Unterhaltung: Regelfrage

makri, 26. Februar 2018, um 09:52

Natürlich ist das Kartenverrat und mMn ist alles außer einer Korrektur in "Ich sage Re" auch mindestens sehr nah an einer Unsportlichkeit.

Aber sowohl der Regelverstoß der falschen Ansage als auch der Regelverstoß des Kartenverrats sind mMn durch das einvernehmliche und auch so kommunizierte Weiterspielen geheilt.

makri, 26. Februar 2018, um 09:55

Hier mal der Passus aus den SR-Hilfen

3.1.4 Ermittlung der Partnerschaft zur Feststellung der Parteizugehörigkeit
Entscheidung

Es wird gemäß 2.4.4 der TSR verfahren. Ggf. getätigte falsche Ansagen ändern an der
Parteizugehörigkeit nichts.
Beispiel

Ost und Süd sagen gleichzeitig "Re". Weder Ost noch Süd haben eine Kreuz Dame. Keiner der anderen Spieler reklamiert, als die beiden Kreuz Damen bei West und Nord fallen.
Jede Partei erreicht 120 Augen.
Gemäß 2.4.4 TSR bilden West und Nord die Re-Partei. Dass Ost und Süd eine Ansage für die andere Partei treffen, ändert daran nichts. Auch wird die Ansage nicht in eine Ansage der eigenen Partei umgewandelt. Da das "Re" nicht in ein "Kontra" umgewandelt wird, hat die Re-Partei (West und Nord) verloren.

makri, 26. Februar 2018, um 10:02

Ob die Ansage jetzt als "gültige" Kontra Ansage zu werten ist und welche Konsequenzen daraus für die zweite Kontra Ansage zu ziehen sind, dazu ergibt sich aus den Regeln natürlich auch nichts.

Ich fände es auch vertretbar, die Kontra Ansage stehen zu lassen und die zweite Kontra Ansage als Kontra 90 zu werten.

Fände diese Lösung aber weniger sachgerecht, als die erste Kontra Ansage als nicht getätigt zu betrachten.

worstcase, 26. Februar 2018, um 10:09

"Keiner der anderen Spieler reklamiert, als die beiden Kreuz Damen bei West und Nord fallen".

... ALS die Kreuzdamen fallen. Der Reklamationszeitpunkt ist somit erst NACH der Kreuzdamen und der dann eigen gelegten Karte verwirkt.

Korrekter Weise hätte Spieler 4 warten müssen, bis Spieler 1 die Alte legt und dann reklamieren müssen.

makri, 26. Februar 2018, um 10:17

Ohne das "Ach sorry, dann müsst ihr den Schiri rufen" mit Hinlegen der Karten versteht sich das von selbst.

Aber ich habe dies so gewertet, dass damit für alle Spieler am Tisch der Regelverstoß und die Re-Parteizugehörigkeit des Spielers 1 offenkundig ist.

Welche alternative Sinnauslegung hast du?

Aber genau das war natürlich eine klar angesprochene Prämisse der Entscheidung und ausdücklich als meine persönliche Meinung/Auslegung so kommuniziert.

Verneint man diese Auslegung, ist es natürlich genau so wie worstcase schreibt.

worstcase, 26. Februar 2018, um 10:46

Einverstanden. Wenn wir von unterschiedlichen Voraussetzungen ausgehen, kommen wir natürlich zu unterschiedlichen Ergebnissen.

makri, 26. Februar 2018, um 12:20

Deine Meinung ist ja vertretbar und wird ja durchaus auch vertreten, Hotte. Darum geht es doch hier, verschiedene Ansichten zu haben und das Für und Wider zu diskutieren. Und nein, die Regeln sind nicht so eindeutig wie du das glaubst oder wünschst.

Ich halte nochmal dagegen.

Soll es deiner Meinung nach möglich sein, dass ein Re Spieler eine wirksame Kontra-Ansage trifft und die Spielerhöhung dann auch zählt wenn niemand reklamiert?

Soll dann beispielsweise bei 120 Augen Kontra das Spiel verlieren?

Soll der Spieler, der, wie alle anderen am Tisch auch, davon ausgeht, dass die falsche Kontra Ansage als nicht erfolgt gilt, ggf. dadurch bestraft werden, dass man dann die erste Kontra Ansage als gegeben betrachtet und die zweite dann folgerichtig als Kontra K90 Absage bewertet?

Ossi, 26. Februar 2018, um 12:44

Meiner Meinung nach hat Pos. 1 sicher eine Ansage gemacht. Entweder deutet man seine Aktion als Reansage (mein Favorit) oder lässt es als Kontrasnsage stehen. Das man diese Aktion nicht als Ansage deutet, ist in meinen Augen ein Nogo

makri, 26. Februar 2018, um 12:56

@ Ossi
Das einzig eindeutige aus den Regeln ist der zitierte Passus aus den SR-Hilfen, dass aus einer falschen Ko Ansage keine Re-Ansage wird.

Mal weiter gesponnen. Und um es eindeutiger zu machen, Spieler 1 sagt "sorry ich bin gar nicht Kontra."

Keiner will reklamieren, es wird weiter gespielt, alle gehen davon aus, dass keine Ansage getroffen wurde, Spieler 4 sagt im nächsten Stich "Ok, dann sage ich jetzt Kontra".

Kontra erreicht 140 Augen, ein Re Spieler ruft den Schiri und verlangt, dass wegen nicht erreichter Kontra-K90 der Re-Partei 4 Gute aufgeschrieben werden.

Du schreibst die 4 Augen auf, Ossi?

makri, 26. Februar 2018, um 13:08

Dafür könnte man z.B. 9.7.3 TSR anführen. Dort heißt es:

"Eine Spielmaßnahme (Fortsetzung der Vorbehaltsabfrage, Ansage, Absage, Bemerkung, Legen einer Karte), die einen Regelverstoß darstellt, ist als gültiger Spielzug anzusehen, wenn sie nicht rechtzeitig reklamiert wurde."

Meine Ansicht ist jedoch, dass ein Re Spieler keine wirksame Kontra Ansage treffen kann. Auch wenn nicht reklamiert wird.

Kann man aber natürlich auch anders sehen.

makri, 26. Februar 2018, um 13:08

Touche, Noddy :😄

Ossi, 26. Februar 2018, um 14:39

Ich würde dein Beispiel „sorry, ich bin garnicht Kontra“ als klare Reansage deuten.

makri, 26. Februar 2018, um 14:54
zuletzt bearbeitet am 26. Februar 2018, um 16:14

Das ist eine Apfelsine?! - Ich denke das kann man gelten lassen.

Für die Jüngeren

https://www.youtube.com/watch?v=f1rUYUKPCGA

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