Unterhaltung: darf man über Homosexualität heutzutage kritisch reden oder nicht?

Stoni, 03. Juli 2013, um 18:42

Echo: Homosexuellen Geld hinterher werfen (Weil sie's nicht "verdient" haben und keine Steuern zahlen? Weil sie weniger wert sind als "richtige Mütter"?)
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Es mag sein, dass Homosexuelle ein Anrecht auf den Splitting Vorteil haben.
Anrechte aus den Urteilen des BVerfG haben andere gesellschaftliche Gruppen aber auch und zT sogar 20 Jahre länger. Warum werden Homosexuelle jetzt bevorzugt behandelt? - Homophilie!?

Solange in Deutschland Kinder das Armutsrisiko Nr. 1 sind und Mütter, die 3,4,5 Kinder gross gezogen haben, mit 7-800 EUR Rente belohnt werden, wir eine im internationalen Vergleich beschämende Geburtenrate haben, ungenügende Kinderbetreuung, so lange ist das gesellschaftlich nutzlos Geld hinterher werfen und ich hätte andere Prioritäten.

werderino, 03. Juli 2013, um 18:44

Wau Wau - Felu - schönen Gruß an den Papi^^

Ex-Füchse #16890, 03. Juli 2013, um 18:45

Solange in Deutschland Kinder das Armutsrisiko Nr. 1 sind und Mütter, die 3,4,5 Kinder gross gezogen haben, mit 7-800 EUR Rente belohnt werden, wir eine im internationalen Vergleich beschämende Geburtenrate haben, ungenügende Kinderbetreuung, so lange ist das gesellschaftlich nutzlos Geld hinterher werfen und ich hätte andere Prioritäten.

!!!!

Kvothe, 03. Juli 2013, um 18:46

Felu hat meine kurzes, präzises Statement wunderschön in Worte gekleidet. Danke^^

Friedrich, 03. Juli 2013, um 18:49

Adoptionen sind bezogen auf Kinder gleichgeschlechtlicher Paare eine fast schon zu vernachlässigende Größe, daher wundert es mich, dass ausgerechnet dieses Thema hier so viel Beachtung findet.
Im Übrigen ist es nicht so, wie manch einer möglicherweise glauben mag, dass händeringend nach Eltern für zur Adoption freigegebene Kinder gesucht wird, sonder im Gegenteil warten adoptionswillige Paare teils Jahrelang auf eine Zusage, da hier die Nachfrage schlicht und ergreifend bei Weitem das "Angebot" übersteigt.
Man kann sich auf den Standpunkt stellen, dass die sexuelle Orientierung bei der Zuteilung der Elternschaft keine Rolle spielen sollte.
Wer sich nun aber auf jenen Standpunkt stellt, dass Kinder bevorzugt an heterosexuelle Paare vermittelt werden sollten, sollte sich deshalb doch nicht ernsthaft eine homophobe Haltung unterstellen lassen müssen.
Mal ernsthaft Leute, da frage ich mich dann, ob's noch geht...

Ex-Füchse #15119, 03. Juli 2013, um 18:51

@Felu

es geht hier glaub ich keinen darum, dass gleichgeschlechtliche Paare keine Kinder adoptieren dürfen.
Es wird halt nur schwieriger für das Kind, als bei einem "normalen" Paar.
Aus Sicht des Kindeswohl sollten die Voraussetzungen bestmöglich sein.
Ein normales Paar, ohne Geld, Platz und Erfahrung steht halt auch hinter dem gut situierten gleichgeschlechtlichen Paar.
Völlig aus so einer Abwägung rauslassen kann und sollte man diesen Punkt aber nicht.

werderino, 03. Juli 2013, um 18:53

Bevorzugt nicht Friedrich - moin erstmal^^ -. Gleiche Prüfbedingungen im Rahmen des Adoptionsverfahrens wie in Hetero-Beziehungen auch.

werderino, 03. Juli 2013, um 18:55

Schwieriger für das Kind nur derzeit noch hier bei uns...mal 10-20 Jahre abwarten....ist dann Normalität. Bin ich von überzeugt.

Ex-Füchse #365, 03. Juli 2013, um 18:56

Dass Kinder und deren Eltern finanziell besser gestellt werden MÜSSEN, wird wohl niemand ernsthaft bestreiten.
Natürlich ist das ne gesellschaftspolitisch eminent wichtige Forderung, die ich sofort blind unterschreiben würde.
Aber ich sehe nicht ein, wieso ein gleichgeschlechtliches Paar, das in eingetragener Partnerschaft lebt, schlechter gestellt werden sollte als ein kinderloses verheirtates Heteropaar.
Bei beiden Paaren übernehmen die Partner Verantwortung füreinander und müssen im Ernstfall ihren Liebsten nicht nur emotionalen sondern auch finanziellen Beistand leisten. Das ist im wohl verstandenen Interesse des Staates. Und natürlich spart der Staat dadurch letztlich sogar.
Wenn ein Partner eines gesetzlich verbundenen Paares aus welchem Grunde auch immer verarmt, so wird selbstverständlich erst mal der Lebensgefährte zur Zahlung herangezogen, ehe die Sozialkassen einspringen müssen. Ein Single hingegen wäre Hartz4-berechtigt und würde den Staat Monat für Monat ne Menge Geld kosten.

Ex-Füchse #15119, 03. Juli 2013, um 18:59

Kennt ihr homosexuelle mit Kindern?

werderino, 03. Juli 2013, um 19:01

Nein. Ich sage das nur aus meiner Sicht der Dinge.

Friedrich, 03. Juli 2013, um 19:01

@ werderino: Ich fürchte, da hat jemand meinen Beitrag nur kurz überflogen...

Ex-Füchse #67478, 03. Juli 2013, um 19:01

"ob Homosexualität dem Willen Gottes entspricht.
"
@Cahei
War das jetzt tatsächlich ernst gemeint?

Friedrich, 03. Juli 2013, um 19:02

Och nö, das Fass nicht bitte auch noch...

Goldmurks, 03. Juli 2013, um 19:05

Gott formte uns nach seinem Ebenbild - wenn er zulässt, dass einige von uns homophil sind, dann wird er sich schon etwas dabei gedacht haben.

Goldmurks, 03. Juli 2013, um 19:06

Der ist doch selbst ein stückweit vom anderen Ufer ...

Seb1904, 03. Juli 2013, um 19:06

Ein paar Gedankensplitter:

a) Ich will doch hoffen, daß Eltern nach wie vor eine auch prägende Vorbildfunktion für ihre Kinder haben. Insofern halte ich auch das Zusammenleben von Mann und Frau mit Kindern, die dieser Beziehung entspringen für vorbildhafter als alle anderen Konstellationen.

b) Wieviele Prozent der gleichgeschlechtlichen Beziehungen haben eigentlich Kinder? 3 Prozent? 5? Und wieviele SuL haben eigentlich einen Kinderwunsch? Und bevor mir wieder von irgendwelchen Prophylaktikern irgendein Hintergedanke unterstellt wird: ich habe keine Ahnung und will es einfach wissen.

c) Das Ehegattensplitting war, wenn ich das richtig weiß, in seinem Ursprung als familienförderndes Instrument gedacht. Insofern sehe ich hier schon eine Fehlentwicklung.

d) Ein Volk, oder auch eine Menschheit, die immer mehr SuL hervorbringt, stirbt zwangsläufig irgendwann aus. Insofern ist das Zusammenleben von Mann und Frau förderungswürdiger als andere Lebensformen ohne diese zu diskriminieren.

Meine weiteren, sicherlich vom ein oder anderen mal wieder als auffällig eingestuften Ansichten erspare ich mir und Euch.

Ex-Füchse #365, 03. Juli 2013, um 19:08

Ja, ich kenne welche.
Eine gute Freundin meines Sohnes lebt in einer lesbischen Beziehung mit 2 Kindern.
Und dann hab ich auf der Arbeit noch folgende Geschichte miterlebt.
Ein schwules Männerpaar nahm 2 HIV-infizierte Kinder als Pfleglinge auf. Offenbar fühlten sich diese Kinder bei den beiden Männern sehr wohl. Eins der Kinder starb dann allerdings sehr bald, bei dem zweiten hingegen war nach einiger Zeit das Virus nicht mehr festzustellen.
Was später aus dem Kind wurde, weiß ich nicht.
Aber ist schon komisch, bei aidskranken Kindern wird Schwulen plötzlich die sicher ungleich schwierigere Pflege zugetraut. Vermutlich, weil sonst niemand diese armen Würmchen haben will. Aber so geht es doch auch nicht.

Friedrich, 03. Juli 2013, um 19:16

Das ist doch wieder Äpfel mit Birnen vergleichen Eva!!!!
Pflegeeltern werden in der Tat gesucht, das hat mit dem Thema Adoption nichts aber auch gar nichts zu tun! Und es hat auch niemand, wirklich niemand (!!), hier in der Diskussion behauptet, Schwule und Lesben könnten sich nicht um Kinder kümmern.
Es ging einzig und allein, wie Max es nannte, um die "Gewichtung" bei Adoptionsverfahren.
Erneut möchte ich aber betonen, dass Kinder in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften nur zu einem niedrigen einstelligen Prozentsatz adoptiert sind.

Ex-Füchse #17674, 03. Juli 2013, um 19:17
zuletzt bearbeitet am 03. Juli 2013, um 19:18

@Seb

zu a)
Warum ist eine heterosexuelle Konstellation vorbildhafter?
Würde mich über Argumente freuen!

zu b)
Die Prozentzahlen standen in dem von mir gepostetem Link (inwieweit der statistisch relevant ist weiß ich allerdings nicht)

zu d)
Da frag ich mich gerade auch ob ich mich verlesen habe. Meinst du es so?
Die Kinder, die bei homosexuellen Paaren aufwachsen werden automatisch auch lesbisch oder schwul?

Anders herum:
Warum werden Kinder von Heteros zu Homosexuellen?

lePETITjulien, 03. Juli 2013, um 19:19

die vergleichbar schnelle politische umsetzung des urteils des BVGs resultiert aus der stimmung in der bevölkerung. sie hat in den letzten 30 jahren dekade um dekade deutlich an homophobie verloren und unterstützt parteiübergreifend die gleichstellung. seit vielen jahren haben wir in politik und gesellschaft viele prominente mitbürger, die vorbildfunktionen erfüllen und das bild der gleichgeschlechtlichen beziehung sehr stark positiv beeinflusst haben. die aufgabe von politik ist es, den wandel in der gesellschaft nicht zu übergehen.

die paar gegenstimmen in der CDU um steinbach herum bei der abstimmung sind sowieso die hinterwäldler zum fremdschämen und nur deshalb erwähnenswert, weil sie eben keine vorbildfunktion mehr erfüllen können, wenn sie gegen ein urteil des BVGs stimmen.

natürlich haben wir auch in jüngerer
vergangenheit erlebt, dass urteile des BVGs nicht so schnell umgesetzt werden und justizia erinnern muss.
nun aber befinden sich die parteien im wahlkampf und eine partei, die solch ein urteil ignoriert und auf die lange bank schieben möchte verliert wählerinnen und wähler. für manche sicherlich ein zusätzlicher grund, den gesellschaftlichen wandel auch in politischen entscheidungen widerzuspiegeln.

die schnelle umsetzung ist keine homophilie, sondern staatstreue und pflichterfüllung des gesetzgebers.

und denken wir doch auch mal an viele anderen veränderungen in unserer gesellschaft im letzten jahrhundert. einige stichworte dazu sind die emanzipation der frau, § 218, die abschaffung des "besitzanspruches an der frau durch ihre ehemänner" und damit einhergehend das recht, entscheiden zu dürfen, ob sie arbeitet und auch ihren job kündigen zu dürfen.
wo wären wir heute, wenn nicht in diesen beispielen die nötige veränderung der gesetze durchgesetzt worden wäre, frage ich euch?!

Stoni, 03. Juli 2013, um 19:44

++
"die schnelle umsetzung ist keine homophilie, sondern staatstreue und pflichterfüllung des gesetzgebers."
++
Und warum funktioniert diese Pflichterfüllung bei Homosexuellen und bei Müttern u.v.a. nicht?

Es gibt immer Mißstände in unser Gesellschaft, meist aufgrund begrenzter finanzieller Ressourcen. Dass Homosexuelle eine Bevorzugung erfahren will ich nicht einsehen.


++
"die vergleichbar schnelle politische umsetzung des urteils des BVGs resultiert aus der stimmung in der bevölkerung. sie hat in den letzten 30 jahren dekade um dekade deutlich an homophobie verloren und unterstützt parteiübergreifend die gleichstellung."
++
Zu Recht hatten wir diesen Schwung, um Diskriminierung und Benachteiligungen zu beenden. Doch dieser Schwung schießt mMn jetzt übers Ziel hinaus.
Nämlich dort zB wo aus gesellschaftlicher Akzeptanz die Teilhabe an freiwilliger gesellschaftlicher Förderung wird.
Eingetragene homosexuelle Partnerschaften sind nicht zu diskriminieren aber gesellschaftlich auch nicht besonders förderungswürdig und -bedürftig.
Der Splittingvorteil müsste nämlich nicht nur anteilig Homosexuellen Paaren gewährt werden, sondern zB auch unverheirateten Paaren, deren Zusammenleben nämlich bei Hartz IV auch angerechnet wird.
Die Teilhabe am Ehegattensplitting Homosexueller zeigt dessen Unsinn. Gemeinsam einstehen ok, aber erstens sollte das nicht nur für einseitig Besserverdienende gelten (nur dort greift das Splitting) und zweitens ist diese Förderung geschaffen worden, um den Einkommensverlust des Erziehenden auszugleichen.

Und nochmal, eine aktive Förderung heterosexueller Familien / Alleinerziehender mit Kindern ist jetzt angesagt, um deren Diskriminierung zu beenden.
Homosexuelle Paare haben als 95% DINKs meist ohnehin genügend Geld.

makri, 03. Juli 2013, um 19:44

Spannende Diskussion. Was mich mal interessieren würde ist, ob es irgendwelche psychologische, soziologische usw. Studien gibt bzgl. der Entwicklung von Kindern, die bei gleichgeschlechtlichen "Eltern" aufwachsen. Aus dem Bauch heraus ist, denke ich mal, ist die Vorstellung verbreitet, dass "Mutti + Vati" besser für die Entwicklung des Kindes ist. Aber stimmt das denn und ist das irgendwie empirisch oder wissenschaftlich belegt?

Mir ist bekannt, dass Soziologen die Tatsache bemängeln, dass es Kindern an männlichen Vorbildern fehle, da die meisten Kindergärtner/Innen und Lehrer/innen weiblich sind. Kann man das auf die engste Familie übertragen? Und was ist die Folge des angeblich fehlenden männlichen Vorbildes? Was wäre die Folge von fehlenden weiblichen Vorbildern?

Fachkräfte bitte vor.

Goldmurks, 03. Juli 2013, um 19:55

Ich nix Fachkraft.
Ich kenne aber genügend Vertreter der Spezies Mann, die kaum als Vorbild fürs (eigene) Kind herangezogen werden dürften ...

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