Unterhaltung: Nuklear-GAU / Fukushima I

Stoni, 13. März 2011, um 19:11

Preis zu hoch??

Atomenergie kann nur unter Rückgriff auf staatliche Subventionen sowie Privilegien gegenüber anderen Energiequellen auf den Strommärkten kommerziell genutzt werden. Auch 50 Jahre nach dem Einstieg in die Atomenergie benötigen die Betreiber von Atomanlagen weiterhin einen Förderaufwand, der mit dem einer vor ihrer Markteinführung stehenden Technologie zu vergleichen ist. Die in der Produktionskette entstehenden oder verborgenen Kosten machen eine effiziente und versorgungssichere Stromproduktion unmöglich. Ihre Folgen stellen auf unabsehbare Zeit eine gesamtgesellschaftliche Belastung dar, die nicht zu verantworten ist.

Die Folgeschäden und sonstigen externen Kosten des Betriebs von Atomanlagen werden von der Gesellschaft übernommen. Im Falle eines Super-GAUs, einem Reaktorunfall mit massivem Austritt von Radioaktivität, tragen die Opfer die Kosten. Der volkswirtschaftliche Gesamtschaden eines Super-GAUs in Deutschland beläuft sich nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums auf rund 5.000 Mrd. Bei einem Unfall im AKW Krümmel/Elbe müssten je nach Windverhältnissen ca. 1,2 Mio. Menschen evakuiert werden. 40.000 bis 110.000 Menschen würden an Krebs erkranken und nach 50 Jahren wären rund zwei Drittel der Stadt Hamburg noch unbewohnbar.

Bereits Planung und Bau von Atomanlagen sind im Verhältnis zu anderen Kraftwerkskapazitäten sehr kapital- und kostenintensiv, statt nukleare Kraftwerkskapazitäten von 4,45 Mio. MW im Jahr 2000 prognostiziert, beläuft sich die Gesamtkapazität der derzeit weltweit 440 laufenden Atomkraftwerke auf nur rund 300.000 MW.

Dt. Steuerzahler:

Bau von Forschungsreaktoren
ca. 20 Mrd. €

Öffentlicher Finanzierungsanteil an gescheiterten Projekten („Schneller Brüter“ Kalkar, WAA Wackersdorf, THTR Hamm-Uentrop, AKW Mülheim-Kärlich)
ca. 9. Mrd. €

Castor-Transporte
3 Mrd. €

Noch nicht abzusehen sind die Kosten für den Abriss von Atomanlagen und den sicheren Abschluss des angefallenen radioaktiven Materials von der Biosphäre.

Sanierung Urantagebaugebiet Wismut
6,6 Mrd. €

Stilllegung und Rückbau von Atomanlagen
2,5 Mrd. €

Abriss Versuchsreaktor Jülich
0,5 Mrd. €

Betrieb und Stilllegung Atommülllager Morsleben
1,2 Mrd. €

Um den kommerziellen Betrieb von Atomanlagen überhaupt zu ermöglichen, sind umfangreiche staatliche Förder- und Finanzinstrumente zur Verfügung gestellt worden. Alleine über den EURATOM-Vertrag der heutigen Europäischen Union wurden seit 1957 - ohne parlamentarische Kontrolle - ca. 400 Mrd. € Fördermittel gezahlt.

Dieser Preis ist jetzt schon zu hoch!

MrPresident, 13. März 2011, um 19:20

... du irrst, benderloin -
der preis für strom aus atomkraft ist zu hoch.
weil er nicht korrekt berechnet wird, was politsch gewollt ist.
wenn die ganze atommüllentsorgung und endlagerung mit eingepreist würde (... was wirtschaftlich betrachtet korrekt wäre),
dann wäre der atomstrom mehrfach teurer als alle
anderen stromalternativen. von den gefahren durch
atomunfälle mal ganz abgesehen, die in ihrer
möglichen kostendimension nur mit einem verlorenen
krieg zu beziffern wären (... siehe jetzt japan)

... und verzichtbar sind wenigstens die älteren akw praktisch sofort. das einsparpotential alleine aus
dem stand-by verbrauch entspricht schon der leistung
eines einzigen akw´s.
... wir exportieren strom - da soll mir doch keiner
erzählen, wir bräuchten alle akw´s am netz - sonst
bricht unsere industriegesellschaft zusammen.

es ist einfach wie immer: wirtschaftliche profitgier und
politisches machtkalkül. welche seilschaften stehen denn
hinter den großen energiekonzernen?
da werden doch ausscheidende politiker gern mit
aufsichtsratposten, beraterverträgen und anderen
wohlfühlleistungen belohnt. warum wohl?

Stoni, 13. März 2011, um 19:37
zuletzt bearbeitet am 13. März 2011, um 19:39

Es sind doch nur die vier Atomkonzerne und ihre gekauften Politiker, die den Umbau der Energieversorgung jahrelang blockiert und verschlafen haben, damit sie jetzt argumentieren können, ein Ausstieg ist nicht möglich.

Klar verzichten sie ungern auf ihre von uns subventionierten Milliardengewinne durch Laufzeitverlängerungen und ihre Marktmacht durch Energiegewinnung, die nicht nur von den 4 grossen kontrolliert wird.

Naiv ist nicht der, der Energieversorgung ohne Atomstrom für möglich hält. Naiv ist der, der glaubt, daß die Atom-Oligopole mit rechten Dingen zugehen.

Seltsam, 13. März 2011, um 19:42

So interessant die Debatte auch ist, hier nochmal eine Kurzmeldung aus Japan:
AKW Tokai, 120 km nördlich von Tokio, meldet ebenfalls einen Ausfall des Kühlsystems. Damit erhöht sich die Anzahl der akut gefährdeten Reaktoren auf 7.

MrPresident, 13. März 2011, um 20:03

... da werden noch einige störfälle dazukommen.

das erdbeben hat ja nun auch noch einige vulkane
aus ihrem schlaf gerissen.
schließlich liegt japan am rand des pazifischen feuergürtels - prost mahlzeit, das kann ja noch
viel schlimmer werden als befürchtet.
... hoffen wir mal, das die weltweite hilfe was bewirken
kann und japan mit seiner katastrophe nicht alleine
fertig werden muss.

Benderloin, 13. März 2011, um 20:17

Ich kann und will deine Zahlen nicht in Zweifel ziehen, aber hat jemand mal die Kosten des EEG ausgerechnet? Warn das 20 cent pro KWh, über 20 Jahre garantiert? Plus sonstige Subventionen?

Wollen wir hoffen das keiner der der Reaktoren schmilzt und eine nukleare Wolke freigesetzt wird!

Stoni, 13. März 2011, um 20:42
zuletzt bearbeitet am 13. März 2011, um 20:43

Kann man alles kontern:

Mit der rot-grünen Novellierung des Atomgesetzes im Sommer 2001 wurde die Deckungsvorsorge der AKW-Betreiber auf nun 2,5 Mrd. Euro erhöht, womit jedoch weiterhin nur ein Bruchteil möglicher Schäden (s.o.) abgedeckt und versichert ist. Würde das volle Risiko abgedeckt, würde sich der Preis von Atomstrom um 21,5 bis 50 ct/kWh verteuern.

Betreiber von Atomkraftwerken profitieren neben der Steuerbefreiung für Kernbrennstoffe in Deutschland von den steuerfreien Rückstellungen der Betreiber für den Abbau von Anlagen und die Lagerung radioaktiven Materials. Die betroffenen Energiekonzerne haben durch diese Regelung Mittel in Höhe von ca. 30 Mrd. angesammelt, deren Kapital- und Zinserträge frei verwendet werden können. Ob die Gelder in Zukunft z.B. nach Fusionen oder Unternehmenskrisen noch verfügbar sein werden, ist dagegen nicht gesichert. Dem Bundeshaushalt entgehen durch den Verzicht auf die Besteuerung jährlich Steuereinnahmen von bis zu 20 Mrd.

paud, 13. März 2011, um 20:48

Hier in Deutschland wird noch immer um das Zwischenlager für Atommüll diskutiert. Was ist eigentlich mit einem Endlager? Wo soll das denn mal sein?
Bei mir im Keller habe ich noch Platz. Gegen das richtige Entgeld nehme ich ein paar Fässer an. Aber bitte nichts meinen Nachbarn sagen.

Gruß paud

Benderloin, 13. März 2011, um 23:35

Da verlässt du aber jetzt deine Linie.
Auf meine Fragen gehst du gar nicht ein (erinnert mich an unsere örtliche fdp europaabgeordnete).
Wie gesagt, deine Zahlen kann ich nicht widerlegen.

Was deinen 2.ten Abschnitt betrifft, die Energieversorger sind Aktiengesellschaften und damit zuerst ihren Anteilseignern verpflichtet und nicht dem deutschen Steuerzahler. Wenn es ihre Lobby schafft ihre Interessen durchzusetzen, dann haben die, die das stört etwas falsch gemacht.

Seltsam, 14. März 2011, um 04:25
zuletzt bearbeitet am 14. März 2011, um 04:25

Ja, ich gebe es zu, ich habe zur Zeit nicht diesen inneren Abschalter, der meine Seele vor einem InPutError durch die Katastrophen dieser Welt bewahrt. Ich bin fast 3 Tage ohne Schlaf, so sehr berührt mich, was grad in Japan passiert.
.
Block 3 ist nun auch explodiert, zudem wurden an einem Küstenabschnitt ca 2000 Leichen aufgefunden.

Sternenfeuer, 14. März 2011, um 07:17
zuletzt bearbeitet am 14. März 2011, um 07:18

hier ein kommentar, entnommen aus "spiegel online":

Um eines klarzustellen: Es gibt viele Gründe, die für die Atomkraft sprechen. Anders als die schrecklichen Kohlekraftwerke ist sie CO2-arm, das hilft dem Klima. Zudem ist sie eine schöne Sache für Länder, die zum Beispiel kein eigenes Gas haben. Kernkraft bedeutet ein Stück Unabhängigkeit, energiepolitische Autonomie. Auch ist Strom aus abgeschriebenen Meilern im Prinzip billig, das freut den Verbraucher.

Aber das zählt alles nicht, nicht mehr. Seit in Japan die Erde bebte und von dort fast stündlich neue atomare Schreckensnachrichten kommen, dürfte selbst dem letzten Atomkraft-Befürworter klar sein: Es geht nicht mehr. Aus. Vorbei. Die Atomkraft ist für den Menschen nicht beherrschbar, da hilft kein noch so gutes Argument. Der GAU ist eine reale Gefahr, er ist möglich, jederzeit, in einem Super-Hightech-Land wie Japan und eben auch bei uns. Es kann kein Vertrauen mehr wachsen für die Sicherheit der Anlagen, nirgendwo.

Das Beben in Japan wird zu einem entscheidenden Wendepunkt in der Geschichte der modernen Technik. Das lernende System Mensch wird wieder einmal verstehen: Nicht alles, was technisch machbar ist, ist am Ende gut. Es müssen neue Wege gefunden werden, um den Energiebedarf einer wachsenden Erdbevölkerung zu decken. Und der Mensch muss dabei schneller vorangehen, als er es bisher tut.

Das gilt weltweit und natürlich auch für Deutschland. Wer hierzulande sagt, so etwas wie in Japan könnte bei uns nicht passieren, macht sich seit dem vergangenen Wochenende lächerlich. In Japan gab es eine Verkettung von unglücklichen Umständen, das Erdbeben, der Tsunami. Klar. Aber was sind Katastrophen denn anderes als die Verkettung von unglücklichen Umständen? Flugzeugabstürze, Autounfälle, Kernschmelzen, irgendetwas geht eben immer schief, wenn der Mensch seine Finger im Spiel hat. Irgendwann wird es diese unglückliche Verkettung auch bei uns geben oder bei den Nachbarn drüben in Frankreich, die so vernarrt sind in die Atomkraft. Und dann?

Kanzlerin Merkel und die Bundesregierung wollen die Sicherheitsstandards der deutschen Atomkraftwerke überprüfen. So hoffen sie, die neue Atomdebatte in Deutschland zu ersticken. Aber warum müssen die Sicherheitsvorkehrungen eigentlich überprüft werden? War uns nicht immer gesagt worden, die Kraftwerke in Deutschland seien die sichersten der Welt? Ja, was denn nun?

Krisentreffen, Sicherheitsgipfel, Sonderprüfungen, das sind nur noch Rückzugsgefechte einer sterbenden Branche und ihrer politischen Helfer. Der Atomausstieg in Deutschland wird kommen, schneller als die Atom-Befürworter glauben. Die alte Angst vor dem Super-GAU kehrt zurück nach Deutschland, die Atomgegner bei SPD und Grünen werden sie für sich nutzen. Kanzlerin Merkel, die Pragmatikerin, wird dies erkennen - und ihren Kurs ändern. Das kommt so sicher wie das Amen in der Kirche.

Die Frage, die sich die Bundesregierung stellen muss, lautet: Wie schnell kann sie umsteuern? Ist das Land beim Ausbau der erneuerbaren Energien wirklich ehrgeizig genug? Mit Sicherheit nicht. Die Betreiber der deutschen Atomkraftwerke verdienen Milliarden mit ihren Meilern, doch nur ein kleiner Teil der Gewinne wird heute für den Ausbau der erneuerbaren Energien eingesetzt. Das muss sich ändern.

Natürlich ist es Quatsch, von heute auf morgen alle Kraftwerke hierzulande abzuschalten, wie es jetzt wieder gefordert wird. Aber nur wenn klar ist, dass die Meiler tatsächlich bald auf immer vom Netz gehen, entstehen auch die Kräfte, die gebraucht werden, um alternative Energien zu entwickeln. Das war die Grundidee des rot-grünen Ausstiegsbeschlusses. Diese Idee wurde durch den schwarz-gelben Beschluss zu den Laufzeitverlängerungen ausgehebelt. Es zeigt sich: Das war ein Fehler. Er muss korrigiert werden.

Nein, es macht keinen Spaß mehr, für die Atomkraft zu streiten. Jetzt nicht mehr.

Doc_Jule, 14. März 2011, um 07:24
zuletzt bearbeitet am 14. März 2011, um 07:24

@all
mit der Erfindung der Kernspaltung wurde die Büchse der Pandora geöffnet. Um sie nun wieder zu schließen, bedarf es eines Konsenses der gesamten Menschheit, und ich fürchte, diese wird dazu nicht in der Lage sein.....

Doc_Jule, 14. März 2011, um 09:55

wie zur Bestätigung meines obigen Postings:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,750730,00.html
China will neue AKWs bauen....

newman, 14. März 2011, um 11:20

Wusstet ihr, dass es in Basel 1356 ein Beben von 6,5 auf der Richter-Skala gab? Macht knappe 300 Strassenkilometer bis Neckarwestheim...

Fanthomas, 14. März 2011, um 12:33

Konnten man das damals schon so genau messen?

Seltsam, 14. März 2011, um 12:44

Habe ich mich auch gefragt, wie sie das Hunderte von Jahren noch ermitteln wollen.
Vielleicht so (?):
An bestimmten Bodenverwerfungen, Spalten und Rissen, wenn sie denn einem Erdbeben zugerechnet werden können, könnte ein ungefährer Schätzwert ermittelt werden.

Seltsam, 14. März 2011, um 12:51

http://de.wikipedia.org/wiki/Basler_Erdbeben_1356

Stoni, 14. März 2011, um 12:55

Laut Dieter Mayer-Rosa, Chef des Schweizerischen Erdbebendienstes an der ETH Zürich, entspricht das Beben einer Stärke, die "maximal im Verlauf von etwa 800 Jahren auftritt". Zwar stuft der Seismologe die Wahrscheinlichkeit eines starken Erdbebens in der Region Basel global "eher im mittleren Bereich" ein. Ganz anders aber beurteilt er das Risikopotential: "Da zählt Basel weltweit zu den zehn Städten mit dem höchsten Risiko. Man wird hier Basel und San Francisco in einem Atemzug nennen können."

...

Einig sind sich die Fachleute darin, dass ein Erdbeben der Intensität von 1356 heute zu einer kaum vorstellbaren Katastrophe führen würde. Für den Grossraum Basel schätzt die Schweizer Rück die Schäden auf 50 Milliarden Franken.

Gefahr droht im hochindustrialisierten Dreiländereck mit mehr als einer halben Million Einwohnern überall: Lagerhäuser und Chemiewerke sind genauso Risikopotentiale wie die Rheinhäfen in Basel, Birsfelden und Muttenz mit ihren immensen Benzin-, Oel- und Flugpetroltanks, Verkehrswege genauso wie die Strahlengefahr aus umliegenden Atomkraftwerken und das explosionsgefährdete städtische Gasnetz.

Aber statistisch haben wir ja noch über 100 Jahre Zeit...

foxxy, 14. März 2011, um 12:55

Man kann inzwischen sogar einen in Japan dokumentierten Tsunami aus dem 17. Jhrdt. ("der Verwaiste", weil man dort kein Erdbeben mitbekommen hatte) einem hinreichend starken Erdbeben an der amerikanischen Westküste aus der Zeit zuordnen.

Ex-Füchse #5463, 14. März 2011, um 16:18

Das sind Schiksale, und unvorstellbares Elend!! Wir müssen Gott danken, daß wir vor Erdbeben, Flutwellen usw. bis zum heutigen Tag verschont worden sind, aber was passiert bei einem Anschlag von Terroristen? Wer mit Flugzeugen ins World Trade Center rast, für den ist eine Atomkraftanlage sicher auch kein Problem?

MrPresident, 14. März 2011, um 16:26
zuletzt bearbeitet am 14. März 2011, um 16:27

@ - aus all dem geschriebenen kann ich eigentlich
nur eine alternative herausfiltern:
- weg mit dieser technologie, die im extremen
schadensfall umweltschäden für abermillionen
menschen, tiere und pflanzen bedeutet -
und das unter umständen für jahrzehnte, jahrhunderte.

... es ist genug know how vorhanden, um bei
gesellschaftlichem willen eine abkehr von dieser
energieform zu erreichen - selbst in einer
relativ kurzen zeit.

... altanlagen sollten sofort und weltweit abgeschaltet
werden, notfalls unter zuhilfenahme finanzieller
unterstützung.

... natürlich werden sich "nicht"demokratische systeme
ungern von dieser technologie trennen, die ihnen
immerhin den zugang zu atomwaffenfähigem
spaltmaterial liefert (siehe nordkorea, iran)

es wird höchste zeit das atomenergie zur gewinnung
von strom weltweit geächtet wird - notfalls mit
ausreichend starken sanktionen.
das geht natürlich nur, wenn die entscheidenden
industriestaaten voll dahinter stehen und eine
einheitliche linie finden, diese ächtung umzusetzen.
(... wird leider gottes scheitern, genauso wie
die diversen klimagipfel)
eine andere alternative wäre die erfindung/entdeckung
einer preiswerten und relativ ungefährlichen
energieform, welche die akw´s einfach wirtschaftlich
unrentabel macht.

Stoni, 14. März 2011, um 16:42

Atomkraft ist schon wirtschaftlich unrentabel, nur nicht für die 4 Betreiberkonzerne, für den Steuerzahler schon, der sie künstlich verbilligen muss durch Subventionen, Steuerverzicht und vor allem Risikoübernahme.

MrPresident, 14. März 2011, um 17:01

... stimmt, stoni -
unrentabel für die aktionäre, weil auf einem freien
strommarkt der saft aus den akw´s keine ausreichende
abnahme mehr finden würde.
es sei denn die herrschende politisch/wirtschaftliche klasse regelt lukrative gewinnmonopoliserung per gesetz.

bischof_mixamatz, 14. März 2011, um 17:03

Eine feige Aussage von Kanzlerin und Außenminister, innerhalb der nächsten 3 Monate die AKW's auf Sicherheit unter Berücksichtigung der neuen Ereignisse zu prüfen. So gewinnt sie Zeit, die Sache wird sich beruhigen und zum Schluss gibts irgend einen faulen Kompromiss wie bei Stuttgart 21.
Es geht hier eh nicht um eine wissentschaftliche Prüfung, sondern um eine politische Entscheidung, dieses Larifari-Geschwätz der beiden ist ein reines Ablenkungsmanöver.
Die Befürworter in der Wissenschaft haben hier komplett versagt - unfähig, menschliche Fehler und Nachlässigkeit aus Profitgier in ihre Beurteilungen einfließen zu lassen Auch die Vernachlässigung des Problems der Endlagerung der Brennstoffe ist für sie genauso wie für die Politik ein Armutszeugnis.
Es kann nur eine Entscheidung geben: ALLE AKW's müssen nach den jüngsten Erfahrungen schnellstmöglich abgeschaltet werden. Dies erfordert in vielerlei Hinsicht vermutlich leider auch von uns Verzicht, aber ich denke, dass sind wir künftigen Generationen schuldig.

Spartakus, 14. März 2011, um 18:05

Es wird in absehbarer Zeit keinen Atomausstieg geben.

Voraussetzung dazu wären nahezu revolutionäre Erkenntnisse in Bezug auf alternative bzw. erneuerbare Energien, mindestens jedoch sehr intensive Forschungsinvestitionen dahingehend.

Das hat sogar mit den Grünen in der Regierung nicht funktioniert. Zumindest habe ich keine brauchbaren Ergebnisse mitbekommen. Und wenn die das nicht regeln, wer dann?

Dazu kommt der europäische Zwang, was insbesondere bei Nachbarn wie Frankreich eher auf Beharren der Atompolitik schließen lässt.

Ich halte allerdings die neue europäische Atomdiskussion für ein wenig makaber. Die deutschen Atomkraftwerke sind durch das japanische Beben nebst Tsunami von heute auf morgen weder sicherer noch unsicherer geworden. Während wir hier diskutieren, sterben in Japan Menschen, und das Schlimmste ist eventuell noch nicht überstanden.

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