Unterhaltung: Es war einmal - ein Dokomärchen (oder Verhalten im FT mal anders)

Ex-Füchse #17674, 23. Juli 2011, um 22:40
zuletzt bearbeitet am 23. Juli 2011, um 22:40

@sterni
ach wie schön...Kvothe sollte dies unbedingt als Ballade vortragen!
@Paranoid
sehr fein gemacht! ich habe stellenweise Tränen gelacht ;-)
Die Felu begibt sich aber nun zur Ruh
und machet beide Äugeln zu ;-)
(Kräfte - gegen die magischen Gegner - sie sammeln muss *g*)

Ex-Füchse #918, 24. Juli 2011, um 14:17

<<<liest aufmerksam mit g*

Ex-Füchse #17674, 24. Juli 2011, um 14:20

so übe dich in Geduld Dackel...;-) Felurian ist gerade dabei wichtige Dinge zu recherchieren, die von größter Bedeutung für Dokomania sind...

Ex-Füchse #6093, 24. Juli 2011, um 14:24

Sternenfeuer und Aurelia
Liebevoll sah Aurelia ihrem geliebten Piraten hinterher, als er mit seiner Reisetasche in Richtung Hafen eilte.
Er war ihr in den letzten Monaten ein guter Freund und Liebhaber geworden. Der Stern wusste um ihr Leid, um das Verschwinden ihrer ach so geliebten Tochter. Er hatte ihr sein Versprechen gegeben, das verschwundene Mädchen zu finden. Melusine, dachte sie wehmütig, werde ich dich je wieder in meine Arme schließen können? Immer wieder zerriss es ihr das Herz, wenn sie an den Tag des Überfalls dachte, an dem ihr die Tochter geraubt wurde.
Erst durch die Begegnung mit dem Piraten war ihr Leben wieder heller geworden und die Hoffnung wuchs, die Tochter wiederzufinden, nach der sie schon so viele Jahre suchte.

Wärme durchströmte ihren Körper, als sie an die vielen gemeinsam verbrachten Nächte dachte, in denen sie sich geliebt hatten, in denen ihre erhitzten Körper immer wieder in inniger Umarmung zueinander fanden. Die Frauen aller Herren Länder, die er bereist hatte, hatten ihn die Künste der körperliche Liebe gelehrt und das Feuer in ihm entfacht.

Aurelia wußte um das große Glück, das ihr durch das Kennenlernen des Piraten beschert war. Wenn nicht er, wer dann konnte all die Geheimnisse, die um das Verschwinden ihrer Tochter rankten, lüften. Sie hatte wohl beobachtet, wie er mit Spielern des Bunteblattespieles konspirative Treffen abhielt. Aber sie vertraute ihm und glaubte an die Worte seines Versprechens.
Auch hörte sie ihn in den Nächten, wenn Traum und Wirklichkeit sich vermischen, Worte wie: die Kugel, die Fae, Jeanny, Robotmaid aber auch ihren Namen Aurelia, im Traume rufen.

Nach der leidenschaftlichen Abschiedsnacht mit ihrem feurigen Stern wurde sie plötzlich von einer solchen Müdigkeit übermannt, dass sie in ihre Hütte ging, sich auf die noch von der Liebesnacht zerwühlten Laken legte und sofort in einen tiefen Schlaf fiel.

Doc_Jule, 24. Juli 2011, um 14:31

ui, unser Bestes läuft zu großer Form auf, gw :-) und weiter so!!!!

Ex-Füchse #17674, 24. Juli 2011, um 15:04

oha...wieso hast du dich bloß - aus literarischer Sicht - so lange versteckt? super!

Sternenfeuer, 24. Juli 2011, um 15:35

... he he - da plaudert jemand aus dem intimen
nähkästchen, mal feuerrot werde...

wow - hast du toll geschrieben, beste - jetzt haste mich
ja ganz schön an die angel genommen, gg.

... vorbei ist es mit dem piratenlotterleben, das hast du
ja famos hinbekommen, gg.

... bin ich immer so schlimm??

Kvothe, 24. Juli 2011, um 15:39

Ja, das sehe ich allerdings auch so.
Und wer hätte es gedacht, der alte, einäugige Sternenpirat ein Giacomo mit heisser Glut unter einer dünnen Ascheschicht;)

Ex-Füchse #17674, 24. Juli 2011, um 16:42
zuletzt bearbeitet am 24. Juli 2011, um 20:07

Nachdem sie sich lange Zeit auf ihrem Lager unruhig hin und her geworfen hatte erhob sie sich seufzend um noch einmal einen Blick auf die in das Mondlicht getauchte Lichtung zu werfen. Als sie aus dem Schatten der Bäume trat stutzte sie einen Moment; dort stand der kleine Roboter und sah überaus verwirrt aus. Lächelnd ging die Fae auf ihn zu:“Was ist dir widerfahren kleines Blechwesen?“
Immer noch deutlich konfus zuckte dieses seine blechernen Schultern, begann jedoch damit zu berichten, was es gesehen hatte.
„Jetzt wird mir einiges klar!“ rief Felurian und schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn um dann ihrerseits von den Ereignissen mit Melusine und dem Jüngling zu berichten.
„Hat er dir denn nicht mehr berichtet?“ hakte die Fae nach.
„Nein, nichts. Weder warum er seine Gestalt wandelt, noch wer er ist, noch woher er kommt!“
„Ich schätze, wir haben jede Menge Geheimnisse zu klären, doch alles der Reihe nach. Zunächst müssen wir immer noch herausfinden, was die Botschaft zu bedeuten hat.
Der kleine Roboter nickte und sagt: „Los, gehen wir in mein Heim um dort endlich zu finden, wonach wir suchen! Kvothe macht sich in letzter Zeit nach meinem Geschmack allzu rar – typisch Musiker eben - überall und nirgends.“
Felruian hatte auch keine Anhung wo er sich wieder herumtrieb. Vermutlich stand er die ganze Zeit am Gelbblattbaum um Zettelchen an den Ast mit der Leier zu heften. Dass er auch nie mal den ernsten Dingen Vorrang geben konnte.
Im Morgengrauen schritten die so unterschiedlichen Wesen über das bizarre Gebiet Dokomanias. Felurian winkte im Gehen liebevoll Gibesab zu, welcher mit einigen Rollen über die Wiese lief. Er versuchte während des Laufens zurückzuwinken, doch es gelang ihm nicht und sein Pfötchen verhedderte sich am Träger seiner großen Tasche. Die Fae eilte zu ihm. „Tse, tse kleiner Kamerad. Sei besser auf der Hut, du brichst dir noch was und das wäre ein furchtbarer Verlust für uns alle.“ Zärtlich befreite sie das kleine Tier, welches sich mit einem Ohrenzucken zu bedanken schien und davon eilte.
Schließlich gelangten sie zu dem Haus des Roboters immer noch war es hier ziemlich unaufgeräumt und es roch eindeutig nach Caramba. Felurian begann sich Sorgen zu machen – hoffentlich würde der Gebrauch dieses Gebräus nicht überhand nehmen.
„So, hier sind wir....lass uns mit der Arbeit beginnen!“ sagte der Roboter und deutete auf die vielen Bücher. Sie begannen mit dem Durchforschen der einzelnen Regalbretter und Felurian fuhr mit dem Zeigefinger über die Buchreihen als sie plötzlich mehr als verblüfft stutzte, denn dort stand ein scheinbar uraltes, in Leder gebundenes Exemplar, welches den folgenden Titel trug:

„Die Reise durch Zeit und Raum
eine magische Abhandlung der Zauberin Noxiana“

Noxiana war doch die junge Frau gewesen mit der sie am letzten Abend noch in einem Zelt gesessen hatte...sollte es sich etwa um die gleiche Person handeln? Sie nahm das schwere Buch aus dem Regal und pustete den Staub ab.
Von großer Neugierde gepackt schlug sie das Buch auf und begann zu lesen:

In feiner Schrift stand dort:
„Nachdem ich Baal getötet hatte..“ 'wer zum Kartengeber ist Baal?' fragte sich Felurian, doch sie las weiter „verschwand alles um mich herum und völlig willenlos flog ich durch Raum und Zeit. Noch heute vermag ich nicht mehr zu sagen wie lange meine Reise dauerte – doch eines ist gewiss: ich erfuhr mehr über Götter, Dämonen und unzählige andere magische Wesen als ich mehr je hätte erträumen dürfen. Jedoch nur von den mächtigsten und bedeutsamsten Geschöpfen möchte ich hier berichten. Allen voran gibt es eine unberechenbare und launische Göttin, der man in allen Galaxien und auf allen Planeten immer wieder neue Namen gegeben hat. Erstmals erwähnt wurde sie auf einem Planeten namens Erde. Dort nannte man sie Fortuna. Sie spielte mit den Schicksalen der Menschen wie es ihr beliebte und dachte gar nicht daran, Gebete um Glück zu erhören. Mutwillig war ihr Handeln. Und so drehte sich das Rad der Fortuna unberechenbar. Letzten Endes war für sie nur von Bedeutung, dass Glück und Unglück in der Waage lagen. Sie sorgte dafür, dass viele unschuldige Menschen im Kriegen starben, dass Schiffe untergingen und dass die Vogonen die Erde zerstörten – aber sie war auch mit dafür verantwortlich, dass Lord Voldemort besiegt wurde oder dass Frodo den Ring im Schicksalsberg vernichten konnte. Doch mit der Zeit wurde das Dasein für Fortuna immer komplizierter. Immer neue Galaxien wurden durch die verschiedensten Lebensformen besiedelt, welche eines Schicksals bedurften. Sie konnte nicht überall gleichzeitig sein und so beschloss sie, sich aufzuspalten. Fortuna verteilte ihre Göttlichkeit auf unzählige Planeten, doch mit jeder weiteren Abspaltung wurde sie schwächer. Sie wurde angreifbar und verletzlich, und: Sie wurde müde. Sie begann Fehler zu machen und das Gleichgewicht geriet zu Gunsten des Unglücks aus der Waage. Die letzte Kraft wurde ihr geraubt, als sich eines Tages eine völlig neuartige Besiedlungsform offenbarte: das große Netzwerk. Hier fanden viele Glücksspiele statt und sie musste gleichzeitig an derart vielen Orten verweilen, dass sie völlig die Übersicht verlor. Einige ganz schlaue Netzwerkbewohner wussten um ihre Schwäche und machten sich diese mehr oder weniger schamlos zu Nutze. Diese Bewohner nahmen andere Netzwerkbewohner ohne Rücksicht aus und starteten sogar Angriffe gegen das Netzwerk selbst. Gerade in Bereichen, in denen Spiele stattfanden, um den Bewohnern Freude zu bereiten, trieben sie ihr Unwesen. So auch auf der magischen Lichtung Dokomanias. Einer der letzten Abspaltungen Fortunas war hier unter dem Namen 'Kartengeber' für das Glück der Spieler zuständig. Der Kartengeber war eine scheue, männliche Person und angreifbar für Manipulationen. Eines Tages – so lautet eine Prophezeiung – würd sich eine Gruppe verdeckter Magier aufmachen um die absolute Herrschaft an sich zu reißen. Dann wird es die Aufgabe einiger weniger Unerschrockener sein, sich gegen die Magier zu stellen und diese zu besiegen....“
Felurian ließ das Buch sinken. Sie musste sich setzen. Das war eine Information die sie hier zu finden nicht erwartet hatte. Der kleine Roboter sah sie an: „Felurian? Was ist dir? Du bist so weiß wie der fahle Mondschein!“
Die Fae schüttelte den Kopf und reichte dem Roboter das Buch. Dieser begann sofort zu lesen und Felurian konnte ihn nach einiger Zeit mit den Gelenken klappern hören, als ob er zittern würde. Er ging zum Tisch und schenkte sich einen doppelten Caramba ein um diesen in einem Zug zu leeren.
„Was können wir bloß tun?“ Der Roboter schüttelte verzweifelt seinen Kopf. Felurian lief inzwischen unruhig im Raum umher. „Wir alleine – nichts! Aber je mehr Unterstützung wir haben, desto eher haben wir eine Chance. Einige Wesen stehen bereits auf unserer Seite. Aber wir werden auch einige von den großen Magiern um Hilfe bitten müssen. Und: wir brauchen immer noch mehr Informationen. Hmmm..“ Sie stockte, um sofort fortzufahren „Moment! Die Zauberin Noxiana weilt ja ab und zu unter den Spielern. Es muss doch möglich sein, sie aufzuspüren und um weitere Informationen zu bitten. Möglicherweise kann sie uns auch sagen, wie wir dem Dackel endgültig seine menschliche Gestalt wiedergeben können! Ich werde mit allen Mitteln versuchen sie zu finden!“ Entschlossen sprang sie auf.
„Warte, Felurian! Noch immer wissen wir nicht, was hier eigentlich genau geplant ist. Bevor wir irgendwie damit beginnen, weitere Unterstützung zu finden, sollten wir uns zunächst um die Botschaft kümmern, damit wir Ansatzpunkte haben.“
„Richtig, das sollten wir tun!“
Die Fae nickte und gemeinsam suchten sie weiter nach Hinweisen zur Entschlüsselung des ASCI-Codes. Die Zeit verging und keiner der Beiden vermochte zu sagen wie lange sie blätterten bis der kleine Roboter plötzlich aufknarrte. „Hier Felu! Hier steht etwas!“ Tatsächlich hielt er ein Buch in den Blechhänden auf dem zu lesen stand
„Die Dechiffrierung des ASCI-Codes leicht gemacht!“
Nun war es ein Leichtes, den Text zu entziffern. Der Roboter schrieb die Übersetzung direkt unter die ASCI-Zeichen bis dort stand: „Theo vom Hafen beherrscht die geheimen Klopfzeichen“
Felurian war verwirrt „Das ist alles?“ brachte sie hervor.
„Hmm...“ meinte der kleine Roboter und warf die Rolle achtlos auf den Tisch, wobei diese sogleich in einer kleinen Pfütze Caramba landete.
„Felu, da steckt viel mehr hinter, ich glaube ich habe eine Ahnung wovon die Rede ist. Aber um dies bestätigt zu wissen, werde ich mich sogleich aufmachen um mit einigen meiner Freunde zu sprechen! Auf in die Höhle des Löwen – zur „Doppeldulle“!“
„Sei vorsichtig Robo, die Verschwörungsriege könnte ihre Ohren überall haben...“
Das Blechwesen nickte und es machte fast den Anschein, dass es ein wenig Angst hatte, doch es lag ein tapferer Ausdruck in seinen Augen.
„Hast du eine Ahnung, wann der Stern zurückkehrt? Wir benötigen dringend seine Hilfe – und vielleicht hat er sogar einige wichtige Dinge über Melusine in Erfahrung bringen können!“ Die Fae sah den Roboter fragend an.
„Nein,...er hat sich nicht von mir verabschiedet...das ist völlig unüblich!“ Er sah ein klein wenig beleidigt aus.
„Nun..er mag wohl seine Gründe gehabt haben. Lass uns aber nun keine weitere Zeit vergeuden und uns auf den Weg machen...zuviel steht auf dem Spiel!“
Die Beiden verließen die krumme Holzhütte und zogen nach einem Stück gemeinsamen Wegen in verschiedene Richtungen.
Hinter der Hütte des Roboters trat der Wirt der „Doppeldulle“ aus einem Versteck und machte sich an der Tür der Behausung zu schaffen....

Doc_Jule, 24. Juli 2011, um 16:49

Protest!!!!!
der Androide benötigt täglich nur ein ganz klein wenig Caramba, um seine Kontakte zu pflegen ;-)
So schnell entstehen Gerüchte....*sfg

Ex-Füchse #17674, 24. Juli 2011, um 17:14

benötigen - vielleicht, aber.....;-)

Sternenfeuer, 24. Juli 2011, um 19:16
zuletzt bearbeitet am 24. Juli 2011, um 19:20

Bericht vom Stern:
.
Eilig näherte sich der alte Pirat dem geheimen Hafen von Dokomanien.
Schon von weitem konnte er die Schiffe erkennen, die an der Pier angelegt hatten.
Der „Sternenteufel“ war bei weitem das größte und prächtigste unter ihnen.
Ein Viermaster mit einer dreifach gestaffelten Reihe von Kanonenluken.

Ja, es war ein sagenhaftes Schiff. Die Ozeane aller sieben Meere hatte sein Kiel durchpflügt und mit dem Druck des Sonnenwinds die Planeten bereist.
Er war mit den Kometen um die Wette gesegelt und
hatte die gefährlichen Klippen des Asteroidengürtels
gemeistert.

Mit der Kraft des geheimnisvollsten aller Stoffe, dem „Sternenstaub“, war es der „Sternenteufel“ möglich, auch entfernte Sonnen, ja sogar weit entlegene Galaxien zu erreichen und durch die Magie von Freund „Chronos“, dem Herren der Zeit, trotze er sogar den Naturgesetzen.

Der Stern erreichte sein Schiff und ging an Bord. Die Arbeiten schienen bereits abgeschlossen, denn kein Träger war mehr zu sehen.
Nur der wachhabende Matrose,
er erkannte die streitbare, rothaarige „Hoppedihopp“, rief ihn an.

„Wer da und was ist euer Begehr?“

„Ich bin es nur, Hoppi“, antwortete der Stern. „Der Käpt´n - melde mich vom Landgang zurück."

„In Ordnung, kommt an Bord“, schallte es zurück.

Grinsend öffnete der Stern die Tür zu seiner Kajüte und verschloss sie sorgsam hinter sich.

Gut das Aurelia eine Hütte am Rande der Dokomanialichtung bezogen hatte, damit
sie schneller nach Informationen zu ihrer Tochter Melusine forschen konnte.

Sie war ein heißblütiges, feuriges Weib und hatte seine Leidenschaft mächtig entfacht und wieder hell zum lodern gebracht.
Beim alten Klabautermann, nie hatte er auf seinen vielen Reisen soviel Glut und Hingabe erlebt, wie bei dieser Frau.
Nicht das er eine feste Beziehung brauchte oder danach suchte, aber wenn, dann war Aurelia
mit Sicherheit die Richtige für Ihn.
Das irdische Kamasutra war ja ein Kinderbuch gegen
das, was sie in dieser Hinsicht kannte.

Er wusste einiges über ihre Herkunft. Sie war eine Hochgeborene der Priesterkaste der „Heiligen der letzten Tage“.
Vermählt mit einem der regierenden Fürsten, fiel
sie nach der Entführung ihrer Tochter in Ungnade und musste dem Vater ihrer Tochter schwören, die gemeinsame Tochter zu finden, egal wie lange es dauern mochte.

Aber längst hatte sich der Fürst eine neue Hauptfrau genommen und sich von Aurelia auch
offiziell getrennt.
Nur durch ihre Übereinkunft gebunden, suchte sie als Kapitän der „Heiligen Kuh“ schon jahrelang nach ihrem Kind.

Welt um Welt hatte sie angesteuert, getrieben von Hoffnung und Zuversicht. Immer
wieder die Enttäuschung, wenn sich sie Informationen als falsch und unwahr herausstellten.

Unzähligen Gefahren trotze sie im Lauf der Jahre. Verdingte sich der Priesterkaste, um deren
Schätze an geheime Orten zu transportieren.
Sie kannte mehr von ihren geheimen Schatzdepots, als sich die fundamentalistischen Priester das je
vorstellen konnten.
Irgendwann, wenn sie ihre Tochter wieder in den Armen hielt, wollte sie sich, mit Hilfe
geeigneter Getreuer, aufmachen, diese Schatzkammern zu plündern und Rache nehmen
für die Demütigungen, die sie erleiden musste.

Vielleicht hatte sie in ihm, Stern, ja den geeigneten Partner gefunden.
Er war willens und bereit mit ihr dieses große Abenteuer zu wagen.
Mit seiner fantastischen Piratencrew war im vor keiner Gefahr bange und die magische
Glaskugel würde die Hinweise von Aurelia bestätigen oder zeigen, wo sich der Haupthort
des Tempels befand.

Ja, die magische Glaskugel.
Der Stern hatte die faustgroße Kugel aus seiner ledernen Reisetasche geholt und betrachte sie mit leicht zusammengekniffen Augen.

Ohne den Schutzzauber wollte er sie nicht zu scharf betrachten, zu groß war die Gefahr
sich in ihr Inneres zu verlieren. Er hatte die
Warnungen nicht vergessen, die ihm die Wesen
vom Planeten der Weisheit mit auf den Weg gegeben
hatten.

Leichte Schlieren zuckten im Innern der Kugel regenbogenfarbig aufleuchtend dahin.

Manch Leben war ausgehaucht worden, um diese Kugel in seiner Hand zu halten.

War sie diesen Preis wert? Gab es überhaupt etwas, was den Tod eines Lebewesens rechtfertigte?

Der Stern überdachte sein Leben manchmal mit einem Blick voll Trauer. Auch er hatte
Leben ausgelöscht oder war verantwortlich für Tod und Verderben gewesen.

Nicht nur, um sein eigens Leben zu schützen, nein, auch um Beute zu machen, schnöden
Reichtum anzuhäufen, ließ er töten und nahm selbst fremdes Leben.

Welchen Preis musste seine Seele dafür eines Tages zahlen?
Der Stern wusste es nicht, aber er hoffte milde Richter zu finden.

Er hatte sein Leben nicht freiwillig als Pirat begonnen. Schicksalsschwere Ereignisse hatten ihn auf diese Bahn gebracht und nun war er ein Pirat und würde es bis ans Ende seiner Tage auch bleiben – die Götter hatten es so gewollt.

Er versuchte trotz allem Gutes zu tun. Versuchte ein Robin Hood der Meere zu sein, aber Raub blieb Raub und Tod war Tod.
Da halfen auch seine mildtätigen Gaben für die Armen und Unterdrückten nicht sein Gewissen zu entlasten, auch nicht sein Glaube an das unergründliche Schicksal und das jeder die ihm zugewiesene Rolle zu
spielen hatte.

Nur sein alter Papagei Balthasar, ihm erzählte der Stern von seinen bösen Träumen,
hatte ein Ohr und Verständnis für den alten Piraten.

„Jag sie über die Planke, Käpt´n“, war seine Lieblingsantwort, wenn ihm der Stern mal
wieder eine alte Geschichte erzählte.

Behutsam setzte der Stern die magische Glaskugel auf den schweren Tisch aus Drachenbaumholz. Wie magische Runen zogen sich die Fasern durch das eisenharte Holz.

Still und stumm ruhte die Kugel auf einem Tuch aus dunkelrotem Samt.
Aus einer Truhe, deren Schloss von einem starken Zauber gesichert war, entnahm der Stern einen schlichten Beutel, welcher von einem silberfarbenen Band umwickelt war.

Vorsichtig, um nichts zu verschütten, entfernte der Stern das Band und öffnete den kleinen
Beutel.
Ein matter goldener Schimmer leuchtete auf und langsam ließ er etwas von dem Pulver auf
seine Handfläche rieseln.
Es waren nur ein paar Körner – aber diese waren unermesslich wertvoll.
Einen großen Teil seiner Piratenbeute hatte er nur für den Inhalt dieses Beutels gezahlt.

Und die Welt, wo dieser Staub zu erwerben war, das große Geheimnis des alten Piraten.
Sternenstaub – „Nanolin“ genannt. Es handelte sich dabei um die Überreste eines zusammengestürzten magischen Sterns.

Sterne dieser Art waren äußerst selten und solche die zusammenbrachen und den "Nanolin"-Staub
liefern konnten, gab es seines Wissens nur einen einzigen im bekannten Universum.
Und die Wesen, welche diese Quelle hüteten, waren mächtig genug, das keine Rasse es je wagen konnte, sie herauszufordern um sie dieses Schatzes zu berauben.

Mit leisen Worten murmelte der Stern in einem magischen Singsang seltsame Worte in
einer fremden Sprache.

Leicht wiegte er seinen Körper, wie sich eine Schlange wiegt, die den Tönen einer Flöte lauscht.
Der Schutzzauber, in Verbindung mit dem
Sternenstaub, fing an zu wirken.

Seine Fingerspitzen nahmen das Pulver zwischen die Finger und verstreuten es über die Kugel, deren Inneres zum Leben erwachte.
Dunstige Schwaden waberten rauchartig
unter ihrer Oberfläche.
Immer deutlicher formten sich die schlierenförmigen Wolken zu Bildern.
Im Kopf des Sterns nahm ein Wunsch Gestalt an, intensiv dachte er nur diesen einen Gedanken: Melusine, Kind von Aurelia und dem Fürsten Ramoris III., wo ist sie?
Nichts anderes war mehr in seinem Kopf, nur dieser Gedanke füllte ihn aus.

Und nach einigen Augenblicken der Unruhe verdichtete sich das Bild unter der Oberfläche
der magischen Glaskugel. Wie gebannt blickte der Stern auf das immer schärfer werdende Bild.

Überrascht zuckte er zurück. Unglaublich was sein Auge sah. Konnte es wahr sein oder
unterlag er einer Täuschung?
Nochmals schaute er genau hin, das Bild fing schon langsam an zu verblassen, doch ja, es war richtig was er gesehen hatte.

Nun wurde ihm manches klarer. Seine Freunde würden seine Botschaft mit Freude hören
und kaum glauben können, was er zu berichten hatte.

Aber zuallererst würde er zu Aurelia eilen, um ihr frohe Kunde zu bringen.

…………………………….

Ex-Füchse #17674, 24. Juli 2011, um 19:49

Hört hört! Der Pirat hat auf seine alten Tage heftig Feuer gefangen!!

pssstt......gibts dieses "überirdische" Kamasutra irgendwo zu erstehen? *fg*

Ex-Füchse #6093, 24. Juli 2011, um 20:03

dann nehme ich auch ein exemplar ... ;-))

Ex-Füchse #17674, 24. Juli 2011, um 20:11

Hmmm....hat da nicht eine neue Buchhandlung in Dokomania eröffnet? ;-)

Doc_Jule, 24. Juli 2011, um 20:23

nö, sowas wird am Gelbblattbaum an etwas geheimerer Stelle aufgepiekt :-)

Doc_Jule, 24. Juli 2011, um 20:25

so langsam dämmert dem Androiden aber, weshalb der Stern sich so rar macht bei den Zelten und in der "Doppeldulle" ....;-)

Sternenfeuer, 24. Juli 2011, um 20:59

... ihr seids ja bloß neidisch, gg

Sternenfeuer, 24. Juli 2011, um 21:00

p.s.

erotische gedichte gibt´s nur per pn, gg -
fragt nach beim südwind

Ex-Füchse #17674, 24. Juli 2011, um 22:19

Zwischenspiel
Noxiana war entsetzt....sie hatte deutlich an Juwelen und Glanz in den Augen verloren. Sie - als zeitlose Magierin. Sollte dies ein Hinweis auf die Prophezeiung sein, welche sie eigens verfasst hatte? Sie krümmte sich vor Kummer. Nicht etwa weil sie sich um ihr eigenes Wohlergehen grämte - das Wohl unzähliger Spieler stand auf dem Spiel. Entmutigt stellte sie fest, dass die ihr bekannten Zauber hier nicht ausreichten um zu intervenieren. Zu groß schien das Übel, welches auf Dokomania langsam, aber stetig zurollte...

Doc_Jule, 25. Juli 2011, um 11:47
Dieser Eintrag wurde entfernt.

Kvothe, 25. Juli 2011, um 12:28
zuletzt bearbeitet am 25. Juli 2011, um 12:30

Wenn man sich vor den Gelbblattbaum stellt, unmittelbar vor seinen Stamm, sich dann nach rechts dreht, so sieht man, in etwa 200 Schritt Entfernung, die Zweige einer Rotbuche in die Lichtung hineinragen. Begibt man sich dorthin, stellt sich in den Schatten dieser Zweige und lässt seinen Blick mit leicht zusammengekniffenen Augen über die Zelte schweifen, so entdeckt man wiederum , zwischen dem Pfad, welcher zum Hafen führt und dem Schornstein der "Doppeldulle", eine Art Schleier zwischen den Bäumen, als würde, nur an dieser Stelle, ein Nebel aus dem Boden steigen.
Kvothe lehnte mit dem Rücken am Stamm der Rotbuche. Er saß schon eine ganze Weile hier und wartete, ob sich der Schleier verändern würde, oder jemand käme und sich dafür interessierte.  Geduld war keine Eigenschaft die zu seinen Stärken zählte, aber er hatte gelernt, lernen müssen vielmehr, daß ein vorschnelles Handeln oftmals nicht zum gewünschten Erfolg führt.
Da dies nun schon der dritte Tag war den er hier verbrachte, wurde seine Geduld allerdings auf eine harte Probe gestellt. So stimmte er die letzten Saiten seiner Duar, atmete tief ein und begann mit dem Ausatmen eine sanfte Melodie zu zupfen. 
Wie einen leichten Wellenschlag ließ er die  Klänge über die Lichtung schweben und nach einer Weile konnte er eine erste Resonanz erkennen.
Erst gestern, kurz vor Sonnenuntergang, war es ihm gelungen, ein Muster aus Tönen zu weben, welches den Schleier in eine wiegende Bewegung versetzte, als wolle er sich an die Klänge schmiegen, sich einerseits um sie herum legen und sich andererseits gleichzeitig von ihnen umgeben lassen. Aber immer wenn er das Tempo forcierte oder die Lautstärke erhöhte, durchlief ein Zittern den Nebel und die Bewegung kam zum Stillstand.
Diesmal ließ er eine zweite, gegenläufige Melodie in die erste einfließen und sah kurz darauf den Erfolg seiner Bemühungen. Der Nebel hatte eine spiralförmige Gestalt angenommen und wand sich wie ein Korkenzieher in die Musik. Dabei wurde seine Verbindung zum Boden immer dünner und löste sich schließlich ganz. Dies war der Moment auf den er gehofft hatte. Langsam erhob er sich von seinem Platz, sorgsam darauf bedacht, das Muster des Klangteppichs nicht durch eine ungeschickte Bewegung aus dem Gleichgewicht zu bringen. Seine Schritte den Schwingungen der Musik anpassend näherte er sich dem Gebilde bis er auf wenige Schritte heran war. Aus dem Augenwinkel nahm er zwei Gestalten wahr die ihn vom Rande der Lichtung beobachteten, aber er richtete seine ganze Aufmerksamkeit auf den gedrehten Nebel, dessen Anfang jetzt in Augenhöhe vor ihm hing. Nur noch ein zarter, silbriger Faden verband ihn mit dem Boden. Allmählich erhöhte er sowohl das Tempo als auch die Lautstärke und die Spirale zog sich immer enger und entfernte sich noch weiter vom Boden. Mit einem letzten Akkord hob er die Hände von der Duar und zog mit der Linken aus der Tasche seines Mantels eine kleine Schale aus gehämmertem Kupfer.  Während er mit der freien Rechten den feinen, silbernen Nebelfaden fasste, schob er mit der anderen Hand die Schale darunter. Er setzte den Faden an einen kleinen kupfernen Ring, der am Boden der Schale befestigt war und hob sie in die Höhe. Ohne die Stütze der Musik und durch das Kupfer der Schale von seinem Ursprung getrennt, sank der Nebel herab und floss wie mattes Quecksilber in das wartende Gefäß. 
Kvothe verschloss es mit dem passenden Deckel und kaum lag dieser auf, erstrahlte ein weicher Glanz und er hielt ein Ding in den Händen welches rundum glatt war und weder Saum noch Fuge erkennen ließ.
Mit einem Seufzer drehte er sich um und sah Felurian mit dem kleinen Androiden am Waldrand stehen. Ohne den Hinweis, den er in einem Buch aus der Bibliothek des Androiden entdeckte, hätte er den Nebel nicht als das erkannt, was er war und erwäre er nicht auf die Idee gekommen, eine Dschinschale zu benutzen, hätte ihm Felurian nicht die Geschichte vom Stern erzählt. Langsam ging er auf die beiden zu und ein Lächeln erhellte sein Gesicht, als er Felurians fragenden Blick sah. Er küsste ihre Stirn und legte seinen Arm um sie. Der kleine Androide hingegen wirkte sehr entspannt und Kvothe meinte einen Geruch wahrzunehmen, der ihm schon im Hause des Androiden aufgefallen war. Doch erst einmal brauchte er einen kühlen Schluck und er wollte die beiden in Richtung Marktstände führen, mit dem Versprechen, ihnen alles von Anfang an zu erzählen. Der kleine Androide entschuldigte sich jedoch, er müsse vorher noch einmal kurz zu Hause vorbei schauen und  grummelte im Fortgehen etwas von Lenchen und unpassenden geistigen Getränken. Er drehte den Kopf noch einmal in ungesund wirkender Weise um 180 Grad und rief er wolle aber schnell  nachkommen und man solle mit dem Anfang der Geschichte auf ihn warten. Jetzt meinte Kvothe auch einen leichten Grünstich auf dem Gesicht des Androiden zu erkennen. Mit einem schmunzelnden Kopfschütteln zog er Felurian näher zu sich heran und Arm in Arm machten sie sich auf den Weg.
Niemand von Ihnen hatte das Aufblitzen eines Lichtes bemerkt, denn sowohl ihre Gedanken als auch ihre Blicke wurden in eine andere Richtung gelenkt.

Doc_Jule, 25. Juli 2011, um 12:58
zuletzt bearbeitet am 25. Juli 2011, um 12:59

wieder supertoll, Kvothe, Respekt. Da merkt man deutlich, dass du völlig andere Lektüre bevorzugst als ich mechanisches Wesen ;-)
Die beiden Kapitel sollte man aber in ihrer Reihenfolge umtauschen, da waren wir wohl beide zur gleichen Zeit am Werk.....
PS
ich probiers einfach mal.....

Doc_Jule, 25. Juli 2011, um 13:00

Noch etwas benebelt von Lenchens Gebräu und innerlich so aufgewühlt durch die unerwarteten Neuigkeiten, die er soeben erfahren hat, dass die Kontakte seiner Elektroden beginnen, kleine Funken zu sprühen, folgt der Androide zunächst Felurian. Er merkt aber, dass er ihr und den Freunden in diesem Zustand keine große Hilfe sein würde, und beschließt daher, zu seiner Hütte zurück zu kehren und etwas zu ruhen, damit seine Schaltkreise zu alter Leistungsfähigkeit zurück finden. Bei seiner Hütte angekommen, bemerkt er, dass eine schemenhafte Gestalt gerade im Begriff ist, sich rasch von der Rückseite der Hütte zu entfernen. So schnell es mit seinen durch die Beastung dieses ereignisreichen Tages beanspuchten Gelenken möglich ist, läuft der Roboter zum Hintereingang seiner Hütte und findet dort Spuren eines gewaltsamen Eindringens. Das Wesen, welches sich offenbar Zugang verschafft hat, ist so schnell seinen Blicken entschwunden, dass er sich lediglich eine vage Vorstellung von dessen Gestalt machen konnte.
Schnell betritt der Roboter seine Hütte und findet dort ein noch weitaus größeres Durcheinander vor, als bei seinem Fortgang. Schnell versucht er, zu überblicken, ob irgend ein Gegenstand fehlt, es scheint aber nichts abhanden gekommen zu sein. Was aber hat der Eindringling gesucht? Der Blick des Androiden fällt auf das Buch und die entschlüsselte Nachricht, die auf dem Tisch liegen. Hatte er den Zettel nicht einfach fallen lassen? Nun lag er, fein säuberlich ausgebreitet und glatt gestrichen, auf dem Tisch neben dem Buch. Das mochte die Erklärung sein, und nur einer der beiden Wirte konnte ein Interesse daran haben, herauszufinden, ob diese Nachricht jemandem bekannt geworden war, für dessen Augen sie nicht bestimmt war. Wie Schuppen fällt es dem Androiden von den Augen. Plötzlich wird ihm klar, dass es sich bei dem davon eilenden Schatten um den Wirt der Doppeldulle, Melusines Vater, gehandelt haben muss, denn der "Greuliche Johann" ist bedeutend höher gewachsen, dafür aber lange nicht so beleibt.
Nun ist an Ruhe nicht mehr zu denken, und wie durch ein Wunder scheinen die Schaltkreise sich regeneriert zu haben. Schnell ölt der Roboter seine Gelenke und eilt davon, um seine Freunde zu finden und über das Geschehen zu unterrichten.
Als er sich der Lichtung nähert, gewahrt er eine große Ansammlung von Wesen vor dem Zelt Aurelias..........

Doc_Jule, 25. Juli 2011, um 13:00

ha, hat funktioniert ;-)

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