"Kaputte Farben werden nicht im 1. Stich angespielt. Die Information, dass eine Farbe und welche Farbe kaputt ist, darf die starke Partei zum Ansagezeitpunkt/den Ansagezeitpunkten möglichst nicht haben."

Das is einigermaßen nachvollziehbar.
Ich sehe allerdings nich, wie nach einem Stich, der mit Irkis Beispielhand im Falle des Könichaufspiels durchaus so Pik-König Pik-Ass Karo-Bube Pik-Zehn ausfallen kann, irgendwer außer mir zwingend erkennen sollte, dass die Farbe tatsächlich tot is und wo die anderen Pik-Werte sitzen.

Klar lassen sich Fälle konstruieren, wo es ersichtlich werden könnte - allerdings opfere ich dafür nich ohne Not meine Füchse, die ich bei doppelt vorliegender Chicane vermutlich auch anderswo (nämlich bei Mia) unterbringen werde, wenn Re seine Asse spielt.

B vor C vor A

C) ich weiß es nicht

Für mich gibt es tatsächlich nur wenige Situationen, in denen ich als Kontrist den Fuchs spielen würde, das von Irki dargestellte Blatt wäre so eine.
Ich finde aber, ähnlich wie Noddy, Silberfux und Irki, dass eine Konvention, die ein Fuchsaufspiel nur der RE-Partei bei DD-Besitz zugesteht, die normalerweise ohnehin stärkere Spielpartei weiter aufwertet und die Gewinnaussichten für Ko zusätzlich schmälern würde.
Dass die RE-Partei zur DD-Anzeige eine Alte opfern oder gleich ne Ansage treffen muss, ist doch nicht zu viel verlangt.
Soweit ich mich erinnere, habe ich übrigens noch nie als Kontra-Spielerin mit dem Fuchs begonnen, aber ich möchte mir diese Möglichkeit auch nicht nehmen lassen. Wenn dies bei bestimmten Blättern der einzig denkbare Gewinnweg ist, dann möchte ich den auch gehen dürfen.

Die Frage ist doch an sich wesentlich komplexer - es geht m.E. nicht um den Vergleich der Spielanzahl, sondern um den Einfluss der versch. Strategien auf den Gesamtschnitt.

Ansonsten wie CD

Vor der 1. Karte weiß ein schwacher Kontrist in der Regel nich, wie ein Gewinnweg aussehen könnte.
Sitzt der Partner mit guten Assen (ohne Dulle) an 2, is der Fuchs in gewinnwegiger Hinsicht schon ma kacke.

Mit einer 8-trümpigen Re-Karte soll man am besten in den Augen einiger erfahrener Spieler Fehl anspielen, obwohl sich die Re-Partei ein Legen der Dulle auf ein Trumpfanspiel fast immer erlauben könnte.

Aber ein (noch dazu schwach bestückter) Kontramann (darf, sollte oder muss?!) zum Fuchsanspiel greifen, um seine kleinen Gewinnchancen noch einmal stark zu reduzieren.

Ein Re-Mann m i t Dulle verspeist den Fuchs und hat jetzt oftmals ein eigenes Re. Ein Kontramann, der kein oder nur 1 As hat, sollte auf den vorgespielten Fuchs am besten gar nicht mit seiner Dulle herangehen.

Was wiederum zur Folge hätte, das ein Re häufiger in solchen Speilen gefunden wird, welches man kaum hören möchte.

Da man vor dem Spiel (ohne Vorab-Ansagen oder durch geklärte Partnerschaften wie Hochzeiten) noch gar nicht weiß, man welcher Position man zusammenspielt, kann das Anspiel einer "äußerst langen Farbe" doch gar grundsätzlich verboten erscheinen. Man hält ja nicht ständig eine Farbe nahezu komplett allein auf der Hand.

Ich möchte einmal den Spieler erleben, der im Extremfall mit 8 Pik oder 8 Kreuz und 4 Trümpfen Trumpf anspielt. Nachdem die Gegenpartei keine 30 abgesagt hat und schwarz gewonnen hat, fragt einen der Kontra-Partner, wie man damit zum Trumpfanspiel greifen konnte.

Und dann müsste man als Verfechter der akaSilberfux-Doktrin sagen: "Ich hatte keinen gut anspielbaren Fehl". Schade, dass ich im 5. Stich das gegnerische As nicht mehr abstechen konnte.

Darauf würde ich erwidern: Du hattest sogar 8 anspielbaren Fehlkarten!

Als Kurztrümpfer möchte man doch sowohl als Re- und als Kontraspieler möglichst viele Fehlläufe durch Stechen einheimsen. Wie soll das denn funktionieren, wenn man sich selbst in Trumpf reduziert?

So manche (Spiel)-Logiken gehören meines Erachtens auf den Prüfstand!

Aus aktuellen Anlass an alle:
Wer spielt mit der "besonders extremen Karte"
8 Fehl einer Farbe und 4 Trumpf als Kontramann was an?

a) Trumpf - einen beliebig noch verbliebenen

b) das As der Komplettfarbe

c) einen anderen Wert aus der Komplettfarbe.

Mal sehen, wie diese Umfrage später ausgeht!

Ich glaube, Noddy würde bei 8 Fehl einer Farbe den Fuchs aufspielen. ^^

Fux mit re

8+1 FL?

Der Fuchs (oder Karo-Zehn) ist ein Hinweis auf die Notwendigkeit, das Spiel mit der Brechstange gewinnen zu müssen. Kein resourcenoptimiertes Spiel, sondern kurz und schmutzig. Entweder es geht oder es geht nicht. Extreme Situationen erfordern extreme Mittel, kurz: die Not kennt kein Gebot.

Kaputte Farben werden nicht angespielt; hier nur ein paar Denkanstöße: Wertverdopplungen und Trumpfüberlängen werden nicht oder zu spät erkannt, Überraschungsmomente bleiben erhalten.

Konsequent ist Tronts Haltung, da für ihn jedes Trumpfanspiel ohne Anfrage Re ist und er diese Konvention mit allem verteidigt, was er hat.

@Hirnklaus: für die ehrenrührigen Unterstellungen zu meinen Lasten erwarte ich Beweise.

Das ist doch die ganze Zeit meine Rede: mit jedem 163.623. Blatt kommt ein Fuxaufspiel in Frage. Aber die Hälfte davon ist in Wirklichkeit ein FL. Somit ist die Situation eben noch seltener und gelangt an die WK ran, mit der man als Kontrist eine Dulle aufspielen möchte. Gestattet einem auch keiner. Da heißt es doch auch nicht: Willst du Re jetzt auch noch mit einem Dullenaufspiel stärken ?

Und 2 Füxe und Farbfreiheit? Bekomme ich durch 2 mal stechen unter, es sei denn ich kürze mich in Trumpf.

2 Füxe und ein oder 2 Luxe? Dann spielt man halt den Lux. So what?

Und jetzt bist du ganz nah dran am Grund, warun der stille Kontrafux Unfug ist.

"Kaputte Farben werden nicht angespielt".Vielleicht stellt das aber nur deine eigene Meinung dar, akaSilberfux.

Wenn "extreme Situationen extreme Mittel" erfordern, sollte mangerade mit 8 Fehl einer Farbe auch diese Ausnahme als solche anerkennen und Fehl anspielen dürfen.

Abgesehen davon, hat man die Information, einmal alle Fehl einer Farbe im Blatt zu haben, rechtzeitig an alle Spieler kommuniziert.

Bevor ich gegen mich selbst spiele, werde ich aus einer Trumpfkürze heraus sicherlich immer (egal, welcher Partei ich auch angehöre), Fehl anspielen.

Es ist einfach nur stark gespielt. Weswegen man mit einer 8er-Länge in Kreuz oder Pik plus Fuchs einen Fleischlosen spielt dürfte dir ja klar sein, aber über solche kleinen Fehler sehen wir ja normalerweise hinweg. Noch ein Tipp: Sätze, die man mit "vielleicht" einleitet, sollte man im Rahmen einer Diskussion einfach sein lassen.

Findest du? Der Sinn einer Diskussion besteht für mich nicht darin dem anderen meine gefestigt Meinung aufzudrücken, sondern dient für mich immer der Meinungsfindung. Und da finde ich Sätze die mit vielleicht beginnen sehr sinnvoll.