Unterhaltung: In der vergangenen Gemeinderatssitzung hat der Stuttgarter Polizeipräsident angekündigt, den Migrationshintergrund der Tatverdächtigen nachvollziehen zu wollen

Hase_Hase, 10. August 2020, um 21:34

oder 'Prinzessin Popelkopf"

Hase_Hase, 10. August 2020, um 21:45

Ich habe aber auch freudig die komplette Reihe "5 Freunde' vorgelesen mit dieser schlimmen Rollenverteilung. 🤪

Cabeza_doble, 10. August 2020, um 22:23

Jule, nochmal zum Struwwelpeter.Mir hat als Kind das Buch Angst gemacht und zwar so richtig heftig. Der Suppenkasper hat bei mir regelrechte Panik ausgelöst, bei anderen gleichaltrigen Kindern war es eher das Paulinchen. Nun kommt es sicher darauf an, wie man ein solches Buch vorliest. Ob (wie Du vermutlich) mit einem Augenzwinkern oder wie meine Mutter und Tanten mit streng erhobenem Zeigefinger.
Aber das führt jetzt andererseits zu sehr vom Thema weg....
Ansonsten habe ich es mit dem Vorlesen gehalten, wie Hase. Wenn mir das Buch selber Spaß gemacht hat, dann war es in der Regel auch gut für meine Kinder.
Pippi Langstrumpf zB....und da wären wir dann doch wieder beim Rassismus. Astrid Lindgren, die ich sehr schätze, war ganz sicher keine Rassistin, aber zumindest das Buch vom Takatukland kann man heute auch nicht mehr unbefangen vorlesen.

Kvothe, 10. August 2020, um 22:27

TinTin, Asterix (alleine wie die mit Barden umgehen, dagegen erstrahlt schwarze Pädagogik wie die Sonne), Tom Sawyer, von Karl May ganz zu schweigen.

Seb1904, 10. August 2020, um 22:50

Die schwarze Sieben.

worstcase, 11. August 2020, um 01:17

Ob diese Schwarzmalerei politisch korrekt ist?

Es ist manchmal so schwer, sich sauber auszudrücken. Schon der kleinste Fehler oder Buchstabendreher kann einen ganzen Satz urinieren.

Octopussy, 11. August 2020, um 08:52
zuletzt bearbeitet am 11. August 2020, um 08:52

Mir ging es nicht um das konkrete Beispiel.

Struwwelpeter ist Horror!!

Aber gibt ja auch Beispiele aus Pippi Langtrumpf (fällt mir jetzt erst auf, dass Astrid offensichtlich DoKospielerin war) oder Jim Knopf.

Besprechen finde ich jedenfalls besser als tabuiesieren.

Seb1904, 11. August 2020, um 11:08

Man soll und darf Geschichte nicht verfälschen. Wer Dinge anders weitergibt, erzählt, niederschreibt, als sie sich tatsächlich zugetragen haben, will nicht historisch wirken, sondern meinungsbildend bzw erzieherisch oder, um es etwas böser auszudrücken, ideologisch.

Bücher, Bilder, Kunst an sich sind Teil der Geschichte.

Wer die Werke von Astrid Lindgren, Michael Ende oder Enid Blyton umschreiben oder darin stellenweise schwärzen möchte, verfälscht.

Wer Karl May, in dessen Werken meiner Erinnerung nach Schwarze und Indianer immer recht gut wegkamen, wegen vermeintlichen Rassismusses auf einen Index setzen möchte, macht einen klassichen Fehler.

Er bewertet Dinge, Texte, Haltungen aus längst vergangenen Jahren mit der moralischen Messlatte von heute.

Gleiches gilt für die Philosophen wie Kant oder Hegel, auch Fichte und Arndt, es gilt für Luther und Wagner. Da wird akribisch gesucht, ob sich nicht doch eine Textstelle finden lasse, die den Verfasser als Antisemiten einzustufen erlaubt, und dann wird ám Denkmal gerüttelt.

Es geht mir gar nicht um die tatsächliche Haltung der Genannten, sondern um die posthume Diskriminierung ohne Berücksichtigung der Zeit, in der der Mann gelebt hat.

Ich halte nichts von Denkverboten und schon gar nichts von Sprechverboten. Sie spalten die Gesellschaft in die frenetischen Befürworter und die entschiedenen Ablehner und lassen keinen Raum für Kompromisse, Diskussionen oder Aufeinanderzugehen.

Ich glaube, dass die Zeit die Dinge regelt. Hoffmanns Struwwelpeter (den auch ich als gruselige, unschöne Geschichte in Erinnerung habe, den ich nicht gerne gelesen habe) ist doch heute kein Standardwerk mehr. Man muss den nicht verbieten und schon gar nicht umschreiben.

Wenn ich eine Empfehlungsliste für Kindergärten oder junge Eltern schreiben sollte, wäre er nicht dabei.

Astrid Lindgrens Werke hingegen schon. Pippi Langstrumpfs Lebenstil muss doch der Traum jedes Anarchisten sein. Da gibt es keine Obrigkeiten, Lehrerinnen oder Instanzen, die dem Freiheitsdrang der Göre widerstehen könnten. Und ihr Vater hat sich im Takatukaland ja nicht mit Gewalt an die Mcht gebracht, sondern er wurde von seinen (O-Text) Untertanen wegen seiner Weisheit und Menschlichkeit verehrt.
Da gefällt mir der Ansatz von Doc und Tiger schon sehr gut: wenn man dann beim Vorlesen über Vokabeln stolpert, die erklärungsbedürftig sind, erklärt man sie halt. Kinder verstehen das.

Karl May. Wer liest denn heute von den Jungs und Mädels noch Karl May?

Die Zeit bringt immer wieder neue Kindheitshelden hervor. Die wilden Kerle, Harry Potter, die Olchis, die Jungs von Burg Schreckenstein, Teufelskicker, Vorstadtkrokodile, auch Tschik.

Wenn Euch die alten Bücher nicht passen, schreibt halt neue. Texte zu verbieten ist genau dasselbe wie sie zu verbrennen. Welche Haltung auch immer dahinterstecken mag.

Cabeza_doble, 11. August 2020, um 11:41

"Es geht mir gar nicht um die tatsächliche Haltung der Genannten, sondern
um die posthume Diskriminierung ohne Berücksichtigung der Zeit, in der DER MANN (Hervorherbung von mir) gelebt hat..."Der war gut, Seb.Mal eben bei Frau Lindgren und Enid Blyton posthum eine Geschlechtsumwandlung vorgenommen?

Cabeza_doble, 11. August 2020, um 11:54
zuletzt bearbeitet am 11. August 2020, um 12:01

Karl May fand ich übrigens auch eher unproblematisch.
Mein Ältester hat ihn verschlungen (so viel zu Deiner Frage, wer den denn heute noch lese), hat ihn aber immer, wie später auch die Harry-Potter-Bücher, als eine Art Märchen betrachtet.
Er hat sich allerdings auch sehr für die reale Geschichte der amerikanischen Ureinwohner interessiert. Da gab es sehr gute Bände über große Häuptlinge wie z.B. Sitting Bull, Geronimo, Red Cloud und noch einige mehr. Leider sind die heute nicht mal mehr bei Amazon im Angebot.
Und nun noch mal zum Struwwelpeter. Ich möchte das Buch weder verbieten noch umschreiben. Wie kommst Du denn da drauf? Ich finde es nur für die meisten Kinder absolut ungeeigent, weil das Buch bei sensiblen Kindern unnötig Ängste schürt und nicht wegen des möglicherweise darin steckenden Rassismus.

Lappen, 11. August 2020, um 12:07
Dieser Eintrag wurde entfernt.

Cabeza_doble, 11. August 2020, um 12:13

Danke für den Link. Muss ich mal schauen.

Hase_Hase, 11. August 2020, um 21:30

Ist doch schön, dass auch von den Männern so viel vorgelesen wird.
Pippi Langstrumpf oder Michel ist allerdings stinkedoof zum Vorlesen.
Ich denke, dass die Bücher nur gekauft werden, weil man schöne Erinnerungen an die Verfilmungen hat.
Spaß macht das nicht!

Cabeza_doble, 11. August 2020, um 21:49
zuletzt bearbeitet am 11. August 2020, um 21:51

Öhmmmm....also, zumindest die Pippi hat mir damals vor ca. 40 Jahren beim Vorlesen so viel Spaß gemacht, dass ich manchmal vor lauter Lachen erst mal ne kleine Lesepause einlegen musste, damit ich wieder Luft bekam.Den Michel fand ich allerdings auch eher öde.
Aber was hab ich lachen müssen, als ich kürzlich meinem Enkel "die Olchis fliegen in die Schule" vorgelesen habe.
Echt, ein Kinderbuch nach meinem Geschmack....und nach dem meines Enkels auch.Übrigens ganz und gar frei von Rassismus...die Olchis sind grün.

Seb1904, 11. August 2020, um 23:30

Die Grünen stinken und ernähren sich von Müll.

Als Grüner würde ich die Meldestelle bemühen.

Octopussy, 12. August 2020, um 09:19

Olchis fand ich anfangs gut. Spätestens ab dem 3. Buch ging mir die ständige Wiederholung (Schrauben fressen, Stinkebrühe, Staub rein kehren, Olchiopa, Olchipapa usw) auf die Nerven und die eigentliche Story fehlte mir (ja ich weiß, es ist ein Kinderbuch)

Allen Linksversifften empfehle ich "Feldmann und Lammer" von Juli Zeh.

Ansonsten gebe ich Hase_Hase recht: einige Bücher haben sich echt überholt. Insbesondere Filme, an die man gute Erinnerung hat, sollte man lieber in dieser behalten, anstatt sie mit den Kindern zu gucken. Es drohen riesige Enttäuschungen (so geschehen bei mir mit Ronja Räubertochter und unendliche Geschichte).

Seb1904, 12. August 2020, um 10:04

Ich empfehle gerne die alten Aufnahmen von „Robbi, Tobbi und das Fliwatüüt“ und vor allen Dingen Petzi und seine Freunde in der Originalvertonung.

Jugendfrei und politsch korrekt.

Kvothe, 12. August 2020, um 10:09

Urmel? Obwohl, es ist grün.

Hase_Hase, 15. August 2020, um 22:25

https://www.sueddeutsche.de/leben/hautfarbe-buntstifte-ausgrenzung-1.4943212
Kannste mit Schweinchenrosa noch immer die Dumpfbacken ausmalen.

Ex-Füchse #100386, 16. August 2020, um 15:25

@Hase schön, dass es noch klappt!

Cabeza_doble, 17. August 2020, um 22:51
zuletzt bearbeitet am 17. August 2020, um 22:55

Besser als Fake-News:
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-in-brandenburg-andreas-kalbitz-soll-partei-kollegen-geschlagen-haben-a-5e0160e8-7516-4d86-ae84-46f6faec6c81
Pack schlägt sich....

derkleineklaus, 19. August 2020, um 00:04

Wenn ich schon lese "soll" und dann noch besser als fake news, dann kann es nur Lügenpresse gewesen sein. :😄

Antipode, 19. August 2020, um 06:47

Wer einen Rechten schlägt ist automatisch Mitglied der Antifa.
Willkommen Herr Kalbitz.

Seb1904, 19. August 2020, um 06:50

Das passt.

Dann ist das widerliche Gesindel immerhin in einer Ecke anzutreffen.

Cabeza_doble, 19. August 2020, um 07:41

@derkleineklausDie Nachricht stand eben nicht nur in der "Lügenpresse", sondern wurde unter anderem auch von der AfD selbst verbreitet.Herr Kalbitz selber hat sein zur Zeit ruhendes Amt als Fraktionsvorsitzender der AfD endgültig aufgegeben.Ist eben NICHT so, dass Nachrichten, die Euch nicht passen, erfunden sind.

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