Doppelkopf-Strategien: Erwartungswert...

jensbonath, 23. Juli 2012, um 20:17

Wie hoch ist denn die Wahrscheinlichkeit, das jeder Spieler von jeder Farbe genau 3 Karten bekommt?^^
So aus dem Bauch raus gebe ich mal ein Minimum von 80% Gewinnchance auf einen Fleischlosensiebensticher mit sieben eigenen Vollen. Für jeden früh weggespielten Abgeber haue ich noch mal so pauschal 5% drauf, bleibt ein solcher Stich unter 20 Augen sogar glatte 10%. Wer so ein Solo nicht spielt, dürfte als mögliche Abgeber wohl eine Herzzehn und mindestens drei schwarze Damen im Blatt halten.^^

Southern, 23. Juli 2012, um 20:19

Ach ja Jens...

Der Unterschied bei uns Beiden ist, das ich das Re nicht sage und gewinne und du es sagst und verlierst... Aber das lernst du auch noch... Kuss ^^

Ex-Füchse #13152, 23. Juli 2012, um 20:28

3-3-3 sind 11,31 bis 11,65 %

jensbonath, 23. Juli 2012, um 20:33

Im Umkehrschluss heisst das: in jedem 9. Spiel sind alle Karten farbrein aufgeteilt? Jeder Spieler hat 3 Karo, 3 Herz, 3 Pik und 3 Kreuz???
Wenn doch mal meine Schulzeit nicht schon so arg lang her wäre - da hätte ich gern den Rechenweg zu!^^

Ex-Füchse #16890, 23. Juli 2012, um 20:35

Hilfe! Dann doch lieber die große ReAbfrage die man verweigern darf....

Southern, 23. Juli 2012, um 20:36

Stell dich nicht so an Christian und rechne lieber mit ^^

Ex-Füchse #13152, 23. Juli 2012, um 23:13

Für mich heißt das einfach: Du bekommst von oben relativ wahrscheinlich keine Chance, deine erforderliche 10 zu fangen. Also gibst du deinen Gegnern die Gelegenheit. Machen sie es dir schwer und du siehst noch nix zum Ansagezeitpunkt . . . fängste an deine "Erfahrung" auszuspielen . . . da hast du einmal die Chance mit Ass Ass zu dritt für deine 10 - einmal haste 3 Zug mit Ass - Ass - 10 - und ne klitzekleine Chance auf Ass - 10 zu dritt. Ersteres wiege ich auf 50 % - Zweiteres auf > 60% -die kleine aufs "Eingespieltwerden" 33 %. Demzufolge hast du einfach in weit über 50% das Solo gewonnen. Nun fangen wir wieder an zu rechnen: -9, +9, -3, +3 . . . hatten wir alles in älteren Threads.

Es bleibt Charaktersache . . . ich gebs Re aus Prinzip . . . andere lassen es aus Prinzip . . . meins aus Prinzip weil: da kommts Kontra seltener ;-)

Southern, 23. Juli 2012, um 23:14

Bin halt nen Schisser Chrissel ^^

Ex-Füchse #13152, 23. Juli 2012, um 23:16

ist alles ok :-) wirst dadurch, wie in diesem Fall eher gut machen . . .

Ex-Füchse #13152, 23. Juli 2012, um 23:19

PS: im Mannschaftsdoko laß ich übrigens das Re immer weg - außer die 10 liegt auffem Tisch ;-)

Southern, 23. Juli 2012, um 23:21

Aber spielen würdest den als Pflichtsolo auch, gelle?

jensbonath, 23. Juli 2012, um 23:22

Hmm, jetzt muss sich doch langsam ein Mathematiker mal zu Wort melden. So ein schönes Solo ohne "Re"? Ich denke echt, das es kaum zu verlieren ist.

Belzedar, 24. Juli 2012, um 11:39

Nein Jens diese knapp über 11% gelten nur für eine Farbe, um das für alle Farben zu errechnen giit ungefähr die Formel 0,11*0,11*0.11*0,11. Das Ergebnis dann mit 100 multipliziert ergäbe bei bei genau 11% 0,014641%, also bei dem Beispile bei etwas über 11% errechnet mit 11,31% ungefähr 0,016%

jensbonath, 24. Juli 2012, um 15:37

Danke Belze, so in etwa dachte ich mir das schon. War ja gestern tatsächlich so verrückt und wollte über´s I-Net mal eben in die grosse Welt der Wahrscheinlichkeitsrechnung eintauchen. Datt gibt nur Kopfweh!!!^^

Ex-Füchse #16890, 24. Juli 2012, um 16:18

Das stimmt auch nicht. Da wurden gleich mehrere Fehler gemacht.
Wenn die ersten drei Farben 3-3-3-3 sitzen, dann muss die vierte Farbe zwangsläufig (Wahrscheinlichkeit 1) 3-3-3-3 sitzen.
Außerdem erhöhen sich die Wahrscheinlichkeiten, dass auch die zweite, bzw, dann auch die dritte Farbe 3-3-3-3 sitzen.

0,11*x*y*1 mit 0,11<x<y<1 ist das Ergebnis, wobei mir die Zeit fehlt x und y auszurechnen. Im mathematischen Anhang vom ES findet sich eine Anleitung, also wer Lust hat :-)

jensbonath, 24. Juli 2012, um 16:41

Wie sieht es denn mit geschätzten 0,11 x 0,15 x 0,25 x 1 aus? Das Ergebniss läge da bei 0,4 % - das wäre in jedem 242zigstem Spiel der Fall. Das wäre ja schon verdammt oft!^^

Ex-Füchse #16890, 24. Juli 2012, um 17:22

Die Größenordnung sollte jedenfalls stimmen.

Lusche, 25. Juli 2012, um 12:22

Nachdem nun erörtert wurde (Leif hat das ja ganz treffend in seinem ersten Post geschrieben) das dieses Spiel zumindest a priori ein Rest-Verlustrisiko birgt, habe ich mir noch einmal Gedanken über alternative Spielweisen gemacht, die Dich der 15er Wertung näher bringen könnten. Da Doko ja nicht nur Spiel der Wahrscheinlichkeiten ist, sondern auch der Psychologie sind einige Einflussfaktoren zu beachten:
Du hast da drei ausgefuxte alte Hasen am Tisch, die sich und die Anzeigekonventionen lange kennen, Dich und Deine Spielweise allerdings nicht. (Stichworte hier aber auch: Alters- und Geschlechtsunterschied, eventuelle Allüren oder Rollen am Tisch.)
Es ist zum Ende der Runde hin, die Neigung einen „Verrecker“ zu spielen steigt (Dein Normalspiel sieht trumpfseitig schwach aus und ohne eigenes Aufspiel auch die Fehlkarte nicht wirklich stark), was die Gegner an ihren eigenen durchschnittlich 7 Trumpf auch erkennen könnten. Dies oder die Tatsache das Du ein starkes Normalspiel einer Hand kaputt machst erhöht die Tendenz zu einem Kontra oder sog. „Wut-Kontra“ (Einfluss haben hier sicher auch noch die individuellen Spielstände und der bisherige Rundenverlauf, auch was Stimmungen und „Läufe“ angeht).
Last but not least: Deine Intention: Du nimmst das Blatt auf und siehst einen aussichtsreichen Fleischlosen als Pflichtsolo. Nun ist m.E. eine schnelle Blattbewertung und Entscheidung gefragt: Willst Du das Spiel mit einem Swing von 18 (+9,-9) also Verlust- aber auch Gewinnbegrenzung oder von 30 (+15, -15) mit maximalem Gewinn aber auch höherem Verlust spielen? Die Blattbewertung(Grundwert: 76 +21Karten davon je 7 9er, Bauern und Damen=111, gute Chance auf einen 7/8er, Doppeldeckung der beiden Singleasse, Möglichkeit untendurch zu spielen) sollte eigentlich trotz der 5 Abgeber positiv sein
Willst Du begrenzen, so würde ich schnell den Vorbehalt melden um eine einfache Solostruktur zu signalisieren im Sinne eines strahlenden „8/7er mit 116+ Erwartungswert“ oder mit etwas angewidertem Blick den „Verrecker“.
Andernfalls kannst Du ruhig einen Moment noch länger grübeln, als Du es ohnehin schon tust um zu signalisieren: „Das ist jetzt einer den kann ich gewinnen, wenn`s gut läuft, aber der Gegner hat schon eine gute Chance mir das zu umzubiegen, wenn`s nicht sitzt.“
Nun zu meiner Idee die Spielweise betreffend:
Ich spiele wie oben beschrieben nach langem Überlegen(um die 15er Wertung zu bekommen) die Karo 10 trotz Tempoverlust vor. Der Gegner wird nun einmal nach dem As fragen und bestenfalls noch (das von Dir beschriebene Karonachspiel deutet darauf hin) ein zweites mal anzögern um Karolänge zu signalisieren. So hast Du zum einen Deine starke Farbe gezeigt zum anderen besteht ja a priori auch die (kleine) Chance, die zweite Zehn blank zu finden und so dann bereits den gewünschten 7/8er zu haben. Der Gegner weiß nun aber nicht wie lang Dein Karo wirklich ist und Du weißt, das der Karo zumindest, da alle bedient haben nicht vollkommen krumm liegt. Wenn der Karo dann tatsächlich lang (10 mindestens zu 4.) angezögert wurde, bleiben Dir noch 5 10er zu fangen (auf ein blankes schwarzes As zu spekulieren ist nicht angebracht ;o). Ich spiele dann genau wie Du ohne Spruch die Kreuz 9 nach und bekomme (wie auch passiert) das Kontra. Das mit dem Kreuzstich dann nur noch 3 10er zu fangen sind ist nicht tragisch, da in Kreuz eine 10 in mein As eher unwahrscheinlich ist. Der Gegner soll nun annehmen, das Karo meine starke Farbe ist und ich gerne Kreuz entwickeln möchte. Nun liegt die Entscheidung des Nachspiels beim Gegner an Pos. 2 oder 3 (je nachdem wo der erste 10 er saß). So kommt das Spiel dann wieder auf Dich zu. Sitze ich an Pos. 3 so fällt mir wohl bei Kreuz- oder Herzkönig das Re schwer, in allen anderen Fällen gebe ich es wohl, bestenfalls sitze ich an Pos. 4 und kann entweder mit dem Re bereits den 8. Vollen einsacken oder sicher einplanen in Pik.
Just my 2 Cents

Southern, 25. Juli 2012, um 12:29

Da hast du dir ja richtig Mühe gegeben "Lover".... Danke... Denke ich mal drüber nach...

Lottospieler, 25. Juli 2012, um 12:55
zuletzt bearbeitet am 25. Juli 2012, um 12:58

Lusche,
wow, hier macht mir einer doch glatt Konkurrenz, nur bei dem einen heißt es 'hat sich Mühe gegeben', bei dem anderen heißt es 'immer das gleiche Gesülze'.
Nee jetzt mal ernsthaft:
Das hast du echt toll gemacht, auch die psychologische Komponente des Spiels durch die Mimik, Lautstärke, Warten etc die ja online überhaupt nicht zum Tragen kommt.
Im Lifespiel kann man sich verraten und gute Spieler führen andere an der Nase rum:
zb kaum vernehmbares re und man hat in Wirklichkeit eine Stanze.
Das mit der Karo 10 ist auch clever, die Gegner sehen das sie da nix reißen können und werden Karo nicht mehr anspielen und die Wahrscheinlichkeit steigt das sie dem Solisten Pik oder Herz klären.

makri, 25. Juli 2012, um 13:30

So können Ansichten unterschiedlich sein. Die Psychospielchen find ich gut. Karo 10 hingegen weniger. Ich weiß ja nicht, wie andere das Gegenspiel gegen Assesoli grundsätzlich vortragen, aber wenn ich sehe, dass der Solist As, As, 10 von einer Farbe hat, da also eh kaum was zu reissen ist, spiel ich die Farbe gerade nach. Soll der Solist doch antreten mit seinem Mist und seine (anderen) Farben selber entwickeln. Hingegen bei Unkenntnis dieser Tatsache, wird die Gegenpartei so gut wie nie diese Farbe anspielen, denn gedecktes As in entsprechender Länge ist ja nicht möglich. Und eigentlich will ich ja auch nicht, dass Karo gespielt wird, sondern viel besser ist dass Karo abgeworfen wird und hierdurch ggf. die 10 gekürzt wird. Und der unwahrscheinliche Fall, dass Karo 10 evt. sogar aufgespielt oder frühzeitig (freiwillig) gelegt wird, sinkt damit auf 0. Z.B. in 3er Länge wird die gegnerische 10 dann auch, wenn möglich, in einer anderen Farbe geschmiert, ansonsten ggf. gehalten.

Lusche, 25. Juli 2012, um 13:57
zuletzt bearbeitet am 25. Juli 2012, um 13:58

Touché ;o) Ich kenne so Leute wie Dich... spielen Karo rotzfrech hinterher mit der Bemerkung "Entwickel` Deinen Mist doch selber" Ist glaube ich aber eine Frage wo Du als Solist Deinen Angriff am stärksten siehst. Für mich ist eben wichtig dem Gegner zu signalisieren: Wenn ihr eine Stelle zum angreifen sucht, dann sicher nicht Karo (über das Nachspiel Karo wäre ich eben nicht glücklich, weil ich dann mit der Pik 10 antreten müsste) und: Kreuz will ich entwickeln, den Gefallen, das nachzuspielen tut ihr mir doch sicher nicht (Kreuzkönig bei eigener Sitzposition 3 wäre tödlich weil ich dann den Obelix mit Bandscheibenvorfall spielen muß).... also guckt doch mal die Herz oder Pik an (Pik die Farbe mit dem einzigen unbekannten As der Gegenpartei)

Spartakus, 30. Juli 2012, um 14:43

Ein traumhaftes Solo wie ich finde. Dass auf den ersten Kreuzstich ausgerechnet Karo kommt ist doch Pech und auch danach ist das Solo immer noch gewinnbar, wenn auch der Sieg hier nicht sicher ist. Kommt Herz oder Pik nach, sollte der sicher gewonnen sein.

Auch ansagetechnisch bietet die Eröffnung mit klein Kreuz ausgezeichnete Perspektiven. Ich sehe ja eventuell zwei komplette Stich bis ich entscheiden muss ob ich "Re" sage. Vielleicht bekomme ich sogar "kontra" und kann mich zum Zeitpunkt der möglichen Gegenansage bereits sicher ins Ziel zählen und +15 (7,50 $) für das Teil kassieren.

Southern, 30. Juli 2012, um 15:56

Das Kontra bekam ich ja... Re habe ich mich nicht getraut...

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