Doppelkopf-Strategien: Große Abfrage vor Aufspiel

Lottospieler, 02. November 2011, um 18:02
zuletzt bearbeitet am 02. November 2011, um 18:06

kann 84 hier nur zustimmen,
eine spielweise die jederzeit nachvollziehbar, keine oder nur ganz wenigen spielraum zu alternativen läßt, die auf lange sicht zu besseren ergebnissen und mehr erfolg führt ist mir näher als eine die kurzfristigen erfolg sucht
man in einem spiel ein optimales ergebnis erzielt im nächsten aber überreizt oder es zu mißverständnissen mit dem partner kommen kann.
die gefahr sehe ich grundsätzlich bei noddie's und auch thheos doko-philosophie. man kann nicht in jedem spiel maximale ergebnisse mit dem partner erzielen oder ebensolches verständnis vorraussetzen weil zu dem spiel unabwägbarkeiten gehören die sich nicht immer berechnen und vorhersehen lassen. einzig mit einem geklonten wesen das genauso denkt wie ich selber wären ausschließlich maximale resultate möglich (trotz aller konventionen usw)
ich sehe das problem das hier zwei sind die sich unerreichbare ziele setzen und auch ihre partner damit überfordern.

Spartakus, 02. November 2011, um 18:43

Ich habe mir nochmals Gedanken über die im Ausgangsbeitrag beschriebene Situation gemacht.

Ist ja auch wirklich interessant.

Nehmen wir ein Mal an, sowohl Sender als auch Empfänger verstehen die k90-Ansage zu diesem speziellen Zeitpunkt wirklich als Kreuzkontrolle, was ja logisch begründet wurde.

Ich halte die k90-Ansage zu diesem Zeitpunkt (Beantwortung der Anfrage nach dem gelaufenen Pik As) mindestens aus taktischen Erwägungen heraus für verkehrt (das würde ich auch Terry so sagen :-)).

Da der Ausspieler ja von Spieler 2 trotz gelegter 10 keine Antwort auf Kreuz kommt, wird Noddy ohne weitere Forcierungen wohl Trumpf nachspielen. Das ist eigentlich genau das was ich als Spieler 4 (Terry) haben möchte. Sitzt z.B. an Pos. 2 die Dulle, setzt er diese wohl um seinen Partner in Kreuz anzuscheiben, denn Spieler 2 geht von einer Verteilung der Kreuz Asse an Pos. 3 und 4 aus. Folge: Die Dulle verpufft ins Leere, weil der Kreuzstich zum Doppeladler von Terry läuft. Alles im 3. Stich und somit rechtzeitig für Noddy zur risikolosen Spielwerterhöhung, weil a) Dulle leer rausgegangen ist (soll heißen, ohne dass RE einen hohen Trumpf verloren hat) und b) Kreuz Doppelas beim Partner bekannt ist.

Durch das vorzeitige Eingreifen von Spieler 4 geht die Dulle eher nicht raus. Entweder kommt ja wie von Terry signalisierend wollend direkt Kreuz nach oder eben trotzdem Trumpf, wobei in dieser Variante der Kontramann die Dulle eher nicht setzt, weil der ja auch den Braten riecht. Das bedeutet, dass die Spielgestaltung schwieriger wird als das nach bereits verbratener Kontradulle der Fall wäre.

Ex-Füchse #15119, 02. November 2011, um 19:15

Finde, es stellt sich schon die Frage, ob man die Antwort überhaupt verweigern darf! Es wird forcierend auf Kreuzkontrolle gefragt, dass die jetzt an 4 vorhanden ist, statt wie erwartet an 2 ist ja "fast" kein Unterschied.
Der Abfrager, mit Vorabre hat ja offensichtilich einen Plan für das Spiel, welchen man jetzt nicht blockieren sollte, denke ich.
Als Partner weiß ich ja noch nicht, ob der Ansager ein oder zwei Fehlverlierer zu versorgen hat. Um 2 zu entsorgen kann das Kreuznachspiel der einfachste Weg sein... Weswegen nach meinem Spielverständnis, diese Antwort nur mit gutem Herzas großen Vorteil bringt...

Die Dulle ist ein kalkulierter Verlierer, um den der Ansager nach seiner ersten Frage bescheid weiß, alles andere kann auf diese Weise am schnellsten geklärt werden, mMn!

Auch, wenn mal eine Frage falsch verstanden wird, was wohl jedem passiert, sollte man probieren jedes Spiel optimal auszureizen.
Gefühlt, finde ich, gehen durch Misverständnisse eher Absagen verloren, als das Spiele überreizt werden!

Ex-Füchse #4596, 02. November 2011, um 21:56

[zitat Spartakus]
Ich halte die k90-Ansage zu diesem Zeitpunkt (Beantwortung der Anfrage nach dem gelaufenen Pik As) mindestens aus taktischen Erwägungen heraus für verkehrt (das würde ich auch Terry so sagen :-)).
[/zitat]

Terry hat das nicht gespielt, er hat mich darauf aufmerksam gemacht.

Wieweit die Absage sinnvoll ist versuche ich ja gerade zu ergründen. Ich tendiere dazu, es nicht als Aufforderung zum Kreuznachspiel zu verstehen. Kreuz nach is angezeigt wenn ich weitere Fehlverlierer zu versorgen hätte, ansonsten läuft die Farbe nicht weg und ich weiß meinen Kreuzabgeber geborgen und kann das in die Planung einbeziehen. Für mein 10 Trumpfspiel gilt es jetzt direkt mit dem schneiden anzufangen, wenn die Antwort von 4 kommt. Dabei klärt sich die Lage der Damen, dies passiert günstigenfalls alles im Absagezeitraum.

Ex-Füchse #15119, 03. November 2011, um 15:46

Die Verantortung für die Fortsetzung liegt denke ich immer der fragende Spieler, mit der vermeintlich besseren Hand.
Bei deinem Blatt sehe ich keinen Grund, dass du gezwungen bist mit Kreuz fortzusetzen. Im Gegenteil, es gilt schnellstmöglich zu klären wie viele Punkte in Trumpf verloren gehen, um möglichst präzise Absagen zu können...
Wie sehen es denn die anderen, muss man, oder sollte man, bei einer expliziten Frage nach Kreuzkontrolle an jeder Position mit dieser antworten?

Ex-Füchse #4596, 06. November 2011, um 17:06

In nem anderen Thread wurde gerade ein passendes Spiel eingestellt.

http://www.fuchstreff.de/spiele/6323381-norma...

Große Abfrage vor Aufspiel und Nachfrage nach dem Kreuzas wärs gewesen.

Hier wäre der Pikanschub möglich, da ja ein weiterer Fehl zu versorgen ist.

Ex-Füchse #15119, 06. November 2011, um 20:22

schönes Beispiel!

Ex-Füchse #4596, 06. November 2011, um 22:29

Leider interessiert sich außer uns beiden keiner für das Thema. Dabei fallen mir immer mehr Möglichkeiten zu der Variante ein. Antwort auf 2 beim nachfragen könnte Dulle sein?

Mal schaun wieviele Situationen mir in Zukunft unterkommen bei denen dieses Thema Relevanz hat.

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