Unterhaltung: Skyp am Tisch

sashimi, 20. November 2013, um 20:47

da hast du Recht Kokolores, durch Kartenverrat möchte ich nicht gewinnen. Dumm rumschwätzen möchte ich schon.

Kokolores, 20. November 2013, um 20:49

Hat aber auch Nachteile - kann im Spiel ablenken, das Gespräch sollte man in den Spielpausen fortsetzen..

Kvothe, 20. November 2013, um 21:09

Ich kenn welche die spielen einfach weiter, obwohl noch / schon wieder / immer noch gesprochen wird.
Das kann schon mal zu Ablenkungen im Gespräch führen, da kommen dann so Sätze wie 'da sagt der biste fit? Keine 90 zu mir und dann war das jetzt ne Frage?'

Spartakus, 21. November 2013, um 08:39

Ich persönlich stehe Skype als eingesetztes Medium beim Internet-Doko zwiespältig bzw. skeptisch gegenüber. Dabei gebe ich gern zu, dass bei dieser Bewertung ein wenig der online-Schiedsrichter zum Vorschein kommt.

Auf der einen Seite gibt es eine überwältigende Anzahl von reinen Spaßspielern. Diese sind ja auch das erklärte Hauptklientel der Fuchstreff GmbH. Für diese große Gruppe ist Skype als unterstützendes kommunikatives Mittel mit Sicherheit hilfreich. Es unterstützt soziale Komponenten, weil skypen sicherlich schon etwas persönlicher ist als der Austausch im Chat oder via PN. Für sämtliche erdenklichen Trainingsmaßnahmen ala z.B. Doc_Jule oder Kokolores gibt es ebenfalls nur Argumente pro Skype. Und schließlich erhöht das Skypen deutlich die Hemmschwelle für persönliche Ausuferungen aller Art. Der reine Spaßspieler kommt gar nicht auf die Idee über irgendwelche Missbrauchsmöglichkeiten nachzudenken und die erwähnte Ablenkungsgefahr ist für ihn nicht wichtig. Außerdem taugt Letzteres vielleicht gar nicht mal als Argument, denn die Spieler, die statt skypen chatten, werden ja auch abgelenkt. Also alles gut bei Betrachtung dieser Großgruppe.

Auf der anderen Seite gibt es eben aber auch die Gruppe ambitionierter Spieler. Die Gruppe zeichnet sich dadurch aus, dass den Spielern dieser Gruppe das Doppelkopf Spielen als solches mit dem Bestreben nach möglichst guten Ergebnissen wichtiger ist als alles andere. Diese Gruppe wird im Fuchsbau im Verhältnis zu den Spaßspielern relativ klein sein. In der Liga sieht das sicherlich schon etwas anders aus. Ferner wird in den Regeln für die Fuchsliga ja ein wenig auf den Anspruch einer Gewinnerzielungsabsicht hingewiesen. Was diese Gruppe betrifft ist es mir trotz längerem Nachdenken nicht gelungen ein Argument pro Skypeeinsatz zu finden. Ich selber würde zum Beispiel nie auf die Idee kommen, beim Doppelkopf nebenher zu Skypen. Skype kann hier meines Erachtens einzig und allein dazu dienen sich in irgendeiner Art und Weise Vorteile im Wettwettbewerb zu verschaffen. Wenn auch die überwältigende Mehrheit der ambitionierten Spieler aufgrund einer vorhandenen reinen Seele die Möglichkeit auslässt sich Vorteile zu verschaffen, gibt es halt die schwarzen Schafe. Begünstigt wird der Einsatz von Skype durch Vorhandensein von Gruppen- und Mannschaftswertungen wie bei OD (dort gab es Fälle von organisiertem missbräuchlichem Skypeeinsatz: Wer das nicht miterlebt hat, glaubt das nicht). Leider ist der Missbrauch aber auch bei Fuchstreff mit auschließlich Einzelwertungen unter befreundeten Accounts oder Erst-Zweitnicks nicht auszuschließen. Vorgekommen ist das schon, wenn auch vielleicht nur vereinzelt. Diese Spieler zu erwischen ist nicht leicht und erfordert viel Arbeit.

Das Beste wäre vermutlich, wenn alle Füchse einen virtuellen Stempel auf der Stirn hätten. Die vielleicht 90-95% Spaßspieler hätten dann ein 'Skype erlaubt' und die 5-10% ambitionierten Spieler ein 'Skype nicht erlaubt". Bliebe aber selbst bei möglicher Realisierung dessen die Frage nach Kontrollmechanismen.

Als ich mit Herkunft einer reinen Wettbewerbsplattform hier das erste Mal über legitimen Skypeeinsatz gelesen hatte, der offensichlich auch von den Betreibern als unrkitisch angesehen wird, bin ich zunächst aus dem Staunen nicht heraus gekommen. Mir ist dann aber klar geworden, dass dieses technische Hilfsmittel für die überwältigende Mehrheit der Füchse nur mit positiven Gedanken verwendet wird. Dennoch: Hier vermischen sich mehrere Gruppen von Spielern, und jeder Spieler denkt und handelt anders. Daher überwiegt bei mir trotz aller gewonnen Erkenntnisse die Skepsis.

Ein kleiner Ausblick:
Sollte es eines Tages doch mal gelingen online- Meisterschaften unter der Fahne des DDV auf den gängigen Doko-Plattformen mit vermutlich sogar Qualifikationsmöglichkeiten für DDV-Wettbewerbe zu implementieren, wird der Einsatz von technischen Hilfsmitteln auf das Strengste verboten sein. Denn wenn der DDV einen Grundanspruch hat dann den, dass Betrugsmöglichkeiten so gut wie möglich (ganz ausschließen wird man es wohl nie können) eingegrenzt werden. Klar sollte an der Stelle aber eben der Unterschied von reinen Wettbewerben und z.B. dem Fuchsbau als meinetwegen Spielwiese werden.

Friedrich, 21. November 2013, um 09:31

Ich fürchte, du wirfst da (vielleicht aufgrund mangelnder eigener Erfahrung mit Skype?) ein paar Dinge durcheinander Dirk.
Zudem hat dich die Angst vor Betrug doch arg im Griff, was natürlich einerseits von einer tadellosen Einstellung zeugt, dich jedoch andererseits ein paar gewagte Thesen aufstellen lässt.

Um es ein wenig zu sortieren:

1) Ich denke zunächst einmal schon nicht, dass dem "ambitionierten Spieler" die Ergebnisse 'wichtiger sind als alles andere'. Den meisten guten Spielern, die ich kenne, sind andere Dinge mindestens ebenso wichtig. Dazu gehört vor allem, dass das Tischniveau sich in einem Rahmen bewegt, welches taktisches Spiel überhaupt erst möglich macht und zum anderen durchaus auch eine gute Tischatmosphäre.

2) Wer bescheißen will, bescheißt und findet dabei auch immer Wege, zu bescheißen. Punkt. Das war schon immer so und wird immer so bleiben. Ob er dies nun übers Telefon tut oder via Skype ist nebensächlich. Das ist geradezu 'beschissen', hat mit der Frage, ob andere Leute skypen jedoch erstmal nix zu tun. Überspitzt gesagt, wäre das so, als würde man Autos generell verbieten, weil in Brandenburg mal wieder einer besoffen in die Allee gegurkt ist.

3) "Was diese Gruppe betrifft ist es mir trotz längerem Nachdenken nicht gelungen ein Argument pro Skypeeinsatz zu finden", "Skype kann hier meines Erachtens einzig und allein dazu dienen sich in
irgendeiner Art und Weise Vorteile im Wettwettbewerb zu verschaffen".
Wenn du das wirklich so siehst, solltest du dich im DDV dafür einsetzen, dass auf Turnieren Trennwände zwischen den Spielern installiert werden müssen und Gespräche (auch zwischen den Spielen) komplett untersagt werden.^^
Die Frage wäre dann allerdings, wozu man überhaupt noch Live-Tische bei solchen Gelegenheiten spielen sollte...

4) Neben der Tatsache, dass Geselligkeit und sportlicher Wettkampf aus meiner Sicht gut ergänzen können, möchte ich noch darauf hinweisen, dass ich eine Reihe von Leuten auf dieser Plattform kenne, die ihr Spiel in den vergangenen Jahren auch deshalb verbessern konnten, weil sie sich kurz zwischen zwei Spielen oder ausführlicher nach einem Tisch über Spiele in einer Weise austauschen konnten, wie es im Chat nicht so einfach möglich gewesen wäre.
Über Skype sind also einige Leute überhaupt erst zu "ambitionierten Spielern" geworden.

5) Eine Ablenkungsgefahr sehe ich zwar, ihr gegenüber steht jedoch auch ein positiver Effekt, der diese ausgleichen sollte.
Ich für meinen Teil spiele nämlich oft sogar konzentrierter, wenn ich im Skype auf Fehlzüge direkte Rückmeldung von Freunden bekomme. Denn das dort die "Hemmschwelle für persönliche Ausuferungen aller Art sinkt", kann ich so nur bedingt bestätigen...^^

Falls du mal Interesse hast, mit ein paar netten Leuten dahingehend deinen Horizont zu erweitern, lass es mich wissen. Würd mich freuen ;)

Beste Grüße
Leif

Kokolores, 21. November 2013, um 10:39

...stimme Friedrih voll zu. Nur durch Nachkarten lernt man, und diese Plattform ist einfach zu schnell, um das im Chat konstruktiv handhaben zu können.

Southern, 21. November 2013, um 12:27

Freiwillig dann auch noch mit Sparta skypen? Boah Leif eyyy... Ihr (Du, TMOK und Co) seid schon Strafe genug.... Aber Wu... Die ist toll... ^^

Seb1904, 21. November 2013, um 14:10

Ich jedenfalls habe via Skype und die direkte Erklärung warum ich in dem Falle ein Doko-Volldepp war, schon jede Menge gelernt. Wenn man das alles im Chat tippen wollte: Gute Nacht.

wurschtel81, 21. November 2013, um 19:16

dito, schätzeken, dito ;o)

CaptainHook, 21. November 2013, um 19:34
zuletzt bearbeitet am 21. November 2013, um 20:33

Friederich's Analyse gefaellt mir sehr gut...man sollte Technologie nutzen, wozu sie gut ist und deswegen ueberwiegt fuer mich klar der Vorteil, welches das Online Spiel durch Audio/Video Verbindung erlangt, weil es 1. dem Live Spiel angenaehert wird und 2. viel mehr Moeglichkeiten eroeffnet zu trainieren etc..persoenlich wuerde ich das auch nutzen, aber die Gelegenheit hat sich da nie so ergeben (ausser vereinzelt beim Training).

@Sparta
vermutlich ist das Liga-Klientel eher weniger interessiert an dem sozialen Austausch als Spieler die mehr im Fuxbau spielen...deswegen wird es auch dort immer mal wieder Ausnahmen geben, die die Regel bestaetigen. Mann muss sich auch fragen, ob es Sinn macht, etwas zu untersagen, dessen Gebrauch man nur indirekt ueber Spielanalysen feststellen kann.

Es wird immer diese paar boeswilligen geben, die damit systematisch manipulieren und denen kommst Du nur ueber Meldungen und retrospektive Spielanalysen bei...was ja auch nicht sooo schwer ist. Diese wird auch ein Verbot kaum davon abhalten, weil sie meinen, dass sie es so machen koennen, dass sie nicht erwischt werden.

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