Unterhaltung: "An Euch linksradikale Raufbolde in Hamburg!"

Ex-Füchse #113540, 14. Juli 2017, um 12:15
zuletzt bearbeitet am 14. Juli 2017, um 12:16

Hat jemand am Mittwoch im Fernsehen die Talkrunde bei Maischberger gesehen? War ganz interessant! Die Generalsekretärin der SPD war u. a. eingeladen, Bosbach, Jutta von Dittfurth und ein Politiker der Hamburger Linken. Wurde sehr viel herum gestritten. Keiner ließ den anderen ausreden. Bosbach hat die Diskussion wütend abgebrochen. Die Diskussion ging total aus dem Lot, als ein Politiker Linksradikale und Rechtsradikale gleichgesetzt hat. Die Schuldfrage der Polizei war auch Thema.

Ex-Füchse #113540, 14. Juli 2017, um 12:24
zuletzt bearbeitet am 14. Juli 2017, um 12:25

Wurde in diesem Thread schon einiges von erwähnt, die Diskussion war aber trotzdem ganz interessant, hat noch einmal einiges verdeutlicht.

Ex-Füchse #11750, 14. Juli 2017, um 12:27
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Ex-Füchse #100386, 14. Juli 2017, um 12:43

Zum Grosz soll ich Dir was sagen? Das erliest sich nicht von selbst? FPÖ und BZÖ haben sich immer wieder als rechte geistige Brandstifter hervorgetan und auch kein Problem damit gehabt Schulter an Schulter mit einschlägig bekannten Neonazis (alles sicherlich arbeitsame und Recht und Gesetz achtendene Mitbürger, deren Promillegehalt stets unter der Nachweisgrenze bleibt, ganz zu schweigen von illegalen Drogen. Sowas nimmt da doch keiner!) gegen Flüchtlingsheime und für "Familie, Volk und Vaterland" sowie auch "Freiheit für Gerd Honsik" - so war es in den Reihen schon mal zu lesen - zu demonstrieren. Ohne sich davon zu distanzieren. Unter diesem braunen Lichte möge man sich dann den von WC zitierten Text zu Gemüte führen. Wieviel braune Heuchelei ist Dir eigentlich erträglich WC?

Ex-Füchse #11750, 14. Juli 2017, um 14:15
Dieser Eintrag wurde entfernt.

Seb1904, 14. Juli 2017, um 14:43

Jetzt ist der Herr Grosz ja gar kein Politiker der FPÖ oder des BZÖ mehr, sondern laut Wikipedia Unternehmer.

Kommt es nicht mehr darauf an, WAS er sagt, als dass es wichtig wäre, WER es sagt?

Und bezüglich der mangelnden Abgrenzung nach extrem und gewaltbereit außen gilt für die FPÖ und das BZÖ genau dasselbe wie für die Linke, die AfD, die Grünen, die NPD und die Jugendorganisationen von SPD und DGB.

Man täte allenthalben gut daran, sich von den Strömungen, die Gewalt - in welcher Form auch immer - als politisches Mittel für zulässig halten, in glaubhafter Form zu distanzieren. Noch besser und glaubhafter wäre das im übrigen, wenn alle, die sich angesprochen fühlen sollten, das gemeinsam täten. Dann hätten diese unsäglichen "Eure Gewalt ist aber viel schlimmer als unsere Gewalt"-Vergleiche mal ein Ende.

Abgesehen davon halte ich natürlich Familie, Volk und Vaterland für positiv besetzte Werte und Vokabeln.

Von Anschlägen gegen Flüchlingsheime, Flüchtlinge, politisch Andersdenkende, Übergriffe auf Frauen, Ausländerfeindlichkeit und Schwulenhass distanziere ich mich jedenfalls in scharfer Form. (Vor letzterem müßte sich im übrigen auch Herr Grosz in Acht nehmen.)

Nicht jeder, der nicht links ist, ist auch braun, auch wenn das eine feine Nazikeule ist, mit der man gerne mal draufhaut. Bisschen stumpf geworden über die Jahre.

Ich nehme an, dass die politische Linke derzeit nicht ganz unberechtigt befürchtet, dass ihre Verstrickungen mit der linksextremen Ecke jetzt nach und nach ans Licht gezerrt werden. Einen ersten Ansatz liefert der Spon-Artikel von Jan Fleischhauer.

Ich habe aber oft genug auch selbst Demonstrationen erlebt, zu denen die gemäßigten Linken eingeladen haben und bei denen die Autonomen/Schwarzen dann ganz selbstverständlich und Arm in Arm mitgelaufen sind. Von wem dann die Steinwürfe kamen, wer die Mülltonnen in Brand steckte und wer sich letztlich in Scharmützeln mit der Polizei befand, liegt auf der Hand. Im Nachgang zur Demo wurde dann wieder vereint das gesellige Beisammensein gepflegt.

Ich finde das von der Bundesregierung geförderte Programm gegen Rechtsextremismus gut und richtig. Wir brauchen in unserem Land und in Europa keinen Antisemitismus, keinen Fremdenhass und keine nationalsozialistischen Revolutionäre.
Genausowenig brauchen wir islamistische Terrorströmungen oder salafistische Gottesstaatpropaganda.
Und wir brauchen eben auch keine durch die Großstädte marodierenden linkskrimminellen Gewalttouristen. Daher halte ich auch eine entsprechende europäische Datenbank (gibts ja z.B. bei Hooligans auch schon lange) für richtig und notwendig. Hoch die internationale Solidarität!

Cabeza_doble, 14. Juli 2017, um 15:04

Zitat Seb:
"Nicht jeder, der nicht links ist, ist auch braun"

Stimmt!
Und nicht jeder, der nicht rechts ist, ist ein randalierender Krawallmacher.

Seb1904, 14. Juli 2017, um 15:19

Deal.

Ex-Füchse #100386, 14. Juli 2017, um 15:43

Es wäre mir neu, dass sich Herr Grosz von seiner politischen Vergangenheit losgesagt hätte. Und der Fredersteller wandte sich mit dessen Worten im offenen Forum an alle, die es lesen wollten. Und ja Seb, wenn ich mich einer Partei anschließe und für deren Programm eintrete ist anzunehmen, dass ich deren Politik und deren Anhängerschaft wohl mittrage. Es sei denn ich distanziere mich davon deutlich. Und da ist Herr Grosz in meinen Augen wahrlich keiner, der sich so weit aus dem Fenster lehnen dürfte. Auch wenn es mich absolut nicht verwundert.

Wer jetzt schlimmer ist Honk? Der Kameramann, der auf jedes Detail draufhält und dessen Redaktion am Ende à la BILD mal eigenmächtig zur Fahndung aufruft, der Leser, der das bezahlt und sich das dann in heimeliger Atmosphäre am Frühstückstisch mit wohligem Schauer reinzieht oder der Bystander, der sich mal in der schicken brennenden Kulisse per Selfie verewigen möchte? Ich bin mir da nicht sicher. Der Mob, das sehe ich wie Du, ist immer widerlich. Völlig egal auf welche ideologische Heimat er sich beziehen mag.

Und nein Seb, ich glaube nicht, dass das so gar nichts mit Links zu tun hat, wenn auf solch einer Demo losrandaliert wird. Ich glaube auch nicht, dass es so gar nichts mit Christentum zu tun hat, wenn hochrangige Mitglieder christlicher Institutionen ganz unchristlich Kinder vergewaltigen und auf Schutz und Vertuschung ihrer Kollegen und Vorgesetzten hoffen dürfen. Und ich glaube auch nicht, dass es so gar nichts nichts mit Rechts zu tun hat, wenn Flüchtlingsheime brennen. Und ich glaube auch nicht, dass Herr Gudde - die Hamburger Linie fahrend - alles richtig gemacht hat und wenn ich mir Aufnahmen ansehe, die die "Auflösung" der "Welcome to Hell" Demo zeigen, wird mir schlecht. Die Strukturen, die so etwas ermöglichen und teils befördern und befeuern, wohnen dem selbstverständlich auch inne. Vom Himmel runter fällt das alles nicht. Und man tut gut daran sich damit auch in den eigenen Reihen auseinanderzusetzen.

Dass das alles neu und unvorhersehbar war? Das glaube ich definitiv nicht.

Ex-Füchse #918, 14. Juli 2017, um 16:10
zuletzt bearbeitet am 14. Juli 2017, um 16:10

Deine Argumentation gefällt mir überhaupt nicht. Jeder Mensch kann nur für sich selbst sprechen oder Steine auf Polizisten werfen. Wieso immer andere mitschuldig sein müssen, dass erschließt sich mir nicht.

Ex-Füchse #113540, 14. Juli 2017, um 16:11
zuletzt bearbeitet am 14. Juli 2017, um 16:13

Ganz unvorhersehbar sicher nicht! Ein gewisser Anteil von Krawallmachern wurde m. M. nach noch nicht erwähnt, es sei denn
, dass ich hier etwas überlesen habe. Ich meine den Anteil der Mitläufer, den man keiner politischen Grupperung zuordnen kann, die einfach mal die Gelegenheit genutzt haben, um gewalttätig zu werden. Sie haben ganz einfach die Gunst der Stunde genutzt. Wie hoch mag dieser Anteil sein? War übrigens auch Thema in der Talksendung!

Goldmurks, 14. Juli 2017, um 20:58

Och, die eine oder andere Pilsette hätte ich auch aus'm Budni rausgeschleppt, wenn da gerade Nacht der offenen Tür is.
(Selbstverständlich hätte ich die am nächsten Tach auch brav
bezahlt ... Ehrensache, weißte?)

Aber bin ich deswegen bereits ein Mitläufer?

Goldmurks, 14. Juli 2017, um 21:00

Nb.: Habt Ihr schon ma darüber nachgedacht, dass dieser Talkshow-Overkill auch Gewalt is?
Davon spricht erstaunlicherweise kaum gemand ...

sprachlos, 14. Juli 2017, um 21:01

ja

Goldmurks, 14. Juli 2017, um 21:02

Okay, ein Urahn vom Lanz hat den Bulldog erfunden.
Aber ansonsten bekommt der doch auch nix auf die Kette.

Goldmurks, 14. Juli 2017, um 21:04

Sprachlos macht wieder das, was er am besten kann: einem den verdienten Triple versauen 😢

Goldmurks, 14. Juli 2017, um 21:04

Anne will - kann aber nich.

Isso.

Goldmurks, 14. Juli 2017, um 21:05

Da is das Ding 👍

worstcase, 14. Juli 2017, um 21:08
zuletzt bearbeitet am 14. Juli 2017, um 23:07

@ Lappen:
"Es stellt sich nur die Frage, weshalb Herr Grosz davon ausgeht, dass es etwas mit "linker Ideologie" zu tun hat, wenn irgendwelche besoffenen Halbstarken Kleinwagen abfackeln."

Vermutlich aus dem gleichen Grund wie ich. Es wurde Seitens der linksextremistischen Szene groß und breit angekündigt. Glaubst du ernsthaft, das waren nur besoffene Halbstarke?

Ich bin durchaus der Überzeugung, dass sich Randale-Touristen die Situation zunutze gemacht haben. Ich bin auch ebenfalls überzeugt dass der ein oder andere bis dato eher passiv anwesende "Gaffer" die ein oder andere Plünderung ausgenutzt hat.

@ Gatzelle: Grundsätzlich wie Seb. Du wirfst mir BILD-Zeitungsniveau vor. Mehr als der versuchten Diskreditierung des Verfassers habe ich noch nicht gelesen. Wäre der Text besser/wahrer wenn er von Marcel Reich-Ranicki geschrieben worden wäre?? Er tut ein/seine Meinung kund und dieser Meinung bin ich auch. Leider kann ich dir bei deinen verbalen Ausflügen über nicht nicht nicht, Christentum, kindermissbrauchende Priester und brennende Flüchtlingsheime nicht folgen. Kurze Sätze wären schön.

@ Hafenkante:
"Ansonsten hoffe ich mal nicht dass der Eingangsschreiber zu den Leuten gehört die zwar brilliant Doppelkopf spielen, dann aber auch schon ihre ganzen Gehirnkapazitäten aufgebraucht
haben. Ich denke nein." Das würde ich gerne etwas näher erläutert haben.

Das der Verfasser, Hr. Grosz eher politisch rechts steht, dafür muss ich nicht in seine Vita kucken. Da mir dieser Text teilweise aus der Seele spricht, liegt auch mein politischen Standpunkt dar. Wenn man dies weiter beschreiben müsste, würde ich mich auf Höhe von F.-J. Strauß sehen.

Meine Abneigung, ja sogar Verachtung richtet sich aber gegen jede Art von Gewalt zur Durchsetzung politischer Ideale und nicht zu vergessen Glaubensideologien. Da gibt es für mich keinen Unterschied zwischen Rechts und Linksaußen. Ich vertrete ebenfalls die Ansicht, dass diese Art von gewaltbereiten Extremisten, egal welcher Couleur oder religiöser Gesinnung, selbst einfache Krawalltouristen (Hools o.ä.) Lebensversager sind.

In Hamburg hätte ich mir kurzfristig amerikanische Verhältnisse gewünscht. Es wäre interessant geworden, wenn Vermummte und mit Molotow-Cocktails bewaffnete Gestallten plündernd und marodierend durch die Straßen gezogen wären und dabei auf mit vollautomatischen Waffen ausgerüsteten Haus- und Geschäftsbesitzer getroffen wären, die ihr Eigentum verteidigen (dürfen).

Wir sind aber (Gott sei Dank) in Deutschland, wo das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit einen der höchsten Stellenwerte hat und selbst für die gilt, die selbiges wortwörtlich mit Füßen treten.......

Lappen, 14. Juli 2017, um 21:49
Dieser Eintrag wurde entfernt.

Ex-Füchse #113540, 14. Juli 2017, um 22:15
zuletzt bearbeitet am 14. Juli 2017, um 22:18

Murks, ich sehe nicht ständig Politik-Talksendungen, sondern nur ab und zu. Die fand ich aber wirklich gut. Hängt natürlich immer von den Gästen und Themen ab. Aber Sandra Maischberger ist auch eine gute Modertorin. Hin und wieder gibt es ARD-Themenwochen, bei denen sie moderiert, beispielsweise Ernährung!

Apropos: Anne will nicht nur, die kann auch! Nicht nur der Günter!

Kvothe, 14. Juli 2017, um 23:36

...solange der Gesellschaftsvertrag nicht gebrochen wird ist die Ausübung von Gewalt gegen den Staat nicht zu rechtfertigen.
Hierzulande wird das wohl noch einige Jahre dauern.

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