Doppelkopf-Strategien: Mal 'ne Meinungfindung

Mettmannpower, 18. Oktober 2017, um 19:26
zuletzt bearbeitet am 18. Oktober 2017, um 19:30

Es geht doch nicht darum, Konventionen abzuschaffen. Sie sollen bestehen bleiben...in ihrer ganzen Komplexität. Das ist ein interessanter Thread hier und ich fände es schön, wenn man hier auch mal mit dem nötigen Ernst ran geht.

Die Überlegung, Abfragen klarer zu gestalten, finde ich mehr als angebracht.
Kein Verein will sich hier anders ausrichten und ohne Konventionen spielen. Kein, am Doko interessierter und ambitionierter Spieler, will auf Abfragen verzichten.

Ex-Füchse #13152, 18. Oktober 2017, um 19:43

genau das wurde auch so verstanden...

wir haben zb in privater Runde schon oft mit Zögern-Kärtchen gespielt

die "Heranführung" ist die Krux, nicht das Regelwerk

Ex-Füchse #13152, 18. Oktober 2017, um 19:48
zuletzt bearbeitet am 18. Oktober 2017, um 19:52

so ist zb worstcase ein "Lehrer" meines Mannes - mein Mainzer Verein mein Glücksgriff

wir können nur noch verlernen - das auch übel ;-)

worstcase, 18. Oktober 2017, um 23:17

Dann man Butter bei die Fische. Wie soll konkret ein Regeländerung bzw Regeleinführung lauten?

Ex-Füchse #13152, 18. Oktober 2017, um 23:30

stand auf Seite 1 - durchaus diskutabel mit der Ansage nur wenn du am Spielzug bist - abba auch ein ganz anderes neues Spiel - und pfiffig^^

Kapu, 19. Oktober 2017, um 09:31

Naja, der Vorschlag von Seite 1 ist ja hier nicht auf breite Zustimmung gestoßen. Ich würde folgendes Vorschlagen:

Vor legen der eigenen Karte kann der jeweilige Spieler laut "Zögern" sagen.
Sowohl die Re-, als auch die Kontrapartei dürfen "Zögern" sagen.
Man darf auch außerhalb des An- bzw. Absagezeitraums zögern.
Zögert ein Spieler zu einem falschen Zeitpunkt (d.h. nicht vor legen der eigenen Karte), so wird dies sanktioniert.

Ex-Füchse #131357, 19. Oktober 2017, um 09:46

Ich gebe erst mal allen Recht.
- Worstcase: Ja natürlich ist die Abfragerei nur ein Problem für Anfänger und Spaßspieler.
- Murks/Nobby: Wenn das Wort "Zögern" oder "Anfrage" eingeführt wird, dann ist es auch kein Doko mehr für mich.

Leider besteht unser Verband nur zu rund 10% aus Turnierspielern. Es darf doch erlaubt sein zu fragen, was man mit den anderen 90% macht. Zurzeit treiben wir sie entweder aus den Vereinen oder vergraulen sie schon bevor sie überhaupt Bereit sind einzutreten. Das ist der Status Quo. Es gibt ja mehr Spieler die dieses Jahr Bundesliga/Bundesliga-Quali Einsätze hatten, als Spieler die an Ranglistenturnieren teilgenommen haben. Also für die "Spitze", "Zweite Reihe", "ambitionierten Spieler" haben wir ja offensichtlich das Format gefunden.

Da jetzt fröhlich die Merkel zu machen, ich weiß nicht ob das zielführend ist. Ich bin ja tatsächlich für zwei Spielordnungen: Verein/Spaß/Unterhaltung vs. Wettbewerb. Der Versuch des sog. "scharfen Dokos" fand ich da nicht so den Hit, aber irgend was brauchen wir in den Vereinen um den Breitensport wieder hoffähig zu machen um dann die guten Spieler an die Spitze zu führen.

Ex-Füchse #131357, 19. Oktober 2017, um 10:11

Wie gesagt: Der Thread war nicht gedacht über die Vor- und Nachteile von Zögern zu sprechen. Das ist da und wird auch nicht wieder verschwinden. Und wenn #zögern# in den Regeln verankert ist, dann ist es auch kein Kartenverrat mehr.

Cabeza_doble, 19. Oktober 2017, um 10:12

Manne, Du weißt wohl, wer sich hinter 'ZurRute' verbirgt?

Juan-Miguel, 19. Oktober 2017, um 10:14

"Es gibt ja mehr Spieler die dieses Jahr Bundesliga/Bundesliga-Quali Einsätze hatten, als Spieler die an Ranglistenturnieren teilgenommen haben."

284 Spielerinnen haben 2017 auf RLT mindestens ein Plusergebnis erzielt. (Siehe Bundesländerwertung.)

Durch diejenigen, die kein Plusergebnis aufweisen konnten, sind wir bestimmt bei über 300 ...
So viele BL/Quali-Spieler gibt es natürlich nicht.

Dein Grundgedanke, neue Spieler nicht zu vergraulen , finde ich gut. Rückläufige Zahlen belegen geht anders ;)

Ex-Füchse #131357, 19. Oktober 2017, um 10:14

War lange nicht da. Ich dachte der Honk wäre weg.

Ex-Füchse #131357, 19. Oktober 2017, um 10:16
zuletzt bearbeitet am 19. Oktober 2017, um 10:18

Ahh, Gedankenfehler. In der Rangliste stehen ja gar nicht alle drin sondern nur diejenigen, die ihre Runden voll haben. OK, dann müsste man mal eruieren, wieviel wirklich an den Turnieren teilgenommen haben. War keine Absicht, war selbst überrascht.

Bundesliga: 113 Spieler
Quali: 53 Spieler

Seb1904, 19. Oktober 2017, um 10:24

Zusatz zum Regelwerk:

„Das bewusste und deutliche Abwarten vor dem Legen der eigenen Karte, das sog. Zögern, kann und darf eingesetzt werden. Eine Ahndung von hieraus resultierenden Mißverständnissen oder Spielfehlern findet nicht statt.“

Juan-Miguel, 19. Oktober 2017, um 10:33

Seit Einführung der Bundesländerwertung:

2007-2011: Je 341-373 Spieler in BLW
2012-2015: Je 332-348 Spieler in BLW
2016: Nur noch 286 Spieler in BLW
2017: 6 Turniere noch: 284+x in BLW

Die Tendenz scheint fallend. Ob sich die Anzahl der Turniere geändert hat, habe ich nicht berücksichtigt.

Genaue Zahlen zu Turnierteilnehmern pro Jahr hat bestimmt HDF.

Seb1904, 19. Oktober 2017, um 10:35

Ob man dann noch dazuschreibt, dass die erste Zögerei in der Regel der Contra-Partei vorbehalten ist?

Aber dann haben wir genau den von Worstcase beschriebenen Fall, dass das schon spieltaktischen Charakter hat.
Allerdings hat auch eine Re-Ansage spieltaktischen Charakter.

Ich hielte es nach wie vor für möglich, darüber nachzudenken, „Anfängerturniere“ zu veranstalten, bei denen die Frage laut gestellt werden darf. So kann man Neulinge an die Thematik heranführen und verwässert trotzdem nicht das Niveau auf höherer Ebene.

Juan-Miguel, 19. Oktober 2017, um 10:35

Gängige Praxis von Schiedsrichterentscheidungen ins Regelwerk aufnehmen hat was.

Seb1904, 19. Oktober 2017, um 10:36

(Suppenquatscher!)

Cabeza_doble, 19. Oktober 2017, um 10:57

Der Vorschlag von Seb gefällt mir.
Da könnte man echt drüber nachdenken, damit endlich diese leidige Kartenverratsdebatte aufhört.
Dass das erste Zögern der Kontra-Partei vorbehalten ist, sollte allerdings auf gar keinen Fall hinzugefügt werden, denn dann müsste bei fehlerhafter Abfrage der RE-Partei zwingend eine Sanktion erfolgen und das will vermutlich niemand.
Das würde konsequent weiter gedacht dann auch bedeuten, dass eine von der Kontra-partei stumm vorgespielte Dulle geahndet werden müsste usw. usf.
Geht GAR nicht!
Das mit den Anfängerturnieren gefällt mir auch nicht wirklich. Entweder die 'laute' Abfrage wird ins Regelwerk eingeführt und gilt forthin an allen Tischen oder es gibt sie offiziell nicht.
Ein wenig schwanger gibts ja bekanntlich auch nicht.
Ich könnte mir allerdings vorstellen, sowas vereinsintern außerhalb offizieller Turniere zu praktizieren und auf diese Weise neue Leute langsam damit vertraut zu machen. Also so ne Art Trainingstische für Abfragen.

Goldmurks, 19. Oktober 2017, um 11:08

Ferner sollte es bei Anfängerturnieren gestattet sein, beim Ablegen des eigenen Stiches eine Karte umzudrehen, wenn man einen DoKo gemacht oder einen Fuchs gefangen hat.
Dann wird dieser Sonderpunkt hinterher beim Aufschreiben nich so leicht vergessen ...

SpanischerGockel, 19. Oktober 2017, um 11:24

Sorry. Ich halte die Diskussion für Quatsch. In den Vereinen kann man ja ruhig das zögern lernen in dem man "die Ansage ICH ZÖGER" erlaubt. Auf Turnieren hat das meiner Meinung nach nichts zu suchen.
Das wäre so, als wenn ein Fussballtrainer vor Spielbeginn den Schiri bitten würde ohne Abseits zu spielen, weil seine 4 Abwehrspieler und vor allem sein Stürmer das einfach nicht kappiert.
Die stille Abfrage bzw das zögern ist regelkonform. Und warum sollten ambitionierte Spieler das Regelwerk nicht komplett ausreizen dürfen?
Und das Zögern gab es damals genauso wie heute.

Ex-Füchse #13152, 19. Oktober 2017, um 11:33
zuletzt bearbeitet am 19. Oktober 2017, um 11:34

Ich sehe den "Denkfehler" in folgendem:

- warum muss denn der Verband für die Gestaltung von "Marketinggedanken, -aktionen" der Vereine maßgeblich verantwortlich sein

- Anfängerturniere und auch "Netzturniere" sind erst mit hohem finanziellem und personellem Aufwand machbar (alle agieren immer noch ehrenamtlich!!)

Der Verband ist "Schirmherr" und ich sehe ihn als "Lotse".

So würde ich doch beispielsweise eine Art "Interessengemeinschaft" einzelner ambitionierter Vereine vorschlagen. Diese könnten ihre Turniere in jeglichem Modus austragen. Ja, ich weiß, der Turnierplan ist wirklich übervoll, allerdings ist es ja möglich gleichzeitig "am anderen Ende" von Deutschland, sich nicht zwangsläufig in die Quere zu kommen ;-)

Seb1904, 19. Oktober 2017, um 12:52

Wenn für Nachwuchsaktionen nicht Verband und Vereine an einem Strang ziehen, machts nicht wirklich Sinn.

Ich halte die Frage „wie schaffe ich es, Nachwuchsspieler für Doppelkopf zu begeistern“ für übergeordnet. Das kann und sollte nicht auf die Vereine abgewälzt werden. Vielleicht schreibst Du Deine Ideen ja doch mal zusammen, Lappen?

Goldmurks, 19. Oktober 2017, um 13:31

Es bedarf einer gewissen Ursachenforschung, die sich nich auf die Frage beschränken sollte, ob Neulinge die stille Kontraabfrage (etc.) überfordert.
Wenn man diese betreibt, sieht man sich imho ziemlich flugs mit folgendem Problem konfrontiert: wer will sich heutzutage denn noch mit dem Werfen von Pappkärtchen beschäftigen und eigens dafür einem echten realen Verein beitreten, in dem lauter alte Säcke (ich zähle mich selbst dazu) und Säckinnen hocken?

Machen wir uns nix vor: Live-Doppelkopf, wie man ihn in Form von EM, DMM, RLT, etc. kennt, wird früher oder später aussterben.

Isso.

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