Unterhaltung: Brief an Frau Merkel

Ex-Füchse #100386, 19. September 2015, um 00:31

Wenn Du mir jetzt den Zusammenhang zu Hartv IV herstellst, klatsche ich am Schiedsrichterrand. Oder war das etwa ein Eigentor von Dir ;) ?

akaSilberfux, 19. September 2015, um 00:31
zuletzt bearbeitet am 19. September 2015, um 00:32

Wozu all die Informationen? Flüchtlinge kommen = weniger Geld in den Sozialsystemen = weniger Geld für mich reicht doch schon aus. Jede weitere Information könnte diese schlichte Logik gefährden.

Grundrechte? Gelten nur für Deutsche, auch Art. 16a.

Vor zwei Generationen waren Millionen Deutsche auf der Flucht? Da hilft die Gnade der späten Geburt.

Das deutsche Wirtschaftswunder beruht auch auf den zahllosen ausländischen Arbeitskräften aus der Türkei, Griechenland, Italien etc.? Das sind erträgliche Kanaken, die dürfen bis zur Rente bleiben, aber dann husch husch nach Hause.

usw.

Wenn du Angst um deinen Job hast oder um die Alimente, die wir zahlen, weil ein Flüchtling ohne anerkannten Abschluß, ohne Sprach- und Kulturkenntnis und ohne soziales Netzwerk dir deinen Job wegnehmen kann, wie schlecht mußt du in deinem Job sein??

Ex-Füchse #100386, 19. September 2015, um 00:34

So kann man's auch zusammenfassen ...

Ex-Füchse #100386, 19. September 2015, um 00:52

Sogar der Fußball hat manchmal Verstand Foxi ;)
https://www.facebook.com/soistfussball/videos/vb.57304743225/10153197867338226/?type=2&theater

LerndBauert, 19. September 2015, um 03:07

Bitte geht mit diesen Themen nach Spon, Tagesschau oder Facebook, man sieht doch dass nur unerträgliche Scheiße dabei herauskommt. Doppelkopf-Forum, mkay?

Cabeza_doble, 19. September 2015, um 09:21

Muss man sich wirklich mit dem geistigen Dünnpfiff, mit dem dieser Thread eingeleitet wurde befassen?

Seb1904, 19. September 2015, um 10:14

Muss man wohl, aber vielleicht nicht zwingend im Sinne des Eröffners.

Ohne Frage kann, soll, darf, muss man die Arbeit Merkels und die Wirkung derselben hinterfragen.

Und auch aus meiner Sicht wird unter dem Strich kein positives Fazit zu knüpfen sein am Ende ihrer Amtszeit.

Nur glaube ich, dass es keinem anderen gelungen wäre, bessere Ergebnisse abzuliefern. Die Möglichkeiten der Politik, jedenfalls in Deutschland, sind zusehends kleiner geworden. Das liegt - ob man das gut findet oder nicht - an wachsenden Kompetenzen Europas, an zunehmenden Einflüssen der Wirtschaft und nicht zuletzt an einer geopolitischen Lage, die nun einmal nicht vom Bundeskanzleramt zu steuern ist.

Man kann es Menschen, denen es in ihrer Heimat schlecht geht, die bedroht werden, denen aufgrund ihres Glaubens oder ihrer Volkszugehörigkeit die Ausrottung droht, doch nun wirklich nicht verübeln, dass sie alles Mögliche versuchen, diesem Schicksal zu entfliehen.
Genaugenommen kann man auch Menschen verstehen, die aufgrund wirtschaftlicher Aussichtslosigkeit ihr Land verlassen, um trotz schlechter oder oft fehlender Ausbildung, trotz Sprachlosigkeit und trotz aller Ungewissheiten igr Glück an anderer Stelle versuchen.

Denen, die zu uns kommen, müssen wir helfen, sogut wir es vermögen. Und ich finde tatsächlich, dass sich Deutschland derzeit nicht sooo schlecht präsentiert als hilfsbereites Volk.

Nur am Rande drei Feststellungen eines befreundeten syrischen Arztes, der mehrfach in Erstaufnahmelagern zum Einsatz kam:
A) es sind im wesentlichen die wohlhabenderen Syrer, die mittels Schleusern und auf anderen abenteuerlichen Wegen nach Europa kommen
B) es sind nicht wenige unter den Flüchtlingen, die zwar behaupten, aus Syrien geflüchtet zu sein, die aber nicht ein Wort syrisch verstehen, wenn man sie anspricht
C) in dem Teil Syriens, der unter Assad-Herrschaft steht, ist ein ansatzweise geordnetes Leben nach wie vor möglich.

Richtig ist auch, dass Deutschland natürlich nicht in der Lage ist, jeden und jede aufzunehmen, die zu uns kommen wollen. Jedenfalls nicht dauerhaft.

Ich finde die internationale Solidarität in Europa bedenklich. Das Verhalten von Ungarn und anderer sich abschottender Nationen ist in einem gemeinsamen Europa unhaltbar - es zeigt aber auch, dass das "gemeinsame Haus Europa" vielleicht doch nicht mehr ist als eine Utopie, weil enige nur mitmachen, solange sie nehmen könen, aber aussteigen, wenn sie geben sollen.

Wenn es nicht gelingt, die Wurzel des Übels dort zu packen und zu bekämpfen, wo sie liegt, nämlich z.B. In Syrien oder an den Küsten Nordafrikas, dürfen wir uns nicht wundern, wenn die Lage weiter eskaliert. Wann, wenn nicht jetzt, wäre ein Grund gegeben, als UN oder NATO geschlossen auch ausserhalb eigener Hoheitsgebiete zu reagieren?

Und auch, weil ich die derzeitige Flüchtlingswelle in keinster Weise mit den Vertreibungen der Deutschen nach 1945 oder den DDR-Ausreisen und -Fluchten der späten Achtziger für vergleichbar halte, muss man eingestehen, dass die heutige Situation völlig neu ist.

Kein Wunder, dass da auch viele Fehler gemacht werden, und kein Wunder, dass viele Entscheidungsträger überfordert sind. Jeder wäre es. Es ist auch kein Wunder, dass jetzt dumpfe Schreibtischtäter Morgenluft wittern und via Facebook auf Rattenfang gehen. Ich finde es aber durchaus gut, dass man auch auf diesem Wege die Ratten erkennen kann.

Seb1904, 19. September 2015, um 10:21

Kleiner Nachsatz aus volkswirtschaftlicher Perspektive: derzeit verliert der deutsche Arbeitsmarkt jährlich wegen Renteneinstieg (oder Tod) mehr als 250.000 Menschen mehr, als Azubis oder Berufseinsteiger in die Erwerbslaufbahn einsteigen. Wäre es nicht sinnvoll, schnellstmöglich massenweise in Sprach-und Fachausbildung derjenigen zu investieren, die aufgrund der Situation in ihrer Heimat nicht in absehbarere Zeit heimkehren können? Und wäre es nicht sinnvoll, jungen, (teil-) ausgebildeten Flüchtlingen oder Asylbewerbern zu ermöglichen, hier einen Job anzunehmen bzw eine Ausbildung auch abschliessen zu können?
Schliesslich: der Boss von Western Union (so beschiessen man dieses Geldwäscheunternehmen ansonsten auch finden mag) gibt an, dass jährlich mehr als drei Milliarden Euro von In Deutschland ansässigen Ausländern in ihre Heimatländer transferiert werden, um die dort lebenden Familien zu unterstützen. Keine soo schlechte Entwicklungshilfe, finde ich.

Stoni, 19. September 2015, um 10:44

Seb ..."an zunehmenden Einflüssen der Wirtschaft und nicht zuletzt an einer geopolitischen Lage, die nun einmal nicht vom Bundeskanzleramt zu steuern ist."
****
Schuldlos sind wir weder an dem einen noch an dem anderen. Auch das Bundeskanzleramt sorgt mit dafür, dass die Interessen der Wirtschaft und der USA höher gewichtet werden als die unserer Bevölkerung. Und auch wir waren es, die die Kriege und das Elend in Syrien, Irak, Libyen, Jemen, ... mitverursacht haben.

C) in dem Teil Syriens, der unter Assad-Herrschaft steht, ist ein ansatzweise geordnetes Leben nach wie vor möglich.
***
Nun ist Assad sicher kein lupenreiner Demokrat. Aber was die Manipulationen unserer Medien versuchen aus ihm zu machen, sind schlicht Propaganda-Lügen im US-Interesse. Syrien stört die Interessen der USA, die Golf-Staaten und Israel. Sie wollen Assad loswerden. Deshalb haben sie mit Hilfe des Westens (Boykott, Waffenlieferungen) den Bürgerkrieg dort begonnen und sogar die Islamisten finanziert und mit Waffen versorgt, die sie angeblich jetzt bekämpfen.

20% der Flüchtlinge kommen aus Syrien. Aber unsere Medien hetzen derzeit so, als sei Assad (und RUS) und nicht etwa die USA Schuld an der Flüchtlingskrise, an den Destabilisierungen in Syrien, Irak, Libyen, Jemen, ...

Nur Vollidioten glauben das und lassen sich gegen die Opfer egoistischer und rücksichtsloser Machtpolitik, die Flüchtlinge, aufhetzen.

HDF, 19. September 2015, um 11:53

eines steht doch wohl zweifelsfrei fest (unabhängig, ob es sich bei hussein und gaddafi um "demokraten" handelte oder nicht, für mich nicht)
die destabilisierung der gesamten region hat einzig und allein die usa mit ihrem präsidenten bush zu verantworten, der mit lügen und intrigen dieses dilemma und die mördertruppe IS (um nichts anderes handelt es sich ja) erst möglich gemacht hat

Ex-Füchse #100386, 19. September 2015, um 12:30

Mich würde ja auch brennend interessieren, wer Samir Abd Muhammad al-Khlifawi wirklich war, wer ihn schützte und unterstützte. Nachdem ich unlängst auch den Filz um Klaus Barbie lesen musste.
Honi soit qui mal y pense?

http://www.independent.co.uk/news/world/middle-east/camp-bucca-the-us-prison-that-became-the-birthplace-of-isis-9838905.html

Aber alles selbstredend nur ein unglücklicher Umstand, der den amerikanischen Machthabern leider ... also ehrlich jetzt. Das ist ihnen halt so durch die Lappen gegangen ... mal wieder. Kann ja mal passieren.

Anyways ... "nur Vollidioten ... lassen sich gegen die Opfer egoistischer und rücksichtsloser Machtpolitik, die Flüchtlinge, aufhetzen." Das ist mal wahr.

Stoni, 19. September 2015, um 12:34

HDF, natürlich sind bzw. waren Hussein, Gaddafi, Assad, u.a. keine Demokraten, sondern Despoten, die Menschenrechtsverletzungen begangen haben.
Aber erstens hatten alle die Mehrheit ihrer Bevölkerung hinter sich und garantierten Stabilität im sunnitisch-schiitisch-kurdisch-alavitisch-christlichen Pulverfass.
Und zweitens hatte das die USA nie daran gehindert, diese oder den IS zu unterstützen, solange sie nützlich waren.
Und drittens gibt das dem Westen noch lange kein Recht für verbrecherische Angriffskriege oder imperialistische Interventionen, die die Region bewusst zerstört und in Chaos und Kriege gestürzt haben.
Die USA wollten dort - wie Rumsfeld selbst zugab - nie Demokratie und Freiheit durchsetzen, sondern immer nur Regime-Changes im eigenen Interesse. Die Region beherrschen oder ins Chaos stürzen - Divide et impera - darin waren sie erfolgreich.
Die Folgen dieses US-Imperialismus - mit allein 1 Millionen Tote im Irak - und der Vasallentreue unserer Kanzlerin sehen wir heute und bekommen sie nun auch in Europa zu spüren.

Und auch bei NSA, TTIP, Bankensubventionen, Steuerflucht, u.v.m. ... fügt sich unsere Kanzlerin in die Macht der Finanzoligarchie und schädigt die Menschen in Europa.

LerndBauert, 19. September 2015, um 12:34

Na prima, jetzt habt ihr auch noch Stoni aufgeweckt.

Fanthomas, 19. September 2015, um 12:40

Irgendwie erinnert mich die Diktion von Stonis letzten Beiträgen an meinen Dozenten im während meines Studiums zu DDR-Zeiten pflichtmäßig zu belegenden zweiten Hauptfachs Marxistisch-Leninistisches Grundlagenstudium.

Stoni, 19. September 2015, um 13:03

Du hast die Soziale Marktwirtschaft der Bundesrepublik nie richtig kennengelernt. Sonst würdest du die Unterschiede erkennen.
Nur weil unsere Propaganda heute anders funktioniert als die der DDR, ist so trotzdem als solche zu erkennen, wenn man keine blinde Untertanen-Mentalität an den Tag legt.

Ex-Füchse #107583, 19. September 2015, um 13:38

Na prima, jetzt habt ihr auch noch Fanthomas aufgeweckt.

Ex-Füchse #11750, 19. September 2015, um 14:24
Dieser Eintrag wurde entfernt.

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