Doppelkopf-Strategien: Glücksfaktor im Kartenspiel

akaSilberfux, 15. August 2013, um 21:55

Mancherorten wird auch Rubberbridge gespielt, bei dem die tatsächlichen Punkte notiert werden. So kann auch mit nur vier Leuten gespielt werden. Der Glücksfaktor steigt dadurch natürlich massiv.

Beim Skat kenne ich die Probleme nicht, über die sich Spitzenspieler Gedanken machen.

Tront, 15. August 2013, um 23:07

Doc_Jule, die häufigste Teilnehmerzahl bei DODGE-Turnieren ist 32. So hat man 8 Tische, die jeweils ein bestimmtes Spiel einmal durchspielen. Nicht jeder Spieler erhält das Blatt an der gleichen Sitzpostion, würde man allen 32 Teilnehmern das Blatt geben, hätte es einen sog. Memory-Effekt. Die Spieler, die sich die Kartenverteilung aus vergangegenen Spielen merken können, wüssten ja schon, dass dieses Spiel einen bestimmten Ausgang für eine Partei genommen hat. Das wäre ja dann langweilig.

Eine DODGE-Runde besteht aus der Anzahl der Tische (meist 8) mal 2 Boards (Spiele) pro Tisch, d . h. bei einem "32-Teilnehmerfeld" hätte jeder Spieler in einer Runde 16 Spiele zu absolvieren.

Und meistens werden etwa 6 Runden an 2 aufeineinderfolgenden Tagen dann gespielt.

Macht 96 Spiele, was wiederum nicht mehr oder weniger als 4 komplette reale Verbands-Dokorunden incl. der Pflichtsoli darstellt.

Bei fast jedem Ranglistenturnier spielt man ja auch 3 Runden a 24 Spiele = 72 Einzelspiele an einem Tag.

So weit meine kleine Einführung ins DODGE.

Ex-Füchse #4596, 15. August 2013, um 23:11

Kann ich dafür einen Dodgethread anregen?

Kvothe, 15. August 2013, um 23:14

Eine wunderbare Idee, für ein eigenes Forum ist es sicherlich noch verfrüht.

Doc_Jule, 16. August 2013, um 08:43

danke für die Info, Tront :-)

Ex-Füchse #4596, 16. August 2013, um 12:31

Dann mal meine Einschätzung :-)

Den Glücksfaktor der Kartenverteilung haben natatürlich Skat und Doko gleich stark, den auszublenden benötigt halt manchmal ne lange Strecke.

Im Skat versucht man seine Punkte hauptsächlich allein gegen die beiden Mitspieler zu erwirtschaften. Da steckt in der Wertung ein hoher Glücksfaktor, schwierig zu gewinnende Spiele bringen oft wenig, die Ommas die wenig Gehirnschmalz erfordern viel.

Es hängt aber auch viel von der eigenen Spielstärke gegenüber den Mitspielern ab, die Einschätzung ob man Spiele wie weit reizt und erhält hat ein hohes Gewicht.

Für Terry, die Gedanken sind sicher ähnlich wie beim Doko, es gibt Konventionen, es gibt Taktiken sowohl für den Solisten als auch im Gegenspiel.

Insgesamt sehe ich einen hohen Glücksanteil, den man aber auch durch eigenes Können nutzen muss.

Im Doko haben wir mehr ausgleichende Faktoren, die Wertung sieht in erster Linie Punkte für das erreichen von 30 Augen- Stufen vor. Dazu halt 2 als Wette auf gewinnen des Spiels und die Geschicklichkeitspunkte für Doko, Fux und Karl. Wobei sich damit strategisch lavieren lässt, Fux opfern um das Spiel zu gewinnen oder Spiel billig wegducken und über die Sonderpunkte womöglich Punkte herauszubekommen z. B..

Zum eigenen Kartenglück addiert sich immer auch das des wechselnden Partners. Das eigene gute Blatt wird durch die Grotte des Partners zurechtgestutzt wie der eigene Mist vom Partner aufgewertet werden kann. Auch da sehe ich eine erhebliche Aushebelung des Glücksanteils.

Wie weit sich am Tisch Punkte über das Können erzielen lassen hängt wie beim Skat von den Mitspielern ab. Lassen die Mitspieler nur ein im dunkeln tappen zu is es halt Glück, hat man mindestens einen struktuiert spielenden als Orientierung werden die eigenen Entscheidungen treffsicherer.

Insgesamt sehe ich beim Doko weniger Glückseinflüsse als im Skat und wundere mich etwas über Funnys Aussage, zu der er den Beleg schuldig geblieben ist.

EvilNephew, 16. August 2013, um 12:36

Noddy, hast du von Skat noch weniger Ahnung als von Doppelkopf?

Ex-Füchse #4596, 16. August 2013, um 12:42

Ja, beim Skat schnall ich irgendwann ab und zu ner kompletten Abhandlung hats in dem Beitrag sicher auch nicht gereicht.

Dafür hatte ich aber den Thread eröffnet um ein paar Fakten mehr zusammenzutragen.

Bring uns mal weiter.

Ex-Füchse #4596, 16. August 2013, um 13:06

Hey, was is Großschnauze?

Goldmurks, 16. August 2013, um 13:17

Das ist die umgangssprachliche Bezeichnung für jemanden, der ziemlich vorlaut ist.

Konnte ich Deine Frage beantworten, Noddy?

Ex-Füchse #197, 16. August 2013, um 17:18

Mich würde auch die Meinung von Fanthomas interessieren,so rein aus mathematischer Sicht :-)

Ex-Füchse #16890, 16. August 2013, um 17:43

Ich behaupte:
Der Glücksfaktor bei Monopoly ist kleiner als bei Doppelkopf.

Ex-Füchse #4596, 16. August 2013, um 17:58

Ok, dann ham wir ein 4tes Spiel dabei.

Stoni, 16. August 2013, um 19:14

Skat muss Glück sein ... bei knapp 1.000 Spielen stand ich in der skatstube mit meinem Schnitt unter den Top100 ... und ich kann's nicht besonders ... ich hatte das Gefühl, man da gegen Läufe bzw. für Gewinne spieltechnisch noch viel weniger machen.

EvilNephew, 16. August 2013, um 20:18

Die Skatstube ist auch eine Ansammlung von entsetzlichen Schwachspielern. Selbst die, die dort als Koryphäen gelten, sind eher Mittelmaß. Das ist erschreckend, was für ein Unsinn da zusammengespielt wird, selbst an Tischen, bei denen 5cent oder 10cent pro Punkt gespielt wird.

Ex-Füchse #4596, 16. August 2013, um 20:22

Das sagt?

EvilNephew, 16. August 2013, um 20:22

Ich.

Ex-Füchse #4596, 16. August 2013, um 20:30

Als Trommler? Was steckt denn nu hinter der großen Schnauze?

MAN410, 16. August 2013, um 20:39

mathematisch gesehn denk ich 3 spieler 32 karten ist mehr glücksspiel , als 48 karten zu 4 spielern, da gibt es ja mehr möglichkeiteiten...oder?

Ex-Füchse #16890, 16. August 2013, um 20:44

Evil ist ein recht erfolgreicher Skatspieler.

Noddy geht ja noch nicht einmal auf Doppelkopfturniere...

Ex-Füchse #4596, 16. August 2013, um 20:50

Recht erfolgreich wird man im Skat auch mit kurzer Weg lange Farbe. Aber man erreicht da eine Grenze über die man erst hinausstößt wenns ins Eingemachte geht. Wenn es bei ihm das Rumpelspiel wie im Doko is trau ich ihm die Kunst in dem Spiel nicht zu.

Ex-Füchse #197, 16. August 2013, um 22:20

Ich bin auch in der Skatstube.
Da kann man Läufe bekommen,die dauern 500 Spiele und mehr.
War aber sehr lange nicht mehr da.Ich spiele lieber Doko :-)

EvilNephew, 17. August 2013, um 01:14
zuletzt bearbeitet am 17. August 2013, um 01:15

kurzer Weg - lange Farbe ist eine der blödesten Regeln beim Skat, die ich jemals gehört habe... Ich denke, das ist vergleichbar mit "Kontra spielt immer Fehl, Re immer Trumpf" beim Doppelkopf.

@Silberfux

Ich interpretiere dein Posting zu, dass du bei Skat beherrschst, aber nicht aktiv auf Turnierebene / höherem Niveau spielst. Ein Schritt zur höheren Ebene ist klar das Gabelspiel. Was beim Doko bei Soli ansatzweise durchsickert, ist beim Skat essentiell: Mit der eigenen faulen Farbe möglichst nicht selbst kommen müssen.

Gabelsituation für Einsteiger:

Alleinspieler hält noch mit Ausspiel:

Pik-BubeKaro-ZehnKreuz-AssKreuz-KönigKreuz-Neun (karo trumpf)

GS 1 hält:

Kreuz-BubeKaro-NeunKreuz-ZehnKreuz-DamePik-König

GS 2 hält:

Pik-DamePik-NeunHerz-ZehnHerz-DameHerz-Neun

nach

6. Pik-Bube soll GS 1 nun wie folgt fortsetzen:

6. Pik-BubeKreuz-Bube(!)Herz-Zehn Nicht auf Karo10 lauern!
7. Karo-Neun (!) damit der AS wieder ans Spiel kommt und Kreuz von sich aus spielen muss.

akaSilberfux, 17. August 2013, um 09:27

Danke evil. Diese Technik würde ich "jemanden endspielen" nennen: der Gegner wird ans Spiel gebracht zu einem Zeitpunkt, zu dem er nicht am Spiel sein möchte. Auf das Anspiel des Gegners folgt dann die von dir schon genannte Gabel.
Man muß also zunächst zutreffend raten, wer welche Karten hält bzw. auf die wahrscheinlichste Sitzung der Karten spielen.

Ex-Füchse #4596, 17. August 2013, um 11:20

Es is natürlich ein Ziel im Gegenspiel dem Partner Informationen zur eigenen Blattstruktur zu übermitteln, hier dürften die beiden fehlenden Kreuzluschen in Trumpfläufen von G2 entsorgt worden sein, Herz wurde vermutlich schon vom Solisten gestochen und es wurde schon offensichtlich was der Solist im Skat verschwinden lassen hat.

Andererseits hängt es auch vom aktuellen Augenstand ab, hat man bereits 38 wird der Sack zugemacht indem man die Trumpf10 abwartet, hat man weniger muss man auf die oben gezeigte Spielweise setzen, selbst auf die Gefahr, daß Kreuz-KönigKreuz-Neun im Skat liegen und der Solist die Keller vermuteten Pik vorzaubert.

Interessant is auch, daß in diesem Endspiel noch über die Hälfte der zum Gewinn benötigten Augen verhandelt wird.

Abschließend dazu darf sich der Solist garnicht in diese prikäre Lage bringen, Kreuz hat er zu klären wenn er merkt, daß er nicht die Trumpfkontrolle hat.

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