Doppelkopf-Strategien: Mal 'ne Meinungfindung

Octopussy, 19. Oktober 2017, um 19:57

Mal eine ernstgemeinte Frage an die,die meinen, dass die Zögerei Kartenverrat ist:
Sind es die Ansagen denn dann nicht auch? Man könnte ja auch mit Klopfen o.ä. spielen, ohne seine Partei dabei zu verraten.

Goldmurks, 19. Oktober 2017, um 20:09

Das Regelwerk sieht nun mal vor, dass man seine Parteizugehörichkeit mit einem Re bzw. Kontra bekanntgeben darf.
Dieser Umstand is im Prinzip sicherlich abschaffbar; das sollte allerdings nich Teil dieser Debatte sein.

U. a. HDF spricht bzgl. der stillen Abfrage von Parteizugehörichkeitsverrat, und strenggenommen hat er damit auch recht.
Wenn S1 zu Spielbeginn wartet, und alle anderen am Tisch wissen, was los is, dann muss man es tatsächlich so nennen ...

Kvothe, 19. Oktober 2017, um 20:25

Chrissel: "mein jüngster sohn zb war auch der jüngste teilnehmer eines ranglistenturniers ....

.... er wurde mit 12 höchst möglichst beleidigt ... "

Das wäre dann 'deine mutta', da könnte dann der ihr sein Mann im Anschluss für klare Verhältnisse sorgen 😄

worstcase, 19. Oktober 2017, um 21:12

Ein Re bzw. Kontraansage und die dazugehörigen Absagen sind Wertaufwertungen des Spieles und durch die Regeln abgedeckt. Es ist eine durch die Regeln legitimierte Preisgabe der Parteizugehörigkeit.

Die stille (Kontra-) Abfrage ist natürliche eine gewisse Form des Kartenverrates. Sie ist halt nur nicht sanktionierbar durch das aktuell herrschende Regelwerk. Was will man einem Spieler vorwerfen, wenn er "nichts" macht??

Seb1904, 19. Oktober 2017, um 21:17

Und da wäre es nicht sinnvoll, dieses böse Wort „Kartenverrat“ durch Aufnahme eines Passus wie oben von mir vorgeschlagen zu entschärfen?

worstcase, 19. Oktober 2017, um 22:17

Die stille Kontraabfrage gehört für mich wie das Dullenvorspiel im Ersten Stich oder abgewandelt im 2. Stich, und viele andere Moves zu spieltaktischen Mitteln. Diese haben nach meiner Auffassung nichts in den Regeln verloren!!!

Octopussy, 20. Oktober 2017, um 01:09

Dann mal so:

eine Ansage ist genau so Kartenverrat bzw. Partnerschaftszugehörigkeitsverrrat wie eine stille Frage. Das eine ist erlaubt, das andere nicht.

Die Ansage ist durch das Regelwerk legitimiert. Würde man die stille Frage auch legitimieren, würde in spätestens 70 Jahren kein Hahn mehr danach krähen.

@wc: das Problem: das eine lässt sich logisch herleiten, das andere nicht.

worstcase, 20. Oktober 2017, um 01:49

Welche Konventionen sich logisch herleiten lassen und welche künstlich sind.... darüber können wir uns 100 Seiten lang unterhalten. Es sind und bleiben spieltaktische Mittel.

Hier bleibe ich bei meiner Meinung, dass diese nichts mit Regeln zu tun haben.

Ein legitimieren würde das Problem nur verschieben. Auch dies wurde in diesem Fred schon herausgearbetet.

Ex-Füchse #13152, 20. Oktober 2017, um 15:59
zuletzt bearbeitet am 20. Oktober 2017, um 16:00

"mein Mann! hatt das 100 minuten getan - den 12jährigen zurückrudern - während ich "voll" alkoholilisiert das Lenkrad hielt -

neee - ich fahre nie mit Dunst - und ja ich habe ihn auch dafür heiern wollen

Ex-Füchse #13152, 20. Oktober 2017, um 16:02
zuletzt bearbeitet am 20. Oktober 2017, um 16:03

der 12ährige spielte übrigens nur auf Aufforderung - sonst hätten liebe "ersatzspieler" nich starten dürfen

Ex-Füchse #13152, 20. Oktober 2017, um 16:26

darüber hinaus stimme ich worstcase "voll" und umfänglch zu

Ex-Füchse #13152, 20. Oktober 2017, um 16:35

und ja, das war sein "letztes" Turnier

Ex-Füchse #13152, 20. Oktober 2017, um 16:35

nu isser bald 18

SpanischerGockel, 20. Oktober 2017, um 16:39

weichei^^ ich habe 2 RL durchgestanden... ok, seitdem iss spartakus iwie verschwunden ^^

Ex-Füchse #13152, 20. Oktober 2017, um 16:44

ach, du bist 11,5?

SpanischerGockel, 20. Oktober 2017, um 16:52

nunja ich war schon etwas "älter" - und natürlich hatte ich mir ein eigenes shirt gebastelt "GS-was sonst!" - da waren alle vorgewarnt..... man sagt aber spartakus habe heute noch genickstarre vom dauernden kopschütteln..... die pfeiffe hat GS halt net verstanden ^^

Ex-Füchse #13152, 20. Oktober 2017, um 17:08
zuletzt bearbeitet am 20. Oktober 2017, um 17:10

nuja, ich wöllte mal sparta - gegen meine eine den kopf schüttlen sehen - das hat was von headbanging^^

HDF, 21. Oktober 2017, um 00:40

immer dieser falsche ausdruck "kartenverrat", er ist einfach falsch, es muss einfach heißen "partnerschaftsverrat", es werden nicht die karten verraten, sondern lediglich die partnerschaft und nun könnt ihr mal überlegen wie ihr in den regeln verankern und rechtfertigen wollt, dass die partnerschaft ohne ansage von kontra oder re verraten werden darf, über das wort "spieltaktisches mittel" kann man trefflich streiten, aber wc hat es ja schon selbst erkannt, sinnvoll, aus regeltechnischer sicht, ist das zögern nicht zu belegen und mit welcher begründung will man einen spieler zwingen auf eine sogenannte stille kontraabfrage zu antworten? soll er etwa mit strafpunkten belegt werden, wenn er es nicht tut? ist doch hanebüchen, denn der antwortende wird doch auch nicht bestraft, wenn er damit seine partnerschaft verrät, einfach mal von allen seiten beleuchten, dann werdet ihr feststellen, dass dies nichts in den regeln zu suchen hat, steht denn in den regeln etwas vom dullenvorspiel oder anderen spielerischen mitteln und muss das dann auch bestraft werden, wenn es z.b. ein spieler als kontramann macht?
NEIN und HAT DA AUCH NICHTS ZU SUCHEN

Tront, 21. Oktober 2017, um 03:24

Es wird ja auch bisher kein Re-Spieler, der eine große Re-Abfrage des Partner nicht mit "keine 90" beantwortet, mit Strafpunkten belegt.

Also würde selbst nach einer "Einführung von Konventionskärtchen" (es kommt ohnehin nie!) dieser Spieler auch wie bisher nur still abgefragt, ohne zwingend antworten zu müssen.

Er sollte "nach geltender Konvention" antworten, wie der o. g. Re-Spieler eben auch, aber es müsste es halt nach wie vor nicht! Völlig strafpunktfrei!

Aber mit sog. "Konventionskärtchen" würde weniger kundigen Mitspieler geholfen, die nun nicht mehr unterscheiden müssen, ob ein reales Zögern von 3,2 Sekunden oder ein Online-Zögern von vielleicht 4,8 Sekunden ein reines Überlegen oder den Beginn einer stillen Kontra-Abfrage darstellen.

Aber eine "Form der Vereinfachung", dass man künftig nur noch mit Legen der eigenen Karte eine Erst- oder Gegenansage treffen könnte, würde eine vollkommene Beschneidung im Regelwerk des DDV darstellen.

Gefühlt sind ohnehin überhaupt nur etwa 3 - 5% aller Dokospieler vereinsmäßig organisiert, beim Schach mag es ebenfalls kaum ein größerer Personenkreis sein, der in Vereinen organisiert sind.

Vermutlich ist die Dunkelziffer der "heimlich" spielenden Spieler sogar noch größer.

Meine ehemaliger Schachverein hat in dieser Saison auch seine letzte noch existierende Mannschaft aus dem Wettbewerb zurückgezogen. Allerdings gibt es dort noch eine Nachwuchsförderung.

Viele Doko-Spieler lieben ihre "privaten Spielrunden und Sonderregeln" und leben diese auch aus. Damit habe ich auch gar kein Problem.

Aber falls sich jemand einmal ins Spiellokal zum "vereinsmäßigen Doppelkopf" verirrt, sollte er sich auch mit dem gültigem Regelwerk und im Laufe der Zeit in seinen dortigen Spielrunden mit den Gegebenheiten vertraut machen (incl. der Anwendung von gängigen Konventionen und stillen Abfragen!).

Ich würde ja auch nicht als blutiger Anfänger Snooker im Verein spielen wollen und dann bei Gelegenheit vorschlagen, die Regeln, die mir für dieses Spiel zu kompliziert erscheinen, verändern zu wollen.^^

Ex-Füchse #131357, 21. Oktober 2017, um 10:03

@Tront: Konventionen sind keine Regeln. Die Regeln sind beim Doko ja eigentlich sehr einfach gehalten. Beide Kreuz Damen spielen zusammen, es muss bedient werden, es gibt An- und Absagen. Die erste Karte von gleichartigen ist Hoch. Dann gibt es noch Sonderpunkte für Doko, Fuchs und Charly. Das ist schnell erklärt.

Niemand will diese Regeln vereinfachen.

Tatsächlich ist Snooker ein sehr schlechtes Beispiel, weil da in den Regeln die Leistungsstärke des Spielers mit einbezogen ist, vor allem bei der Miss-Regel. Das macht das Schiedsrichten nicht einfacher, ich weiß da was von ;-)

Ich sehe aber: In Brauschweig ist das offensichtlich anders, als in Bremen. Wir haben Gott sei Dank noch 4-6 Tische pro Spielabend. In anderen Vereinen sind es offensichtlich deutlich mehr, sodass Abgänge schnell verschmerzt sind und die Profis unter sich bleiben können, ohne störendes Beiwerk.

Komisch ist, dass ich, wenn ich mal unterwegs bin, in einigen Vereinen häufig der 8te bin, der gerade diese Woche noch gefehlt hat.

Und ich gebe Dir Recht: "Gefühlt sind ohnehin überhaupt nur etwa 3 - 5% aller Dokospieler vereinsmäßig organisiert "

Es gilt ja immer: Wenn man mit dem Status Quo zufrieden ist, gibt es keinen Grund zur Änderung.

Meine Erfahrung ist: Wer 30 Jahre lang "Kneipendoko" gespielt hat und nicht Bereit ist vollständig auf "Reset" zu gehen, hat kaum eine Chance im Verein zu bestehen. Genau die kommen aber. Egal.

Dann bereite ich mal weiter den Roland vor. Es sind noch Plätze da und für den Veranstalter ist es immer gut, wenn die Leute sich frühzeitig anmelde, wg. Planbarkeit etc.

Ihr dürft Euch gerne auch hier per PM zu dem Turnier anmelden.

HDF, 21. Oktober 2017, um 10:05

leif, ich glaube bei deiner zahl 3 -5 % hast du vor der 3 die Zahl 0,... vergessen, gehen wir mal davon aus, dass 500000 menschen in deutschland doppelkopf aus "spass spielen", dann weißt du wie viel an den übereinkunften (übersetzung für das wort konventionen) interessiert sind, sie wollen lediglich in der freizeit ihren spass haben und solche absprachen interessieren sie einen "feuchten kehrricht", da ist es schon ein wenig kurios wie ein kleiner haufen meint, den an deren aufzuzeigen zu müssen wie man "richtig" doko spielt:-))

Ex-Füchse #131357, 21. Oktober 2017, um 10:16
zuletzt bearbeitet am 21. Oktober 2017, um 10:19

Meine Erfahrung ist dass viele von denen ein gutes Kartenverständnis haben und schnell "logische Konventionen" wie "Partner nicht abstechen", "zweiten schwarzen Lauf nicht zu hoch stechen" etc. drauf kriegen. Und dann sind sie aus meiner Sicht schnell in das Vereinsleben integrierbar. Frustriert sind sie, wenn sie nach dem zweiten Stich noch rätseln mit wem sie zusammen spielen wo andere durch gezieltes Warten sich schon gefunden haben.

Versteht mich nicht falsch: Ich bin selbst Konventionsspieler. Aber offensichtlich stirbt mit der Grundhaltung dieses Threads unser schönes Spiel aus. Nein es stirbt nicht aus, nur die Art, die wir spielen stirbt aus. Spaßspieler wird es auch in 100 Jahren noch geben, weil das Spiel von Generation zu Generation weiter gegeben wird.

Eine Entschärfung der stillen Kontraabfrage (es gab auch schon mal den Vorschlag wie im Turnier- Skat Re und Kontra ganz abzuschaffen - halte ich für zu radikal), wäre ein Vorschlag. Ich weiß auch, dass ich mich verkämpfe, deshalb mache ich mal den Hotte. Ich ziehe mich zurück und gucke ob noch weitere Vorschläge kommen. Wenn nicht, auch egal, ich werde noch bis zum Ende meiner Tage Turnierdoko spielen, auch wenn die Turniere immer kleiner werden.

Cabeza_doble, 21. Oktober 2017, um 11:07

So wird es ja bei OD gehandhabt.
Finde ich persönlich total furchtbar, zumal man sich nur selten darauf wirklich verlassen kann.
Die Konventionen und alles, was damit zusammen hängt sind m.E. doch auch überhaupt nicht der Grund für den Rückgang in der (Vereins)dokoszene.
Es herrscht ein derart großes Angebot an Online-Games, dass immer weniger Interesse an hergebrachten Spielen mit Pappkarten (oder auch Spielbrettern bzw. Würfeln) besteht.
Das mag man bedauern, aber es ist so.
Ich denke, auf Dauer wird sich Vereinsdoko nur behaupten können, wenn es gelingt Online- und Offline-Angebote miteinander zu verknüpfen.

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