichtig. Sehr häufig kann über den richtigen Einsatz von Fehl der Partner entlastet, ein Spiel in jedem Falle erfolgreicher in der Punkteausbeute gestaltet werden.

Als zweite, wichtige "Abteilung" für ein erfolgreiches Dokospiel sehe ich das Mitzählen von Trümpfen. Sehr häufig entscheidet sich ein Spiel über die Zusatzpunkte wie den Fux oder Charlie am Ende, wenn im Spiel selbst nichts angesagt wurde. Gerade Re ist dort angreifbar, da ein verlorenes Spiel immer mit einem Zusatzpunkt "Gegen die Alten" gewertet wird.

Je nach eigenem Gusto sollte man sich vorerst ein Limit setzen, vielleicht die oberen 12 Trumpf plus Füxe merken.

Du wirst recht schnell merken, allein diese Fähigkeiten ermöglichen dir schon ein recht gutes Mitspielen auf DDV Ebene.

Als drittes und letztes "Muss" sollte dein Fokus darauf liegen, Punkte im laufenden Spiel mit zu zählen.

Entweder die eigenen erreichten Augen, zB wenn Soli respektive Spiele mit An- und Absagen gespielt werden, oder aber auch natürlich die des Gegners, wenn diese eine bestimmte Punktzahl nicht erreichen dürfen.

Aber immer gilt:

Nicht zu viel auf einmal wollen, denn es ist schon schwierig genug, einen oder zwei der aufgeführten Punkte zeitnah zu verinnerlichen.

Gut Blatt.

Sennike, 13. Oktober 2013, um 17:45

schöne Antwort,werde es selbst mal mit den ersten beiden Punkten versuchen.

Ex-Füchse #365, 13. Oktober 2013, um 17:58
zuletzt bearbeitet am 13. Oktober 2013, um 18:15

Lach!
Diese Frage habe ich mir selber auch schon oft gestellt. Ich bewundere immer die Leute, die nach einem Spiel noch genau wissen, wer welche Karte in welchen Stich gelegt hat und wieviele Punkte jeder hat.
Ich bin nur mit einem ziemlich schwachen Bildgedächtnis ausgestattet und meine Möglichkeiten mir Spielverläufe exakt zu merken sind daher sehr limitiert. Da mir diese Schwäche bekannt ist, überlege ich mir eigentlich immer, welche Dinge für ein bestimmtes Spiel wichtig sind und (nur) die versuche ich mir zu merken.
Also im Normalspiel die bereits gespielten Farben, die in den Stichen enthaltenen Punkte und wer gfs. welche Farbe sticht. Wenn ich es dann noch schaffe, mir die bereits gelegten Dullen, Damen und Füchse zu merken, dann bin ich eigentlich schon zufrieden, doch da hapert es meist schon.
Punkte mitzählen, das mach ich eigentlich nur, wenn es leicht ist und mir sinnvoll erscheint, also z.B. bei Soli oder auch bei rasch geklärten Partnerschaften.
Wurden Tiefabsagen getätigt, ist es meist einfacher, nicht die Punkte der Spielpartei zu zählen, sondern nur diejenigen der Nicht Absagenden Partei.
Bei Bildersoli (Damen, Buben) ist es ja einfacher, die Zahl der Trümpfe mitzuzählen, da versuch ich dann möglichst auch noch, mir zu merken, welche Farben bereits gespielt wurden und welche Asse draußen
sind.
Aber für so nen richtigen hammermäßigen Merktrick wär ich auch sehr dankbar.

Seb1904, 13. Oktober 2013, um 18:06

Gehen wir davon aus dass man sich die Dullen und die Alten womöglich ohne Hilfen merken kann.

Ich versuche (ich glaub die Anregung kam vom Silberfux) mir die restlichen Damen nach einem 2 2 2 System zu merken.

Also: ist eine Blaue draußen, bleiben 122.
ist nur noch eine Karo Dame drin: 001.

Das mache ich nicht immer, sondern zumindest dann, wenn ich mir aufgrund vorhandener Trumpflänge eine Chance auf Charly ausrechnen kann.

Zum Spielanfang zähle ich meist mit. Wenn sich ne klare Tendenz ergibt, lass ich das dann sein. Wenn es aber knapp zu bleiben scheint, ziehe ich das durch. Meist liege ich richtig, manchmal hilft es, im elften Stich dem P eine Blaue in die Dulle zu legen statt des Karo B, wenn man so als co auf 120 kommt.

Ex-Füchse #4596, 13. Oktober 2013, um 19:17

nein, is es dir nicht

Ex-Füchse #4596, 13. Oktober 2013, um 19:35

Du machst Training, wenn Du vorher aufgibst is es schade um die Zeit. ...also willst Du die Merkfähigkeiten lernen und verbessern.

Belzedar, 13. Oktober 2013, um 19:45

Fange mit einer Sache an, und wenn du die beherrschst, fange mit der nächten Sache an. Ich würde es in der Reihenfolge machen die Tanzbaer ES vorgeschlagen hat. Wobei ich erstmal "nur" mit den schwarzen Farben anfangen würde.

maximilius, 14. Oktober 2013, um 06:59

Vielen Dank für die vielen Tipps.
Ich werde mit ihnen experimentieren.

Jetzt interessiert mich insbesondere, auf welche gehirngerechte Art und Weise ihr euch die Karten merkt?

Beispiel:
- Ich merke mir die Zahlen auditiv, indem ich sie mir wiederholt aufsage. - Das klappt für mich leider nicht so gut.
- Meine Frau erzählte mir nach einigem Nachdenken, dass sie im Spiel sich selbst die Frage stellt: "Wie viel Karten von Grün sind schon draußen?". Dann guckt sie nach rechts oben und dort erscheint die Zahl dann visuell in fett gedruckten, verschnörkelten Ziffern. - Das funktioniert für sie wesentliche besser als als meine auditive Vorgehensweise für mich, aber manchmal irrt sie sich ebenfalls.

Wie macht ihr das?

Viele Grüße
Stephan

Seb1904, 14. Oktober 2013, um 07:59

Gewöhn Dir was an, was im Livespiel auch funktionieren kann. Da kannste nicht dauernd halblaut vor Dich hinmurmeln.

kESs, 14. Oktober 2013, um 12:59

Mir persönlich liegen diese Counter überhaupt nicht, da ich nicht in der Lage bin mehrere Zähler gleichzeitig rauf und runter zu zählen. Zum Glück brauche ich sie auch nur im Farbsolo (1. Counter Anzahl Resttrümpfe Gegenpartei, 2. Counter: Punktzahl Gegner) - das finde ich schon enorm schwierig, da man das eine runter und das andere hochzählen muss und braucht schon große Konzentration.
Ansonsten würde ich hier mal einen anderen Ansatz als die anderen wählen, weil der Rest sich meistens von alleine ergibt:
Zählt die Augen der Gegenpartei mit!
Wenn man die Augen zählen will, muss man sich jeden Stich zwangläufig genauer anschauen und es bleibt einem so viel besser hängen, was gefallen ist, wer was sticht, etc.
Zudem hat man im Endspiel einfach enorme Vorteile, wenn man weiß, dass man bestimmte Stiche noch zu den Gegnern durchlaufen lassen kann, um bspw. für die letzten beiden Stiche hinten zu sitzen.
In der Regel ist das Mitzählen der Gegneraugen auch gar nicht so schwierig. meistens hat man die Partnerschaften auch nach spätestens 3-4 Stichen geklärt und man braucht so nicht mühselig jeden Stapel einzeln zählen. Da sich die Stichwerte am Anfang des Spiels immer wiederholen (oft 19, 20, 21, 25, 29, 30, 31) hat man auch als nicht so versierter Kopfrechner mit ein bisschen Übung das Zählen bald raus.
Nebenbei (aber das kommt halt dann auch schon oft von selbst) sollte man ein Augenmerk auf die schwarzen Fehlläufe legen: war das ein augenträchtiger Stich oder nicht - für Fortgeschrittene: wer hat was in den Erstlauf dieser Farbe geworfen - wer spielt diese Farbe später nach - welche Farbe sollte ich entsprechend meiner Parteizugehörigkeit demnach eher nachspielen. Das ist viel entscheidener als zu wissen, wieviele Herz/Karo Damen noch im Spiel sind.

Kokolores, 14. Oktober 2013, um 19:12

Ich seh das ähnlich wie kESs: als Brücke nehme ich mein eigenes Blatt, das kann ich mir ja vor der Gesundmeldung etwas genauer einprägen.
Dann sortiere ich die ersten Stiche dahingehend, was noch draußen ist bei vermutlich welcher Partei, welche Farben in den Erstläufen aus dem Rahmen fallen. Ich mach mir sozusagen Notizen, welche Farben ich nachspielen kann/sollte und welche lieber nicht.

Und nach Ansage/erfolgter Partnererkennung kann man oft darauf schließen, ob und welche Damen der Partner halten dürfte, weil man ja sieht, welche die Gegenpartei legt/legen muss.

Das hilft jedenfalls besser dabei, das Spiel durch Auswahl der jetzt geeigneten Karte für die eigene Partei zu entscheiden. Wie bringe ich Partner (günstig) an den Stich, wie erreiche ich für uns im nächsten Stich die beste Sitzposition?

Mir hat mal jemand folgende Devise ausgegeben:
"ich habe 3 Ziele:
- möglichst gewinnen
- möglichst hoch gewonnen
- möglichst schön gewinnen"

Wer nur mit zählen beschäftigt ist und dabei spieltaktische Überlegungen außen vor lässt, wird mehr Spiele verlieren.
Wer "Charlygeil" ist oder Fuxangst hat oder meint eine Dulle für einen Doko setzen zu müssen, verliert auch mehr Spiele.
Fux, Doko und Charlie sind lediglich Sonderpunkte, deshalb sollten sie nur dann eine Rolle spielen, wenn ich es mir leisten kann...

Schwaelmer2609, 14. Oktober 2013, um 20:12

Ich merk mir jeden stich. Geht bei mir automatisch. Weiß meistens noch, wie die Stiche vor 10 spielen gefallen sind. Mitzählen tu ich aber nur bei manchen spielen

Seb1904, 14. Oktober 2013, um 23:00

Nutzt Du dieses Talent auch anderswo als beim Kartenspielen? Ich beneide dich.

Ossi, 15. Oktober 2013, um 00:16

Seb, wenn du schon Tipps fürs Livespielen gibst, ich hätte da auch einen für dich: Versuche zuerst einmal richtig zu bedienen und dann kommt der Rest von alleine. ;-)

Ex-Füchse #4596, 15. Oktober 2013, um 00:17

Das is garnich so einfach, wenn man jahrelang online gespielt hat :-(

maximilius, 15. Oktober 2013, um 07:26

Vielen Dank euch allen. Da sind einige verschiedene Ansätze herausgekommen, mit denen ich experimentieren kann.

@Schwaelmer2609
Das ist beeindruckend!
Was passiert bei dir, wenn du dich an einen Stich zurück erinnerst?
Siehst du ihn fertig als Standbild vor dir auf dem Tisch liegen?
Oder siehst du die einzelnen Karten des Stiches auf den Tisch fliegen?
Ist die Erinnerung ggf. entfremdet (d.h. Siehst du z.B. wichtige Karten greller, bunter etc.?)
Oder passiert irgend etwas ganz anderes?

Viele Grüße
Stephan

Seb1904, 15. Oktober 2013, um 08:21

Ossi ist nett. Doch ja. So richtig nett.

Ex-Füchse #5718, 15. Oktober 2013, um 08:28
zuletzt bearbeitet am 15. Oktober 2013, um 08:31

Es ist immer besser Dinge in Bildern abzuspeichern als anders. Das kann man trainieren. Andere können es, weil sie eine eher fotografisches Gedächtnis haben. Tront z.B. hat einmal geschrieben, er kann sich noch an alle seine Blätter eines Buli-Doppelspieltages erinnern (immer hin 192 Hände).

Ich habe mir Bilder für einen 25er Stich, einen 19er und einen 36er zurecht gelegt und versuche diese bei Kreuz und Pik zu memorisieren. Mir zu merken wer was gelegt hat gelingt mir nur, wenn ich wirklich gut drauf bin. Ich merke mir z.B. als Re, wer eine 10 in den Stich gelegt hat. Ist derjenige auch Re, kann ich die Farbe nachspielen. Als Kontra merke ich mir, wer die 9 gelegt hat.

Ich sehe keine Priorität von Dingen die zu merken sind. Alles ist im Endspiel wichtig:

- Wieviel Punkte liegen bei Dir und beim Gegner (wenn mann nur weiß was der Gegner hat, lässt man vielleicht den Gewinnerstich aus)
- Wieviel Trumpf sind noch draußen
- Welche Farben sind wie gelaufen

Ich plädiere dafür sich zunächst das zu merken, was am einfachsten ist. Das ist für jeden unterschiedlich. Ich z.B. kann am besten die Punkte zählen. Ich merke es kaum noch, dass ich zähle. Man kann sich live auch durch umstecken von Karten Dinge merken.

Beispiel: Sticht der Partner z.B. Kreuz kann ich mir meine verbleibenden Kreuz nach links stecken und so mir merken, dass er Kreuz und nicht Pik gestochen hat.

Ex-Füchse #50408, 09. Juni 2016, um 18:27

Dieser Thread ist es wert, wieder in die Öffentlichkeit geholt zu werden. Vielleicht kommen ja noch mehr Vorschläge hinzu

Ex-Füchse #116426, 09. Juni 2016, um 19:20

Tanzbär hat sich alles durch Telefoniererei und Betrug merken können.

Ausserdem hat Tanzbär grundsätzlich seine Alte am gleichen Tisch gehabt.

Darum sind seine Ratschläge auch so fundiert, der Tanzbär wusste aus dem Spiel heraus, was die anderen auf der Hand hatten.

DOKO-OUVERT nennt Manne diesen Kartenverrat, den der Tanbär begangen hat.

LG

Ex-Füchse #88882, 11. Juni 2016, um 18:28
zuletzt bearbeitet am 11. Juni 2016, um 18:40

@ Doko Fans:
Vor ein paar Jahren postete ich folgendes -sinngemäß-:
Hallo
wißt ihr wie ich Doko online lernte?
Neben mir liegt ein DIN A4 Blatt darauf steht folgendes:
KREUZ- 9,10 Bube Dame König As
PIK- 9,10,Bube,Dame,König,As
HERZ- 9,10,Bube,Dame,König,As
KARO- 9,10,Bube,Dame,König,As

Bei jedem Stich machte ich einen Haken,was gespielt wurde....
so wußte ich z.B. wieviele Damen noch im Spiel waren,oder ob Karlchen den letzten Stich bekommt...

die Reaktionen der Dokogemeinde waren heftig,99% waren davon überzeugt:
Das was du machst ist Betrug.
Tja ich wollte einen 14 Jährigen helfen,dieses Spiel zu erlernen,so gab ich ihm diesen Rat.

hmmmmm Betrug ist ein hartes Statement.
Ist so etwas Betrug?Keiner sieht meinen Zettel.
???

Ex-Füchse #116426, 11. Juni 2016, um 19:19
zuletzt bearbeitet am 11. Juni 2016, um 19:21

Petro/Hilde

es geht doch im Grunde genommen um was anderes.

Die vermeintliche Doko-Elite glaubt durch Konventionen/eindeutiger Kartenverrat die Doko-Welt zu revolvererzurien.

Das sind Leute wie Mannewolff, Silberfux und auch Tront(Schiedsrichter nebenbei) die darüber schreiben und vor allen Dingen allen, die am "Kartenverrat" teilnehmen, vorschreiben, wie sie diesen "Sanktionsfrei" fabrizieren koennen.

lol lol lol

Ich lache mich nicht tod, die Kartenverräter haben nur immer neue geheime Absprachen, die nur ein paar wenige kennen.

Ich schätze die Spieler, die sich eindeutig dagegen aussprechen.

Ich nenne 2, "Hänschenvorn" "Rolf Block" und erwähnen möchte ich in diesem Zusammenhang "HDF".

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