Doppelkopf-Strategien: Herz10 ausspielen.

Belzedar, 16. Februar 2017, um 17:44

@Terry lies erst ein mal das Essener System

Cabeza_doble, 16. Februar 2017, um 17:56

@Pik3
Natürlich gebe ich 'nur' wieder, was die guten Spieler hier geschrieben haben.
Um eigene Dokotechniken oder Strategien zu entwickeln reicht nämlich mein eigenes Dokoverständnis bei weitem nicht aus, da hab ich auch nie nen Hehl draus gemacht.
Aber der Threadersteller, und um den sollte es hier vor allem gehen, hat eine ganz konkrete Frage gestellt.
Die wurde ihm zwar korrekt beantwortet, aber es fehlten ein paar wichtige Zusatzinfos und ich finde, er hat Anspruch darauf, diese zu erhalten.
Er ist ja offensichtlich ein interessierter Anfänger, warum sollte man ihm nicht mitteilen, welche Voraussetzungen bei einem Dullenaufspiel normalerweise erfüllt sein sollten?
Mit irgendwelchen fortgeschrittenen Spielweisen und Blatteinschätzungen, die vielleicht Belze, TerryTate, Silberfux oder Tront draufhaben, muss jeoch erstmal nicht konfrontieren.

Ex-Füchse #13152, 16. Februar 2017, um 18:05
zuletzt bearbeitet am 16. Februar 2017, um 21:03

Aus Essener System Seite 16 - 17:

Auszug nun weiter unten - war nicht anständig formatiert.

Ex-Füchse #13152, 16. Februar 2017, um 18:09

wer soll das nicht verstehen? Sorry für die Umbrüche, sind der vereinfachten Kopie aus pdf geschuldet

Ex-Füchse #4596, 16. Februar 2017, um 18:13

Ossi?

Ex-Füchse #13152, 16. Februar 2017, um 18:32
zuletzt bearbeitet am 16. Februar 2017, um 18:47

Umbruch zur leichteren Verständlichkeit verbessert:

Aus Essener System Seite 16 – 17:

♥️10-Anspiel-Konvention:

Das Anspiel einer ♥️10 (bis zum letztmöglichen Ansagezeitpunkt) zeigt den Besitz einer ♣️D und einer ♠️D (in seltenen Fällen auch ♣️D und Doppel-♥️D).

Je nachdem ob bzw. wann eine Ansage erfolgt liegt eine unterschiedliche Stärke des Blattes vor.

Die Idee dieser, sowie auch anderer Anspielkonventionen (♣️D, ♠️D) ist es dem Partner, anstelle von knappen eigenen Ansagen (i.d.R. RE oder 90) durch Übermittlung von Struktur und Stärke des eigenen Blattes die Entscheidung einer Erstansage zu überlassen oder eine weitergehende Ansage (90, 60 etc.) mit höherer Sicherheit zu ermöglichen (für eine 90-Ansage benötigt man eine Sicherheit von 90%!).

Der Anspieler erhält hier durch Ansage oder auch durch Schmieren eines Karo-Vollen die Information, wo sein Partner sitzt bzw. ob er die andere ♥️10 besitzt.

Es werden 3 Situationen unterschieden:

1. Ansage mit Legen der ersten eigenen Karte und Anspielen von ♥️10 spätestens zum dritten Stich.

Bedeutung: Mein Blatt ist so stark, daß mir eine ♥️10 beim Partner ausreicht die Gegenpartei unter 90 zu spielen.

Der Partner sollte sofort beim Anspiel der ♥️10 keine 90 ansagen, wenn er die andere ♥️10 besitzt unabhängig von der Stärke seines eigenen Blattes (einzige Ausnahmen sind ♥️10 ♣️D bzw. ♥️10 ♣️D x als Trumpf; hier sollte der Spieler jeweils♥️10 legen!).

Der Erstansager könnte eines der folgenden Blätter auf der Hand halten:

Blatt 1:
♥️10 ♣️D♠️D ♥️D ♣️B ♠️B ♠️B ♦️B ♦️As ♦️K ♠️K ♥️As

Blatt 2:
♥️10 ♣️D ♠️D ♥️D ♦️D ♠️B ♥️B ♦️As ♦️K ♠️As ♠️9 ♥️As.

Dabei ist es egal, wann die ♥️10 angespielt wird, ob im zweiten Blattbeispiel sofort oder nach Abspiel der beiden Asse, jedesmal ist der Partner forciert beim Anspiel der ♥️10 mit der anderen ♥️10 sofort keine 90 anzusagen.

Besitzt er sie nicht, kann der Partner nun auch mit einem schwächeren Blatt (etwa mit ♣️D ♠️D ♦️D ♥️B ♦️B ♦️9 ♣️As ♣️As ♣️9 ♠️10 ♠️K ♥️K) ohne irgendwelche Bauchschmerzen keine 90 ansagen.

In diesem Zusammenhang gehört noch die konventionelle Anfrage RE vor Anspiel der ersten eigenen Karte und Warten.

Hiermit wird ein starkes REBlatt mit einer ♥️10 ohne ♠️D gezeigt.

Der Partner antwortet an Position 3 oder 4 sitzend bei Besitz der anderen ♥️10 mit der keine 90-Ansage.

An Position 2 sitzend zeigt die keine 90-Ansage Erstrundenkontrollen (As oder Chicane) in beiden schwarzen Farben.

2. Anspiel der ♥️10 zum ersten oder zweiten Stich ohne Ansage.

Bedeutung: Mein Blatt ist leidlich trumpfstark
(6-8 [meist 7] Trumpf mit ♥️10 ♣️D ♠️D an der Spitze), besitze allerdings nur Zusatzwerte,
die ich dem Partner vor Legen seiner elften Karte zeigen kann.

Beispielblätter:

Blatt 1:
♥️10 ♣️D ♠️D ♠️B ♥️B ♥️B ♦️K ♣️K ♣️9 ♠️As ♠️10 ♥️9

Blatt 2:
♥️10 ♣️D ♠️D ♦️D ♦️D ♦️As ♦️K ♠️10 ♠️10 ♠️9 ♥️K ♥️K

Blatt 2 nur keine Ansage, wenn im ersten Stich ♣️ gestochen wird. Der Partner sollte mit durchschnittlichem Blatt mit ♥️10 sofort RE (vor allem mit Anspielassen) ansagen.

Weiterhin ermöglicht diese Spielweise z.B. auch mit dem folgenden Blatt eine Erstansage:

♣️D ♥️D ♦️D ♣️B ♠️B ♦️As ♦️10 ♦️K ♣️10 ♣️K ♣️9 ♥️K,
oder würdest Du mit diesem Blatt freiwillig RE sagen.

Mit einem anderen Partnerblatt (in Verbindung mit Blatt 1) kann sich schon nach dem zweiten Stich eine Schwarzansage abzeichen.

Der Partner könnte 8 Trumpf mit
♥️10 ♣️D ♠️D ♥️D an der Spitze und
♠️As ♠️10 ♠️9 ♥️As als Fehlkarten halten.

Hierzu braucht er allerdings einige weitere Vokabeln unseres Kommunikationssystems. Er muß seinem Partner noch beibringen nach Abspiel des ♠️As Trumpf zu spielen (Er sagt auf das Anspiel der ♥️10 sofort RE und vor Anspiel der dritten Karte keine 90!).

3. Anspiel der ♥️10 zum ersten oder zweiten Stich mit Ansage (RE) zum letzten Zeitpunkt.

Bedeutung: Ich besitze ein Blatt, daß die schon beschriebene Trumpfstruktur besitzt, welches aber in der Stärke zwischen den schon beschriebenen Blättern liegt.

Man besitzt noch Zusatzwerte, die der Partner bis zum Legen seiner elften Karte nicht kennt.

Diese könnten sein:

Stechen einer Farbe, weitere Anspielasse, ein Doppelas, 9 Trumpf oder 8 gute Trumpf etc..

Beispiele:

Blatt 1:
♥️10 ♣️D ♠️D ♥️D ♦️D ♥️B ♥️B ♦️10 ♣️As ♠️9 ♥️As ♥️9
(8 gute Trumpf, zweites Anspielas)

Blatt 2:
♥️10 ♣️D ♠️D ♦️D ♠️B ♥️B ♦️B ♦️As ♦️10 ♣️K ♠️K ♥️K
(9 Trumpf)

Blatt 3:
♥️10 ♣️D ♠️D ♣️B ♥️B ♦️B ♦️K ♣️10 ♣️K ♣️K ♥️As ♥️9
(Stechen einer schwarzen Farbe)

Bei Anspiel von ♠️ sollte ♥️10 ohne Ansage nachgespielt werden, da ♥️As keinen ausreichenden Zusatzwert darstellt.

Da der Partner, der mit einem durchschnittlichen Blatt bei Besitz der anderen ♥️10 RE ansagt, die Zusatzwerte des Anspielenden noch nicht kennen kann, darf der Anspieler im Gegensatz zu 2 hier noch keine 90 ansagen.

Tront, 16. Februar 2017, um 19:07

Bevor ich als 8-Trümpfer mit zwei blanken Singles Fehl anschiebe, würde ich noch zur ungedeckten Dulle greifen.^^ Kein Sorge, mache ich aber nicht!

Aber ich spiele mit dem 3. Beispielblatt TerryTate klein Trumpf an und die Re-Partei (mein Re-Partner oder ich selbst) kommen zu mindestens 75% zum Re.

3 Spielvarianten zur "Problembehandlung" stehen also im Raum:

a) "blindes" Fehlanspiel
b) "blindes" Trumpfanspiel
c) "ungedecktes" Dullenvorspiel im 1. Stich

Und jeder Spieler scheint mit seinem ureigenen Anspiel entsprechende Erfolge zu haben.

Ich garantiert langfristig mit b

Wofür wäre der Rest der Doko-Welt zu haben?

Goldmurks, 16. Februar 2017, um 19:23

a) schwarzer Könich

Belzedar, 16. Februar 2017, um 19:26

danke schön Chrissel. Manche Leute verstehen halt nicht was Kontrolle speziell Trumpfkontrolle bedeutet.

Fufa, 17. Februar 2017, um 14:41

Kann TerryT nur beipflichten, nur nach dem Buchstaben des Essener Systems zu spielen und nicht den Sinn dahinter zusehen ist Schwachsinn.Ich halte die Dulle im ersten in seinem obigen Beispiel für kein Muss - aber gut spielbar.

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