Unterhaltung: Es war einmal - ein Dokomärchen (oder Verhalten im FT mal anders)

Seltsam, 20. Mai 2014, um 15:15
zuletzt bearbeitet am 20. Mai 2014, um 15:25

Reporter: Hallo Frau DasLetzteimNorden, danke, wir freuen
uns über die Gunst des Interviews mit Ihnen. DasLetzteimNorden: Jo, gärne. Hab
ja sonst auch nüscht zum tun.

R: Haben Sie schon gehört, das die Gewerkschaft der Polizei von allen Bürgern mit sehr hohen Onlinezeiten eine Abgabe fordert, weil ihnen aufs Jahr gerechnet höhere Einzatzkosten entstehen?

Denn die ganzen alten Leute hängen nicht mehr auf ihren Kissen am Fenster und glotzen eben auch nicht mehr auf die Straße , sondern hängen am PC ab, statt die Nachbarn zu bespitzeln.

DLiN: Och jaa, ich zahl ja schon länger. Aber mir wurde kürzlich ein Nachlass gewährt, weil ich einen streunenden Hund aufgenommen habe.

R: Apropos Hund, wir hörten, sie seien recht viel online. Haben Sie da überhaupt Zeit für einen Hund?

DLiN: Jo, das stümmt wohl. Von morgens in der Früh bis abends, aber ich geh ja immer slopen, sobald ich dronken genuuch bin. Is ja sonst nüscht los. Für den Hund hats goad gereicht.

R. Und was machen sie online den ganzen Tag?

DLiN: Och jaaa, da spiele ich gern Kaarten und schau halt so, was da sonst noch passiert. Die haben da ein Forn....

R: Forum...!?

DLiN: Worum?...

R: Also gut, Forn...

DLiN: Ja, In dem Forn, da passiert ja immer soooo viel, nich wa!?

R: Und was passiert da so?

DLiN: och eigentlich nüscht, …

R: aber sie sagten eben noch …

DLiN: …außer vielleicht mal der ein oder andere Zoff middeenanda. Aber ich halt mich da raus. In Luv swimme ich nich goad, ich brauch immer ein büschen Lee…

R: Wie meinen? Sie haben keine eigene Meinung aber machen im Windschatten anderer mit?

DLiN: Och jaa, bin ja nich mehr die Jüngste, nich wa!? Und ich brauch doch auch irgendwie meine Einheit, nich waa?

R: Ist das nicht furchtbar langweilig, den Leuten dabei zuzusehen, wie sie sich in den Foren gegenseitig bekämpfen und ab und zu selbst sinnbefreit teilzunehmen?

DLiN: Och nöö, das is auch ein büschen aufregend und unterhaltsam, wenn ich selber mitmache aber immer auf die Mehrheit setze und nur aus dem Schatten schieße. Ein oder zweizeilig sinnbefreit kann ich ja besonners goad.

R: Können Sie denn noch was anderes?

DLiN: Nöö, oder, hm, doch? Grad fällts mir ein! Ich kann die Internationale furzen.

R: Hm, ja, danke, ... Würde Ihnen eine Ablenkung , vielleicht mit etwas Lebendigem, das Leben mit weniger Onlinezeiten nicht wieder schmackhaft machen? Der Hund wäre doch prima als Gefä...

DLiN: Och nöö, der Hund is nuu grad alle,… und Hund ist immer so aaaufwändich wenn der noch lebt… ach ja, nuu fällts mir ein... ich muss schnell noch die kiffende Sterbehilfe anrufen...

R: Äh, ähem, ja, … vielen Dank Frau DasLetzteimNorden für das Gespräch.

Doc_Jule, 20. Mai 2014, um 15:55

irgendwie erinnert mich das an jemanden...wie hieß er noch? Hotte oder so? Der konnte es auch nicht lassen....immer wieder das selbe Thema....hast ordentlich Frust wegen dem Ausschluss, wa?^^

Ex-Füchse #6093, 20. Mai 2014, um 16:32

danke, Seltsam, süß von dir.

Ex-Füchse #92029, 20. Mai 2014, um 17:44

Seltsam... Süß?????

Ex-Füchse #84348, 20. Mai 2014, um 17:48

^..^ miau miau

Felurian, 20. Mai 2014, um 18:45

Flinx musste sich sputen. So grade eben noch unbemerkt war er mit seinem Diebesgut – einem großen Beutel Gambas – entkommen. Er war zwar ein begnadeter Dieb, doch diesmal wäre er fast aufgeflogen. Ruthven war einfach nicht zu unterschätzen. Der Butler des edlen Graf von 'Früh' hatte am Hafen eben erst die erstklassige Ware zu einem horenden Preis erstanden und wollte sich nun auf den Weg zur Küche der Kneipe machen. Flinx hatte ihn genau im Blick, frische Gambas waren ihm und Pip grade mehr als willkommen.
Der Jüngling überlegte wie er es am geschicktesten anstellen sollte, als ihm ein Zufall zur Hilfe kam. Ruthven schien noch etwas vergessen zu haben denn er hielt an einem der vielen Warenstände, die sich auf dem Weg zur Kneipe befanden. Flinx war nun dicht hinter ihm und wie erwartet, stellte der Butler den Beutel mit den kostbaren Meeresfrüchten kurz ab.
Der junge Dieb packte sofort zu und wollte los spurten. In diesem Moment drehte sich Ruthven um und blickte Flinx direkt in die Augen. Gott sei Dank! Hätte er auf den Boden geschaut, hätte Flinx für den Rest des Tages den blauen Himmel durch Gitterzellen betrachten können und das Schlimmste käme noch. Auf den Diebstahl von Gambas stand die Höchststrafe: Eine Nacht lang der singenden Kati lauschen. Allein bei dieser Vorstellung lief es ihm eiskalt den Rücken hinab. Man munkelte, dass bereits einige durch ihren Gesang in den Wahnsinn getrieben worden waren.
Aber Flinx war nun einmal Flinx. Für derartige Eventualitäten führte er stets einen Attrappen-Beutel mit sich. In diesem Beutel befanden sich nur leere Schalen vermengt mit Steinen, doch war dieser so geschickt gefüllt, dass es erst einmal nicht auffiel. Ohne mit der Wimper zu zucken ließ Flinx diesen Beutel hinterrücks leise zu Boden gleiten und schob ihn mit dem Fuß an die Stelle, an welcher sich zuvor der Sack mit den echten Meeresfrüchte befunden hatte. Keinen Moment zu früh, denn Ruthven richtete nun seinen Blick nach unten, atmete auf und beachtete den Jüngling nicht weiter. Dreist nahm er seinen Rucksack von der Schulter, verstaute sein Diebesgut darin und schlenderte gemächlich davon.

Eine gewisse Neugierde war Flinx nicht abzusprechen. Obwohl er sich viel lieber um den Verzehr des Diebesguts hätte kümmern wollen, führte ihn sein Weg zunächst zum Gelbblattbaum. Pip hatte sich inzwischen schlafend an seinen Hals geschmiegt
Er war noch ein ganzes Stück weit von dem gelb schimmernden Baum entfernt als er stutzte.
'Irgendetwas ist hier anders!' grübelte er, konnte aber noch nicht erkennen, was von dem ihm wohl bekannten Anblick abwich. Erst als er ein ganzes Stück näher gekommen war bemerkte der rothaarige Jüngling, dass direkt neben dem Baum ein großes Stück umzäunt worden war. Dieser Bereich konnte offensichtlich durch ein großes Holztor betreten werden.
Wie bereits erwähnt: Flinx war neugierig und so drückte er die Klinke herunter um sich Eintritt zu verschaffen. Er wurde bitter enttäuscht, das Tor war verschlossen. Flinx' Blick wanderte an dem Tor hinauf nach oben als sein Blick an einem Schild haften blieb.
BIOTOP FÜR BEKLOPPTE prangte dort in großen Lettern.
Der Jüngling versuchte Pip wachzurütteln. 'Pip', sagte er, doch keine Reaktion erfolgte. Auch darauf folgende, lautere Ansagen führten nicht zu dem gewünschten Ergebnis, der Miniaturdrache schlief tief und fest. Flinx verdrehte die Augen, seufzte und grinste schließlich.
'Futter' hauchte er ganz leise. Unverzüglich weiteten sich Pips Augen, er löste sich mit einem Satz, stand mit schwirrenden Flügeln vor ihm in der Luft und starrte seinen menschlichen Begleiter erwartungsvoll an. Doch er sollte bitter enttäuscht werden, denn mit
'….musst du dir erst verdienen!' beendete Flinx den Satz feixend. Der metallisch schimmernde Drache wechselte seine Farbe von rosa nach rot. Ein eindeutiges Zeichen dafür, dass er sauer war. Flinx musste nun sehr geschickt vorgehen.
„Du weisst, wer dort oben wohnt, oder?“ Er deutete Richtung Baumkrone. Dort befand sich immer noch das legendäre Baumhaus des alten Revoluzzers. Pip nickte grimmig.
„Er wird uns beiden gleich bestimmt ein wunderbares Frühstück bereiten. Aber zunächst gilt es eine Aufgabe zu bewältigen!“
Flinx legte bewusst eine kurze Redepause ein, bevor er verschwörerisch fortfuhr:
„Ich habe läuten gehört, dass er ganz hervorragende Gambas zubereitet. Ich klettere aber auch gleich gern alleine dort hoch....“ Flinx tat so, als wenn er sich zum Gehen anschickte, doch ein metallisches Schnurren ließ ihn inne halten.
„Ach...jetzt doch?“ erkundigte sich Flinx grinsend und Pip wechselte seine Farbe zu einem hauchzarten Rosé.
„Na, dann los...schau nach, was dort hinter der Mauer ist!“ forderte der rothaarige Jüngling den Drachen auf.
Pip surrte los, allerdings kam er nur wenige Flügelschläge weit als ihn ein großes, metallisches und beflügeltes ihn abfing. Er war wendig, doch das Auge noch wendiger. Egal, was er auch versuchte, egal wie er auswich, das Auge war schneller.
Flinx seufzte. So hatte es keinen Sinn. Er dachte nach...wenn er einen Ausblick von oben hätte, dann....
„Pip!“ rief er plötzlich laut als er schließlich die Lösung hatte. „Wir machen uns jetzt sofort auf den Weg nach oben ins Baumhaus!“
Mehr als nur erfreut surrte der Miniaturdrache auf, schlug einen Bogen um den Baum und schoss nach oben Richtung Behausung von Rockn' Lederhaut.
Flinx musste den umständlicheren Weg über das Seil nehmen, welches locker neben dem Stamm herunterhing. Während er kletterte rannen einige Schweißtropfen die Stirn herab und er überlegte, wie es die Lederhaut eigentlich schaffte dort hinauf zu kommen. Es gab bestimmt noch einen anderen, geheimen Weg. Anders konnte er sich das nicht erklären.
Als der Jüngling bereits den halben Weg hinter sich gebracht hatte dröhnte von oben eine erboste Stimme:
„Pip, du Drecksdrache, lass dein aspalginisches Giftmaul von meiner Wurststulle, sonst setzt es was mit der Pfanne! Wo ist überhaupt dein verzogener Lümmel von Herrchen, hä?“
Letzterer kicherte vor sich hin während er den letzten Meter Seil bis zum Baumhaus bewältigte. Geschickt schwang er sich schließlich auf die Balustrade vor dem Holzverschlag (anders konnte man es ehrlicherweise nicht nennen) und meinte:
„Er steht bereits vor dir!“ Flinx grinste breit.
Der alte Revoluzzer zog als Antwort beide Augenbrauen nach oben und fingerte ein Rauchstäbchen aus der verknitterten Packung. Nachdem er dieses entzündet und den ersten Zug getan hatte murmelte er:
„Was willste überhaupt hier?“ und stieß einen großen Rauchkringel aus.
„Spioniern und mein Versprechen einlösen!“ erwiderte Flinx belustigt.
„Welches Versprechen?“ erkundigte sich die Lederhaut alarmiert.
„Gambas für Pip...und für uns beide!“ antwortete der Rothaarige und zuckte mit den Schultern, als sei dies selbstverständlich.
„GAMBAS? Sag mal...Waffeleisen?“ offensichtlich hielt ihn der alte Revoluzzer nun für völlig durchgeknallt. „Weißt du eigentlich was die Dinger kosten? Die sind ein Vermögen wert!“ faucht er anschließend.
Flinx zog wortlos seinen Rucksack ab, den er die ganze Zeit bei sich getragen hatte ab und öffnete ihn und brachte einen großen Beutel mit prachtvollen Gambas zum Vorschein.
Die Augen der Lederhaut weiteten sich vor Erstaunen.
„Wo hast du DIE den her?“ hauchte er nun hauchzart.
„Sagen wir mal eine großzügige Spende des Grafen von 'Früh'!“ sagte Flinx augenzwinkernd.
„Aha!“ Rockn' Lederhaut grinste ebenfalls und nahm dem Jüngeren den Beutel aus der Hand.
„Ich geh mal vorbereiten!“ erklärte er und wollte ins Haus verschwinden.
„Nee!“ meinte Flinx. „Nu warte doch mal! Dort unten spielen sich komische Dinge ab. Ich hatte gehofft von hier aus Einblick nehmen zu können.“
„Was meinst du?“ der Ältere schüttelte verwirrt den Kopf.
Doch Flinx lief bereits um die gesamte Balustrade herum und schien etwas zu suchen.
„Ha, dort!“ rief er schließend begeistert aus. „Komm mal rüber, Digger und schau!“
Schleppend kam der Angesprochene der Aufforderung nach und blickte in die Richtung, in welche Flinx mit dem Finger deutete.
„Was gibt es denn so Wichtiges? Ich hab Hu....huch!“ entfuhr es dem alten Revoluzzer.
Von der Stelle, an der die beiden standen hatte meinen wunderbaren Blick auf das BIOTOP FÜR BEKLOPPTE.
Dort gab es viele bunte Tische, an denen kleine Wesen eifrig Zettelchen zu schreiben schienen. Von hier oben aus konnte man nicht genau erkennen wer oder was da eigentlich saß, doch schienen sie eher pelzig, andere wiederum eigenartig verkleidet.
Das Eigenartigste war das fliegende Auge, welches unablässig um die Schreiberlinge kreiste. Plötzlich konnte man eine metallische Stimme hören, doch sowohl Flinx, als auch der Lederhaut fiel es schwer zusammenhängende Sätze zu verstehen. Lediglich Wortfetzen wie „schön..“ oder „...darfst du..“, waren zu vernehmen.
„Was ist denn da los?“ sprach der Revoluzzer eher zu sich und rieb sich den Bart.
„Ich habe keine Ahnung!“ gab Flinx zu und ergänzte „Aber ich werde versuchen es heraus zu finden!“
„Erst gibt es was zwischen die Rippen. Gambas für uns Drei, hurra!“ Nun war die Lederhaut nicht mehr aufzuhalten und eilte mit dem Beutel in die Küche. Ein begeisterter Pip folgte ihm und setzte sich auf seine Schulter, während der rothaarige Jüngling sich gedankenverloren an die Balustrade lehnte und sich frug ob es den Zeitaufwand tatsächlich wert war sich mit dieser Sache weiter zu beschäftigen oder ob er sich nicht lieber um die 'Früh' und dessen Crew kümmern sollte. Ein wenig Sorge bereitete ihm nämlich die Tatsache, dass die Kapitänin seit längerer Zeit nicht mehr gesichtet worden war. Außerdem gingen Gerüchte, dass abends verruchte Feiern unter Deck stattfanden. Er sollte dem dringend nachgehen....

Kvothe, 20. Mai 2014, um 19:13

Kvothe strich zum wiederholten Male über die Saiten seiner Duar und runzelte verwundert die Stirn. Irgendetwas war nicht so wie es sein sollte, das Instrument war tadellos, aber die Schwingungen ließen sich nicht in Einklang bringen.
Er erhob sich von seinem schattigen Platz unter den Bäumen der Lichtung, schlang sich die Duar auf den Rücken und machte sich auf den Weg durch den Wald. Das Wetter war mild und sonnig, die Erde roch kräftig und war noch feucht vom Regen der letzten Wochen. Die Vögel sangen aus voller Brust ihre Freude heraus und die Gedanken des Barden wanderten mit ihrem Gesang. Schon bald lichteten sich die Bäume und der Weg fiel durch saftige Wiese zu den Klippen am Meer ab.
An der Klippe angekommen ließ er seinen Blick schweifen. Das Meer kräuselte sich kaum unter einer leichten Brise und dennoch schlugen die Wellen tief unter ihm gegen die Felsen und zerstoben zu weißer Gischt. Unzählige Möwen saßen in kleinen Nischen an der Felswand oder segelten im Aufwind der Felsen lautlos dahin. Die Sonne schien aus einem klaren blauen Himmel und nur am Horizont türmten sich einzelne Wolken zu einem weißen Gebirge auf.
Er hielt kurz inne und überlegte, ob er es hier erneut versuchen sollte, blieb aber dann bei seiner getroffenen Entscheidung und folgte dem Pfad der ihn zum Hafen Dokomaniens bringen würde.
Niemand begegnete ihm auf dem Weg dorthin und als er sich dem Hafen näherte vernahm er auch nur gelegentlich die vertrauten Geräusche eines geschäftigen Treibens, die Rufe der Hafenarbeiter, das Knarren der hölzernen Kräne unter der Last ihrer Ladung und das Rumpeln der Ochsenkarren über das Pflaster am Kai.
Als er die Straße erreichte fiel sein Blick auf die Früh, die im Hafen vor Anker lag. Ihre Segel waren gerefft, die Ladeluken geschlossen und ausser einem wachenden Matrosen am Heck, der sich die Fingernägel mit einem Messer säuberte, war das laute Schnarchen des schlaff im Spundloch hängenden Zapfhähnchens das einzige Geräusch das über das Wasser hallte. Von den Lemuren war weit und breit keine Spur zu sehen.
An einer Ecke stand Ruthven, allgemein nur 'Der Butler' genannt. Sonst für seine Höflichkeit bekannt nahm er Kvothe jedoch nicht einmal wahr. Sein Gesicht war gerötet und er fuhr mit der Hand immer wieder in einen Sack der zu seinen Füßen stand, nur um anschließend eine Ladung Schalen und Steine heraus zu holen und aufgebracht vor sich auf das Pflaster zu werfen. Kvothe verlor ihn aus den Augen als er kurz darauf in das Tavernenviertel abbog. Auch hier war es ruhig in den Gassen und nur wenn sich eine Türe öffnete und ein Gast ein- oder austrat drang lautes Stimmengewirr und das Klirren der Krüge nach draußen.
Seit geraumer Zeit schon beklagten sich die Alteingesessenen über rückläufige Umsätze und die neueröffnete Clubgastronomie wurde von einigen als Grund hierfür angesehen.
Gedankenverloren wäre er beinahe über einen struppigen Streuner gestolpert der ihm unvermittelt vor die Beine sprang, bellte und ihn unverhohlen anstarrte.
Kvothe griff schmunzelnd mit einer Hand in seine Umhangtasche, brachte ein Stück Wurst zum Vorschein und hob dabei den Zeigefinger der anderen Hand. Der Streuner bellte noch einmal, setzte sich dann jedoch brav hin und fing das zugeworfene Leckerchen gekonnt aus der Luft bevor er brav von dannen trottete ohne einen Blick zurück zu werfen.
Es war ein seit Jahren immer wiederkehrendes Schauspiel wenn er die Abkürzung durch das Revier des Streuners machte. Manch einer versuchte immer noch vergeblich den mittlerweile angegrauten Hund durch das Brüllen von Befehlen zu beeinflussen - immer ohne Erfolg, denn der Streuner hatte vor langer Zeit auf schmerzhafte Weise sein Gehör verloren, als er eines Abends unbedarft in die Rezitation eines schmalztropfenden Gedichtes lief.
Am Ende der Gasse lag die Wiese mit den Zelten für die Spieltische, hier herrschte wie immer ein reges Kommen und Gehen. Hinter der Wiese ragte der Gelbblattbaum in den Himmel und neuerdings stand an seinem Fuß ein Holzzaun mit einem, wie er erfahren hatte, versperrten Tor darin. Die Bedeutung des Tores wollte sich ihm nicht erschließen, denn der Zaun war nur eine Bretterwand von etwa 10 Schritt Länge, somit konnte man ohne Probleme außen herum gehen. Vor dem Zaun schlenderte ein schlaksiger, ebenfalls rothaariger, Jüngling auf und ab, doch Kvothes Aufmerksamkeit wurde vom Gelbblattbaum in Anspruch genommen.
Die unteren, frischen Äste hinter der Bretterwand bogen sich unter dem Gewicht von unzähligen Blättergirlanden und als sei dies nicht schon genug, materialisierte sich immer wieder eine Katze, an einer der Girlanden schaukelnd. Die so beladenen Äste vibrierten unter dem ungewohnten Gewicht und auf Kvothes Rücken reagierte die Duar auf diese Schwingungen...

boomer01, 21. Mai 2014, um 18:17
zuletzt bearbeitet am 21. Mai 2014, um 22:34

ja,ja...ein menschenleben sind 7 hundeleben..der streuner ist ja schon ein wenig laenger hier..angegraut ? schneeweiss trifft es wohl eher...aber, ich zitiere mich ja immer wieder gerne - "auch wenn auf dem dach schnee liegt, heisst es noch lange nicht, dass im kamin kein feuer brennt.."

...dem fehlen die opfer...
stinke-bauer zaehlt nicht - seltsam ist nur sporadisch da

Ex-Füchse #92044, 21. Mai 2014, um 18:22

Lol LOl LOOOL

Ex-Füchse #92044, 21. Mai 2014, um 18:25

Wedel dir einen ab und vergiss das "Atmen" nicht.

Ex-Füchse #92044, 21. Mai 2014, um 18:27

stinke-bauer zaehlt nicht

Lol Lol Loooollll

Ex-Füchse #92044, 21. Mai 2014, um 18:28
zuletzt bearbeitet am 21. Mai 2014, um 18:45

Du gehst genauso ein wie Seltsam, den hat der Stinkefisch, ganz ganz langsam vernichtet, LOL LOL LOL

Dein Knirps, in deinem Arsch "Boomer" wird dir bis dahin noch sicherlich viel "Freude" bereiten.

Felurian, 21. Mai 2014, um 20:38
zuletzt bearbeitet am 21. Mai 2014, um 20:57

Flinx hatte das Interesse an den Ereignissen am Gelbblattbaum verloren. Im Grunde seines Herzens war er ein Tagedieb und Abenteurer. Er benötigte stets neue Herausforderungen und ebenso oft war er hungrig.
Nachdem er das ausgiebige Frühstück bei dem alten Revoluzzer genossen hatte absolvierte er seinen alltäglichen Streifzug durch die Weiten der hiesigen Welt. Es dauerte nicht lange bis er erneut vom Hunger gequält wurde.
Sein Instinkt zog ihn in Richtung Hafenviertel und er hatte Glück:
Die legendäre, für seine Gambas berühmte Eckkneipe, war bereits geöffnet.
"Gambas gehen immer und zu jeder Tageszeit!" nickte er und Pip stimmte ihm fauchend zu. Also trat Flinx ein.
Als einziger Gast kümmerte man sich vorbildlich um ihn. Jeden Wunsch las man ihm von den Lippen.......

Er hatte sich eindeutig überfressen. Ihm war speiübel, Schweißperlen liefen an ihm herab um auf den teuren Parkettboden der Kneipe zu fallen. Pip schien es nicht viel besser zu gehen. Die Atmung des Drachen war unregelmäßig und ab und an gab er keuchende Laute von sich. Wie gewohnt hatte er sich um den Hals des Jünglings gelegt. Doch im Moment könnte dieser das Gewicht des eigenartigen Flugwesens kaum ertragen.
'Luft!' dachte Flinx 'Ich brauche frische Luft!'
Gott sei Dank war er eingeladen worden, so brauchte er sich keine Gedanken darum zu machen wie er die Zeche hätte prellen können. Er besaß noch nicht einmal den kleinsten Cent.
Die Erdbeertorte der Allsehenden war einfach himmlisch gewesen! Niemals zuvor hatte er etwas vergleichbares gegessen. Dazu die von der Laus gespendeten Getränke...der Himmel auf Erden!
Doch wer hoch fliegt, fiel bekanntlich auch sehr tief!
Flinx war grade noch dazu in der Lage ein 'dankeschönwarsehrlecker' zu murmeln und taumelte raus.
Er war - seit er denken konnte - sehr wendig und flink gewesen. Eine derartige Trägheit war ihm fremd und gleichermaßen zuwider. Immer wieder musste er auf dem Weg zu seiner geheimen Behausung inne halten um nach nach Luft zu schnappen. Seine gesamte Konzentration war alleine daraufhin gerichtet den Weg nach Hause unbeschadet zu bewältigen.
Unter normalen Umständen wäre Flinx niemals in die primitiv aufgestellte Falle getappt.
Unter normalen Umständen hätte er nur süffisant grinsend eine Augenbraue nach oben gezogen und wäre behende zur Seite gehüpft.
Unter normalen Umständen waren sämtliche seiner Sinne geschärft.
Unter normalen Umständen.....

....doch im Moment war nichts normal!

Der schlaksige Jüngling hörte nicht das Unheil verkündende Rauschen des auf ihn fallenden Netzes.
Er verstand auch nicht, warum ihm eine weitere Fortbewegung unmöglich war.
Schon gar nicht konnte er verstehen warum er einige Augenblicke später in das zufrieden lächelnde Gesicht von Ruthven sah.
"Wir sollten reden junger Mann!" erklärte dieser und zog das Netz ein wenig enger um Flinx.
Unfähig einen klaren Gedanken zu fassen oder sich gar zu widersetzen trabte dieser hinterher. Der Weg führte durch das gesamte Hafenviertel.
Aus dem Augenwinkel heraus nahm der rothaarige Jüngling das abendliche Treiben war. Sein besonderes Augenmerk galt dabei einem ebenfalls rothaarigem Mann mittleren Alters. Dieser sass entspannt anmutend an einen Wegstein in der Nähe des Piers gelehnt und zupfte auf einem eigenartigem Saiteninstrument. Mit einem bedauerndem Blick nickte er Flinx zu, konzentrierte sich dann jedoch wieder auf sein Instrument.
Flinx war grade noch dazu in der Lage wahrzunehmen, dass sein Weg über das Pier hin zur 'Früh' führte.
Das Schiff bot immer noch einen imposanten Anblick. Ein Meisterwerk der Schiffbaukunst. Doch im Moment hatte der Jüngling nicht wirklich einen Sinn dafür.
Ein knarrendes Geräusch ließ Flinx nach oben blicken. Mithilfe eines Seilzuges wurde ein Sitzgurt langsam nach unten gelassen. Nachdem dieser unten angekommen war schubste Der Butler ihn sanft hinein und säuselte 'Gute Reise', dann kehrte er ihm den Rücken .
Der Aufzug nach oben schien endlos zu dauern, doch schließlich war es geschafft. Scheinbar unzählige Hände zogen den jungen Mann auf die Planken des Schiffes.
Er wusste nicht wieviel Zeit vergangen war als sich eine imposante Persönlichkeit mit Rastalocken vor ihm aufbaute.
"Hallo Flinx!" grüßte die Gestalt. "Ich glaube, wir haben noch eine Rechnung offen, oder etwas nicht?" fuhr diese fort und lächelte sanft.

Felurian, 18. Juli 2014, um 22:35
zuletzt bearbeitet am 19. Juli 2014, um 19:47

Plötzlich geschah etwas völlig unerwartetes: während die Luft eigenartig flimmerte löste sich der rothaarige Jüngling praktisch in selbige auf, und mit ihm Pip.
Der Graf rieb sich deutlich verwirrt die Augen und zählte in Gedanken die alkoholischen Getränke durch, welche er im Laufe des Tages konsumiert hatte.
Doch wie er es auch drehte...er kam nur auf ein kleines Helles.
Irritiert schlug er die Augen wieder auf nur um sich in einem Traum zu wähnen. Vor ihm stand: "Felurian...!" flüsterte er heiser, seine Kehle schien wie ausgedorrt.
"Hmmm...!" erwiderte die Fae mit einem schwer zu deutendem Blick während sie sich einige kurze, rote Haare aus der ansonsten rabenschwarzen Mähne zupfte.
Diese Transformationen waren auch immer ein Elend. man konnte von Glück Sagen, wenn man anschließend noch alle Gliedmaßen beisammen hatte.
"Nun, Herr 'Graf'!" begann sie in ihrer gewohnt melodiösen Stimme,"von welcher Rechnung sprecht Ihr?" Sie verschränkte geduldig wartend ihre Arme und beobachtete die sich ständig verändernde Mimik des Wirtes.
"Ähhh...ja...also nicht mit Mylady nun, aber der Jüngling..er...."
"Der Jüngling...na was?" hakte Felurian schmunzelnd nach.
"Gambas!" entfuhr es dem vermeintlich Adligen spontan.
"Aaaach die!" grinste die Fae nun. "Nun, man hat nicht immer Einfluss auf die kulinarischen Wünsche seines Avatars, ebenso wenig auf die Art und Weise deren Beschaffung!" Sie lächelte entschuldigend.
"Aber etwas anderes, Graf von Früh, ich kann mich nicht wirklich
entsinnen Euch mit der Aufgabe der Schiffsverwaltung betraut zu haben!" Felurian schüttelte nun missbilligend den Kopf. "Sicher könnt Ihr verstehen, dass ich dies hier nicht dulden kann, ich werde Konsequenzen ziehen müssen."
Der Graf wollte gerade etwas erwidern doch just in diesem Augenblick pfiff Felurian leise auf zwei Fingern. Lediglich einen kurzen Moment später holperte etwas über das Schiffsparkett und eine tiefe Stimme rief: "Felu...?"
"Hier!" erwiderte die Fae knapp ohne ihren amüsierten Blick von dem Grafen zu wenden. Neben ihr tauchte ein junger Mann auf und blickte erwartungsvoll von einem zum anderen.
"Ahhh, der Untalentierte", entfuhr es dem adligen Wirt.
"Soll ich ihn derbe beschimpfen, Felu?" fragte der Jüngere hoffnungsvoll und grinste in freudiger Erwartung.
Felurian kicherte. "Nein....bring ihm lieber das Geist-Spiel bei, du weißt schon..
Und lass das 'schwere D' auch mitspielen, der ist mir noch was schuldig. Du weißt ja, die Lemuren und so!" Sie zwinkerte dem jungen Mann lächelnd zu.
"Aber das ist ja noch viel besser!" freute sich dieser und klatschte begeistert in die Hände.
"Na dann kann ich euch ja jetzt alleine lassen!" die Fae grinste zufrieden.
Sie wusste nun, dass sie das Schiff getrost getrost konnte. Der Untalentierte würde die Aufgabe zu ihrer vollsten Zufriedenheit erledigen, das war sicher.
Und während sich die Sonnen anschickte am wolkenfreien Horizont zu versinken machte sich die Fae auf in Richtung Spielzelte...

Es war schon fast dunkel als Felurian die Zelte erreichte. Alles schien ruhig bis plötzlich ein Vorhang eines Zeltes aufgerissen wurde und ein zerzaust und eine ärgerlich wirkende Gestalt hinaus trat. Irgendwie kam ihr die Person bekannt vor, allerdings wusste sie nicht warum...Nunja, es war ein anstrengender Tag gewesen und sie war entsprechend müde...
Der nächste Tag würde bestimmt die gewünschte Erkenntnis bringen!

Die frühe Morgensonne versprach sommerliche Temperaturen. Ihre ersten Strahlen kitzelten Felurian an der Nase. Sie nieste ausgiebig und streckte sich. Neben ihr lag der vermaledeite rote Kater, der sofort nach ihrer Transformation wieder aufgetaucht war. Erwartungsvoll schaute er die Fae an und er wurde nicht enttäuscht:
"Sieh nur!" flüsterte sie leise. "Dies hier habe ich dem Grafengestern Abend noch unbemerkt aus der Tasche gezogen. Sie warf ihm einige Gambas hin. Begeistert nahm der Kater das Angebot an und Felurian sah ihm grinsend zu.
'Manch einem kann man doch ein X für ein U vormachen!" dachte sie schmunzelnd.
Schließlich des Schauspiels müde erhob sie sich und schlenderte gemächlich Richtung Gelbblattbaum.
Um diese Zeit war noch nicht viel los, dennoch erweckte ein neuerlicher Ast ihre Aufmerksamkeit:
"+++Ungeheuer in der Arena gesichtet+++Leprös: Schiedsrichter fault!"
Felurian rieb sich die Augen und zog verstohlen ihre kleine Nickelbrille aus der Tasche, nicht dass dies jemand sah...
Sich heimlich umsehend las sie die bisherigen Notizen. Ein sehr wichtiger Gebildeter, namens "gekämmter Käse-Bert" hatte zum theologischen Kreuzzug für die Gerechtigkeit aufgerufen, das ehrte ihn selbstverständlich. Zunächst einmal zumindest...
Die Fae pfiff anerkennend durch ihre strahlend weiße Zähne: Als gebildeter Mann konnte er sich zweifelsohne ausdrücken, beeindruckend!
Weitere Beiträge hingegen, wie etwa den Eintrag von Kalligula51-2 legte sie sofort ad acta. Ebenso die des oh-weia-Bären.
Unbewusst griff Felurian in ihre linke Tasch, zog einen Glimmstängel heraus und entzündete diesen. Puh...niemand in der Nähe.
Unvermittelt schoss ihr die Szene von letzter Nacht durch den Kopf als diese Person...
Der "Friedliche"...ja klar....
Die Fae las weiter und runzelte die Stirn. ..."drittklassige Blaue"..."Absage"..."clickenwirtschaft"..."kontra", "90",....
Felurian stockte. 'Clickenwirtschaft'....darauf war ihr Avar nicht programmiert!
Sie nahm kopfschüttelnd ihre Sichthilfe ab und machte sich auf den Weg zur 'Doppeldulle'.
Leider hatte die legendäre Eckkneipe in letzter Zeit Einbußen zu verzeichnen gehabt, sodass man nie genau wusste ob sie geöffnet hatte oder nicht.
Wider Erwarten war die Wirtschaft gut besucht. Sogar die - teilweise selbsternannte - Highsociety fehlte nicht.
Egal um wen es sich handelte, alle waren sie vor Ort. Teils steckten sie verstohlen ihre Köpfe zusammen und tuschelten, teils hielten sie (und das war bestimmt nicht Jedermanns' Meinung) hochintelligente Reden.
"Die stecken alle unter einer Decke!" war von einer Seite zu vernehmen.
"Ich habe es immer schon gewusst!" bestätigte ein anderer.
"Vetternwirtschaft!" grölte der nächste.
Und der Strassenläufer nippte begeistert an seiner heißen Milch mit Honig
"Ich kann das besser!" erklärte ein Weiterer ('Ach ja?' stellte sich Felurian die Frage und nippte an ihrem Bohnengebräu).
Die hübsche Kati besprühte sich derweil mit einem wohlriechendem Deo ob des augenscheinlichen Geruches. Immer und immer wieder wiederholte sie diesen Vorgang.
Die Diskussion ging über Stunden, und Stunden und Stunden...
"Jemand noch ein Waffeleisen?" erschallte es lauthals von außerhalb der Wirtschaft.
Die Fae grinste. Doch leider schien niemand sonst die Stimme wirklich wahr zu nehmen...
"...wenn jetzt zum Beispiel die Rockn'Lederhaut Pik und so...!"
"...ebenso wie das Herz bei..."...
Das Getuschele wollte einfach kein Ende nehmen. Auch nicht als ein kleines, armes Müllerlein die Bühne betrat. Letzterer wurde ebensowenig Ernst wie wahr genommen. Aber das soll nur am Rande erwähnt werden.
"Ich bin schuldig!" war plötzlich eine leise Stimme zu hören.
Ein Fohlen stand im Eingangsbereich der Kneipe.
Die Gesellschaft der Kneipe verstummte.
"Wir sind mit den Vogonen im Bunde, ihr habt keine Chance!"
Felurian grinste, während dem Rockigen nicht wirklich lustig zumute war.

Es war schon duster als plötzlich ein wunderbarer Stern am Schiedsrichter-Himmel aufging.
Er strahlte heller als je Gewesenes.
Leider, ja leider, fällt man umso tiefer je höher man steigt. Es sei denn man hat ein Waffeleisen unter den Füßen, aber dies ist eine andere Geschichte.

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