Doppelkopf-Strategien: Mach ich mich Lächerlich?

akaSilberfux, 21. Juni 2014, um 20:50

S. 13, ES, wörtliches Zitat, unter der Überschrift: "2.1.2 - 90 - Anfragen"

......

"Voraussetzung für eine Anfrage sind ein starkes Blatt (Minimum: Stärke für eine RE/KONTRAAnsage
bei Legen der ersten Karte) und ein echter Vorteil für die eigene Partei durch die Antwort,
welche durch das Treffen der nächsten Ansage erfolgt."

Wenn man die Verliererrechnung und übrigen Ansichten des ES außenvor lassen möchte, kann man sich die Hand auch konkret betrachten:

Mit der Beispielhand sind Antworten an Pos. 2 und Pos. 4 gut. Doof ist nur eine Antwort von Pos. 3 ohne eigenes As (und hierum ging es ja in diesem Fred).

Nach Re? - k90 (Pos. 3),
Karo-Ass x Herz-Zehn x
Karo-Ass x
hängt die Absage vom 1. Herzlauf ab. Sticht Kontra, wird Kontra i.d.R. auch die k90 schlagen. Den Verlust zweier Herzläufe, eines Piklaufs und zweier Pik-Dame hält die Abfrage nicht aus. Wahrscheinlich reicht sogar ein Stich weniger für Kontra. Die Abfrage ist damit dünn.

Ex-Füchse #78159, 21. Juni 2014, um 20:58

Karl Murks - diese Aussage spiegelt meine bisherigen Erfahrungen auf dieser Seite wieder, deine Aussage bestätigt das aufs neue.

Ex-Füchse #78159, 21. Juni 2014, um 21:16

den akaSilberfux beschäftigt so etwas, wahrscheinlich hat er heute immer wieder mal über die Diskussion nachgedacht, jemandem wie dir sind eben Dinge die eigentlich gar nichts mit der Sache zu tun haben aber scheinbar wichtiger, so differenziert sich für mich unter anderem ein leidenschaftlicher Vollblutspieler vom Provinzkicker, wenn ich das mal so plump ausdrücken darf.

Ex-Füchse #4596, 21. Juni 2014, um 21:21

Als ich DDV- Doko angefangen habe, hatte ich den Eindruck, daß die große Abfrage auf die Dulle noch ziemlich neu war. Bezieht sich das Zitat aus dem ES auf die Abfrage vor Aufspiel?

akaSilberfux, 22. Juni 2014, um 00:21

Das Zitat bezieht sich auf k90-Abfragen im allgemeinen.

EvilNephew, 22. Juni 2014, um 00:35

Die Wahrscheinlichkeit, dass mein Partner an 3 sitzt und kein As sowie keine Blaue mitbringt, ist unter 2%. Wenn mir das passiert und zusätzlich noch mein Herzas gehackt wird, hake ich das Spiel unter Künstlerpech ab.

Klar wird das Spiel auch dann schon eng, wenn das schwarze As meines Partners gehackt wird. Auch ist es mit Blauer beim Partner noch nicht klar gewonnen. Eine große Abfrage muss in meinen Augen nicht 100% mitbringen. Gerade weil ich hier einen großen Vorteil durch Antwort erhalte, halte ich sie für wertvoll.

Ex-Füchse #4596, 22. Juni 2014, um 02:11

Terry, ich würde sagen Du irrst.

Gibt es noch Historiker die die zeitliche Reihenfolge zusammenkriegen, wann stille Abfrage und große Abfrage vor Aufspiel und das ES entstanden sind?

akaSilberfux, 22. Juni 2014, um 13:53

#evilnephew: Bei den 2% ist zunächst eine neue Bedingung, nämlich die Blaue dabei - auf Moving Target habe ich keine Lust.
Weiterhin vergleichst du alle Fälle; ich würde nur die Fälle vergleichen, bei denen ich eine Antwort erhalte. Nur in diesen Fällen entsteht ein signifikanter Unterschied.

In einem Drittel der Fälle sitzt mein Partner an Pos. 2 und kontrolliert beide schwarzen Farben in etwa 16% der Fälle (entspricht) 6%
In zwei Drittel der Fälle sitzt er an einer anderen Position und hat in etwa 33% der Fälle eine Dulle (entspricht) 22%.
Auf die Zahl der möglichen Antworten gerechnet erhalte ich also in etwa 40% der Fälle die Antwort von Pos. 3. Weder Pik- noch Kreuz-As hält er in etwa einem Drittel, also in 13% der Fälle. In 13% der Fälle kaufe ich mir also Probleme ein, die ich durch Herz-Ass mit Re vermeide. Zugleich erhalte ich Infos über den Herzlauf, welche mich zur k60 etc. führen können.

Da die Wahrscheinlichkeit für einen weiteren Wert beim Partner an Pos. 3 hoch ist, könnte man auch eine schwache Abfrage stellen. Das ist nicht mein Stil, aber vertretbar. Da diese Hand zugleich auch ein Re im 1. beinhaltet, ist es dennoch kein Widerspruch zur Stärkeneinordnung.

#Noddy: der komplette Absatz lautet:

"Eine Anfragesituation liegt immer dann vor, wenn ein Spieler, der eine Erstansage getroffen hat,
vor Legen der eigenen Karte zu einem Stich einige Sekunden wartet. Er tut dies, um seinem
Partner die Möglichkeit einer weiteren Ansage zu geben, wenn er diesen Stich wahrscheinlich
macht oder wenn er angespielt werden kann (links vom Anfragenden aus gesehen sitzend).
Voraussetzung für eine Anfrage sind ein starkes Blatt (Minimum: Stärke für eine RE/KONTRAAnsage
bei Legen der ersten Karte) und ein echter Vorteil für die eigene Partei durch die Antwort,
welche durch das Treffen der nächsten Ansage erfolgt."
Der 2. Satz, 2. Alternative beschreibt eine große Abfrage vor Aufspiel. Die stille Kontraanfrage gab es damals noch nicht.

Ex-Füchse #4596, 22. Juni 2014, um 14:06

Hatte ich mir nochmal durchgelesen, der Abschnitt bezieht sich nur auf laufende (Fehl-)Stiche.

Weiter hinten finden sich die Aufspielkonventionen, die beschränken sich dann auf Dullenaufspiel und DD- Anzeige.

Da das ES Dullenabfragen nicht kennt kommt es wohl immernoch zu den abwegigen Einschätzungen speziell bei stillen Kontraabfragen. Da werden dann Erwartungswerte in die Abfragen hineinkolportiert obwohl lediglich Bedingungen zu erfüllen sind.

akaSilberfux, 22. Juni 2014, um 14:08

"...oder wenn er angespielt werden kann." bezieht sich offensichtlich auf eine Abfrage vor Aufspiel an den Partner an Pos. 2 und nicht auf einen laufenden Fehlstich.

Ex-Füchse #4596, 22. Juni 2014, um 14:22

is ok ...aber ich habs versucht :-)

SvenBerger, 29. Juni 2014, um 00:03
Dieser Eintrag wurde entfernt.

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